Miami Heat – Toronto Raptors 10.05.2016 02:00

  • Spiel 1: TOR – MIA 96-102 (OT)
  • Spiel 2: TOR – MIA 96-92 (OT)
  • Spiel 3: MIA – TOR 91-95
  • Stand: 2-1 Toronto Raptors

Das dritte Spiel zwischen den Miami Heat und den Toronto Raptors hatte es in sich. Am Ende waren es aber die Gäste aus Toronto, die das bessere Ende für sich hatten und mit 95-91 gewinnen konnten. Damit konnten sie sich den Heimvorteil zurück zu holen und sich die Chance erspielen im nächsten Spiel mit 3-1 in Führung zu gehen. Doch nicht nur das Ergebnis nahm Einfluss auf die Serie, so gab es während des Spiels auch mehrere Ereignisse, die durchaus großen Einfluss auf die anstehenden Partien nehmen werden.

Die wohl wichtigste Nachricht aus Sicht der Raptors war die „Rückkehr“ von Kyle Lowry. Nachdem der Guard in den bisherigen Playoff-Spielen enttäuschte und erst am Ende des zweiten Spiels einige wichtige Plays für seine Mannschaft machen konnte, war er heute die gewohnte Stütze für seine Mannschaft. Mit 33 Punkten zeigte er sein mit Abstand bestes Playoff-Spiel in diesem Jahr und führte seine Mannschaft zum Sieg.

Dabei standen Lowry und die Raptors einem starken Dwyane Wade gegenüber, der seine Heat lange im Spiel hielt und 38 Punkten zum Topscorer avancierte. Es war Wades beste Leistung in den Playoffs seit 2012, die jedoch am Ende nicht reichte um sein Team zum Sieg zu führen.

Doch nicht nur Wade und Lowry hatten großen Einfluss auf das Spielgeschehen. So verletzten sich die Big-Men beider Teams und Miamis Whiteside musste das Spiel mit einem verdrehten Knie zu Beginn des zweiten Viertels verlassen. Torontos Jonas Valanciuans, der wieder mal ein richtig gutes Spiel machte, knickte im dritten Viertel um und konnte ebenfalls nicht zurück kehren. Die Ausfälle nahmen natürlich Einfluss auf das Spielgeschehen, doch die Raptors wussten am Ende besser mit dem Ausfall umzugehen.

Zu Beginn des Spiels zeigte sich Toronto etwas besser. Sie erspielten sich einen kleinen Vorsprung den sie über das gesamte Viertel verteidigen konnten. Miami fand noch nicht so gut ins Spiel und musste mit einem 19-23 Rückstand in die erste Viertelpause.

Der Start von Viertel Nummer 2 wurde dann zum Knackpunkt des Spiels von Miami. Nach einer Minute verdrehte sich Whiteside das Knie und konnte die Halle kaum ohne fremde Hilfe verlassen. Die ersten Röntgenuntersuchungen waren negativ, doch trotzdem machte sich sein fehlen später bemerkbar. Miami konnte nämlich zunächst ausgleichen, doch im weiteren Verlauf des zweiten Viertels kamen die Raptors immer wieder leicht zum Korb oder Valanciunas nutzte seine Größe. Udonis Haslem, der heute erstaunlicherweise viel Einsatzzeit erhielt, machte seine Sache aber hervorragend und stellte Valanciunas trotz seines Größennachteils häufig vor Probleme. Auch offensiv brachte er sich gut ein und wurde so zur Alternative für Coach Spoelstra.

Trotzdem gingen die Raptors beim Stand von 49-40 in die Halbzeitpause und es sah so aus, als würden sie Whitesides Fehlen ausnutzen können. Zu Beginn von Halbzeit Nummer 2 setzte sich der Eindruck fort und die Raptors bauten ihren Vorsprung auf 55-42 aus. Dann verletzte sich jedoch Jonas Valanciunas am Knöchel und musste wie Whiteside das Spiel verlassen. Auch bei ihm ergaben die ersten Untersuchungen nichts, doch das Spiel war für ihn gelaufen. Das dritte Viertel war anschließend durch kleine Aufstellungen geprägt und es entwickelte sich ein Privatduell zwischen Lowry und Wade. Beide fanden immer wieder Wege zu scoren und da Toronto durch Valanciunas Ausfall getroffen schien, kamen die Heat plötzlich wieder auf und verkürzten zum Ende des dritten Viertels auf 68-68.

Alles war also für ein spannendes viertes Viertel vorbereitet und beide Teams enttäuschten nicht. Am Ende waren es vor allem Lowry und Wade die das Spiel ihrer Teams an sich rissen, doch Lowry und die Raptors hatten den längeren Atem. Beim Stand von 88-91 aus Sicht der Heat, spielte Wade Joe Johnson frei, doch sein freier Dreier fand 16 Sekunden vor dem Ende das Ziel nicht und so brachte Toronto die Führung durch Freiwürfe über die Zeit.

Miami Heat – Toronto Raptors Spiel 4

Der Sieg war für die Raptors natürlich wichtig, da sie sich den Heimvorteil zurück holen konnten. Zudem zeigte Lowry endlich sein erstes gutes Playoff-Spiel und nach dem  hart erkämpften Sieg können die Kanadier zufrieden sein und das Selbstvertrauen in die kommenden Spiele mitnehmen.

Fraglich bleibt natürlich die Valanciunas-Personalie. So wird man die weiteren Untersuchungen abwarten müssen, bevor eine Aussage über einen eventuellen Ausfall getroffen werden kann. Klar ist, dass ein Ausfall des Centers großen Einfluss auf die Raptors hätte, da dieser sein Team während der schlechten Leistungen von Lowry und DeRozan häufig tragen musste und konnte.

Andererseits haben die Heat allerdings ein ähnliches Problem mit Hassan Whiteside. Auch sie müssten ihr Spiel ohne den Center umstellen und sich etwas einfallen lassen müssen. Leider lagen auch hier noch keine Ergebnisse vor, doch sein Einsatz für Spiel ist genauso fraglich, wie der von Valanciunas.

Somit stehen die Coaches Casey und Spoelstra vor schwierigen Entscheidungen und die Rotationen könnten sich ändern. Luis Scola, der für Toronto in der regulären Saison startete, rutschte in den Playoffs aus der Rotation und erhielt in Spiel 3 die ersten Minuten dieser Serie. Auf Seiten der Heat bekam Udonis Haslem überraschenderweise den Vorzug vor Stoudemire, konnte aber überzeugen und seiner Mannschaft auf beiden Seiten des Feldes helfen.

Für Toronto ist natürlich auch Lowrys Durchbruch eine klare Verstärkung und es wird interessant zu beobachten sein, ob er seine Probleme nun los ist, oder die Krise in Spiel 4  zurück kehrt. Er selbst zeigte sich jedenfalls erleichtert und sagte nach dem Spiel, dass es für ihn nur eine Frage der Zeit war, bis er endlich wieder Normalform erreicht.

Am Ende stehen beide vor Spiel 4 vor einer ungewissen Situation, da über die Einsätze der Big-Men erst kurzfristig entschieden werden kann. Wade machte jedoch schon klar, dass die ganze Mannschaft besser spielen muss, da niemand Whiteside ersetzen kann. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und wird sicher auch in Spiel 4 wieder alles geben.

Tipp

Favorisiert sind für mich aber die Raptors. Die Heat, die schon den Ausfall von Bosh verkraften müssen, verlieren unter Umständen den zweiten Top-Spieler aus ihrem Frontcourt. Toronto hat zwar ein ähnliches Problem, bekam jedoch durch Lowrys gute Leistungen eine „alte“, neue Waffe zurück. Ich denke, dass Lowry auf dieser Leistung aufbauen kann und die Raptors daher in Spiel 4 auch zum Sieg führen kann. Für die Heat ist der  zweite Ausfall nicht aufzufangen, sodass Toronto die Chance ergreift und ihren Plan, beide Spiele in Miami gewinnen zu können, durchsetzen kann.

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