Golden State Warriors – Oklahoma City Thunder 27.05.2016 03:00

  • Spiel 1: GSW – OKC 102-108
  • Spiel 2: GSW – OKC 118-91
  • Spiel 3: OKC – GSW 133-105
  • Spiel 4: OKC – GSW 118-94
  • Stand: 3-1 Oklahoma City Thunder

Matchball Oklahoma City Thunder! Auch im vierten Spiel der Serie zwischen den Oklahoma City Thunder und den Golden State Warriors, erwies sich die Mannschaft um Kevin Durant und Russell Westbrook als unüberwindbar und spielte die Warriors förmlich an die Wand. 118-94 lautete das Endergebnis in einem Spiel, das dem dritten Aufeinandertreffen ähnelte und in dem das Team von MVP Steph Curry nicht die richtigen Antworten auf das aggressive Auftreten der Thunder hatte.

Russell Westbrook zeigte mal wieder warum er zu den besten fünf Spielern der Liga gehört und konnte mit seiner Kraft und Athletik immer wieder Wege für sich oder seine Mannschaft finden, erfolgreich zu scoren. Mit 36 Punkten, 11 Rebounds, 11 Assists und 4 Steals war er auch statistisch der wertvollste Spieler und konnte sich zudem auf seine Mitspieler verlassen. Durant traf zwar nur 8 von 24 Würfen, doch mit 26 Punkten war er zweitbester Schütze. Serge Ibaka (17 Punkte) und Dion Waiters (10 Punkte) spielten ebenfalls gut, doch Sonderlob gehört sicherlich auch Andre Roberson, der mit 17 Punkten, 12 Rebounds, 3 Assists, 5 Steals, 2 Blocks und keinem Ballverlust sicher eines seiner besten Spiele für die Thunder machte.

Die gute Mannschaftsleistung begann dabei gleich im ersten Viertel. Die Warriors gingen zunächst mit 8-6 in Führung, doch anschließend setzten die Thunder zu einem Lauf an. Innerhalb von drei Minuten erzielten die Thunder 16 Punkte in Folge und trafen aus fast allen Lagen, während bei Golden State kaum etwas zusammenlief und sich entweder Fehlwürfe oder Ballverluste aneinander reihten. Doch ähnlich wie in Spiel 3, in dem die Thunder im ersten Viertel ebenfalls zweistellig führten, kämpften sich die Warriors nochmal ran, sodass es beim Viertelendstand von 30-26 für OKC, doch noch ausgeglichen war.

Ein Problem für die Warriors war zu diesem Zeitpunkt sicherlich, dass Klay Thompson ziemlich früh mit zwei Fouls auf die Bank musste. Wie wichtig er sein kann, sollte er später noch beweisen, doch in Halbzeit 1 war er durch seine Foulprobleme gehandicapt. Für das noch etwas größere Handicap sorgten dann aber die Thunder, da sie die Warriors unter enormen Druck setzten. Auch wenn OKC den besseren Eindruck machte, fanden die Warriors Wege im Spiel zu bleiben und nach fünf Minuten lagen sie noch immer nur mit 4 Punkten Unterschied zurück (38-42). Nun sollten die Thunder das Tempo aber nochmals anziehen, besser verteidigen, Ballverluste erzwingen und sich nach und nach absetzen. Während die Warriros noch 15 Punkte erzielten und mit 53 Punkten zur Halbzeit für die Playoffs einen durchaus akzeptablen Wert erzielten, setzten die Thunder noch einige Punkte oben drauf und erspielten sich unfassbare 72 Punkte. So führten sie zur Halbzeit mit 19 Punkten und ähnlich wie in Spiel 3, schien bereits hier erneut eine kleine Vorentscheidung gefallen zu sein.

Der foulbelastete Klay Thompson sollte seine Mannschaft aber im dritten Viertel wieder ins Spiel bringen. Nach einem Tipp-In von Bogut zu Beginn der zweiten Halbzeit erzielte Thompson nun 19 Punkte in Folge für Golden State. Dafür brauchte er gerade einmal 7 Minuten und er sorgte zum ersten Mal dafür, dass OKC ein wenig von der Rolle schien. Beim Spielstand von 74-80 aus Sicht des Meisters war also alles wieder offen und auch wenn OKC nach einer Auszeit wieder ins Spiel kam und den Vorsprung zum Ende des dritten Viertels wieder auf 94-82 hochschrauben konnte, witterte Golden State plötzlich eine Chance.

Ballverluste, Fehler in der Defensive und zu viele Fehlwürfe machten die Hoffnungen im vierten Viertel dann aber schnell zu Nichte. OKC baute die Führung nämlich weiter aus und nutzte auch den guten Tag von Waiters und Roberson um den Sieg am Ende nach Hause zu bringen. Nun führen die Thunder also mit 3-1 und haben drei Matchbälle um den Einzug in die Finals klar zu machen.

Golden State Warriors – Oklahoma City Thunder Spiel 5

Die Warriors haben ein Problem. So zeigte sich nämlich ihre größte Stärke, gleichzeitig als eine der größten Schwächen. Die Rede ist von Steph Curry. Was der MVP leisten kann ist fraglos bekannt, doch gegen die Thunder kommt er nicht richtig in Fahrt. Er selbst sagte, dass das nichts mit den Verletzungen der ersten Runden zu tun hätte und so steht er zu Recht in der Kritik.

So ist er einerseits offensiv lange nicht der Alte. In Spiel 4 kam er nur auf 19 Punkte und traf nur 6 seiner 20 Wurfversuche. Zudem leistete er sich 6 Turnover und konnte das Spiel offensiv nicht wie gewohnt beeinflussen. Das viel größere Problem ist aber in der Defensive. Egal gegen wen Curry spielt, hat er immer enorme körperliche Nachteile. So schaffte er es beispielsweise häufig vor Westbrook zu bleiben, wurde dann aber einfach „überrannt“, da er einfach zu leicht ist um dagegen zu halten. Auch im Switch gegen Roberson, Durant oder sonst wen, wird das Missmatch mit Curry immer wieder gesucht und gnadenlos ausgenutzt.

Sein Team kann die Nachteile auch nicht auffangen, da es immer wieder zu Missmatch-Situationen um Durant und Westbrook oder unter dem Korb beim Rebound kommt. Dazu kommt, dass neben Curry auch Draymond Green neben sich steht und in der Serie gegen OKC mit 11 Punkten, 7 Rebounds und 4 Assists im Schintt deutlich unter seinen Werten liegt und nur 33% seiner Würfe trifft. Zudem gab er nach Spiel 4 zu, dass erste mal in seinem Leben, nicht auf die Kritiker geantwortet zu haben.

Doch damit nicht genug. Kerr sagte, man müssen bis zum nächsten Spiel Antworten finden und Curry sagte nur, dass man in einer schwereren Situation stecke, aber die Serie noch nicht vorbei sei. Zuversicht klingt also anders und so darf angezweifelt werden, ob Golden State sich aus dieser Lage befreien kann, denn vor allem spielerisch hatten die Warriors Probleme und kamen häufig mit dem guten Tranisition-Game der Thunder nicht mit.

Die Thunder sind daher auf der anderen Seite natürlich oben auf und haben sich die Siege verdient. In allen drei Spielen, die sie gewinnen konnten, waren sie schlicht und einfach das bessere Team. Sie verteidigten härter, gingen offensiv zielstrebiger zu Werke, reboundeten besser und brachten die Warriors immer wieder in große Probleme.

Gegen Westbrook und Durant ist sowieso kaum ein Mittel gewachsen, doch auch Ibaka, Roberson, Waiters, Adams und Co. tragen immer wieder zum OKC-Erfolg bei und bilden mittlerweile ein gutes Team. Nachdem sie bereits die Spurs besiegten, stehen ihre Chancen nun auch gegen die Warriors richtig gut. Denn auch wenn Golden State vielleicht nicht die besten Tage erwischte, ist es den Thunder zuzuschreiben, dass der Meister vor solch großen Problemen steht.

Der Vorteil für Golden State ist, dass sie in Spiel 5 wieder zu Hause spielen. Der Nachteil ist allerdings, dass der Druck auf ihnen enorm groß ist. Verlieren sie, sind sie raus und so muss ein Sieg her. OKC wird sich die Chance aber nicht nehmen lassen wollen, die Serie bereits in Spiel 5 zu entscheiden, läge nämlich der Druck bei einem möglichen sechsten Spiel wieder bei OKC.

Tipp

Legt man die spielerischen Aspekte der ersten vier Spiele offen, könnte der Tipp im heutigen Spiel wieder auf die Thunder gehen. Sie waren schlichtweg die bessere Mannschaft und wie Coach Kerr nach dem Spiel sagte, suchen die Warriors noch immer nach Antworten. Es gibt jedoch ein Sprichwort, welches besagt, dass man niemals das Herz eines Champions unterschätzen soll. Deswegen und auch weil die Warriors in dieser Saison zu viele überragende Spiele hatten und in Spiel 5 zudem zu Hause spielen, denke ich, dass man nochmal einen Tipp auf Golden State wagen kann. OKC war zwar besser, aber die Warriors wirkten phasenweise unkonzentriert, liefen die Systeme nicht sauber und brachten sich so selbst in Probleme. Dieses müssen sie abstellen und ich glaube, dass sie dies in Spiel 5 schaffen. Der Tipp geht mit ein wenig Risiko also auf Golden State, die gewinnen und damit  vorerst dem Playoff-Aus entgehen.

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