Krisentreffen in Phoenix. Die Phoenix Suns empfangen in der heutigen Nacht die Brooklyn Nets in einem Spiel zwischen zwei Teams, die ihre Saison am liebsten jetzt schon schnell vergessen möchten. Während die Suns 12 Spiele am Stück verloren, verloren die Nets sieben der letzten zehn und beiden Mannschaften haben außer dem Draft in diesem Jahr nicht mehr viel im Kopf. Trotzdem braucht das heutige Spiel einen Sieger und so scheinen die Nets im Vorteil zu sein.
Chaos in Phoenix
Für die Suns läuft die gesamte Saison absolut chaotisch. Erst das Problem mit den Morris-Brüdern, dann weitere interne Entscheidungen, die das Management in kein gutes Licht rückten und zu guter Letzt ein paar wichtige Verletzungen, durch die die Suns jegliche Konkurrenzfähigkeit vermissen ließen. Immerhin trennte man sich kurz vor der Trade-Deadline auch vom zweiten Morris-Bruder Markieff, wodurch zumindest ein erster Unruheherd beseitigt wurde.
Problematisch an diesem Trade nur, dass sie einen ihrer besten Spieler abgaben, sodass auch ohne ihn spielerisch überhaupt keine Besserung eintreten konnte. Mit zwölf Niederlagen in Serie und 27 Niederlagen innerhalb der letzten 29 Spiele könnte es kaum schlechter laufen und es scheint unwahrscheinlich, dass in der nächsten Zeit Besserung eintritt. So spielen die Suns die kommenden beiden Partien zwar zu Hause, doch im Anschluss müssen sie in acht der nächsten zehn Partien auswärts ran.
Problempunkt Nummer 1 bleibt die löchrige Defensive. In der aktuellen Niederlagenserie kassierten die Suns bisher 110,5 Punkte pro Spiel und konnten die Gegner nur zweimal unter 100 Zählern halten. Dazu bleiben offensive Aussetzer an der Tagesordnung und man erzielte gerade einmal 96,2 Punkte pro Partie. Wie die Suns ihre Probleme in den Griff kriegen wollen wird sich zeigen. Fakt ist, sie werden mehr Zeit als nur den Rest der Saison dafür brauchen.
Brooklyn mit brutalem Programm
Zugegeben, viel besser als in Phoenix läuft es in Brooklyn derzeit auch nicht, doch immerhin legte man einen Grundstein mit der Verpflichtung des ehemaligen GM’s der San Antonio Spurs, der sofort verlauten ließ eine Siegerkultur in Brooklyn aufbauen zu wollen. Erstes Opfer war Andrea Bargnani, der die Mannschaft verlassen musste. Doch auch für die Nets gilt, dass das Projekt Neuaufbau etwas länger dauern wird und man diese Saison zunächst irgendwie überstehen muss.
Vor allem in den kommenden Wochen wird es nochmal sehr schwer. Mit der Niederlage im letzten Spiel in Portland, begann ein neun Spiele andauernder Auswärtstrip, größtenteils an der Westküste, der den Nets einiges abverlangen wird. Der Vorsprung auf Rang 15 und der Rückstand auf Rang 13 lässt aber weder Sorge nach unten, noch Hoffnung nach oben zu, doch auf Grund der neuen Situation der GM-Stelle, sollten sich die Spieler anstrengen um erneut einen Vertrag zu erhalten oder nicht getradet zu werden.
Da die Nets das Hinspiel mit 94-91 gegen die Suns gewinnen konnten, werden sie mit einer gewissen Zuversicht in dieses Spiel gehen. Immerhin gewannen sie auch drei der letzten sieben Spiele, sodass zumindest in Ansätzen erkennbar ist, dass die Mannschaft fähige Spieler hat, die durchaus mal einen Sieg einfahren können. Trotzdem darf man keinen großen Sport erwarten und am Ende wird das Team gewinnen, welches sich mehr reinhängt und den größeren Kampfgeist aufbietet.
Tipp
Die Verletztensituation ist entspannt und die Teams haben keine neuen Ausfälle zu beklagen. Auf Seiten der Nets fehlen Jack und Hollis-Jefferson, bei den Suns wird man auf Warren, Knight, Bledsoe und unter Umständen auf Chandler verzichten müssen. Favorisiert sind für mich die Nets, die zwar auswärts spielen, aber gegen die kriselnden Suns gewinnen sollten. Phoenix gelingt derzeit nichts und die Erfahrung von Johnson und Co. wird für dieses Spiel genügen.
Tipp: Brooklyn Nets – 1,79 PinnacleSports.com
Player to watch: Joe Johnson
Schaut man sich nur die Verdienste und Verträge der NBA-Spieler an, müsste Joe Johnson noch immer einer der besten Spieler der Liga sein. Doch seine Statistiken lügen nicht. Mit 11,8 Punkten pro Spiel liegt Johnson klar hinter seinem Karriere-Schnitt zurück und bietet seinem Club überhaupt keine Konstanz. Immerhin scorte er zuletzt dreimal in Folge zweistellig. Auch heute glaube ich, dass er seinen Schnitt mit 12 Punkten erreichen kann, denn schließlich fehlen ihm nur noch 3 Punkte zur 19.000 Punkte-Marke, was er sicher mit einem guten Spiel und einem Sieg feiern will.