Golden State Warriors – Cleveland Cavaliers 06.06.2016 02:00

  • Spiel 1: GSW – OKC 104-89
  • Stand: 1-0 Golden State Warriors

Dank einer herausragenden Teamleistung haben die Golden State Warriors das erste Finals Spiel gegen die Cleveland Cavaliers gewinnen können. 104-89 lautete am Ende das Ergebnis in einem Spiel, in dem sich Golden State zunächst eine zweistellige Führung erspielte, diese aber im dritten Viertel verspielte. Ein Shaun Livingston in Topform und ein guter Start ins vierte Viertel sorgten dann aber dafür, dass sich der Meister absetzten konnte und das Spiel klar gewann.

Bei den Cavs spielten James (23, 12, 9), Love (17, 13) und Irving (26) rein von der Statistik zwar recht ordentlich, doch sie leisteten sich zu viele Ballverluste und bekamen keine Unterstützung von der Bank, sodass sie den Warriors nicht genug entgegen zu setzen hatten.

Das Spiel startete relativ ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Auffällig war direkt zu Beginn des Spiels die gute Verteidigung der Warriros, die sowohl im 1-gegen-1 eine gute Figur machten, aber vor allem als Team immer wieder die Passwege zu machen konnten und gut rotierten. Thompson geriet aber schnell in Foulprobleme und da Steph Curry ebenfalls gut verteidigt wurde, kam er nur auf zwei Dreier und blieb ansonsten blass. Bereits hier konnten die Rollenspieler aber einige Akzente setzen. Harrison Barnes hatte einen guten Start ins Spiel und auch Shaun Livingston war mit dafür verantwortlich, dass die Warriors zum Viertelende mit 28-24 führten.

Den Start ins zweite Viertel nutzten die Hausherren dann dazu, ihren Vorsprung etwas weiter auszubauen. Nun war es Leandro Barbosa, der einige Punkte erzielen konnte und Livingston damit von der Bank unterstützte. Die Cavs waren zu diesem Zeitpunkt etwas ratlos und lagen plötzlich mit 28-39 zurück. In der Folge bauten die ihren Vorsprung sogar noch etwas weiter aus und führten 6:22 Minuten vor Ende des Viertels mit 43-29. Kyrie Irving fand nun aber offensiv etwas besser ins Spiel und konnten durch Assists oder eigene Körbe die Cavs wieder auf Kurs bringen. Zwar verkürzten die Gäste nicht mehr entscheidend, doch der 43-52 Rückstand war immerhin wieder einstellig.

Der bisherige Spielverlauf war so sicher nicht zu erwarten, da Klay Thompson und Steph Curry bisher nicht ins Spiel fanden. Keiner der beiden hatte zweistellig gepunktet, während Bogut, Barnes, Livingston, Barbosa, Green und Iguodala alle mehr Punkte erzielen konnten. Daher war den Warriors klar, dass sie noch Luft nach oben haben, doch auch die Cavs waren sich bewusst, dass sie besser spielen können und die Schwächen nutzen müssen.

Genau dies taten sie dann auch zu Beginn des dritten Viertels und da Love, Irving und LeBron nun noch etwas mehr Verantwortung übernahmen und die Warriors ihre Intensität etwas verloren, kamen die Cavs nach und nach heran. Vier Minuten vor Ende des Viertels war es LeBron James der seine Cavs mit 64-63 in Führung brachte und so den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Zunächst entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, da Golden State zu antworten wusste. Doch in der letzten Minute waren es Curry und Iguodala, die nochmal trafen und so für die 74-68 Führung sorgten.

Barbosa, Livingston und Iguodala waren dann zu Beginn des vierten Viertel erfolgreich und obwohl die Cavs mit Love und Irving spielten, zogen die Warriors davon. Rückwirkend bis ins dritte Viertel erzielten sie einen 15-0 Lauf und erspielten sich damit die 82-68 Führung. Immer wieder waren es die Bankspieler, die angeführt von Livingston Punkte erzielten. Am Ende konnte die Bank des Meisters 45 Punkte erzielten, während die zweite Fünf der Cavs gerade einmal auf 10 Punkte kam. So bauten die Warriors ihre Führung auf 20 Punkte aus und das Spiel schien entschieden. Die Cavs versenkten zwar nochmal zwei Dreier und verkürzten sogar auf 11 Punkte, doch Steph Curry und Klay Thompson trafen nun auch jeder nochmal einen Dreier, sorgten für eine 17-Punkte Führung und dafür, dass das Speil entschieden war. Anschließend wechselten beide Mannschaften durch, die Warriors gewannen mit 104-89 und gingen verdient mit 1-0 in Führung.

Golden State Warriors – Cleveland Cavaliers Spiel 2

Im Hinblick auf Spiel 2 gibt es eine Menge Dinge, über die beide Mannschaften sprechen werden. Bei den Warriors gibt es sicher mehr positive Dinge zu berichten, da sieben Spieler zweistellig scorten. Green (16 Punkte, 11 Rebounds, 7 Assists, 4 Steals) zeigte eine tolle Allround-Leistung und Shaun Livingston machte mit 20 Punkten das beste Playoff-Spiel seiner Karriere. Bogut brachte es in nur 15 Minuten auf 10 Punkte und auch Barnes (13), Iguodala (12 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists und mehrere Bälle die er LeBron und Co aus der Hand schlug) und Barbosa (11) sorgten immer wieder für wichtige Punkte.

Überraschend schwach präsentierten sich allerdings Steph Curry (11) und Klay Thompson (9), deren Pick and Rolls immer wieder geswitcht wurden, wodurch sich wenig Optionen ergaben. Zusammen kamen sie nur auf 20 Punkte (der mit Abstand schlechteste Wert der gesamten Saison, zuvor 29) und trafen nur 8 ihrer 27 Würfe. Trotzdem zogen sie so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass sich dadurch einige einfache Dunks für ihre Mitspieler ergaben.

Während das Team von Steve Kerr, also durch mannschaftliche Geschlossenheit überzeugte, war davon bei den Cavs wenig zu sehen. Neben den Big Three war Tristan Thomson (10 P, 12 R) noch einer der Aktivposten, doch kein anderer Spieler scorte mehr als drei Punkte. JR Smith wurde von den Warriors beispielsweise komplett kaltgestellt und kam in 36 Minuten gerade einmal auf drei Würfe. Channing Frye, der eine wichtige Rolle in Clevelands Playoff-Run spielte, kam nur auf sieben Minuten Einsatzzeit und konnten ebenfalls keine Akzente setzen.

So waren LeBron, Love und Kyrie immer wieder auf sich alleingestellt, konnten aber im 1-gegen-1 nicht dominieren. Auch die Pässe auf die freistehenden Schützen kamen heute nicht so gut an, weil die Warrriors gut verteidigten, die Pässe zu machten oder die Wurfoptionen mit guten Close-Outs wegnahmen. Da die Cavs zudem 15 Ballverluste hatten, aus denen die Warriors 25 Punkte machten, fand sich hier ein weiterer Grund warum Golden State heute das bessere Team war.

Die Cavs haben also eine Menge Punkte an denen sie ansetzen können. Obwohl der Game-Plan aufging, sie Curry und Thompson nicht ins Spiel kommen ließen und auch die Dreipunktewürfe der Warriors unter Kontrolle hatten (9-27), verloren sie trotzdem, da die Golden State Rollenspieler immer wieder Würfe aus der Mitteldistanz oder am Ring trafen. Die zweite Fünf ist also gefordert und Tyronn Lue wird dieses Thema sicher ansprechen.

Und die Warriors? Wohl kaum jemand hätte ihnen eine Chance zugesprochen, wenn Curry und Thompson so schwach spielen. Der insgesamte Auftritt bewies jedoch, dass sie ein unfassbar gutes Team sind. Dass Livingston und Barbosa erneut 13 von 15 Würfe treffen scheint aber unwahrscheinlich und so werden Curry und Thompson in Spiel 2 etwas mehr gefordert sein.

Ich denke, dass Spiel sorgte bei den Warriors für eine Menge Selbstvertrauen. Die Cavs werden die Rollenspieler etwas ernster nehmen müssen, wodurch sich sicher ein paar mehr Optionen für Curry und Thompson ergeben. Doch letztlich war die Defensive nicht mal das Problem der Cavs. Offensiv lief nämlich wenig zusammen und während einfach Pässe aus der Isolation gegen die Eastern Conference-Teams noch für den Erfolg reichte, zeigte Golden State wie man dies verteidigen kann. Mehr Ballmovement ist also das Stichwort, damit Cleveland offensiv den Kampf annehmen kann.

Tipp

Am Ende war dies aber nur ein Spiel und die Playoffs bewiesen in diesem Jahr schon häufiger, dass eine Niederlage nichts zu bedeuten hat. Trotzdem machte der Meister den etwas besseren Eindruck und hat mit Curry und Thompson noch zwei Asse im Ärmel. Daher denke ich, dass sie auch Spiel Nummer 2 gewinnen und damit einen besseren Start in die Finals als noch im letzten Jahr erwischen.

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