Golden State Warriors – Cleveland Cavaliers Serie und Spiel 1
Das Rematch der NBA Finals 2015 ist perfekt. Nachdem die Cleveland Cavaliers bereits vor knapp einer Woche ihren Einzug in die NBA Finals 2016 perfekt machten, zogen die Golden State Warriors in der Nacht von Montag auf Dienstag nach. Dabei drehten sie ihre von vielen bereits verloren geglaubte Serie gegen die Oklahoma City Thunder nach einem 1-3 Rückstand um und gewannen dank starker Leistungen in den Spielen 5-7 verdientermaßen. So kommt es zu dem Finals Match-Up, welches sich viele Fans und Experten und sicher auch einige Spieler der Cavs gewünscht hatten.
Beim Rückblick auf die vergangenen Finals fallen einem sicher mehrere Dinge ein. In allererster Linie steht natürlich der 4-2 Sieg und die damit verbundende Meisterschaft der Warriors. Doch sicher sind auch die Verletzungen von Irving und Love zu Beginn zu nennen, da diese nicht spielen konnten. In den diesjährigen Playoffs zeigten sich Beide als äußerst wertvoll und scheinen die nötige Verstärkung für LeBron und Co. zu sein. James Leistung ist aber sicher auch nicht Vergessenheit geraten, dominierte er in den Finals mit 35,8 Punkten, 13,3 Rebounds und 8,8 Assists in den sechs Finals-Spielen.
Am Ende reichte es aber nicht und obwohl sich die Warriors damals schwer taten, konnten sie doch noch gewinnen. So verloren sie damals Spiel 2 in eigener Halle und zogen auch in Spiel 3 den Kürzeren. Erst anschließend fanden Curry und Co. die richtigen Mittel, gewannen drei Spiele in Folge und sicherten sich so die Meisterschaft gegen eine angeschlagene Cavs-Truppe, die auf Revanche brennt.
Andre Iguodala wurde damals zum etwas überraschenden, aber verdienten Finals-MVP und auch die kleine Aufstellung um Curry, Thompson, Iguodala, Barnes und Green fand in den letzten Spielen zu ihrer Dominanz. Grundsätzlich waren die Finals nämlich ausgeglichen. Die Warriors erwischten mit dem 108-100 Sieg in Spiel 1 den besseren Start obwohl LeBron 44 Punkte auflegen konnte.
James legte mit 39 Punkten, 16 Rebounds und 11 Assists in Spiel 2 nach und führte seine Mannschaft in der Verlängerung zum 95-93 Sieg. Auch in Spiel 3 war James mit 40 Punkten, 12 Rebounds und 8 Assists nicht zu stoppen und obwohl Golden State im letzten Viertel eine große Aufholjagd startete, kamen sie nicht mehr entscheiden heran und verloren mit 91-96. Steph Curry fand hier aber zu seinem Rhythmus zurück und spielte den überragend verteidigenden Dellavedova anschließend an die Wand.
In Spiel 4 zeigte sich dies zwar noch nicht in der Statistik, doch eine ausgeglichene Teamleistung und gute Defensive gegen James (7-22 aus dem Feld) bescherte den Warriors den deutlichsten Sieg der Serie, als sie 103-82 gewinnen konnten. James hatte sich für Spiel 5 viel vorgenommen und überragte mit einem weiteren Triple Double (40, 14, 11), doch Curry überzeugte ebenfalls mit 37 Punkten und führte seine Mannschaft zum 104-91 Sieg und der 3-2 Führung.
Das sechste Spiel wurde dann zum Entscheidungsspiel. James Statistiken waren erneut überragend (32, 18, 9), doch erneut hatte er nicht genug Hilfe und Draymond Green konnte seinen Warriors mit einem Triple Double (16, 11, 10) einen Schub geben und Curry die nötige Unterstützung geben.
Obwohl Iguodalas Statistiken nicht überragten, war es seine Allround-Performance (16,3 Punkte, 5,8 Rebounds, 4,0 Assists) und die gute Defensive, die die Spiele immer wieder entscheidend beeinflusste.
In diesem Jahr sind die Vorzeichen aber anders. Die Cavs wechselten ihren Trainer und sind komplett fit. Irving und Love überzeugten und die Cavaliers hinterließen zum Ende der Saison und in den Playoffs einen herausragenden Eindruck. Die Warriors spielten andererseits die beste Saison der NBA-Geschichte und konnten sich in den Playoffs trotz Verletzungen von Curry gegen die Rockets und Blazers durchsetzen und eine verloren geglaubte Serie gegen die Thunder gewinnen, die zuvor die Spurs ausschalten konnten.
Beide Mannschaften sind also hochmotiviert und gut vorbereitet und so wollen wir uns mit einem Blick auf die einzelnen Teams nochmal einen genaueren Überblick verschaffen, bevor wir am Ende einen Tipp abgeben.
Situation Golden State Warriors (1. Platz: 73 Siege – 9 Niederlagen)
- Runde: 4-1 gegen Houston Rockets
- Runde: 4-1 gegen Portland Trail Blazers
- Runde: 4-3 gegen Oklahoma City Thunder
Die Warriors schafften in den Conference Finals etwas, was zuvor erst neun anderen Teams in der Playoff-Geschichte gelang. Sie drehten einen 1-3 Rückstand gegen ein gesundes Team der Oklahoma City Thunder und sicherten sich damit die Teilnahme in den Finals.
Nachdem Curry in der ersten Runde eine Knöchelverletzung erlitt und sich nach seiner Rückkehr am Knie verletzte, hielt das Team auch ohne ihn dem Druck stand. Nach seiner Rückkehr festigte er aber die Mannschaft und wurde vor allem in den Conference Finals zum spielentscheidenden Mann. Klay Thompson stand ihm aber in Nichts nach und auch er zeigte vor allem in Spiel 6 eine unfassbare Leistung, als er auf seinem Weg zu 41 Punkten 11 Dreier versenkte und damit einen neuen Playoff-Rekord aufstellte.
Doch gleich zu Beginn der Serie gegen OKC gerieten die Warriors in Probleme und verloren Spiel 1. In Spiel 2 erkämpften sie sich dann den ersten Sieg und machten einen besseren Eindruck. Spiel 3 und 4 waren dann zum Vergessen. Curry kam kaum zur Geltung, Kerrs Rotation verkleinerte sich und auch Spieler wie Draymond Green enttäuschten hier. Gleichzeitig spielten die Thunder überragend und stellten die Warriors mit guter Defensive, gutem Teamspiel aber auch tollen Einzelleistungen immer wieder vor große Probleme.
Beim Stand von 1-3 hofften die Warriors zu Hause zu überleben und gleichzeitig wieder etwas Kraft tanken zu können, was ihnen auch gelang. Dank ihrer tollen Einstellung, einem großen Fight und außerdem guten Leistungen von Curry und Thompson gewannen sie das Spiel und hatten plötzlich wieder Hoffnung. Dank Thompsons Wahnsinns-Auftritt in Spiel 6, einer etwas größeren Rotation und einem Thunder-Team, was keine Mittel gegen Thompson fand, gewannen die Warriors auch Spiel 6 und waren plötzlich der Favorit in Spiel 7. Hier waren es dann erneut Curry und Thompson, die nach einem durchwachsenen Start vor allem im dritten Viertel überzeugten und ihre Mannschaft so zum Sieg führten.
Curry zeigte in Spiel 7 seine wohl beste Leistung in den Playoffs und erinnerte an die Phase der regulären Saison, wo er scheinbar nicht zu stoppen war. Dies sollte den Warriors Antrieb geben, da sie nach einigen Rückschlägen zurück kamen, Verletzungen überstanden und nun die Chance auf den Repeat haben. Als Meister, bestes Team der regulären Saison und Bezwinger der Thunder sind sie zwar der Favorit, doch auch sie wissen, dass die Cavs dieses Jahr eine andere Nummer sind als in der vergangenen Saison.
Situation Cleveland Cavaliers (1. Platz: 57 Siege – 25 Niederlagen)
- Runde: 4-0 gegen Detroit Pistons
- Runde: 4-0 gegen Atlanta Hawks
- Runde : 4-2 gegen Toronto Raptors
Auch die Cavs haben es geschafft und sich erneut in der Eastern Conference durchgesetzt. Hauptverantwortlich war aber nicht nur LeBron James, sondern die gesamte Mannschaft. Vor allem Kyrie Irving und Kevin Lobe überzeugten nämlich in den diesjährigen Playoffs und bilden mit LeBron zu Recht die nächste Big Three. Für LeBron ist es die sechste Finals-Teilnahme in Folge, was einerseits sicherlich für die Dominanz von James und seinen Teams spricht, aber andererseits auch Fragen über die Klasse der Eastern Conference aufwirft. Denn auch wenn die Cavs gegen die Raptors sechs Spiele in den Conference Finals brauchten, hatten die Cavs in den ersten zehn Spielen der Playoffs kaum Probleme und gewannen diese Spiele in Folge.
Zugegebenermaßen waren es aber nicht unbedingt die schwachen Gegner, die den Cavs das Weiterkommen ermöglichten. Die Cavs spielten nämlich überragend und ließen den unerfahrenen Pistons in Runde 1 keine Chance. Runde 2, so dachte man, sollte gegen Atlanta dann schwerer werden, doch die Cavaliers überragten von der Dreipunktelinie und schossen die Hawks förmlich aus der Halle. Atlanta gab alles, doch Clevelands Treffsicherheit war schier unglaublich, sodass es für Atlanta am Ende nichts zu holen gab.
Auch die ersten beiden Spiele gegen die Raptors waren einseitig und alles deutete auf den dritten Sweep hin. Toronto fand aber in Spiel 3 zu alter Stärke zurück und bewies, dass auch die Cavaliers schlagbar sind. Auch in Spiel 4 fanden die Cavs kein Mittel und so stand es plötzlich 2-2. LeBron, Irving und Love steigerten ihre Leistungen dann aber wieder in den letzten beiden Spielen und so war das Weiterkommen am Ende hochverdient, da auch die Raptors dem Druck nicht standhalten konnten.
Statistisch überragte diesmal niemand und auch James nahm sich zurück. Nur im entscheidenden Spiel 6 gegen Toronto erzielte er mehr als 30 Punkte. In den Spielen zuvor, scorte er zwischen 23 und 29 Punkten und beeindruckte mit seiner Konstanz. Irving wurde zum Topscorer und auch Love überzeugte mit einem Double Double im Schnitt. Auch die Rollenspieler kennen ihre Rollen und trotz oder vielleicht auch gerade wegen dem Trainerwechsel im Laufe der Saison, wurden die Cavs mit fortlaufender Dauer der Saison und Playoffs immer stärker.
Der wichtigste Faktor im Vergleich zum letzten Jahr ist sicher die Gesundheit und die damit verbundene Eingespieltheit. Vor allem ihr Auftreten gegen die Hawks war beeindruckend und machte klar, dass die Cavs ein absolut ernst zu nehmender Titelkandidat sind. Ihre Chancen stehen also besser als im letzten Jahr, doch es bleibt fraglich, ob sie den Warriors genug entgegen zu setzen haben
X-Faktor: Matthew Dellavedova
Die Liste der hier in Frage kommenden Spieler ist lang. Im letzten Jahr überraschte aber der Guard der Cavs mit überragender Defensive gegen Curry und konnte ihm in den ersten Spielen der Finals zusetzen. Sein großer Vorteil war allerdings, dass Kyrie Irving verletzt war und er dadurch zwar einerseits mehr gefordert war, aber durch die gute Defensive und die größere Rolle, auch mehr Vertrauen der Mannschaft zugesprochen bekam und dies in gute Leistungen ummünzen konnte.
Dellavedova spielte überraschend stark und konnte auch in der abgelaufenen, regulären Saison überzeugen. Da Irving fit war, litt natürlich seine Spielzeit, doch er machte das Beste draus und entwickelte sich zu einem fähigen Back-Up. In den Playoffs blieb er bisher zwar blass, doch bedenkt man seine Fähigkeiten, hat er die Chance auch in diesem Jahr ein entscheidender Faktor zu sein, da die Bankspieler bisher auf beiden Seiten bewiesen, dass sie Spiele entscheiden können.
Sollte Dellavedova gut spielen und sich in Clevelands Small-Ball-Line Up behaupten können, hat er die Chance durch seine Defensive und Dreiergefahr in der Serie einen ausschlaggebender Faktor zu werden.
Golden State Warriors – Cleveland Cavaliers Serien-Tipp
Durch ihre überragenden Auftritte in den Playoffs zeigten die Cavs, dass sie derzeit sehr gut drauf sind und als Team definitiv stärker als im letzten Jahr sind. Doch im letzten Jahr lebten sie von LeBron, was auch gut für sie klappte und so bleibt abzuwarten, ob sie als Mannschaft tatsächlich stärker sind. Zudem hatten die Warriors mit einigen Verletzungen zu kämpfen, während das Team aus Cleveland gesund blieb.
Golden State kommt andererseits mit viel Selbstvertrauen in die Finals, nachdem sie ihre letzte Serie gegen die Thunder nach 1-3 Rückstand drehen konnten. Dabei liefen Curry und Thompson heiß und brachten sich für die Finals in die nötige Form.
Ein Blick auf die Ergebnisse der regulären Saison verrät, dass die Warriors beide Aufeinandertreffen gewinnen konnten. Spiel 1 fand an Weihnachten statt und die Warriors gewannen dank guter Leistungen von Curry, Thompson und Green mit 89-83. Das Spiel war aber lange knapp und wurde erst in der letzten Minute entschieden. Spiel 2 lief dann schon anders ab und Golden State gewann mit 132-98. Dabei dominierten sie und Curry und Iguodala stellten James, Irving und Love, die alle einen schlechten Tag hatten, in den Schatten. Danach änderte sich in Cleveland aber einiges und obwohl sie die folgenden beiden Spiele gewinnen konnten, feuerten sie David Blatt und stellten Tyronn Lue als neuen Headcoach ein, unter dem die Cavs einige Fortschritte machten.
Somit sind die Ergebnisse kaum aussagekräftig und andere Faktoren sind ausschlaggebender. Ein ganz interessanter Faktor ist zum Beispiel die Pick and Roll Defensive, in die Love und Irving verwickelt sind. Bedenkt man, dass sie gegen Curry und Green spielen könnten, ist dies also wichtig, da Love und Irving mit die schlechtesten Pick and Roll Verteidiger der Playoffs waren. Natürlich werden die Cavs sich darauf vorbereiten, doch man sollte dies nicht außer Acht lassen.
Zu guter Letzt stehen Love und Irving zum ersten mal in einer kompletten Finals-Serie, was Einfluss nehmen könnte. Golden State hat außerdem den Heimvorteil und die Sieger-Erfahrung aus dem letzten Jahr. Daher und auch weil man den Champion niemals unterschätzen sollte, geht mein Tipp in dieser Serie auf die Warriros. Es wird allerdings ein hartes Stück Arbeit, weshalb man durchaus mit sieben Spielen rechnen kann.
Golden State Warriors – Cleveland Cavaliers Spiel 1
Ein Sieg in Spiel 1 ist für einen guten Start in die Serie wichtig. Daher wollen beide gewinnen. Cleveland hatte zwar viel Zeit sich auf Golden State vor zu bereiten, doch nach dem Sieg in Spiel 7 und der zweitätigen Pause, werden auch die Warriors die Zeit genutzt haben. Da die Warriors zudem den etwas besseren Spielrhythmus haben und vor allem Curry und Thompson gut in Form sind, denke ich, dass sie das erste Spiel gewinnen.
Auch Green spielte gegen Ende der letzten Serie gut und Iguodala hatte durch sein Match-Up gegen Durant ebenfalls eine gute Vorbereitung im Hinblick auf seine Duelle gegen LeBron. Natürlich darf man die Cavs nicht sofort abschreiben oder unterschätzen, doch der Meister will den Titel verteidigen. Dabei starten sie mit voller Kraft und fahren einen Sieg in Spiel 1 ein.
Tipp: Spread -6 Golden State Warriors