Oklahoma City Thunder – Golden State Warriors 25.05.2016 03:00

  • Spiel 1: GSW – OKC 102-108
  • Spiel 2: GSW – OKC 118-91
  • Spiel 3: OKC – GSW 133-105
  • Stand: 2-1 Oklahoma City Thunder

Das Endergebnis des dritten Spiels zwischen den Oklahoma City Thunder und den Golden State Warriors als große Überraschung zu bezeichnen, wäre wohl nicht ganz fair, wenn man bedenkt, wie stark sich die Thunder bisher in den Playoffs präsentierten. Dass sie am Ende aber mit 28 Punkten Unterschied gewinnen konnten und phasenweise sogar mit über 40 Punkten führten, war jedoch sicher nicht zu erwarten.

Doch die Thunder spielten die Warriors heute förmlich an die Wand und waren von Beginn an die vor allem treffsichere Mannschaft. Bei den Warriors lief hingegen nicht viel zusammen und Curry und Green erwischten nicht ihren besten Tag. Zudem machte OKC auch andere Dinge besser, ließen sie den Ball besser laufen, reboundeten sie besser und kamen öfter an die Freiwurflinie.

Gleich zu Beginn des Spiels erspielten sich die Thunder eine kleine Führung. Natürlich war noch nicht zu erahnen, wie sich das Spiel entwickeln sollte, doch bereits hier vergab Golden State einige freie Würfe und als Steven Adams einen der berühmten Stepback Dreier aus dem Dribbling von Curry blockte, waren die Fans hellwach und die Thunder gepusht. 4 ½ Minuten vor dem Ende des Viertels führten die Thunder bereits mit 28-15 und da auch Spieler wie Serge Ibaka oder Andre Roberson von jenseits der Dreierlinie trafen, witterten die Thunder ihre Chance. Golden State nutzte die restliche Zeit bis zum Viertelende aber nochmal dazu heran zukommen und beim Viertelendstand von 28-34 aus Sicht des Meisters, war die Partie natürlich noch völlig offen.

Das Team aus Oakland setzte im zweiten Viertel die Aufholjagd fort und kämpfte sich nach und nach heran. Nach vier Minuten war es Andrew Bogut der einen Tip-In versenkte und damit den Spielstand bei 40-40 egalisierte. Das Spiel war also wieder offen und die Warriors hatten durch Klay Thompson sogar die Chance in Führung zu gehen. Er vergab diese aber und so setzten die Hausherren zu einem erneuten Zwischenspurt an. Dieser Zwischenspurt sollte sich bis zum Ende des Viertels aber in einen großen Run verwandeln, trafen die Thunder phasenweise alles und hatten in der Defensive die nötige Intensität um das Team um MVP Curry in schwierige Situationen zu bringen. So wuchs der Vorsprung kontinuierlich an und aus einem 40-40 machten die Thunder in knapp acht Minuten ein 72-47, was gleichzeitig den Halbzeitstand darstellen sollte.

Wer die Saison verfolgte, dachte sich bestimmt, dass die Warriors eines der wenigen Teams sind, die einen solchen Rückstand umbiegen können. Zudem waren die Thunder häufig im letzten Viertel nicht ganz auf der Höhe, sodass das Spiel noch nicht entschieden war. Mit 33 Punkten im dritten Viertel stellten sich die Warriors offensiv auch nicht allzu schlecht an, doch defensiv wurde es schlimmer. Die Thunder trafen aus allen Lagen und Golden State schien immer wieder einen Schritt zu spät. So erzielte OKC 45 Punkte im dritten Viertel, führte zeitweise mit 41 Punkten und konnte sich zum Ende des Viertels über eine 117-80 Führung freuen.

So wurde im letzten Viertel viel durch gewechselt und OKC brachte trotz mickriger 16 Punkte im letzten Viertel das Spiel sicher nach Hause (133-105). Der Sieg war verdient und nun steht der Meister unter Zugzwang, haben sie den Heimvorteil schon verloren und liegen nun 1-2 zurück.

Oklahoma City Thunder – Golden State Warriors Spiel 4

Die wohl interessanteste Frage im Hinblick auf Spiel 4 ist, ob Draymond Green spielen darf. Bei einer Wurfaktion, während der er von Steven Adams gefoult wurde, hob er sein rechtes Bein und trat dabei Adams zwischen die Beide. Die Schiedsrichter schauten sich das Foul erneut an und entschieden „nur“ auf Flagrant 1 (unsportliches Foul). In den sozialen Medien wurde eine Sperre gefordert, vor allem da Dahntay Jones von den Cavaliers, gestern ebenfalls eine Sperre für einen Tiefschlag bekam.

Greens möglicher Ausfall ist aber nur eines von mehreren Problemen. So waren die individuellen Leistungen einfach zu schwach. Green selbst traf nur 1-9 Würfen, auf seinem Weg zu mickrigen 9 Punkten, 4 Rebounds, 3 Assists und 4 Ballverlusten. Auch Currys Treffsicherheit war dahin und er traf nur 7 seiner 17 Würfe. Barnes (3-9), Speights (2-8) oder auch Thompson (8-19) trafen ebenfalls nicht gut.

Dazu griffen sich die Warriors nur 38 Rebounds ab, während OKC sich 52 Abpraller sicherte. Kanter war mit 12 Rebounds der stärkste Mann am Brett und war einer von vier Rollenspielern bei OKC, die zweistellig scorten (10 Punkte). Roberson kam heute auf 13 Punkte (inkl. 3 Dreiern), Ibaka erzielte 14 Punkte und Waiters konnte mit 13 Punkten ebenfalls ein ordentliches Spiel machen.

Russell Westbrook und Kevin Durant waren aber mal wieder die überragenden Akteure. Westbrook überzeugte mit 30 Punkten, 8 Rebounds und 12 Assists, während Durant 10 seiner 15 Würfe traf, auf seinem Weg zu 33 Punkten. Zu sagen, dass OKC ein perfektes Spiel spielte, wäre sich etwas vermessen, doch zugegebenermaßen lief es wirklich richtig gut und da die Warriors auch eine Menge freier Würfe daneben setzten, ergriff OKC die Chance und erspielte diesen überaus deutlichen Sieg.

Westbrook sagte nach dem Spiel, dass sie einige Dinge besser als in Spiel 2 machten. So kämpften sie um jeden Ball und zeigten am Ende mehr Einsatz und Siegeswille. Dazu warfen Durant und Westbrook beide zusammen über 50% aus dem Feld, was Klay Thompson zu dem Fazit brachte, dass die Warriors so nicht gewinnen können. Einer der beiden müsse mal ein schwaches Spiel haben. Er selbst meinte damit wohl, dass die Warriors sie dazu zwingen müssen und besser gearbeitet werden muss.

Der Druck liegt nun natürlich beim Meister und vor allem bei Kerr. Er verweigerte im zweiten und dritten Viertel sogar Auszeiten um einen größeren Rückstand zu verhindern und wollte, dass sein Team selbst einen Weg aus der Krise findet. Das Ergebnis bewies, dass es nicht klappte, doch trotzdem geht für die Warriors die Welt nicht unter. In den Playoffs ist es letztlich egal, ob man mit 40 Punkten Unterschied oder durch einen Game-Winner verliert, denn im Endeffekt ist es nur eine Niederlage und die Karten werden im nächsten Spiel neu gemischt.

Coach Kerr sagte zudem, dass die Warriors auch gegen die Blazers im dritten Spiel eine deutliche Klatsche bekamen und daher wissen, wie man damit umgeht. Zudem verloren die Warriors in dieser Saison noch nicht einmal zwei Spiele in Folge, und Kerr war zuversichtlich, dass man gut auf dieses Spiel reagieren würde und ein gutes Spiel 4 zeigen wird.

Tipp

Wichtig wird vor allem die Transition-Defense und –Offense sein, hatte OKC hier in Spiel 3 klare Vorteile. Auch Curry und Green (sofern er spielt) müssen besser spielen und defensiv werden sich die Warriors auch steigern müssen. Die Thunder haben alle Vorteile auf ihrer Seite und sind für viele sicher favorisiert. Golden State machte aber soviel falsch, dass Kerr ein leichtes Spiel haben wird, seinem Team die Fehler aufzuzeigen und da wir hier über den Meister sprechen, gehe ich davon aus, dass Curry und Co. besser spielen, sich revanchieren können und die Serie somit beim Stand von 2-2 quasi wieder bei 0 beginnen wird, mit Heimvorteil für Golden State und einem Best-of-Three.

Tipp: Spread -1,5 Golden State Warriors