Brooklyn Nets – Toronto Raptors 03.05.2014 01:00

Spiel 1: TOR – BRO 87-94

Spiel 2: TOR – BRO 100-95

Spiel 3: BRO – TOR 102-98

Spiel 4: BRO – TOR 79-87

Spiel 5: TOR – BRO 109-103

Stand: 3-2 Toronto Raptors

Mit der nötigen Abgezocktheit aber letzten Endes auch ein wenig Glück haben die Toronto Raptors das fünfte Spiel mit 109-103 gewonnen und sich damit die 3-2 Führung erspielt, die gleichbedeutend mit einem Matchball im nächsten Spiel ist. So war der Spielverlauf jedoch ziemlich verrückt und hätte zum Ende sogar geschichtsträchtig werden können.

Brooklyn hatte zunächst mehr vom Spiel und erarbeitete sich im ersten Viertel eine kleine Führung (6. Minuten 17-11). Toronto erwies sich aber als harter Brocken, kämpfte sich zurück und ging durch einen Dreier von Lowry zum Ende des Viertel sogar selbst in Führung, 28-25.

Viertel Nummer 2 startete dann etwas besser für Brooklyn, die aus ihrem Rückstand nach ein paar Minuten eine Führung machten. Sie führten 40-36 bevor Toronto aus dem Nichts zu einem Lauf ansetzte. So scorten die Nets in den verbleibenden 5:30 Minuten nur noch vier Punkte während die Raptors mit 26 Punkten völlig durchdrehten. Kyle Lowry verwandelte mit der Schlusssirene noch einen unfassbaren Dreier, was die Fans in Toronto zum Toben brachte. Der Spielstand von 62-44 für Toronto sah bereits wie eine Vorentscheidung aus und die Halle stand Kopf.

Als die Raptors dann mit 26 Punkten während des dritten Viertels führten und auch bis zum Ende des Viertels den Vorsprung bei 22 Punkten halten konnten, dachte man eigentlich an ein ruhiges letztes Viertel in dem beide vielleicht sogar ihre Stars schonen würden, für das anstehende sechste Spiel. Was aber tatsächlich im vierten Viertel geschah, hatte damit jedoch nichts zu tun.

Die Raptors präsentierten sich plötzlich wie gelähmt, foulten bei Dreipunktwürfen, ließen die Nets Offensiv-Rebounds holen und wirkten in der Offensive selbst wie gelähmt. So kämpfte sich Brooklyn Punkt für Punkt heran, obwohl Garnett und Pierce die ganze Zeit auf der Bank saßen. Letztlich dauerte es nur neun Minuten, bis die Nets den Rückstand aufgeholt hatten und mit Joe Johnson Dreier zum 101-101 ausglichen. 1:23 Minuten vor dem Ende stand es dann 106-106 und es sah so aus, als würde die Erfahrung der Nets nun zum entscheidenden Faktor werden können. Wer dies dachte lag jedoch falsch, denn es war das unbekümmerte Spiel von Kyle Lowry der letztlich für die Entscheidung sorgte. Ein Dreier aus 8-9 Metern, ein Floater und zwei Freiwürfe sorgten für das 113-108, 17 Sekunden vor dem Ende. Ein Four-Point-Play brachte Brooklyn aber nochmals ins Spiel und so kam es nach einigen Freiwürfen auf beiden Seiten letztlich auf die letzten Sekunden an.

Beim Stand von 115-112 für Toronto wurde Andray Blatche gefoult und verwandelte den ersten Freiwurf. Freiwurf Nummer 2 ging daneben, doch Brooklyn konnte den Rebound sichern. Nun kam es zu einer verrückten Sequenz in der Jonas Valanciunas einen Wurf von Deron Williams von der Mittellinie am Korb blockte. Der Wurf wäre vermutlich reingegangen und so forderten die Nets Goaltending, was gleichzeitig den Sieg bedeutet hätte. Die Schiedsrichter entschieden sich jedoch für ein vorrausgegangenes Rückspiel der Nets, was den Wurfversuch ungültig machte und den Raptors den Sieg sicherte.

So endete ein verrücktes Spiel, in dem den Nets fast das größte 4th-Quarter-Comeback der Geschichte geglückt wäre. Doch es reichte letztlich nicht und so konnten die Raptors ihren Heimvorteil nutzen und sich für Spiel Nummer 6 in eine gute Ausgangslage bringen.

Tipp Spiel 6

Spiel Nummer 6 verspricht eine Menge Spannung, haben die Nets zwar fraglos die nötige Erfahrung, doch zeigten sich die Raptors wohl unangenehmer als gedacht und haben dafür gesorgt, dass Brooklyn nun gewinnen muss um sich nicht vom großen Ziel verabschieden zu müssen.

Die Heimfans in Brooklyn werden aber vorbereitet sein und den Raptors dieses Auswärtsspiel zu einem Höllenritt machen. Doch in Spiel 4 bewiesen sie, dass sie der Aufgabe gewachsen sind und so treten sie voller Selbstvertrauen an.

Brooklyn muss gewinnen und gleichzeitig beweisen, dass Erfahrung trotzdem noch guter Leistung bedarf um weiter zu kommen. Das dabei Psychospielchen durchaus wichtig sein können, weiß wohl kaum jemand besser als Jason Kidd. So trat dieser an die Presse und kritisierte die Schiedsrichter, was wohl kaum etwas damit zu tun hat, dass er als Rookie-Coach eine Ausrede sucht, sondern auch andere Beteiligte unter Druck setzen will um damit Vorteile für sein Team zu schaffen.

Letztlich wird es aber auf seine Spieler ankommen, die nicht nur selbst gut scoren müssen, sondern vor allem Kyle Lowry in den Griff bekommen müssen. Dieser überragte in Spiel 5 mit 36 Punkten und 6 Assists und wird auch in Spiel 6 hochkonzentriert an den Start gehen.

Ich denke aber, dass die Nets dieses Spiel gewinnen. Erfahrung ist einfach doch noch das Stichwort und bei der großen Anzahl der Top-Spieler, die alle schon Playoff-Spiele alleine gewinnen konnten, werden sich Spieler hervortun, die die Nets antreiben werden.

So erzwingen sie ein siebtes Spiel und wehren den ersten Matchball ab.

Tipp: Spread -5 Brooklyn Nets – 1,99 PinnacleSports.com