Start der 1. Runde – 16 Spiele später

Wer hätte das gedacht? Als die Playoffs anfingen gab es nicht wirklich viele Serien, denen man tatsächlich viel Spannung zugetraut hätte, doch die ersten Partien belehrten uns eines Besseren.

Zudem wurden die ersten Awards verteilt und unsere Voraussagen, trafen bisher voll ins Schwarze. So wurden bisher folgende Titel vergeben:

  • Defensiv Player of the Year: Joakim Noah (Chicago Bulls)
  • Coach of the Year: Gregg Popovich (San Antonio Spurs)
  • Most Improved Player: Goran Dragic (Phoenix Suns)

Dabei waren die Entscheidungen bisher recht deutlich und einzig Gregg Popovich hatte „nur“ knapp 40 Punkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Jeff Hornacek.

Richten wir unseren Fokus aber schnell wieder auf die Serien, in denen natürlich nach zwei Spielen noch lange nichts entschieden ist und es durchaus noch zu klaren Siegen kommen kann. Doch trotzdem ist eine unerwartete Entwicklung zu erkennen, zeigten sich die Heimteams insgesamt recht schwach und ließen sie zu Hause mehr Punkte liegen als ihnen vermutlich Recht ist. Gleichzeitig fiel aber mal wieder auf, dass die Playoffs einfach ein anderes Pflaster sind und vor allem erfahrene Teams wie z. B. Memphis oder Brooklyn auch nach einer durchwachsenen regulären Saison ihr Spiel in den Playoffs steigern können.

Die Frage nach der größten Überraschung ist nicht leicht zu beantworten, da es viele Mannschaften gab, die auf der einen Seite positiv überraschten oder andererseits ein wenig neben sich standen. Fangen wir daher zunächst mit 2-0 Führungen an:

Da wäre zum einen die Führung der Miami Heat gegen die Charlotte Bobcats. Die Heat sind das einzige Team, das zu Hause beide Spiele gewinnen konnte, hatte dabei aber zugegebenermaßen ein wenig Glück. So verletzte sich mit Al Jefferson, der mit Abstand beste Spieler der Bobcats und somit auch gefährlichster Gegenspieler der Heat im ersten Viertel des ersten Spiels und konnte seitdem das Spiel nicht so spielen, wie man es von ihm gewohnt ist. Miami tat sich aber vor allem in Spiel 2 trotzdem noch recht schwer, sicherte sich letztlich dann aber doch die verdiente Führung.

Die weiteren 2-0 Führungen wurden jeweils auswärts erzielt. Die Washington Wizards bewiesen einen tollen Teamgeist und fuhren zwei verdiente Siege bei den Chicago Bulls ein. Sollte sich diese Serie so weiter entwickeln, macht dies Noahs Award natürlich in gewisser Weise wertlos, doch die Bulls gehören eigentlich auch zu den playofferfahrenen Teams und eine Klatsche ist trotz der schwierigen Situation in der sie stecken, eher unwahrscheinlich.

Ebenfalls auswärts gewannen die Portland Trail Blazers bei den Houston Rockets. LaMarcus Aldridges Leistung ist bisher unglaublich, erzielte er 46 und 43 Punkte in den ersten beiden Spielen. Houston präsentierte sich auf der anderen Seite unsicher und vor allem James Harden enttäuschte bisher. So wartet Dwight Howard seit seinem Wechsel von den Magic weiter auf den ersten Playoff-Sieg, nachdem er mit LA bereits erfolglos war und nun auch in Houston noch nicht das Siegergen wiederfand. Wie lange der letzte Playoff-Sieg von ihm her ist, kann durch einige Beispiele belegt werden. So spielten Garnett, Allen und Pierce noch in Boston, Kyrie Irving war noch nicht in der NBA, Carmelo Anthony spielte noch in Denver, Derrick Rose war der MVP und LeBron hatte noch keine Championships. Es wird also allerhöchste Zeit für Howard, wieder zu siegen!

In den anderen fünf Serien steht es dementsprechend 1-1, doch auch hier gab es genug zu berichten.

Die Indiana Pacers tat sich gegen Atlanta Hawks zum Beispiel sehr schwer und es ist völlig unklar in welche Richtung sich die Saison für die Pacers entwickelt. Die Erfahrung um erfolgreich zu ein haben sie, doch die Leistungen stimmten bisher nicht. Vor allem Hibbert zeigt sich erschreckend schwach und so wird Coach Vogel mehr von seinem Team verlangen müssen um die Form zu erreichen, die nötig ist, wenn sie um den Titel mitspielen wollen.

Ebenfalls etwas enttäuschend für das Heimteam und insgesamt etwas überraschend verläuft die Serie zwischen den San Antonio Spurs und den Dallas Mavericks. So hatte Dallas bereits in Spiel 1 große Siegchancen, vergab diese aber zunächst. Coach of the Year Popovich versuchte seine Mannschaft für Spiel Nummer 2 besser einzustellen, doch die Spurs zeigten sich völlig von der Rolle, leisteten sich ein Season-High von 22 Turnover und zeigten so mal wieder, dass die ersten Spiele der ersten Runde für sie nicht immer ganz so einfach sind.

Auch der zweite Platz der Western Conference, die Oklahoma City Thunder konnten die Überlegenheit der regulären Saison nicht mit in die Playoffs nehmen. Zugegeben haben sie mit den Memphis Grizzlies vermutlich einen der stärksten Gegner, aus dem unteren Bereich der Playoff-Tabelle und so konnten sich Randolph und Co. mit einem Auswärtssieg zunächst den Heimvorteil sichern. Ob Durant gegen Tony Allen besser zu Recht kommen wird und was sich Thunder-Coach Brooks gegen die starke Defensive der Grizzlies ausdenken kann, wird hier sicher mit ausschlaggebend sein, wie diese Serie weiter läuft.

Ein weiteres 1-1 ergab sich im Duell zwischen den Brooklyn Nets und Toronto Raptors. Nachdem Pierce in Spiel 1 noch der Matchwinner war, zeigte er sich in Spiel 2 schwach und das gleichzeitige Erwachen von DeMar DeRozan auf Seiten der Raptors sorgte dafür, dass Toronto einen Sieg einfahren konnten. Die Nets sind nun aber im Vorteil, geht es für sie in Spiel Nummer 3 nach Hause, wo sie sich in der regulären Saison zuletzt sehr stark präsentierten.

Die letzte zu besprechende Serie ist die zwischen den Los Angeles Clippers und den Golden State Warriors. Nach einem packenden ersten Duell, schlugen die Clippers in Spiel Nummer 2 mit aller Kraft zurück und gewannen mit unfassbaren 40!!! Punkten Unterschied. Für die Warriors, die sich durch den Sieg im ersten Spiel den Heimvorteil sicherten, geht es glücklicherweise nun zurück nach Golden State, doch diese Niederlage muss erstmal verarbeitet werden. Sie zeigten, dass sie nicht chancenlos sind, doch die Clippers bewiesen auch warum sie die Saison auf Platz 3 abschlossen.

So wird deutlich, dass viele Serien völlig offen und das selbst die Ergebnisse in den dritten Spielen nur bedingt aussagekräftig sein werden, was den jeweiligen Ausgang der Serie angehen wird.

Für eingefleischte Fans steigt somit die Spannung innerhalb der Serie ihrer Teams. Gleichzeitig kann man sich aber auch in Ruhe zurücklehnen und sich auf die anderen, kommenden Spiele freuen, bewiesen die Playoffs nämlich bereits jetzt, dass sie viel Spannung und spektakuläre Momente zu bieten haben.

Wir sind begeistert und freuen uns auf die kommenden Spiele und hoffen weiter auf viele Momente, die die NBA und die Playoffs zu dem machen was sie sind.