Cleveland Cavaliers – Golden State Warriors – 12.06.2015 03:00

Spiel 1: GSW – CLE 108-100 (OT)

Spiel 2: GSW – CLE 93-95 (OT)

Spiel 3: CLE – GSW 96-91

Stand: 2-1 Cleveland Cavaliers

Werden wir in diesen Finals Zeugen der besten individuellen Finals-Performance der Geschichte der NBA? Nachdem LeBron James auch in Spiel 3 absolut überragend agierte und mit 40 Punkten, 12 Rebounds und 8 Assists das nächste Monster-Game auflegte ist dies gut möglich. So brach James mit 123 Punkten in den ersten drei Finals-Spielen nicht nur einen Jahrzehnte langen Punkte-Rekord für die meisten Punkte in den ersten drei Spielen einer Finals-Serie, sonder erreichte mit 41 Punkten, 12 Rebounds und 8,3 Rebounds pro Spiel auch fantastische Durchschnittswerte ist daher der Hauptverantwortliche dafür, dass die Cavaliers die Serie mit 2-1 anführen.

Neben ihm können aber auch die Rollenspieler überzeugen und jeder scheint seine Rolle genau zu kennen und sich hierfür aufzuopfern. Gute Beispiele sind vor allem nach Spiel 3 Iman Shumpert, der sich an der Schulter verletzte und nach minutenlanger Behandlung in der Kabine wieder kehrte, aber vor allem auch Matthew Dellavedova, der mit 20 Punkten sein bestes Playoff-Spiel der Karriere machte, Steph Curry überragend verteidigte und nach dem Spiel mit Krämpfen sogar in Krankenhaus gebracht wurde.

Dieser Wille und Kampfgeist brachte die Cavs auch in ihrem ersten Finals-Heimspiel 2015 zur verdienten 2-1 Führung und stellte die Warriors gleichzeitig vor große Probleme, da sie von Clevelands Aggressivität und aufopferungsvollen Einstellung überrumpelt schienen. So auch in Spiel 3, indem die Heimmannschaft den besseren Start erwischte. Auch wenn das Viertel am Ende nur 24-20 an die Cavs ging, setzten sie sich bereits früh ab und von einem frühen 6-3, konnten sich über ein 12-5 und einem 22-16 eine verdiente Führung erspielen.

In Viertel Nummer 2 glichen die Warriors dann zunächst aus und plötzlich hatte man das Gefühl, dass das Spiel vielleicht doch spannend werden könnte. Auch wenn es dabei blieb, dass LeBron und sein Team das Spiel anführten, war es zwei Minuten vor Ende des Viertels beim Stand von 40-37 aus Sicht der Cavs  immer noch ausgeglichen. Dellavedova und James Jones legten nochmal ein paar Punkte nach und so lautete der Halbzeitstand 44-37.

Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte man das Gefühl, dass die Cavs den Sieg mehr wollten. Sie hustleten nach jedem Ball, zeigten mehr Einsatz und auch von der Körpersprache machten sie den selbstbewussteren Eindruck. Sinnbildlich für die Warriors war bis dato das Spiel von Stephen Curry, der nur sechs Würfe aus dem Feld nahm und nur einen traf.

Daher wollten sich die Warriors in Halbzeit 2 jedoch auch anders präsentieren. Nach sechs Minuten waren sie aber noch immer nicht näher rangekommen und lagen mit 48-56 zurück. In den folgenden drei Minuten brachen sie dann völlig zusammen. LeBron, Dellavedova, Smith und Mozgov brachten ihr Team mit einem 12-0 Lauf mit 68-48 in Führung und die Halle stand Kopf. Bis zum Viertelende verkürzten die Warriors zwar nochmal auf 55-72, doch  auf das überragende Spiel von LeBron und seinen Rollenspielern schienen sie keine Antwort parat zu haben.

So kam es den Gästen auch gelegen, dass James den Start des letzten Viertels auf der Bank verbrachte. Ein Dunk von Iguodala verkürzte auf 15 Punkte Rückstand und selbst als LeBron wieder auf dem Feld stand, legte Golden State mit zwei Dreiern nach und lag plötzlich nur noch mit 63-72 zurück. David Lee, der von Coach Kerr nun auch eine Chance bekam, konnte eine überzeugende Leistung zeigen und spielte sich sicherlich in die Rotation für die kommenden Spiele. Mit ihm auf dem Feld ging die Aufholjagd weiter und auch Steph Curry schien sein Wurfglück wieder gefunden zu haben. So war es sein Dreier, der 2:45 Minuten vor dem Ende auf 80-81 verkürzen könnte. Ein wildes And-One-Play von „Delly“ und ein Dreier von James vergrößerten die Führung aber wieder und auch wenn Golden State 19 Sekunden vor dem Ende nochmal auf 91-94 verkürzte, brachten die Cavs ein zum Ende unnötig spannendes Spiel nach Hause.

Aussicht Spiel 4:

Auch wenn die Medien und Fans die Cavs feierten, haben sie noch nicht viel erreicht. Sollten sie nämlich das vierte Spiel verlieren, hätten die Warriors den Heimvorteil zurück und die Cavs wären nach einem vielversprechenden Start wieder an dem Punkt wo sie zu Beginn der Finals waren.

Doch die Warriors werden sich steigern müssen um nach den beiden Niederlagen wieder in die Spur zu finden. Hoffnung sollte jedoch die zweite Halbzeit und vor allem das letzte Viertel machen, da die Warriors hier zumindest in der Offensive zu ihrem Spiel fanden. Allen voran ist natürlich Steph Curry gefordert, der von der harten Defense von Dellavedova beeindruckt schien und einfach nicht so zum Zug kam, wie man es von ihm gewöhnt ist.

Fraglich ist wohl auch, ob die Cavs das hohe Tempo und die Aggressivität beibehalten können. Shumperts Schulterprobleme, Dellys Krämpfe und auch James aufopferungsvolles Spiel zollen Tribut und die Frage ob 48 Stunden zur Regeneration genug sind, darf gestellt werden.

Zudem scheinen auch die Warriors erkannt zu haben, dass die Cavs die Siege mehr wollten. Draymond Green kritisierte die Einstellung von sich und seiner Mannschaft und forderte mehr Einsatz im Hinblick auf die kommenden Spiele. Vor allem die Körpersprache der Warriors muss sich aber verbessern, waren hängende Schultern und Köpfe sinnbildlich für die letzten beiden Spiele, während die Cavs immer voller Motivation schienen.

Auch Steve Kerr ist mit seiner Finals-Erfahrung gefordert und auch sein Auftreten sah teilweise resignierend, anstatt motivierend aus.

Letzten Endes überzeugten die Cavs wesentlich mehr und hätten sie etwas mehr Glück in Spiel 1 gehabt, könnten sie bereits mit 3-0 in Führung liegen. Leider werden die personellen Probleme aber immer größer und immer mehr Spieler sind angeschlagen. Daher rücken die Cavs für die Buchmacher erneut nicht in die Favoritenrolle. Der ordentliche Abschluss und das Comeback in Spiel 3 geben den Warriors zudem etwas Mut und es ist gut vorstellbar, dass sie in Spiel 4 zurück schlagen. Bereits gegen die Grizzlies tat sich Golden State in den Spielen 2 und 3 schwer und sie schlugen unfassbar stark zurück.

Ich denke dies gelingt ihnen auch in Spiel 4 und daher werden sie eine verbesserte Einstellung an den Tag legen, die Serie ausgleichen können und sich den Heimvorteil zurückholen.

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