Cleveland Cavaliers – Golden State Warriors 17.06.2016 03:00

  • Spiel 1: GSW – CLE 104-89
  • Spiel 2: GSW – CLE 110-77
  • Spiel 3: CLE – GSW 120-90
  • Spiel 4: CLE – GSW 97-108
  • Spiel 5: GSW – CLE 97-112
  • Stand: 3-2 Golden State Warriors

Dank überragender Leistungen von Kyrie Irving und LeBron James, haben die Cleveland Cavaliers den Ausfall von Golden States Draymond Green ausgenutzt und den ersten Matchball der Warriros abwehren können. Mit jeweils 41 Punkten sorgte das Duo der Cavs nicht nur dafür, dass sie auf 2-3 verkürzen konnten, sondern auch für einige neuen Eintragungen in die Geschichtsbücher der Liga.

So war es das erste mal in der Geschichte der Finals, dass zwei Spieler einer Mannschaft 40 Punkte erzielten. Das letzte mal, dass dies überhaupt in den Playoffs passierte, liegt 16 Jahre zurück als den Pacers dieses Kunststück gelang. Zudem konntne weder James, noch Irving im bisherigen Saisonverlauf die 40-Punkte-Marke überschreiten, was ein weiterer Indiz für die außerordentliche gute Leistung in Spiel Nummer 5 war.

Dabei begann das Spiel etwas besser für die Warriors und nach kurzer Zeit führten sie bereits mit 12-5. Der Ball lief gut, Curry und Thompson zeigten sich zu Beginn treffsicher und die Stimmung war direkt gut. Die Cavs ließen sich davon aber nicht beeinflussen und bereits hier war der Einfluss von Kyrie und LeBron spürbar. Das Spiel wurde zunehmend intensiver      und zum Ende des ersten Viertels führte Golden State mit 32-29.

Greens Ausfall machte sich also noch nicht bemerkbar und auch in Viertel 2 blieb das Spiel ausgeglichen. Klay Thompson lief hier allerdings heiß, traf Dreier aus 2-3 Metern hinter der Dreierlinie und brachte seine Mannschaft damit immer wieder in Führung. Doch auch hier ließen die Cavs nicht locker und hielten das Spiel knapp. Erwähnenswert an dieser Stelle sicher ein Korb von Iman Shumpert, 5:26 Minuten vor Endes der Viertel. Zwar verkürzte er damit nur auf 48-49 aus Sicht der Gäste, doch es sollte der letzte Korb der Cavaliers sein, der nicht von Irving oder James assistiert oder selbst erzielt wurde. Bis zum Ende des Viertels nahm dies aber noch keinen Einfluss und so ging es beim Stand von 61-61 in die Halbzeitpause.

Bereits jetzt kann man vorwegnehmen, dass die zweite Halbzeit ganz im Zeichen von James und Irving stand. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten sich die Cavs eine 93-84 Führung erspielt und LeBron hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 36 Punkte auf seinem Konto. Doch nicht nur Draymond Green fehlte den Warriors, denn auch Andrew Bogut versäumte fast die komplette zweite Halbzeit, nachdem er zu Beginn des dritten Viertels nach einem Block unglücklich aufkam und sich das Knie überstreckte. Die Cavs wussten die Schwächung zu nutzen und erspielten sich die Führung.

Angetrieben von den Fans, wollten die Warriors natürlich nochmal zurückschlagen und als Curry einen Wurf zum 96-102 traf, kam nochmal Hoffnung auf. Doch die Kyrie Irving Show hatte bereits begonnen und er hatte bereits fünf Punkte in diesem Viertel erzielt. Er legte sieben Punkte in Folge nach, egal von wem und wie gut er verteidigt wurde. Plötzlich führten die Cavs mit 109-96 und als LeBron noch drei Punkte nachlegte war das Spiel entschieden. Bei Golden State lief in der zweiten Halbzeit kaum noch etwas zusammen und sie trafen nur noch drei Dreier. Am Ende stand ein durchaus verdienter Sieg der Cavs, die sich allein bei James und Irving bedanken konnten.

Beide waren durch eigenes Scoring und Assists für 97 Punkte verantwortlich, ein Wert den Golden State heute als Team erreichen sollte. James, der mit 41 Punkten, 16 Rebounds, 7 Assists, 3 Blocks und 3 Steals selbst völlig überragte, sagte Irvings Performance sei eine der besten die er live je gesehen hätte. Irving verwandelte 17 seiner 24 Würfe und verteilte nebenher 6 Assists. Dazu waren beide an 60 der letzten 64 Cavs-Punkten beteiligt – wow!

Cleveland Cavaliers – Golden State Warriors Spiel 6

Dass Draymond Green für Spiel 6 zurückkehren sollte, war klar, doch die Nachricht, dass Andrew Bogut nun den Rest der Finals mit einer Knieverletzung verpassen wird,war für Golden State natürlich ein großer Schock. Dementsprechend scheint es so, als hätten die Cavs nun alle Vorteile auf ihrer Seite.

Ein erneuter Ausfall eines Warriors-Starters, die eigenen Fans im Rücken und das Selbstvertrauen endlich mal wieder ein Spiel in Golden State gewonnen zu haben. Zudem werden James und Irving vor Selbstvertrauen strotzen, nach ihren wirklich beeindruckenden Leistungen in Spiel Nummer 5.

Doch es die Frage erlaubt, ob die Cavs wirklich so gut dar stehen. Kevin Love brachte es in Spiel Nummer 5 nämlich nur auf zwei Punkte und da man mit Ausnahme der Garbage-Time nur eine 7-Mann Rotation spielte, waren auch die anderen Spieler nicht wirklich gut ins Spiel eingebunden. Irvings Aktionen waren größtenteils aus dem 1-gegen-1 und es scheint unwahrscheinlich, dass er erneut ein solches Spiel hinlegen kann. Die Würfe die er vor allem im letzten Viertel traf, waren unfassbar schwer und auch James traf insgesamt 5 Dreier, was eher unüblich war.

Auf der anderen Seite zeigte sich allerdings Klay Thompson in Topform, doch auch seine 37 Punkte konnten seiner Mannschaft nicht helfen. Curry traf hingegen nur 8 von 21 Würfen und blieb erneut eher blass, obwohl er letztlich auf 25 Zähler kam. Dass allerdings Green komplett fehlte, Bogut nur eine Halbzeit spielte und auch Harrison Barnes nur 2 von 14 Würfen traf, zeigt, dass es bei Golden State nicht wirklich rund lief und das gepriesene Teamspiele heute nicht zum Zuge kam.

Umso größer kann deswegen aber die Hoffnung bei den Warriors-Fans sein, dass sich dies mit Greens Rückkehr bessert. Boguts Ausfall bleibt zwar im Hinterkopf, der wer die Warriors in dieser Saison beobachtet hat, oder sich an die Finals des letzten Jahres erinnert, der weiß, dass die Fünf um Curry, Thompson, Iguodala, Barnes und Green die effektivste Truppe des Teams von Coach Kerr ist.

Mit diesem Wissen, der verbesserten Defensive durch Greens Rückkehr und der nicht ganz so hohen Wahrscheinlichkeit, dass Irving und James erneut so grandios aufspielen, stehen die Chancen der Warriors nicht ganz so schlecht, wie man im ersten Moment meinen würde. Zudem gewannen sie bereits in Cleveland und vor allem Greens Motivation wird nach seiner Sperre unfassbar hoch sein.

Steve Kerr blieb nach der Niederlage auch relativ nüchtern und meinte, man könne mit der Situation zufrieden sein. Hätte man ihm vor Beginn der Serie gesagt, dass man mit einer 3-2 Führung nach Cleveland gehen würde, hätte er dies gerne angenommen. Zudem sei es die gleiche Ausgangslage wie im letzten Jahr, als sich die Warriors den Titel in Cleveland holten.

Tipp

Daher denke ich, dass Golden State den zweiten Matchball nutzen kann. Die Mannschaft wird heiß sein, selbst besser treffen und in der Verteidigung mit Green noch variabler agieren können. Ihre Auswärtsstärke steht sowieso außer Frage und sollte es tatsächlich knapp werden, steht der Spread auch auf der Seite der Warrirors. Ich denke jedoch, dass sie diesen nicht brauchen, das Spiel so gewinnen und sich damit den back-to-back-Titel sichern.

Tipp: Spread +2,5 Golden State Warriors