NBA-News am 13.05.2015

Kranker James Harden führt die Rockets zum Sieg über die Clippers

„Sie waren das fokussiertere Team“, gab Doc Rivers nach der Partie zu Protokoll. „Sie spielten mit dem Rücken zur Wand, sie waren ein verzweifeltes Team. Wir waren heute nicht sehr verzweifelt.“ Angeführt von einem kranken James Harden wiesen die Houston Rockets gestern die Los Angeles Clippers in die Schranken. Mit dem 124-103 im Rücken geht es für beide Teams jetzt in Spiel Sechs.

Houston gab im vor allem in der ersten Hälfte den Ton an und legte mit 36 Punkten im zweiten Viertel den Grundstein für den Sieg. 63-48 stand es für die Texaner zur Halbzeit. Bester Akteur auf Seiten der Rockets war James Harden, der trotz Fieber auflief und seine bisher beste Playoff-Partie im Dress der Raketen ablieferte.

Sein Triple-Double bestehend aus 26 Punkten, elf Rebounds und zehn Assists war das erste eines Houstoner Spielers in den Playoffs seit Steve Francis 2004 in drei Kategorien zweistellige Werte aufwies. Center Dwight Howard ließ seine schlechte Leistung in Spiel Vier hinter sich und erzielte wie gewohnt ein Double-Double bestehend aus 20 Punkten und 15 Rebounds.

Vor dem Schlussabschnitt lagen die Rockets mit 14 Zählern in Front doch die Clippers waren noch nicht geschlagen. Blake Griffin spielte stark auf und kam auf 30 Punkte und 16 Rebounds, Aufbauspieler Chris Paul machte 22 Zähler und bereitete zehn Körbe vor.

Doch die Rockets ließen sich nicht beunruhigen und spielten bis zum Schluss ihr Spiel. Ein Dreier von James Harden vergrößerte den Vorsprung zwei Minuten vor dem Ende auf 121-100. Beide Teams wechselten daraufhin ihre Starter aus und ließen die Reservespieler die Partie beenden.

Rockets-Coach Kevin McHale hatte vor der Partie mit der Startaufstellung herumexperimentiert und beorderte Josh Smith in die erste Fünf. Dafür musste Terrence Jones zunächst auf der Bank Platz nehmen. Smith erzielte neun Punkte und sieben Rebounds, Jones gab der Bank den nötigen offensiven Schub und kam auf zwölf Punkte.

Spiel Sechs zwischen den beiden Mannschaften findet am Donnerstagabend wieder in Los Angeles statt, wo die Clippers eine zweite Chance haben, die Serie für sich zu entscheiden und in die Western Conference Finals einzuziehen.

Cleveland übernimmt mit einem Sieg über die Bulls die Kontrolle der Serie

Die „Big Three“ der Cleveland Cavaliers sind in diesen Playoffs schon längst Geschichte. Nachdem Kevin Love mit einer ausgekugelten Schulter bis zur nächsten Saison ausfällt, ist auch Kyrie Irving angeschlagen und quält sich mit einer Sehnenentzündung im linken Knie und einem gezerrten Fuß herum. In Spiel Vier der Serie gegen die Chicago Bulls knickte zudem LeBron James um. Gegen die Bulls reichten gestern allerdings auch zwei angeschlagene Superstars für einen Sieg.

Angeführt von James erkämpften sich die Cavaliers gestern einen wichtigen Sieg, der sie mit 3-2 in Führung bringt. Cleveland ist damit nur noch einen Sieg von den Eastern Conference Finals entfernt. Der vierfache MVP zeigte gestern keine Anzeichen einer Verletzung. 38 Punkte, zwölf Rebounds, acht Assists sowie jeweils drei Blocks und Steals kerbte er gestern in den Statistikbogen. In 41 Minuten Einsatzzeit blieb er außerdem ohne einen einzigen Ballverlust.

Bei den Chicago Bulls zeigte Jimmy Butler, warum er in dieser Saison erstmals ins All-Star-Team gewählt wurde. Mit 29 Punkten war er Topscorer seiner Mannschaft. Mike Dunleavy Jr. übernahm in Abwesenheit von Pau Gasol große Verantwortung in der Offensive und markierte 19 Zähler. Derrick Rose erzielte insgesamt 16 Punkte, neun Rebounds und sieben Vorlagen. Davon kamen allein zwölf bereits im ersten Viertel. In den verbleibenden der Spielabschnitten traf er nur zwei seiner 15 Versuche aus dem Feld.

Die Partie nahm an Fahrt auf, nachdem Taj Gibson zehn Minuten vor Ende der Partie des Feldes verwiesen wurde. Der Power Forward der Bulls hatte, nachdem er mit Matthew Dellavedova aneinandergeraten war, den am Boden liegenden Guard der Cavaliers getreten. Daraufhin vergrößerten die Cavs ihren Vorsprung auf 90-76.

Doch es wurde noch einmal eng, als Jimmy Butler bei noch 1:18 Minuten auf der Uhr mit einem Dreier auf 101-99 verkürzte. Danach war es überraschenderweise Kyrie Irving, der den Sieg für Cleveland perfekt machte. Der angeschlagene Aufbauspieler erzielte 25 Punkte und fünf Assists und traf in den letzten 17 Sekunden vier entscheidende Freiwürfe.

Am Ende stand es 106-101 für die Cleveland Cavaliers, die mit einem weiteren Sieg am Donnerstag in Chicago die Serie zu ihren Gunsten entscheiden können.

Die New Orleans Pelicans trennen sich von ihrem Coach Monty Williams

Trotz seiner guten Beziehung zum Franchise Player der New Orleans Pelicans, Anthony Davis, hat sich die Franchise gestern von ihrem langjährigen Übungsleiter getrennt. „Monty hat einen guten Job gemacht. Er hat ein paar sehr gute Dinge für uns getan aber um das nächste Level zu erreichen, brauchen wir Veränderungen“, begründete General Manager Dell Demps die Entlassung von Williams.

Die Entscheidung der Verantwortlichen der Pelicans läuft konträr zu den Aussagen von Anthony Davis. Der hatte Williams nach dem Playoff-Aus gegen die übermächtigen Golden State Warriors als einen „großartigen Coach, den das gesamte Team liebt“ beschrieben. Im kommenden Juli kann der 22-Jährige seinen Vertrag vorzeitig verlängern. Es bleibt fraglich, ob die Entlassung Williams' positiv dazu beiträgt.

In einer Pressemitteilung bedankte sich Monty Williams bei den Pelicans für eine einzigartige Möglichkeit: „Mein Fokus ist die tolle Reise, die das Team und ich in den letzten Jahren absolviert haben. Ich muss mich bei meinem gesamten Trainerstab und den Spielern bedanken, denn ohne sie wäre eine so tolle Saison nicht möglich gewesen.“

Noch gibt es keinen Favoriten für die Nachfolge von Williams und auch Dell Demps hielt sich bedeckt. Er hofft lediglich, dass viele Coaches an daran interessiert sind ein junges und talentiertes Team mit einem kommenden Superstar zu trainieren.

Tony Allen für Spiel Fünf fraglich

Der beste Verteidiger der Memphis Grizzlies zog sich in der letzten Partie der beiden Teams eine Oberschenkelverletzung zu und konnte nur 16 Minuten auflaufen. Im dritten Viertel musste der 33-Jährige ausgewechselt werden und konnte nicht wieder eingreifen. In den Playoffs erzielt der Flügelspieler im Schnitt neun Punkte und 4,5 Rebounds. Deutlich wichtiger für das Spiel der Grizzlies ist aber seine Arbeit in der Defense. Vor allem Stephen Curry trifft deutlich schlechter, wenn Allen auf dem Feld steht. Sein Einsatz in Spiel Fünf bleibt fraglich.