Ranking und Vorschau 06 – Die Southwest Division

Die Saison hat bereits angefangen und die Teams haben erste Eindrücke hinterlassen und die bisherigen Vorschauen zum Teil bestätigen, aber auch widerlegen können.

Die letzte Division, die wir in der Vorschau noch nicht behandelt haben, darf jedoch auf keinen Fall vergessen werden, war sie in der letzten Saison die von den Ergebnissen her stärkste Division.

Alle Mannschaften schafften es in die Playoffs und auch in diesem Jahr stehen die Chancen insgesamt relativ gut.

Teams (Bilanz letzte Saison)

  • Houston Rockets 56-26
  • Memphis Grizzlies 55-27
  • San Antonio Spurs 55-27
  • Dallas Mavericks 50-32
  • New Orleans Pelicans 45-37

New Orleans Pelicans

Der Kampf um die Playoffs war für die Pelicans spannend bis zum letzten Spieltag. Am Ende standen sie mit 45 Siegen und 37 Niederlagen gleichauf mit den Oklahoma City Thunder, doch der direkte Vergleich sprach für das Team um Anthony Davis. So war er es auch, der im letzten direkten Aufeinandertreffen mit den Thunder einen Dreier-Buzzer Beater traf und seine Pelicans somit in die Playoffs brachte.

In den Playoffs mussten sie dann in der ersten Runde gegen die Warriors ran und konnten dem späteren Meister nicht genug entgegen setzen.

Am Ende war die Saison trotzdem ein Erfolg, vor allem in Anbetracht der Entwicklung von Anthony Davis, der sich mit seinen gerade einmal 22 Jahren bereits zu einem der Top5-Spieler entwickelt hat.

Somit sind auch die Erwartungen für diese Saison relativ hoch. All-Star Point Guard Jrue Holiday fehlte letztes Jahr noch in den Playoffs und auch während Saison hatte New Orleans mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Da der Kader insgesamt jedoch vielversprechend zusammengestellt ist, blieben große Veränderungen in der Off-Season auf den Spielerpositionen aus. Toney Douglas, Jimmer Fredette und Jeff Withey verließen zwar das Team, hinterließen aber nicht wirklich große Löcher. Umso erfreulicherweise, dass die Neuzugänge um Alonzo Gee, Nate Robinson, Kendrick Perkins und Ish Smith Qualität mitbringen und den Kader verstärken.

Dies ist gerade zu Saisonbeginn auch nötig, da die Verletzungsprobleme bereits vor Beginn der Saison wieder da sind. Tyreke Evans wird erst gegen Weihnachten zurück erwartet und mit Luke Babbitt, Norris Cole, Quincy Pondexter und Omer Asik sind weitere wichtige Rollenspieler verletzt und drohen zum Teil wochenlang auszufallen.

Trotzdem dürfen Fokus und Glaube an die Mannschaft nicht verloren werden. Umso wichtiger wird auch die Arbeit des neuen Trainers werden. Dies war nämlich die einzige einschneidende Veränderung. So war die Entlassung von Monty Williams durchaus überraschend, doch mit Alvin Gentry konnte man einen erfahrenen Ersatzmann besorgen. Dieser ließ auch sofort verlauten, dass er große Ziele mit den Pelicans hat, das Spiel schneller machen und besser verteidigen will.

Die Ziele und Ansprüche sind in New Orleans also gewachsen und so machen sich die Pelicans auf, zu den Top Teams der Western Conference aufzuschließen.

Mit einem Anthony Davis in Topform ist dies sogar ein durchaus realistisches Ziel.

Mögliche Starting Five

1 Jrue Holiday

2 Eric Gordon

3 Tyreke Evans

4 Anthony Davis

5 Omer Asik

Die Bank

Nate Robinson, Norris Cole, Quincy Pondexter, Dante Cunningham, Alonzo Gee, Ryan Anderosn, Luke Babbitt, Alexis Ajinca, Kendrick Perkins

Dallas Mavericks

Mit 50 Siegen spielten die Mavs im letzten Jahr eine ordentliche Saison, doch als richtige Gefahr wurden sie nie angesehen. Das Rondo-Experiment scheiterte früh und das Ausscheiden gegen die Houston Rockets in Runde 1 war die mehr oder weniger logische Folge.

Mit einem alternden Kader und Superstar wollte man in der Off-Season nachladen, da man sich zudem von einigen wichtigen Spielern trennen musste. So verließen unter anderem Rajon Rondo, aber auch Monta Ellis das Team.

Nachdem man auch noch Tyson Chandler ziehen ließ, war aber vor allem die Position unter dem Korb vakant und es schien kurzzeitig als sie die rettende Lösung gefunden. DeAndre Jordan gab Mark Cuban sein OK zum Wechsel, doch Jordan brach sein Wort, nachdem sein Team in LA ihn zum Verbleib überredete.

Die Mavs standen plötzlich mit leeren Händen da und versuchten sich mit JaVale McGee, Zaza Pachulia und Samuel Dalembert aus der Affäre zu ziehen. Dalembert wurde dann kurz vor der Saison wieder entlassen, sodass die Mavs mit McGee und Pachulia ein durchaus risikoreiches Spiel treiben, da keiner von ihnen bisher über längere Zeiten Playoff-Starter-Qualitäten zeigen konnte.

Die weiteren Moves der Mavs klingen im ersten Moment gut, doch die vermeintlichen Top-Verpflichtungen stecken entweder seit Jahren in einer Krise (Deron Williams) oder haben gerade eine schwere Verletzung hinter sich (Wesley Matthews – Achillessehnenriss). Jeremy Evans, John Jenkins und die Rookies Salah Mejri und Justin Anderson sind die weiteren Neuzugänge mit denen die Abgänge von Chandler, Aminu, Ellis, James, Jefferson, Rondo, Smith und Stoudemire aufgefangen werden sollen.

Alles in allem scheinen die Mavs an Qualität eingebüßt zu haben, nimmt man die letzten Saisons oder jüngeren Ereignisse als Grundlage. Andererseits hoffen die Mavs auf die Wiedergenesung der Verletzung und von Chandler Parsons, vor allem um vor allem den Wegfall von Topscorer Ellis aufzufangen. Am Ende sind die Playoffs zwar kein komplett unrealistisches Ziel, doch es wird schwer und scheint als könnten die jüngeren Teams den Mavs den Schneid abkaufen.

Mögliche Starting Five

1 Deron Williams

2 Wesley Matthews

3 Chandler Parsons

4 Dirk Nowitzki

5 Zaza Pachulia

Die Bank

JJ Barea, Raymond Felton, Devin Harris, John Jenkins, Justin Anderson, Charlie Villanueva, Jeremy Evans, Dwight Powell, JaVale McGee, Salah Mejri

San Antonio Spurs

Auch wenn es schwer zu glauben ist, war die letzte Saison der San Antonio Spurs eine Enttäuschung. In der regulären Saison wurde man am Ende nur Sechster, obwohl man nur einen Sieg weniger als der Tabellenzweite hatte.

Dies bedeutete jedoch, dass man in der ersten Runde keinen Heimvorteil hatte und so das siebte Spiel gegen die Clippers auswärts bestreiten musste. Ob dies der entscheidende Nachteil war, sei nun dahingestellt, am Ende verloren sie jedoch in einem spannenden Game 7 gegen die Clippers, nachdem Chris Paul in den Schlusssekunden den Sieg für das Team aus LA klar machte.

In San Antonio war im Anschluss lange unklar wie es weiter geht. Hören Duncan und Ginobili auf? Was macht Popovich und wie sollte es insgesamt weiter gehen? Am Ende kann man es Glück nennen oder die gute Arbeit des Managements dafür verantwortlich machen, denn alle Drei verlängerten. Doch damit nicht genug.

Die Spurs sicherten sich die Dienste von LaMarcus Aldridge und verstärkten ihren Kader so ungemein. Zudem entschied sich auch David West zu einem Wechsel nach San Antonio und sollte den Kader von San Antonio damit noch tiefer und besser machen. Rasual Butler, Ray McCallum und die Rookies Boban Marjanovic und Jonathan Simmons wurden ebenfalls dazu geholt um die Abgänge von Jeff Ayres, Aron Bayner, Tiago Splitter, Cory Joseph, Marco Belinelli und Reggie Williams aufzufangen.

Die Spurs haben damit mal wieder einen der stärksten Kader der Liga. Vor allem der Front Court ist mit Duncan, Aldridge, West und Diaw unfassbar besetzt. Der Letzte der zu der Riege der „Großen“ dazu gehört ist Small Forward Kawhi Leonard. Er ist bereits Finals-MVP 2014 und Defensiv Player of the Year 2014-15 und ließ während der Off-Season verlauten MVP werden zu wollen. Bereits im letzten Jahr ließ Leonard auch seine Offensivqualitäten aufblitzen und zeigte so gut wie gar keine Schwächen. Er sollte sich in dieser Saison zum Go to Guy entwickeln und könnte sich im überragend gecoachten Team von Popovich tatsächlich zu einem MVP entwickeln. Mit den erfahrenen Parker, Ginobili, Green, MIlls und dem ebenfalls aufstrebenden Kyle Anderson haben die Spurs daher insgesamt wieder mal einen Kader der kaum zu besiegen scheint.

Während die Spurs in den letzten Jahren angeführt von Parker, Duncan und Ginobili immer zu alt schienen und zumindest vor ihrer Meisterschaft 2014 nur Mitfavorit waren, haben sie durch die Verpflichtung von Aldridge und die Entwicklung von Leonard an diesem Punkt gearbeitet. Daher fällt es schwer die Spurs nicht zu dem Top Favoriten für die Meisterschaft zu machen. Doch Aldridge ließ bereits verlauten, dass er noch etwas Zeit braucht und auch Leonard wird seinen großen Worten erst Taten folgen lassen müssen, so dass die Spurs auch in diesem Jahr nicht der alleinige Topfavorit sind.

Mögliche Starting Five

1 Tony Parker

2 Danny Green

3 Kawhi Leonard

4 LaMarcus Aldrdige

5 Tim Duncan

Die Bank

Patty Mills, Ray McCallum, Manu Ginobili, Jonathan Simmons, Kyle Anderson, Reggie Williams, David West, Matt Bonner, Boris Diaw, Boban Marjanovic

Memphis Grizzlies

Die Grizzlies beendeten die Saison mit der gleichen Bilanz wie die Spurs und gehörten ebenfalls zu den fünf Teams, die sich die Plätze 2-6 mit nur einer Niederlage Unterschied aufteilen mussten.

In den Playoffs zogen sie dann souverän in die zweite Runde ein, bevor sie hier am späteren Meister scheiterten. Leider waren sie nicht in Bestform, da Mike Conley Probleme am Fuß hatte. Trotzdem belegten sie einmal mehr warum sie zu den Top Teams der Western Conference gehörten und sie mit ihrem „Grit & Grind“ Motto für jedes Team gefährlich sein können.

Das über Jahre gute Konzept trug Früchte und Marc Gasol verschwendete wenig Gedanken an einen Wechsel. Sehr früh in der Free Agency verlängerte er um fünf Jahre und sorgt mit der Vertragsverlängerung dafür, dass der Kern des Teams zusammen gehalten werden konnte.

Nick Calathes, Kosta Koufos und Jon Leuer waren die einzigen Abgänge, die das Team verkraften musste, doch mit Matt Barnes und Brandan Wright konnte adäquater Ersatz besorgt werden. Rookie Jarell Martin ergänzt das Team weiterhin und so hoffen die Grizzlies ihre Erfolge der letzten Jahre wiederholen zu können. Außer Rookie Martin sind nämlich alle Spieler fit und das Team konnte sich in Ruhe auf die Saison vorbereiten.

Auf Grund der teils starken Neuverpflichtungen und Comebacks der anderen Teams in der Western Conference gehört Memphis allerdings nicht zum engsten Favoriten-Kreis. Dem Team tut man damit vielleicht unrecht, erreichten sie in den letzten fünf Jahren ein Conference Finale, zwei Conference Halbfinals und zwei weitere male die Playoffs.

In Memphis wird man die „Underdog-Rolle“ aber gerne annehmen. So kennt man diese Situation und kann den Druck damit auf die Konkurrenz abwälzen.

Letztlich stehen den Grizzlies alle Möglichkeiten offen und es wird interessant zu beobachten sein, wie viele Teams sich an den Grizzlies die Zähne ausbeißen.

Die Playoffs sollten kein Problem sein, doch am Ende wird auch die Entwicklung der gestanden Spieler maßgeblich am Ausgang ihrer Saison beteiligt sein.

Mögliche Starting Five

1 Mike Conley

2 Courtney Lee

3 Tony Allen

4 Zach Randolph

5 Marc Gasol

Die Bank

Beno Udrih, Russ Smith, Jordan Adams, Jeff Green, Matt Barnes, Vince Carter, JaMychal Green, Jarell Martin, Jarnell Stokes, Brandan Wright, Ryan Hollins

Houston Rockets

Die Rockets hatten vor der letzten Saison zwar riesige Ansprüche, doch Kritiker hinterfragten ob der Kader den Anforderungen gerecht wird. Der Verlauf der letzten Saison belehrte aber alles eines Besseren. Obwohl Dwight Howard viele Spieler verletzungsbedingt verpasste, dominierte Houston den Großteil ihrer Spiele und wurde angeführt von James Harden am Ende knapp Zweiter. So wäre Harden sicher auch ein verdienter MVP geworden, doch wie sein Team, musste auch er sich mit dem zweiten Platz in der Wahl begnügen.

In den Playoffs hatte man weiter mit einigen Verletzungen zu kämpfen, erreichte aber trotzdem die Western Conference Finals, wo es zum Aufeinandertreffen mit dem Western Conference Primus kam.

Mit 1-4 zog Houston zwar den Kürzeren, doch am Ende konnte man trotzdem durchaus zufrieden auf die Saison zurück schauen. Coach McHale formte ein tolles Team, welches sich im Laufe der Saison immer weiter entwickelte.

So war wenig überraschend, dass größere Moves in der Off-Season ausblieben. Mit Josh Smith, Pablo Prigioni, Kostas Papanikolaou, Nick Johnson und Joey Dorsey verließen zwar einige Spieler den Kader, doch mit Ty Lawson, Marcus Thornton und den Rookies Sam Decker und Montrezl Harrell holte man qualitativ hochwertigen Ersatz, weshalb man auch in diesem Jahr mit hohen Ansprüchen in die Saison geht.

Vor allem Lawson wird dabei eine wichtige Rolle spielen, gehörte er in Denver zu den besten Point Guards der Liga, auch wenn er immer wieder durch Probleme abseits des Feldes auffiel. In Houston soll dies besser werden, da auch der Anspruch größer ist und somit etwas mehr Professionalität gefordert ist.

Fraglich bleibt nur wie sie den Ausfall von Josh Smith kompensieren wollen. Howard, Jones und auch Motiejunas waren in den letzten Jahren immer wieder verletzt und so scheint auf den Positionen 4 und 5 ein Mangel an Alternativen.

Zum Saisonstart scheinen aber vorerst alle Spieler fit und sobald Howards 1-Spiel-Sperre abgesessen ist, werden sie mit Volldampf angreifen.

Eventuelle Zweifel sollen nach dem Erfolg im letzten Jahr nicht zugelassen werden und der Titel ist das ausgesprochene Ziel.

Neben den Warriors, Spurs, Thunder und Clippers gehören die Rockets auch zum engeren Favoriten-Kreis und man darf gespannt sein, wie sie sich behaupten können. In ihrer Division haben sie eine Menge Konkurrenz und sollten sie ihren Erfolg des letzten Jahres nicht wiederholen können, wäre die Saison sicherlich eine Enttäuschung für den kompletten Verein.

Mögliche Starting Five

1 Ty Lawson

2 James Harden

3 Trevor Ariza

4 Terence Jones

5 Dwight Howard

Die Bank

Patrick Beverly, Jason Terry, KJ McDaniels, Marcus Thornton, Corey Brewer, Sam Decker, Donatas Motiejunas, Montrezl Harrell, Clint Capela

Prognose

Ob auch in diesem Jahr wieder alle Teams der Southwest Division in die Playoffs kommen ist schwer zu glauben. Die Konkurrenz ist regeneriert, stockte auf oder hat sich so weiter entwickelt, dass es vor allem für die Mavs schwer werden könnte.

Am Ende wird es aber für alle ein großer Kampf, egal ob es um die ersten Plätze oder um das Erreichen der Playoffs geht.

San Antonio scheint der Topfavorit, obwohl Houston ihnen dicht auf den Fersen ist. Die Grizzlies fliegen mal wieder ein wenig unter dem Radar, doch behaupteten sich in den letzten Jahren. Große Erwartungen hat man in New Orleans, doch selbst wenn es für die Playoffs reicht, scheint mehr als Platz 4 in dieser Division noch nicht drin.

Dallas bleibt damit als Letzter übrig, hat jedoch von den Namen ein Team, mit dem sie vielleicht sogar überraschen können.

  1. San Antonio Spurs
  2. Houston Rockets
  3. Memphis Grizzlies
  4. New Orleans Pelicans
  5. Dallas Mavericks