Golden State Warriors – Houston Rockets

Der Champion aus Golden State darf in diesen Playoffs das zweite Spiel bestreiten und ab 21:30 Uhr  die Mission Titelverteidigung beginnen. Gegner in Runde 1 ist keine geringere Mannschaft als die Houston Rockets, die zusammen mit den Warriors im letzten Jahr in den Conference Finals standen.

Dementsprechend hoch sollte die Erwartungshaltung an dieses Duell sein. Bedenkt man jedoch, dass Golden State alle drei Spiele der regulären Saison gewinnen konnte und die Ergebnisse mit Ausnahme eines Spiels nicht wirklich knapp waren (112-92, 114-110, 123-110) und sie auch in den letztjährigen Playoffs nur fünf Spiele für das Weiterkommen benötigten, scheint die Rollenverteilung in dieser Serie schnell klar.

Vergessen darf man nämlich auch nicht, dass die Warriors nicht nur irgendein Champion sind, der seine Titelverteidigung startet. Sie überragten in dieser Saison über alle Maßen und nach einer bereits herausragenden letzten Saison mit 67 Siegen, steigerten sie sich in dieser Saison nochmal und stellten am letzten Spieltag einen neuen NBA-Rekord auf mit 73 Siegen und nur neun Niederlagen. Zudem überragte der letztjährige MVP Steph Curry und spielte phasenweise in einer eigenen Liga.

Auf der anderen Seite steht ein enttäuschendes Team der Rockets, welches sich selbst vor der Saison als Meisterschaftskandidat sah und auch von den Kritikern gute Chancen eingeräumt bekam. Am Ende war die Saison aber eine Katastrophe, Dwight Howard wurde trotz seiner Klasse mehr und mehr zum Statist und die Ergebnisse ließen vermuten, dass die Rockets die Playoffs eventuell sogar verpassen.

Am Ende war es vor allem James Harden, der die Rockets doch noch in die Playoff führte und so das Minimalziel sicherte. Mit Howard, Ariza, Beverly, Terry, Smith, Beasley, Capella und Co. ist die Mannschaft weiterhin gut besetzt, doch nachdem Kevin McHale das Vertrauen entzogen wurde und auch Neu-Coach Bickerstaff häufig nicht die glücklichste Figur machte, stehen die Chancen der Rockets nicht besonders gut.

Situation Golden State Warriors (1. Platz: 73 Siege – 9 Niederlagen)

Gibt es eigentlich irgendetwas, das man über die Golden State Warriors noch nicht weiß? Bei all der Medienpräsenz, den unangenehmen Fragen der Reportern und dem unfassbaren Druck, dem sich die Warriors selbst auferlegten, als sie offen darüber sprachen, den Rekord der Bulls brechen zu wollen, ist ihre Leistung in der regulären Saison überaus beeindruckend.

Nie spielte ein Team in der regulären Saison erfolgreicher, nie war ein MVP insgesamt treffsicherer und selten schien sich eine Mannschaft besser zu verstehen, als diese Golden State Warriors. Bereits im letzten Jahr, ließ das Team jedoch verlauten, dass ihre Top-Saison (in 2015 erreichten sie eine Bilanz von 67-15) nichts Wert wäre, wenn sie den Titel nicht holen würden.

Gleiches gilt natürlich auch in diesem Jahr, vor allem in Anbetracht der Dominanz der Warriors in der regulären Saison. Wer jedoch genau hinschaute, der konnte feststellen, dass sich die Warriors häufig schwer taten und die Leichtigkeit von Saisonbeginn phasenweise verloren ging. Dass sie den Rekord trotzdem brechen konnten, spricht einerseits für die unfassbare Klasse der Mannschaft, aber auch dafür, dass Golden State auch wenn es mal nicht so gut lief, immer einen Weg fand das Spiel zu gewinnen.

Und auch wenn dabei stets das Team im Vordergrund stand und auch Draymond Green und Klay Thompson regelmäßig überragende Spiele ablieferten, war es am Ende oft Steph Curry der den Unterschied machte und seinem Team mit drei oder vier Dreiern in wenigen Minuten schnell einen zweistelligen Vorsprung heraus warf. Genau diese Stärke werden sie sicher auch in den Playoffs benötigen, in denen sie ihre überragende reguläre Saison mit dem back-to-back-Titel krönen wollen und können.

Situation Houston Rockets (8. Platz: 41 Siege – 41 Niederlagen)

Die Verletzung von Patrick Beverly war  in den Playoffs 2015 sicherlich auch ein Rückschlag für die Houston Rockets, gerade im Hinblick darauf, dass die Warriors mit Stephen Curry den MVP auf der Aufbauposition aufbieten konnten. Doch nur weil Beverly in diesem Jahr fit ist, heißt es nicht automatisch, dass die Rockets nun bessere Chancen haben als in den Conference Finals 2015. So verbesserten sich nämlich nicht nur die Warriors, sondern die Rockets verschlechterten sich im Vergleich zur vergangenen Saison enorm.

Dabei fing alles viel versprechend an und mit der Verpflichtung von Ty Lawson hatten die Rockets die Hoffnung, den Backcourt nochmal zu vertiefen und sich weitere Optionen zu schaffen. Das Experiment mit dem zuvor viel kritisierten Lawson ging jedoch komplett nach hinten los und er wurde im Laufe der Saison entlassen.

Zudem musste auch eine weitere Person den Kader verlassen, nachdem der Saisonstart alles andere als zufriedenstellend verlief. Kevin McHale war Opfer der unfassbar schwachen Leistungen der Rockets und musste seinen Trainerstuhl räumen. Dass Harden zu Saisonbeginn überhaupt nicht in Form war und das Team teilweise nicht dazu bereits schien, sich für Siege aufzuopfern, sollte der neue Trainer in den Griff bekommen, doch auch Neu-Coach J. B. Bickerstaff enttäuschte und konnte das Ruder in Houston nicht rumreißen.

Am Ende war die individuelle Klasse aber groß genug und da fast jeder Angriff über Harden lief, schafften die Rockets die Playoffs doch noch, obwohl Harden während dessen einen Turnover-Rekord aufstellte. Wer sich fragt was eigentlich mit Dwight Howard passierte und wie er spielte, stellt diese Frage zu Recht, denn der ehemals vielleicht beste Center der Liga wurde immer mehr zur Randnotiz. Ein Double Double erreicht er zwar immer noch im Schnitt, doch nur in seiner Rookie-Saison erhielt er weniger Chancen auf den Korb zu werfen. Howard dient also mehr als Statist und konnte kaum zählbares zum Erfolg der Rockets beitragen, da er zudem einige Spiele verpasste.

Dementsprechend schwierig ist die Situation in Houston und auf den ersten Blick scheinen sie chancenlos. Aber das Team ist erfahren und alle wissen, dass die Karten in den Playoffs neu gemischt werden. Finals- und Titelerfahrung ist vorhanden und so darf man die Rockets trotz der miserablen Saison nicht komplett abschreiben, da ein Harden auch gerne mal Spiele alleine gewinnen kann.

X-Faktor: Michael Beasley

Michael Beasley spielte in den Playoffs im letzten Jahr nicht mit und war sogar von NBA-Bildfläche verschwunden. Nach einer überragenden Saison in China, wo er als MVP Selbstvertrauen sammeln konnte, war er den Rockets in dem einen oder anderen Spiel sogar eine Unterstützung obwohl er nur 20 Spiele für sie bestritt.

Gegen die Warriors spielte er aber noch gar nicht und so könnte er eine Unbekannte sein, auf die sich die Warriors erst mal einstellen müssen. Dass er der Grund dafür ist, dass die Rockets plötzlich gewinnen scheint unwahrscheinlich, doch vielleicht kann er für den einen oder anderen Moment sorgen, mit dem die Warriors so nicht gerechnet haben.

Golden State Warriors – Houston Rockets Tipp

Letztlich sind sie Warriors der glasklare Favorit und alles andere als ein deutlicher Serien-Sieg wäre nach dem Verlauf der regulären Saison eine Überraschung. Doch manchmal schreiben die Playoffs auch ihre eigenen Geschichten und gerade in dieser Serie, in der James Harden als einer der besten Offensivspieler der Liga überragen könnte, darf man die Rockets nicht abschreiben.

Zudem spielen die Warriors in dieser Saison nicht so gute Defense wie in der vergangen Saison, was vor allem in den Playoffs nochmal Einfluss nehmen könnte. Kerr sprach dieses Thema aber häufiger in den letzten Wochen an und nachdem der reguläre Saison-Rekord aus den Köpfen der Spieler raus ist, werden sie sich sicher intensivst mit dem Thema Defensive  beschäftigt haben, vor allem im Hinblick darauf, wie sie James Harden stoppen können.

So muss man wohl letztlich objektiv genug sein und sich eingestehen, dass die Warriors am Ende immer Wege fanden zu gewinnen bzw. zu dominieren. Zudem hielten sie dem unfassbaren Druck der letzten Wochen stand, was sicherlich einerseits Kräfte zehrend war, aber andererseits auch nochmal für einen großen Schub hinsichtlich der Playoffs sorgt.

Am Ende sind die Warriors einfach zu stark für die immer wieder kriselnden Rockets, die sich teilweise nicht wie eine Mannschaft präsentieren. Das Ego-Gezocke von Harden, der zwar häufig mit dem Pass im letzten Moment die richtige Entscheidung traf, war  jedoch Turnover anfällig und ließ selten einen richtigen Spielfluss aufkommen. Zudem schlief Houston immer wieder in der Verteidigung, was gegen die aktive und sich viel bewegende Offensive der Warriors ein Riesenproblem ist. Daher denke ich, dass die Warriors die Serie klar für sich entscheiden. Harden ist jedoch gut genug um auch die Warriors ärgern zu können und so denke ich, dass die Rockets zumindest ein Spiel gewinnen können. Die Warriors setzen sich also in fünf Spielen durch.

Golden State Warriors – Houston Rockets Spiel 1

Dass die Warriors das erste Spiel der Playoffs verlieren halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Sie spielen zu Hause, haben gerade erst den Rekord gebrochen und zu nach 38 Siegen in Folge in dieser Saison nur zwei Spiele in der eigenen Halle verloren. Die Rockets konnten zwar auch in den letzten Spielen einige Siege einfahren, doch die Gegner waren schwach und nicht mit Golden State vergleichbar.

Alles andere als ein klarer Sieg von Golden State würde mich heute überraschen. Die Warriors werden nach den Erfolg der regulären Saison vor Selbstvertrauen strotzen und sich zudem unfassbar auf die Playoffs freuen, nachdem sie bereits vor einigen Wochen zugaben, von der regulären Saison gelangweilt zu sein.

Houston wird zwar alles versuchen, aber meiner Meinung nach mit den Warriors überfordert sein. Treffen sie ihre Dreier haben sie zumindest anfangs eine Chance mitzuhalten, doch Golden State wird sich nach und nach absetzen und so 1-0 in Führung gehen können. Der Spread ist zwar hoch, doch ich rechne fest damit, dass sie das Spiel deutlich genug gewinnen können und damit ein erstes Ausrufezeichen in den Playoffs setzen können.

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