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Toronto Raptors – Miami Heat 06.05.2016 02:00

• Spiel 1: TOR – MIA 96-102 (OT)
• Stand: 1-0 Miami Heat

Zum vierten mal in Folge haben die Toronto Raptors Spiel 1 ihrer Serie in eigener Halle abgeben müssen. So verloren sie das Auftaktspiel gegen die Miami Heat mit 96-102 nach Verlängerung und laufen nun, ähnlich wie in Runde 1 einem 0-1 Rückstand hinterher. Auch der Heimvorteil ist damit vorerst weg und erneut steigt der Druck auf Lowry, DeRozan und Co.

Miami freute sich natürlich über den Sieg, den sie sich vor allem aufgrund der starken Leistung ihrer Starting Five erspielten. Zittern musste sie nochmal ein wenig, als sie in den letzten 19 Sekunden eine sechs Punkte Führung verspielten und Toronto dank eines Buzzer Beaters von Kyle Lowry von der Mittellinie, plötzlich doch noch die Verlängerung erzwingen konnte. Hier setzten sich die Heat dann aber durch und sicherten sich den Auswärtssieg.

Der Beginn des Spiels war etwas zerfahren. Beide Mannschaften leisteten sich einige Ballverluste und fanden nicht gut ins Spiel. Immerhin standen die Defensivreihen aber gut und so leisteten sich die Heat allein im ersten Viertel drei Angriffe in denen sie es nicht schafften in 24 Sekunden einen Wurf loszuwerfen. Am Ende des Viertels stand es 18-18 und das Spiel war ausgeglichen.

In Viertel Nummer 2 änderte sich das Bild kaum. Zwar zeigten sich die Teams offensiv minimal stärker, doch viele Fastbreaks wurden her geschenkt, gerade gestealte Bälle verloren und phasenweise erinnerte die Flut an Turnovern an Spiele einer Jugendmannschaft. Am Ende standen die Raptors jedoch mit einer kleinen Führung zur Halbzeit dar (43-41).

Im dritten Viertel blieb es zunächst ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Zum Ende des dritten Spielabschnitts war es dann aber Miami, die sich plötzlich eine kleine Führung  erspielt hatten. So führten sie mit 68-63 und langsam witterten sie eine Siegchance.

Diese sollte sich dann im vierten Viertel noch etwas vergrößern, als der erneut gut aufspielende Goran Dragic nach zwei Minuten die Führung auf zehn Punkte ausbauen konnte. Toronto blieb jedoch in Schlagdistanz und verkürzte immer wieder fünf oder weniger Punkte Unterschied. Eine Minute vor dem Ende stand es dann 83-81 für Miami, als zunächst Dragic einen weiteren Dreier einnetzte und Joe Johnson die Führung mit einem Freiwurf auf 87-81 ausbauen konnte.  Nach einem Korbleger von Joseph und zwei Freiwürfen von Richardson wurde es bei 19 Sekunden Restspielzeit dramatisch.

Ross vergab den nächsten Dreier für Toronto, doch Miami konnte den Ball nicht sichern und schenkte ihn gleich wieder her. Im zweiten Anlauf machte es Ross dann besser und verkürzte sechs Sekunden vor dem Ende auf 86-89. Die Heat erlaubten sich dann wieder einen Ballverlust und Terrence Ross wurde gefoult. Bei vier Sekunden Restspielzeit verwandelte er dann nur einen Freiwurf und beim Stand von 89-87 für die Heat, hatte es der nach dem Rebound gefoulte Whiteside selbst in der Hand sein Team mit vier Punkten entscheidend in Führung zu bringen. Er traf aber nur den zweiten Freiwurf, sodass den Raptors noch drei Sekunden für einen letzten Versuch blieben. Diese Chance nutzte Kyle Lowry, der von der Mittellinie den Buzzer Beater zum Ausgleich traf. Dass er zuvor mit dem Fuß im Aus war, ging unter und so freuten sich die Raptors und ihre Fans auf die Verlängerung.

Hier lief für die Hausherren dann aber nicht mehr zusammen, die Heat setzen sich schnell ab und ließen sich den Sieg nicht ein zweites mal nehmen. Miami gewann also verdient und hat damit den Heimvorteil auf ihrer Seite.

Toronto Raptors  – Miami Heat Spiel 2

Die größten Probleme der Raptors waren in Runde 1 die Leistungen von Lowry und DeRozan. Was in Teilen der guten Pacers-Defensive zugeschrieben wurde, wiederholte sich allerdings auch im heutigen Spiel und die beiden All-Star blieben erneut blass. DeRozan kam bei 9 von 22 getroffenen Würfen auf 22 Punkte.  Lowry traf nur 3 seiner 13 Würfe und brachte außer dem Verlängerung erzwingenden Buzzer Beater kaum etwas Produktives aufs Parkett.

Jonas Valaciunas lieferte allerdings wieder ein gutes Spiel ab und im Duell mit Hassan Whiteseide gab es einige interessante Momente. Mit 24 Punkten und 14 Rebounds war er der beste Spieler der Raptors und konnte seine Leistung mit 3 Assists, 2 Steals und 3 Blocks abrunden. Sein Gegenüber, Hassan Whiteside, zeigte ebenfalls eine gute Leistung, auch wenn er mit seinen Werten nicht ganz an Valanciunas heran kam.

9 Punkte, 17 Rebounds, 2 Steals und 1 Block konnte Whiteside verbuchen, doch vergessen sollte man nicht, dass er im zweiten Viertel unglücklich auf sein Knie fiel und zunächst den Eindruck vermittelte als könne er nicht mehr weiter spielen. Glücklicherweise hatte er aber großartige Unterstützung und Dragic (26 Punkte), Wade (24) oder auch Johnson (16) zeigten offensiv gute Leistungen und führten die Heat zu Sieg.

Für Spiel 2 bleibt bei Toronto die gleiche Frage wie in den bisherigen Playoff-Spielen. Finden Lowry und DeRozan endlich wieder zu alter Form und schaffen sie es ihre Mannschaft zu tragen. DeRozan spielte zwar eine durchschnittliche Partie, doch Lowry enttäuschte erneut. Sein Team konnte sich aber immerhin in die Verlängerung retten und hatte Siegchancen. So ist klar, dass das Raptors-Team durchaus seine Stärken hat und mit einem Lowry in Normalform solche Spiele gewinnen kann.

Auch Miami ist sich darüber im Klaren, dass die Raptors eine andere Mannschaft sind, wenn Lowry und DeRozan gut spielen. Die Defensive half jedoch auch dabei Lowry nicht ins Spiel kommen lassen und so darf man sich sicher sein, dass auch im kommenden Duell der Fokus in der Defensive bleiben wird.

Beide Teams warfen 44,9% aus dem Feld (40-89), da Miami jedoch drei Dreier und drei Freiwürfe mehr traf, erklärt sich die Punktedifferenz. Zudem gewann Miami den Kampf an den Brettern. Toronto hatte ein paar Ballverluste weniger  und spielte sieben Assists mehr. Dies sollte Mut machen und wenn sie die Bretter besser kontrollieren und auch Lowry besser spielt ist eine Menge drin.

Tipp

Es scheint eine Frage der Zeit bis Lowry in Form kommt, doch gleiches sagte man in Runde 1. Es bleibt also unklar was mit ihm passiert. Trotzdem denke ich, dass Toronto eine Chance hat. Sie werden das Videomaterial dazu nutzen die richtigen Schlüsse zu ziehen und damit im zweiten Spiel die Serie ausgleichen können. Bessere Rebound- und Verteidigungsarbeit wird dabei der Schlüssel zum Erfolg und Coach Casey wird dafür sorgen, dass die Mannschaft dies umsetzen kann. Toronto gewinnt also Spiel Nummer 2.

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