Cleveland Cavaliers – Detroit Pistons

Mit dem ersten Spiel der Serie zwischen den Cleveland Cavaliers und den Detroit Pistons startet am Sonntag um 21.00 Uhr der zweite Playoff-Tag. Gleichzeitig ist dieses Duell das erste von vier am heutigen Tag und  trotz der Tatsache, dass der Tabellenerste der Eastern Conference auf den Tabellenachten trifft, darf man sich auf eine interessante Serie freuen.

Zumindest wenn man nach den Ergebnissen der Duelle der regulären Saison geht. Hier waren es nämlich die Pistons, die drei der vier Spiele gewinnen konnten und den Cavs angeführt von Andre Drummond durchaus einige Probleme bereiten konnten. Der Center der Pistons war für LeBron und Co. kaum zu stoppen und konnte mit 20,3 Punkten, 13,7 Rebounds und 62,2 % aus dem Feld geegn die Cavs nach Belieben dominieren. Die Pistons deswegen aber zum Favoriten zu machen, wäre definitiv nicht richtig.

Die Cavs und LeBron sind Playoff erfahren und bewiesen bereits im letzten Jahr, dass sie vermeintliche Match-Up-Probleme zu ihren eigenen Gunsten drehen können, um sich so aus einem Nachteil einen Vorteil zu verschaffen. Außerdem standen beim letzten Duell, welches die Pistons mit 112-110 nach Verlängerung gewinnen konnten, weder James, Love, Irving oder Smith bei den Cavs auf dem Feld. Die Pistons verzichteten zudem ebenfalls auf Jackson, Drummond und Caldwell-Pope, sodass das Ergebnis wenig über die tatsächliche Leistung aussagt.

Auch der erste Pistons-Sieg im November (104-96) kann kein Maßstab sein, da Ilyasova, der mittlerweile von den Pistons getradet wurde, damals eine wichtige Rolle spielte. Bleiben zwei weitere Duelle von denen die Cavs eines mit 114-106 gewinnen konnten. Das letzte Spiel war ein 96-88 Sieg der Pistons, doch LeBron blieb in diesem Spiel mit nur 5 von 18 getroffenen Würfen blass und konnte seiner Mannschaft nicht helfen.

Die Ergebnisse sagen letztlich also nicht ganz so viel aus wie man zunächst dachte und daher werden die Karten in den Playoffs neu gemischt. Über die Erfahrung von LeBron braucht man nicht viel sagen und auch der Rest der Cavs konnte durch den Finals-Einzug des letzten Jahres wichtige Erfahrungen sammeln. Die Pistons sind hingegen ein unfassbar junges Team und für viele Spieler sind es die ersten Playoffs in der Karriere. Coach van Gundy wird aber versuchen sein Team auf die Playoffs vorbereiten, doch man darf gespannt beobachten, wie das junge Team mit der neuen Situation umgeht.

Situation Cleveland Cavaliers (1. Platz: 57 Siege – 25 Niederlagen)

Die meisten NBA-Fans sagen zu Recht, dass sich die Cavs im Vergleich zur letzten Saison verbesserten. So konnten sie sich immerhin den 1. Platz sichern und vier Siege mehr als im letzten Jahr einfahren. Auffällig war jedoch, dass die Cavs im letzten Jahr vor allem den Anfang verschliefen und später, nach den Verpflichtungen von Mozgov, Shumpert und Smith durch starteten und heiß liefen.

In dieser Saison waren sie von Beginn an besser drauf und hatten auch während der Saison einige Phasen, in denen sie einen wirklich gut Eindruck machen. Trotzdem entließen sie durchaus überraschend ihren Coach David Blatt, nachdem immer wieder darüber berichtet wurde, dass das Team nicht voll hinter dem Trainer steht. Der unerfahrene, aber von den Spielern akzeptierte Tyronn Lue übernahm von nun an das Kommando und man erhoffte sich schnelle Besserung.

Die Dominanz, die in dieser Saison die Warriors und Spurs vermittelten, erreichten die Cavs aber nicht oder wenn nur ganz kurz und die Stufe der Warriors und Spurs blieb in weiter Ferne. Zu viele Spiele wurden unnötigerweise abgegeben und häufig war nicht klar zu erkennen, auf wen sich das Spiel der Cavs fokussiert. Zum Ende der Saison übernahm dann aber LeBron das Kommando, steigerte seine Produktivität auf dem Feld und erinnerte an den dominanten James, den man aus den letzten Jahren kannte.

So erspielten sich die Cavs wieder ein wenig Respekt, sodass mit Beginn der Playoffs absolut eindeutig war, dass im Osten vorerst kein Weg an den Cavs vorbei führt. Leider haben Iman Shumpert und Mo Williams mit Knieproblemen zu kämpfen und gehen angeschlagen in die Playoffs. Shumpert meldete sich zuletzt zwar wieder fit, doch Williams wird auf jeden Fall das erste Spiel verpassen. Am Ende sollten die Cavs aber in der Lage sein, diese beiden Spieler notfalls ersetzen zu können. Interessante Randnotiz: kurz vor Beginn der Playoffs sicherten sich die Cavs die Dienste von Dahntay Jones. Ob und welche Rolle er spielen kann und wird, sei aber vorerst dahin gestellt.

Situation Detroit Pistons (8. Platz: 44 Siege – 38 Niederlagen)

Die gute Arbeit von Coach und Präsident, Stan van Gundy, lässt sich anhand des Playoff-Einzuges sofort erkennen. So führte er eine junge, unerfahrene Mannschaft in die Post-Season und erinnert dabei mit seiner Mannschaft zum Teil an seine damalige Truppe in Orlando, die er zusammen mit Dwight Howard bis in die Finals führte.

Dabei arbeitete er über das gesamte Jahr mit und an seiner Mannschaft und sorgte mit dem Trade von Brandon Jennings zu den Orlando Magic für einen smarten Move, konnte er im Gegenzug die Dienste von Tobias Harris für Detroit gewinnen. Dieser wurde mit knapp 17 Punkten und sechs Rebounds sofort zu einer festen Größe im Team der Pistons und sorgte für Variabilität auf der Forward-Position. Dreh- und Angelpunkte der Mannschaft  blieben aber natürlich Andre Drummund und Reggie Jackson.

Drummond startete die Saison furios und nach dem Abgang im Sommer von Greg Monroe nutzte er den Platz unter den Körben und startete die Saison in den ersten Spielen mit fast 20 Punkten und 20 Rebounds pro Spiel. Nach und nach stellten sich die Gegner zwar besser auf ihn ein, doch trotzdem war er mit 16,2 Punkten und 14,8 Rebounds im Schnitt der dominanteste Big-Man der Liga.

Neben ihm konnte allerdings auch Reggie Jackson aufblühen. Der 26jährige Guard überzeugte in seiner fünften Saison mit ihm Schnitt 18,8 Punkten pro Spiel und war immer wieder nur schwer zu stoppen. Ergänzt wird die Mannschaft durch benannten Harris und Spieler wie Caldwell-Pope, Marcus Morris oder auch Rookie Stanley Johnson. Der Rest der Mannschaft gehört nicht zum besten was die NBA zu bieten hat, doch Coach van Gundy hat eine Einheit geformt, die nach zwischenzeitlicher Krise in dieser Saison wieder in die Spur fand und am Ende verdient in die Playoffs einzog.

Leider verletzte sich jedoch zuletzt Reggie Jackson und es ist unklar, wie fit er in diese Serie geht. Für die Pistons natürlich ein riesiger Nachteil, doch sicherlich werden sie alles dafür tun, um den Cavs auch ohne Jackson das Leben so schwer wie möglich zu machen und vielleicht für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Die Ergebnisse der regulären Saison werden sicher dabei helfen mit Selbstvertrauen in diese Serie zu gehen.

X-Faktor: Kentavious Caldwell-Pope

Der 23jährige Flügel der Pistons ist in seiner dritten Saison und ist mit 14,5 Punkten pro Spiel dafür bekannt in der Offensive nicht vor Verantwortung zurück zu schrecken. Auch eine Entwicklung ist erkennbar, steigerte er bisher in allen drei Jahren die wichtigsten Statistiken und verbesserte auch seine Wurfquote.

Dass er auch als Verteidiger effektiv sein kann, bewies er nicht nur in seinen Spielen gegen die Cavs, sondern über die gesamte Saison. LeBron tat sich aber vor allem gegen ihn schwer und auch wenn Tobias Harris vermutlich einen Großteil der Zeit damit verbringen wird, gegen LeBron zu spielen, kann man davon ausgesehen, dass auch KCP seine Minuten gegen James haben wird. Kann er in den Playoffs an seine gute Arbeit der regulären Saison anknüpfen und sowohl Offensiv als auch Defensiv für Gefahr sorgen, könnte er neben Drummond und Jackson vielleicht Detroits entscheidender Mann werden.

Cleveland Cavaliers – Detroit Pistons Serien-Tipp

Letztlich muss man sich wohl ehrlich eingestehen, dass die Ergebnisse der regulären Saison wohl kaum etwas über den Ausgang dieser Serie sagen können. Viel mehr sind die Cavs gewarnt, dass sie die Pistons ernst nehmen müssen und sich nicht auf die ihre individuelle Klasse verlassen. Vor allem der reboundstarke Frontcourt um Drummond, Morris und Harris muss kontrolliert werden auch Kyrie Irving wird sich gegen Reggie Jackson nicht ausruhen dürfen.

Die Personalie Jackson wird dabei unter besonderer Beobachtung stehen, da er mit seiner Verletzung gehandicapt oder sogar ausfallen könnte und den Pistons damit natürlich ihre gefährlichste Offensivoption fehlen würde.

So sind die Cavs aber der klare Favorit und alles andere als ein klarer Sieg in dieser Serie würde überraschen. Rebounden die Cavs gut und halten sie vor allem Drummond von den Brettern fern, wird das Team von Coach van Gundy große Probleme haben. Zudem müssen die Cavs offensiv den Ball laufen lassen,  denn defensiv gehört Detroit im ligaweiten Vergleich nicht zu den Top-Teams und es sollten sich hier Möglichkeiten für die Cavs ergeben.

Da Cleveland aber immer wieder Probleme gegen Detroit hatte und die totale Dominanz bisher vermissen ließ, denke ich, dass Drummond und Co. für die eine oder andere Überraschung sorgen können. Vor allem an den Brettern können die Pistons etwas erreichen, auch wenn sie die Cavs wohl nie ernsthaft in Gefahr bringen die Serie zu verlieren. Die Erfahrung von Coach van Gundy wird den Pistons aber hier und da helfen und sollte Jackson fit sein, werden die Pistons sicher sehr unangenehmen zu spielen. Am Ende gewinnen die Cavs aber, brauchen jedoch sechs Spiele um weiter zu kommen.

Cleveland Cavaliers – Detroit Pistons Spiel 1

Die Playoffs sind da, LeBron hat ein klares Ziel und wird in Spiel 1 keinen Zweifel aufkommen lassen wollen, was die Cavs anstreben. Zunächst werden die Pistons damit ein wenig überfordert sein und James wird das Spiel leiten wie es ihm gefällt. Love und Irving wollen sich nach ihren Verletzungen in den Playoffs letztes Jahr auch beweisen und zeigen, warum sie mit James die Big Three aus Cleveland bilden. Coach Lue, für die es die ersten Playoffs als Headcoach sind, wird seine Männer auch motivieren und ihnen klar machen, dass ein guter und souveräner Start wichtig im Hinblick auf den Ausgang der Serie sein kann.

Für viele der jungen Pistons –Akteure ist das heutige Spiel das erste Playoff-Spiel ihrer Karriere und es ist gut vorstellbar, dass sie sich zuerst mal an die raue Gangart gewöhnen müssen. Auch die Tatsache, dass jeder Ballbesitz wichtig ist muss erst einmal verinnerlicht werden, sodass durchaus vorstellbar ist, dass die Nerven ein wenig flattern und nicht sofort alles nach Wunsch läuft.

Das Spiel findet zudem in Cleveland statt und auch die Cavs-Fans werden ihre Arena direkt zu einer Hölle für die Gegner machen. Es spricht also alles für die Cavs und selbst wenn die Pistons vielleicht die eine oder andere Chance in der Serie bekommen, denke ich, dass LeBron und Co. in Spiel 1 kurzen Prozess machen und mit 1-0 in Führung gehen.

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