NBA-News am 17.03.2015

Eine Saison zum vergessen

Die Oklahoma City Thunder sind in dieser Spielzeit nicht zu beneiden. Schon vor der ersten Begegnung der regulären Saison erlitt Kevin Durant einen Fußbruch von dem er sich bis heute nicht richtig erholen konnte. Der amtierende MVP verpasste bereits die Hälfte der Spiele. Auch Aufbauspieler und All-Star-MVP Russell Westbrook fiel zu Saisonbeginn mit einem Handbruch aus. Vor ein paar Wochen brach sich der 26-Jährige dann den Wangenknochen und spielt seitdem mit einer Maske.

Jetzt hat die Verletzungsseuche auch bei Serge Ibaka zugeschlagen, wie ESPN berichtet. Der Power Forward muss sich aufgrund anhaltender Knieprobleme wahrscheinlich einem Eingriff unterziehen und fällt damit für unbestimmte Zeit aus. Der gebürtige Kongolese verpasste bereits die letzten beiden Spiele der Thunder und lässt sich zur Zeit von einem Kniespezialisten untersuchen.

Zwar haben die Verantwortlichen der Oklahoma City Thunder noch nicht bestätigt, dass sich „Air Congo“ operieren lassen muss, dennoch deutet vieles darauf hin. In einer Pressemitteilung äußerten sich die Thunder nur vage: „Wir haben beschlossen, dass es die beste Entscheidung wäre, wenn Serge sich von einem New Yorker Spezialisten untersuchen lässt“, heißt es dort.

Der Verlust des 25-Jährigen trifft die Thunder an beiden Enden des Feldes schwer. Sowohl in der Verteidigung als auch in der Offensive gehört der spanische Nationalspieler zu den besten Spielern im Kader der Thunder. Am eigenen Ende des Feldes ist er einer der besten Individualverteidiger auf seiner Position. Im Angriff kann er mit seinem guten Sprungwurf, der bis hinter die Dreierlinie reicht, die Verteidigung des Gegners auseinanderziehen und so Platz für Durant und Westbrook schaffen.

Ob die Thunder ohne Ibaka im Rennen um die Playoffs in der starken Western Conference mithalten können wird sich in den nächsten Partien zeigen. Noch rangiert die Franchise auf dem achten Platz im Westen und wäre damit als letzter Klub für die Postseason qualifiziert. Der Vorsprung vor den auf Platz neun gesetzten New Orleans Pelicans beträgt allerdings nur einen Sieg.

David Blatt fordert von seinen Spielern Platz zwei im Osten

Der sonst so besonnen wirkende Coach der Cleveland Cavaliers gab nach der bitteren 106-92-Niederlage gegen die Miami Heat gestern nach der Partie folgende Marschrichtung vor: „Wir müssen im Osten Zweiter werden.“

Momentan erfüllen die Cavs den Wunsch ihres Trainers und haben auf Platz zwei liegend sogar noch zwei Siege Vorsprung auf die drittplatzierten Toronto Raptors. Auf die Frage, ob er in den letzten 13 Spielen der Saison Spieler schonen werde, antwortete Blatt: „Darüber denken wir nach. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, werden wir Spieler schonen.“

Das Restprogramm der Cavaliers scheint den Kader vor lösbare Aufgaben zu stellen. Acht der 13 Spiele finden zu Hause in Ohio statt und nur fünf Mal müssen LeBron James und Co. gegen Teams antreten, die mehr Spiele gewonnen als verloren haben.

Dementsprechend entspannt gibt sich der Kapitän der Cavs, LeBron James: „Ich persönlich spiele nicht um eine bestimmte Platzierung in der Tabelle. Die Hauptsache ist, wir kommen in die Playoffs. Ich denke, dass ich überall gewinnen kann, egal ob auswärts oder zu Hause.“ In seiner zwölfjährigen Karriere habe er noch nie für bestimmte Platzierungen gespielt, so der vierfache MVP weiter.

Die wichtigsten Grundpfeiler für erfolgreiche Playoffs haben für James nicht viel mit der Tabelle am Ende der Spielzeit zu tun: „Die Gesundheit und die Teamchemie. Wenn wir uns darauf konzentrieren, können wir sehr weit kommen.“ Das er damit andere Ziele verfolgt, als sein Trainer, scheint ihm relativ egal zu sein.

Kyle Korver fehlt mindestens drei Spiele

Nach seinem Nasenbeinbruch im Spiel gegen die Los Angeles Lakers am Sonntag wird der 33-jährige Scharfschütze mindestens drei Partien aussetzen müssen. Der Bruch im Gesicht des Small Forwards der Atlanta Hawks musste operativ gerichtet werden.

Das Lazarett der Adler wird inzwischen immer voller. Neben Korver sind auch Mike Scott mit einer Zehenfraktur und Thabo Sefolosha mit einer Wadenverletzung außer Gefecht. Vor allem Defensiv-Ass Sefolosha fehlt den Hawks als Backup von Starter DeMarre Carroll immens.

Dwight Howard trainiert wieder mit den Rockets

Am Montag konnte der Center der Houston Rockets erstmals seit seiner Knieverletzung wieder mit der Mannschaft trainieren. Der 29-Jährige verpasste die letzten 22 Spiele wegen einer Schwellung seines Knies und wird auch heute gegen die Orlando Magic nicht spielen können. Da er wieder mit seinem Team trainieren kann, besteht allerdings die Hoffnung, dass der athletische Center noch in dieser Saison sein Comeback feiern kann.

Laut der Ärzte der Houston Rockets wird es noch zehn bis 14 Tage dauern, bis Howard wieder aufs Parkett darf. Das Ziel sei es, dass Howard vor dem Beginn der Playoffs noch zehn Saisonspiele machen könne. Sein Coach, Kevin McHale sagte nach der Trainingseinheit: „Er hatte kein besonders hartes Training heute. Er konnte ein paar Sachen machen und es war gut ihn spielen zu sehen.“ Nun müsse er nur seine Sicherheit zurückbekommen, so McHale weiter.

Vlade Divac hält DeMarcus Cousins für den talentiertesten Big Man, den er je gesehen hat

Nach knapp zwei Wochen in seinem neuen Amt im Management der Sacramento Kings, überraschte Vlade Divac mit seiner Meinung zu Center DeMarcus Cousins. Für ihn sei er der talentierteste Big Man, den er je gesehen hätte. Selbst Shaquille O'Neal, mit dem sich Divac als Spieler bei den Kings harte Duelle geliefert hat, käme nicht an Cousins Talent heran.

„Ich kenne das Geschäft seit vielen vielen Jahren und ich muss sagen er ist der talentierteste Big Man“, sagte Divac gestern. „Shaq war nicht talentiert, er war einfach unmenschlich stark. Ich hatte Talent, war aber nicht stark.“ O'Neal hatte Divac und dessen Sacramento Kings zwischen 1999 und 2001 drei Mal aus den Playoffs geworfen und hält mittlerweile Anteile an den Kings, ist also Divac' Vorgesetzter. „Er war immer mein Boss“, sagte Divac schmunzelnd am Montag.

Seit zwei Wochen ist Divac der neue Vice President of Basketball and Franchise Operations bei den Kings und reist mit der Mannschaft mit. Der ehemalige Publikumsliebling in Sacramento erwartet aber dennoch viel von Cousins: „Ich möchte, dass er der Anführer dieser Mannschaft wird und jeden besser macht. Er kann das mit seinen Passfähigkeiten oder mit seinem Scoring machen. Er kann alles.“