NBA-News am 15.05.2015

Clevelands Reserve besiegt die Bulls

LeBron James erwischte nicht seinen besten Tag und Kyrie Irving schied verletzt aus, trotzdem waren die Cleveland Cavaliers in der Lage, die Chicago Bulls gestern deutlich zu schlagen. Der 94-73 entschied die Serie zu Gunsten der Cavs, die seit gestern nun im Conference Finale des Ostens stehen.

Vor allem bei den Reservisten müssen sich die Fans der Cleveland Cavaliers für den Einzug in die dritte Runde der Playoffs bedanken. Shooting Guard Matthew Dellevadova erzielte 19 Punkte und der Backup des verletzten Kevin Love, Tristan Thompson, legte 13 Punkte und 17 Rebounds auf. J.R. Smith sorgte mit zwölf Punkten für weitere Offensivpower von der Bank.

Die Nummer 6 der Cavaliers blieb offensiv eher blass. Nur 15 Punkte erzielte LeBron James gestern, bei einer miserablen Quote von 7-23. Dafür lieferte er elf Korbvorlagen und griff sich neun Abpraller. Noch unglücklicher agierte All-Star-Aufbau Kyrie Irving. Kurz nach dem Beginn des zweiten Viertels trat er auf den Fuß von Tristan Thompson und verdrehte sich sein ohnehin schon angeschlagenes linkes Knie. Er musste sofort ausgewechselt und in der Kabine behandelt werden. Ins Spielgeschehen konnte er nicht mehr eingreifen.

Sogar der „King“ persönlich war von der Leistung seines Teams beeindruckt: „Ich schon ein bisschen überrascht wie gut wir bisher in der Postseason agiert haben. Ich habe vier Spieler im Team, die noch nie in den Playoffs waren und sehr gute Leistungen abliefern.“ Für James sind es bereits die fünften Conference Finals in Folge.

Bei den Bulls lief gestern trotz der Rückkehr von Pau Gasol nichts zusammen. Jimmy Butler führte Chicago mit 20 Punkten an. Derrick Rose kam auf 14 Zähler und sechs Assists. Gasol erzielte alle seine acht Punkte im ersten Viertel. Die Bullen schienen in jeder Form schwächer als ihr Konkurrent und schossen wieder einmal katastrophale Quoten. Nur 37,5 Prozent ihrer Würfe fanden ihr Ziel, darunter 4-20 Dreiern.

Zur Halbzeit führten die Cleveland Cavaliers bereits mit 14 Punkten und bauten in der zweiten Hälfte der Partie den Vorsprung sogar noch aus. Von den Chicago Bulls kam kaum Gegenwehr, sie wirkten unsicher und leblos. Am Ende stand es 94-73 für die Cavs, die in den Eastern Conference Finals auf den Sieger der Serie zwischen den Atlanta Hawks und den Washington Wizards treffen.

Houston schlägt die Clippers im vierten Viertel und erzwingt ein siebtes Spiel

Die Los Angeles Clippers sahen Mitte der zweiten Hälfte wie der sichere Sieger der Partie und damit auch der Serie gegen die Houston Rockets aus. Doch ein katastrophales Schlussviertel der Clippers und ein Rockets-Team in Bestform, dass das vierte Viertel mit 40-15 für sich entscheiden konnte, erzwang ein entscheidendes siebtes Spiel.

„Wir haben uns immer wieder gesagt, dass wir nicht aufgeben werden. Wir haben immer daran geglaubt“, sagte Center Dwight Howard, der 20 Punkte und 21 Rebounds auflegte. Allein Corey Brewer und Josh Smith machten den Großteil ihrer Punkte im vierten Viertel. Beide machten 15, bzw. 14 ihrer jeweils 19 Punkte im Schlussakt.

Noch im dritten Viertel lagen die Raketen mit 87-68 zurück, schalteten dann aber einen Gang hoch und outscorten die Clippers bis zum Ende der Partie mit 50-21. All dies taten die Rockets ohne James Harden, der immer noch mit einem Virus zu kämpfen hatte und den größten Teil der Schlussphase von der Bank aus betrachtete. Insgesamt legte er trotz Krankheit 23 Punkte auf.

„Wir haben den Fuß vom Gaspedal genommen und aufgehört zu verteidigen“, gab Blake Griffin zu. Der All-Star erzielte zwar 28 Punkte und acht Rebounds, traf aber im vierten Viertel keinen seiner fünf Würfe aus dem Feld. Selbst ein überragender Chris Paul, der 31 Punkte selbst machte und elf weitere Körbe vorbereitete, vermochte es nicht die Rockets zu stoppen.

Auch Clippers-Coach Doc Rivers war mit der Leistung seiner Mannschaft im letzten Viertel unzufrieden: „Wir haben versucht Zeit von der Uhr zu nehmen, aber haben aufgehört Basketball zu spielen.“ Vor dem entscheidenden siebten Spiel der Serie haben die Teams nun zwei Tage Pause, bevor sie am Sonntag in Houston wieder aufeinander treffen.

Bulls-Coach Tom Thibodeau geht davon aus auch in der nächsten Saison Trainer in Chicago zu sein

Auch nach der bitteren Niederlage gegen die Cleveland Cavaliers und dem Aus in den Playoffs ist sich der Coach der Chicago Bulls, Tom Thibodeau, sicher, dass er auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie der Bullen steht. Gerüchten zufolge will das Front Office der Bulls allerdings die Zusammenarbeit mit dem Trainer beenden.

„Bis sie mir sagen, dass ich nicht mehr Trainer bin, erwarte ich hier zu bleiben“, sagte Thibodeau gestern nach dem Spiel. Auch wisse er noch nicht, wie er mit Angeboten anderer Teams umgehen würde, sollten sie die Finger nach ihm ausstrecken. Allen voran die New Orleans Pelicans, die sich Anfang der Woche von Coach Monty Williams getrennt haben, sollen an einer Verpflichtung von Thibodeau interessiert sein.

Sollten die Verantwortlichen der Bulls sich von ihrem langjährigen Übungsleiter trennen, gilt der ehemalige NBA-Profi Fred Hoiberg, der zurzeit die University of Iowa trainiert, als möglicher Nachfolger. Point Guard Derrick Rose hofft allerdings, dass „Thibs“ bleibt: „Ich liebe ihn als Coach. Wir beide haben eine Verbindung, die über Basketball hinaus geht.”

John Wall wird auch in Spiel Sechs spielen

Der Aufbauspieler der Washington Wizards, der sich im ersten Spiel der Serie gegen die Atlanta Hawks fünf Knochen in der linken Hand und im linken Handgelenk brach, will auch in der sechsten Partie der Serie auflaufen. Nach seinem Comeback in Spiel Fünf schwoll Walls Hand nicht an, weshalb sein Coach, Randy Wittman, gestern mitteilte, dass er davon ausgehe, Wall spiele im nächsten Spiel.

Joakim Noah gewinnt „Walter-Kennedy-Citizenship-Award“ der Saison 2014/2015

Der Center der Chicago Bulls wurde von der „Professional Basketball Writers Association“ (PBWA) als Gewinner des „Walter-Kennedy-Citizenship-Award“ dieser Saison bekannt gegeben. Der Preis wird jedes Jahr an einen Spieler, Assistenz-Trainer oder Coach der NBA vergeben, der sich mit außergewöhnlichem Engagement für die Gesellschaft einsetzt.

Noah engagiert sich vor allem für Kinder ein und gründete dafür vor einigen Jahren die Initiative „Noah's Arc Foundation“. Für das Anti-Gewalt-Programm der Organisation „Rock-Your-Drop: The Drop of Consciousness“, dass Kindern, die Opfer von Gewalt wurden hilft, sich im Sport und durch Kunst auszuleben, erhielt der Bulls-Profi jetzt den Preis für die diesjährige Saison der NBA.