Toronto Raptors – Cleveland Cavaliers 28.05.2016 02:30
- Spiel 1: CLE – TOR 115-84
- Spiel 2: CLE – TOR 108-89
- Spiel 3: TOR – CLE 99-84
- Spiel 4: TOR – CLE 105-99
- Spiel 5: CLE – TOR 116-78
- Stand: 3-2 Cleveland Cavaliers
Erst zum zweiten mal in den diesjährigen Playoffs, konnten sich in den ersten fünf Spielen jeweils die Heimteams durchsetzen. Mit dem 116-78 Erfolg der Cleveland Cavaliers, gaben sie damit die richtige Antwort auf die beiden Niederlagen in Toronto und gingen 3-2 in Führung. Dominanz von Beginn an, der größte Punkteunterschied zur Halbzeit in der Geschichte Conference-Finals (31 Punkte) und eine gut aufgelegte Big Three, die mit gemeinsam 71 Punkten die Grundlage für den Sieg legte, waren für die Raptors nicht zu stopppen.
Dabei war von Beginn an klar, dass sich die Cavs heute anders präsentieren würden als in den Spielen 3 und 4. Toronto führte zwar mit 7-6, doch ein 11-0 Lauf der Cavs sorgte für die erste etwas größere Führung, von der sich die Raptors im Endeffekt nicht mehr erholen konnten. Die Cavs nahmen den Fuß nämlich nicht vom Gaspedal und konnten vor allem zum Ende des ersten Spielabschnittes einen 17-3 Lauf nachlegen, durch den sie sich eine 37-19 Führung zur Halbzeit erspielten.
Besonders stark präsentierte sich bereits zu diesem Zeitpunkt Kevin Love. Nachdem er in den Spielen 3 und 4 enttäuschte, kam er heute besser zu Recht, verteidigte sogar gut, aber war vor allem offensiv gefährlich. In Halbzeit 1 traf er alle 6 Wurfversuche, darunter 3 Dreier und 4 Freiwürfe auf seinem Weg zu 19 Punkten. Die Cavs nutzten auch seine gute Leistung dazu, ihre Führung auf phasenweise 34 Punkte auszubauen und zur Halbzeit mit 65-34 zu führen.
Zur Halbzeit schien das Spiel also bereits entschieden und obwohl Toronto die gute Nachricht erhielt, dass Jonas Valanciunas wieder dabei war, konnten sie keinen Profit daraus ziehen. Cleveland arbeitete nämlich wieder härter und konnte Lowry und DeRozan damit zusetzen und auch Biyombo kontrollieren. So bauten sie ihre Führung im dritten Viertel auf 40 Punkte aus und hatten beim Stand von 100-60 zum Ende des dritten Viertels den Sieg bereits in der Tasche.
LeBron verbrachte das letzte Viertel auf der Bank und Coach Lue nutzte die Chance um munter durch zu wechseln. Jeder Spieler der Cavs kam auf mindestens neun Minuten und auch Raptors-Coach Casey nutzte die Gelegenheit. Am Ende stand ein verdienter 116-78 Sieg in dem die Cavs wieder an das Team erinnerten, welches ihre ersten zehn Playoff-Spiele dominierten. Toronto fiel andererseits in alte Muster zurück und DeRozan und Lowry enttäuschten einmal mehr.
Toronto Raptors – Cleveland Cavaliers Spiel 6
Betrachtet man die bisherigen Ergebnisse, wenn Toronto und Cleveland gegeneinander spielten, war immer wieder der Heimvorteil ein entscheidender Pluspunkt. Dementsprechend werden sich die Raptors natürlich freuen, wieder vor dem eigenen Publikum zu spielen, auch wenn sie wissen, dass der Druck groß ist.
Denn nachdem die Cavs in Spiel 5 auf die schlechten Leistungen in den vorherigen Partien antworteten, sind nun die Raptors gefordert ihrerseits die richtige Antwort auf den miserablen Auftritt in Spiel 5 zu geben. Mal wieder standen Kyle Lowry und DeMar DeRozan in der Kritik, für die die Playoffs bisher wie eine Achterbahnfahrt verliefen.
Nach gemeinsamen 67 Punkten in Spiel 5, erzielten sie nur 27 Punkte in Spiel 4 und trafen nur sieben ihrer 19 Würfe. Die Defensive der Cavs doppelte die Beiden immer wieder und zwang so die anderen Spieler Verantwortung zu übernehmen. Lowry und DeRozan leisteten sich aber außerdem 7 Ballverluste und machten es dem Team damit nicht einfacher.
Carroll taf nur 2-7 Würfe, Ross und Joseph jeweils 1-5 und Powell war mit 3-9 Würfen ebenfalls nicht treffsicherer. Bismack Biyombo der in den letzten beiden Spielen insgesamt 40 Rebounds abgriff, sammelte heute nur 4 Rebounds ein und kam nur auf einen Block und so ist schnell klar, warum die Raptors derart unter die Räder gerieten. Auch Valanciunas Rückkehr half nicht. Bei seinem Comeback traf er in 18 Minuten zwar alle vier seiner Würfe, doch er sammelte keinen Rebound ein und blieb insgesamt ohne Einfluss.
Individuell müssen sie sich also verbessern und dabei könnten sie sich an den Cavs und beispielsweise Kevin Love orientieren, der mit 25 Punkten (8-10 aus dem Feld) zum Topscorer avancierte und die schwachen Leistungen aus den vorherigen Spielen vergessen lies. Die ganze Mannschaft präsentierte sich aber besser und dominierte das Spiel in sämtlichen Belangen. 57% Quote aus dem Feld, 47% Dreierquote, 21 Rebounds mehr als die Raptors, dazu mehr Assists, mehr Steals, mehr Blocks und weniger Ballverluste sind Statistiken aus denen sich der Sieg mehr oder weniger erschließt.
Die wiederkehrende Dominanz der Cavs ist aus meiner Sicht für Toronto beunruhigend, denn Lue schaffte es, seinem Team die Fehler auszutreiben und die Raptors andererseits an den richtigen Stellen unter Druck zu setzen. Natürlich haben die Raptors in den Spielen 3 und 4 auch Mittel gefunden, doch sie profitierten auch von schwachen Leistungen von Love und Co. und den eigenen überragenden Spielen von Biyombo, Lowry oder DeRozan.
Tipp
Die Cavs brauchten bei ihren Siegem nicht solche überragenden Leistungen und haben noch immer den Trumpf in der Tasche, dass sowohl LeBron, als auch Love, Irving oder sogar ein JR Smith problemlos für 30 Punkte gut sind. Da die Cavs zudem ihren Rhythmus scheinbar wieder gefunden haben, denke ich, dass sie in Spiel 6 der Favorit sind. Nochmal werden sie sich von den Raptors nicht vorführen lassen, auch wenn die Fans in Toronto ihr Team antreiben werden. Sowohl das Teamspiel, als auch die individuelle Klasse ist bei den Cavs vor allem offensiv etwas besser und das wird in Spiel 6 den Ausschlag geben, da es für beide um sehr viel geht. Ich denke die Cavs werden sich durchsetzen und damit zum zweiten mal in Folge in die Finals einziehen können.
Tipp: Spread -6,5 Cleveland Cavaliers