San Antonio Spurs – Oklahoma City Thunder Serie und Spiel 1

Während im anderen Conference-Halbfinale der Western Conference noch offen ist, wer aufeinander trifft und welche Spieler fit sind, kommt es in dieser Serie zwischen den San Antonio Spurs und den Oklahoma City Thunder zu einem Aufeinandertreffen zweier Teams, die einerseits keine wichtigen verletzungsbedingten Ausfälle zu beklagen haben und beide hoch motiviert sind den Titel zu holen.  San Antonio ist dabei der Favorit, da ihre reguläre Saison besser war und sie auch in Runde 1 den etwas souveräneren Eindruck hinterließen.

Beide Mannschaften gehörten in den letzten fünf Jahren immer zum Favoritenkreis und den besten Teams der Liga. Auch ihre Bilanzen waren beeindruckend und hätten vor allem die Thunder nicht so häufig mit Verletzungen zu kämpfen gehabt, wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen. Im Jahr 2012 kam es zu einem der beiden bisherigen Playoff-Duelle zwischen diesen Teams. OKC, damals noch mit Harden, besiegte die Spurs im Conference-Finale mit 4-2, musste sich jedoch in den Finals gegen die Heat geschlagen geben.

Im Jahr darauf scheiterten die Thunder dann im Conference-Halbfinale an den Grizzlies, mussten jedoch auf den verletzten Russell Westbrook verzichten. Die Spurs waren dagegen kaum aufzuhalten, verloren aber in den Finals in einem dramatischen siebten Spiel – ebenfalls gegen Miami.

2014 kam es dann erneut zu einem Conference Finale zwischen den Spurs und Thunder und diesmal siegten die Spurs. Mit 4-2 setzten sie sich am Ende durch, hatten aber Glück, dass Ibaka die ersten beiden Spiele verpasste und nicht 100%ig fit war. San Antonio gelangte erneut in die Finals und gewann anschließend den Titel.

Im vergangen Jahr verpassten die Thunder dann die Playoffs, da sich Kevin Durant früh verletzte und auch der überragende Saisonabschluss von Russell Westbrook nicht reichte um sein Team in die  Playofs zu führen. Für San Antonio endete die Saison überraschenderweise in Runde 1, wo sie sich nach sieben Spielen nicht gegen die Clippers durchsetzen konnten.

Da die Thunder seit 2012 das erste mal wieder fit sind und die Spurs ebenfalls fit sind und nötige Verstärkungen akquirierten,  darf man sich auf eine unfassbar spannende Serie freuen, die eine Menge Spannung, Spaß und tollen Basketball verspricht.

Situation San Antonio Spurs (2. Platz: 67 Siege – 15 Niederlagen)

Die erste Runde war für San Antonio nicht mehr als ein warm spielen, in der Hoffnung sich nicht zu verletzen. Erfreulicherweise gelang dies hervorragend und San Antonio setzte mit 4-0 gegen die Memphis Grizzlies durch. Ohne San Antonios Leistungen damit schlecht zu machen, war das so einfache Weiterkommen aber auch der Tatsache geschuldet, dass die Grizzlies mit Conley und Gasol auf ihre beiden wichtigsten Spieler verzichten musste.

Randolph und Co. zeigten sich zwar äußerst motiviert, zumindest ein Spiel gewinnen zu können, doch die Klasse reichte nicht aus. Zudem spielten die Spurs clever und verdienten sich den Sweep in Runde 1. Dass es jedoch wirklich nicht schwer war, belegen die Statistiken. Kawhi Leonard und LaMarucs Aldridge waren die einzigen beiden Spieler die 28 bzw. 31 Minuten pro Spiel ran mussten, kein anderer Spur spielte ansonsten mehr als 22 Minuten (Tony Parker). Das Scoring war auch gut verteilt. Leonard erzielte 21,5 Punkte pro Spiel und Aldridge als zweitbester Scorer 14,5. Neun andere Spieler erzielten mitndestens 5,5 Punkte pro Spiel – ein beeindruckender Wert, bedenkt man, dass viele Teams nicht mal elf Spieler einsetzten.

Die Spurs sind jedenfalls gut drauf und werden den Thunder den nötigen Respekt entgegen bringen. Während die Mavs noch behaupteten Durant wäre der einzige Superstar, stellte Parker klar, dass mit Westbrook und Durant zwei Superstars auf die Spurs warten. Aber San Antonio hat mit Leonard und Aldridge selbst zwei absolute Top-Spieler und mit Duncan, Ginobili und Parker drei weitere ehemalige All-Stars die aber immer noch äußerst gefährlich sind.

Da sie zudem die beste Saison der Vereinsgeschichte hinter sich haben und Popovich sich mal wieder mit Offensiv- und Defensivtaktiken selbst übertraf, scheinen die Möglichkeiten für San Antonio grenzenlos. Im Gespräch der Medien waren sie wie immer selten, obwohl sie ebenfalls selten oder vielleicht sogar nie, einen so guten Kader hatten und so gute Leistungen zeigten. Die Spurs sind also bereit und hungrig, eine fittes Team der Thunder in ihre Schranken zu verweisen.

Situation Oklahoma City Thunder (3. Platz: 55 Siege – 27 Niederlagen)

OKC ist im Rennen um die Meisterschaft die große Unbekannte. Mit Durant und Westbrook haben sie zwei der vielleicht fünf oder sechs individuell, dominantesten Spielern in ihren Reihen. So war eine gute Saison von ihnen zu erwarten und bedenkt man wie überragend die Warriors und Spurs spielten, ist der dritte Platz sogar durchaus ok, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie die Playoffs im letzten Jahr verpassten und auch Durant nach seiner Verletzung erstmal zurück kommen musste.

Da Durant aber von Anfang gut drauf war und auch Westbrook sich nichts zu Schulden kommen ließ, hätte man erwarten können, dass sie vielleicht auch die 60-Siege Marke erreichen, doch die reguläre Saison war durchaus eine Enttäuschung. Immer wieder verloren sie unnötig Spiele und Fragen über die Kader-Qualität wurden laut.  Mit Ibaka, Kanter, Waiters, Singler, Adams, Payne, Roberson und Morrow dachte man im Vergleich zu den letzten Jahren etwas besser aufgestellt zu sein, doch immer wieder patzten die Rollenspieler. Zudem brach OKC immer wieder im vierten Viertel ein, obwohl man die Spiele bis dahin dominierte.

Auch in Runde 1 musste man überraschenderweise ein Spiel gegen die Dallas Mavericks abgeben. Zwar verlor man das Spiel nur, weil Adams Game-Winner zu spät seine Hand verließ, doch während des gesamten Spiels, war OKC nicht wirklich dominant. Immerhin gewannen sie die anderen vier Spiele aber immer mit mindestens elf Punkten Unterschied und zogen doch noch souverän in Runde 2 ein.

Erfreulich war dabei vor allem das vierte Spiel in dem Kanter zum Topscorer wurde und die Rollenspieler insgesamt gut spielten. In Spiel 5 übernahmen dann aber wieder Westbrook und Durant  und führten ihre Mannschaft zum Sieg. Seit dem Finals-Einzug in 2012 sind es die ersten Playoffs, die die Thunder in voller Stärke und ohne gesundheitlichen Nachteile bestreiten. Legt man den damaligen Erfolg und die Entwicklungen zu Grunde, spricht eigentlich wenig dagegen, dass OKC den Erfolg nun wiederholt. Aber sie treffen heute auf das vielleicht beste Spurs-Team der Tim Duncan Ära und so wird es leider nicht ganz so einfach.

 X-Faktor: Rollenspieler

Meistens ist der X-Faktor ein bestimmter Spieler, doch in dieser Serie wird es anders sein. Dass Durant und Westbrook die Stützen der Thunder sind ist klar und jeder erwartet gute Leistungen. Ähnliches gilt wohl auch auf Seiten der Spurs für Leonard und Aldridge.

Von der Bank bzw. als Starting-Five Ergänzung haben dann aber beide Teams, nicht den einen stets überragenden sechsten Mann, sondern eine Menge Spieler mit viel Potenzial. Natürlich scheinen die Spurs hier im Vorteil, bedenkt man, dass sie mit Duncan, Parker, Ginobili, Green, Diaw, West und beispielsweise Mills eine Menge erfahrener Leute in ihren Reihen haben, die wissen was sie tun.

Die oben bereits aufgeführte Auflistung der Thunder zeigt aber deutlich, dass OKC die wesentlich jüngere restliche Mannschaft hat. Dass sie rotzdem das Potenzial haben herauszuragen, bewiesen sie aber nur manchmal und so wird vor allem die Leistung der zweiten Garde ein Hauptfaktor sein, wer am Ende die Nase vorn hat.

San Antonio Spurs – Oklahoma City Thunder Serien-Tipp

Sollten sich die Verletzungssorgen der Warriors nicht bessern, oder die Clippers oder Blazers nicht plötzlich nochmal einen unerwarteten Leistungsschub bekommen, könnte man fast sagen, dass das Duell zwischen den Spurs und Thunder das vorgezogene Western Conference Final ist. Faktisch bleibt es aber das Conference Halbfinale, was der Dramatik, Spannung und den Erwartungen an dieses Duell jedoch keinen Abbruch tut.

Es wird ein Spiel von zwei überragenden, individuellen Spielern gegen das vielleicht beste Basketball-Team der Liga, das ohne einen 25 Punkte-Mann auskommt. Dass bei den Spurs das Potenzial vorhanden um einen solchen Spieler zu haben, ist allerdings bekannt und so darf man gespannt sein, welche Taktik am Ende den Erfolg bringt. Die Thunder scheinen zwar athletische Vorteile zu haben, sodass sie darum bemüht sein werden, dass Tempo hochzuhalten. Die Spurs wissen aber wie man gegen schnelle Mannschaften spielt und haben mit z. B. Leonard oder Green ebenfalls sehr schnelle Spieler.

Die Duelle in der regulären Saison hatten es bereits in sich. Zum Start der Saison trafen beide in Oklahoma aufeinander und in einem überaus intensiven ersten Saisonspiel von beiden Teams, setzten sich die Thunder mit 112-106 durch. Das zweite Spiel entschieden die Spurs dann mit 93-85 für sich, in einem von der Defensive dominierten Spiel. Spiel Nummer 3 entschied OKC dann mit 111-92 für sich, allerdings fehlten hier einige wichtige Spieler auf Seiten der Spurs (Leonard, Aldridge, Parker und Duncan).

Das letzte Duell gab es am letzten Spieltag und es waren wieder die Spurs, die sich mit 102-98 nach Verlängerung durchsetzten, diesmal fehlten allerdings Durant und Westbrook bei OKC.

Es waren also im Endergebnis vier ausgeglichene Duelle und so darf man sich auch in dieser Serie auf viele heiße Spiele freuen. Für mich sind die Spurs aber einfach einen Ticken besser und vor allem tiefer besetzt, was am Ende des Ausschlag geben wird. Daher werden sich die Spurs in sechs Spielen gegen die Thunder durchsetzen können.

San Antonio Spurs – Oklahoma City Thunder Spiel 1

Gerade in einer solch intensiven Serie ist das erste Spiel durchaus von Bedeutung, da ein guter Start für Selbstvertrauen sorgt. Der Druck ist allerdings bei San Antonio, da sie zu Hause spielen und den Heimvorteil verteidigen müssen. Dass die Spurs deswegen nervös werden ist allerdings nicht zu erwarten und Coach Popovich wird sein Team richtig auf die Thunder einstellen. Sicher wird sowohl das Videomaterial aus der regulären Saison, als auch aus den Playoffs dazu genutzt werden, sich auf dieses Spiel vorzubereiten. Nichts anderes werden die Thunder allerdings auch tun und da bei keinem Team die Gefahr besteht, die andere Mannschaft zu unterschätzen, wird es von Beginn an hoch her und intensiv zur Sache gehen.

Einen Favoriten auszumachen ist aufgrund der spielerischen Leistungen zwar nur schwer möglich, doch insgesamt bleibt das Gefühl, dass San Antonio etwas stärker ist und in den Playoffs nochmal einen anderen Fokus an den Tag legen wird, wie in der regulären Saison. Daher sind sie für mich der Favorit. Westbrook und Durant werden zwar alles versuchen um ihre Mannschaft mit zu reißen, doch um ihnen zuzutrauen den Spurs den Heimvorteil direkt im ersten Spiel zu stehlen, waren sie nicht konstant genug. Daher gehe ich davon aus, dass San Antonio das erste Spiel gewinnt und sich die 1-0 Führung erspielt.

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