Miami Heat – San Antonio Spurs 13. 06.2014 03:00

  • Spiel 1: SAS – MIA 110-95
  • Spiel 2: SAS – MIA 96-98
  • Spiel 3: MIA – SAS 92-111
  • Stand: 2-1 San Antonio Spurs

History in the making! Dieses Motto passt wohl gut zum vergangenen Spiel 3 in dem die San Antonio Spurs die vermeintlich beste erste Finals-Halbzeit der Geschichte spielten. Mit 75,8% getroffenen Würfen aus dem Feld und überragenden 71 Punkten legte die Mannschaft von Gregg Popovich früh den Grundstein, für den deutlichen Sieg, sodass auch eine Aufholjagd der Heat abgewehrt und der Heimvorteil zurückerkämpft werden konnte.

So gab es er vor dem Beginn des Spiels bereits eine kleine Überraschung. Obwohl LeBrons Punkte-Ausbeute wenn Splitter und Duncan gemeinsam auf dem Feld standen, mit am schwächsten war, entschied sich Coach of the Year Popovich für einen Wechsel in der Starting Five. Er brachte Boris Diaw und ließ Splitter dafür von der Bank kommen. Die Variabilität von Diaw wurde zuletzt immer häufiger deutlich, konnte er nicht nur mit herausragenden Pässen überzeugen, sondern sich auch in der Defensive als Alternative zu Leonard beweisen.

So starteten die Spurs also mit anderem Personal, während die Heat an ihrer Starting Five fest hielten. Ändern sollte sich aber nicht nur das Personal auf Seiten der Spurs, sondern auch die Einstellung. So starteten sie mit einer unglaublichen Aggressivität und einem wieder festzustellendem Drive zum Korb. Miamis Defensive wurde so immer wieder zusammengezogen und ließ einige offene Würfe zu oder erneut Drives gegen die Close-Outs. Allen voran Kawhi Leonard nutzte dies großartig aus und überragte im ersten Viertel mit 16 Punkten. Doch auch der Rest des Teams schloss sich seiner Leistung an und erzielte 41 Punkte in Viertel Nummer 1. Und was machte der amtierende Meister? Auch der zeigte sich mit deutlich über 50% aus dem Feld durchaus treffsicher, doch er konnte dem überragenden Spiel der Spurs nicht folgen. „Nur“ 25 Punkte waren die Folge und die Heat lagen zu Hause sehr schnell, sehr deutlich zurück (25-41).

In Viertel Nummer 2 lief es dann nur bedingt besser für die Heat und vom Ende des ersten bis Mitte des zweiten Viertels versenkte San Antonio zehn Würfe in Folge. Der Vorsprung wuchs weiter an und hatte beim Stand von 55-30 seinen Höhepunkt erreicht. San Antonio traf 19 der ersten 21 Würfe und hatte damit vermutlich einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. Miami gab sich jedoch nicht auf und sollte im Folgenden von Rashard Lewis wieder herangebracht werden. Ein 15-5 Lauf mit drei Dreiern von Lewis verkürzte den Rückstand auf 15 Punkte und ganz plötzlich hatte man das Gefühl, dass das Spiel noch lange nicht verloren war. Zwar zogen die Spurs noch einmal an und gingen bis zur Halbzeitpause von 71-50 in Führung, doch gerade weil man die Heat kennt und sie schon oft höhere Rückstände aufholen konnten, schien das Spiel noch lange nicht entschieden.

Dieses Gefühl wurde dann in Halbzeit 2 bestätigt. Miami startete wesentlich aggressiver und zwang die Spurs bereits in der ersten Minute von Halbzeit 2 zu einer Auszeit. Dwyane Wade gab nun hier das Tempo fort und konnte immer wieder für seine Mannschaft punkten. Nach und nach kämpfte sich Miami heran und war bei zwei Minuten Restspielzeit in Viertel Nummer 3 durch einen Korb von Norris Cole auf 64-71 rangekommen. Im nächsten Angriff schlief jedoch die Verteidigung und Marco Belinelli versenkte in aller Seelenruhe einen Dreier, der die Führung wieder anstiegen ließ. Nichtsdestotrotz blieben die Heat auf Tuchfühlung und beim Zwischenstand von 75-86 aus Sicht der Heat schien im letzten Viertel noch alles möglich.

Kawhi Leonard blühte nun jedoch nochmal auf und erzielte sechs der ersten acht Spurs Punkte im letzten Viertel. Zeitgleich setzte er LeBron James immer wieder entschieden unter Druck und zwang ihn so letzten Endes zu sieben Ballverlusten. Der Spielstand veränderte sich nun wieder zu Gunsten Spurs. Schnell lagen sie wieder mit 14 Punkten in Führung und ein weiterer Lauf sollte ihren Vorsprung auf 18 Punkte ausbauen. Selbst jetzt traute man den Heat noch das Unmögliche zu, doch die Spurs waren zu abgezockt, zeigten keine Schwäche und sicherten sich am Ende einen hochverdienten 111-92 Sieg.

Tipp Spiel 4 Finals 2014

Spiel Nummer 3 war eine Machtdemonstration der Spurs und bewies einmal mehr die Klasse von Gregg Popovich. Sein System funktionierte fast in Perfektion und auch sein Starting-Five-Wechsel sollte sich auszahlen. Nach den ersten beiden schwachen Spielen von Leonard, schien er auch in der spielfreien Zeit die richtigen Worte gefunden zu haben um den jungen Forward aufzubauen. So ging Leonard mit einem Career-High von 29 Punkten und seinem wohl besten Spiel seiner NBA-Karriere mit gutem Beispiel voran und trug seine Mannschaft zum Sieg.

Auch Tony Parker erhielt noch während des Spiels Sonderlob seines Trainers, in einer kleinen von der Kamera eingefangenen Sequenz in der erneut das tolle Verhältnis zwischen dem Coach und seinem bzw. seinen Spielern zu erkennen war.

Letztlich bringt die Lobhudelei aber relativ wenig. Wer die NBA regelmäßig verfolgt weiß, dass sich die Heat von solchen Spielen nicht unterkriegen lassen werden. Zu gut ist ihre Mannschaft besetzt, zu erfahrenen ist die komplette Truppe und auch Coach Spoelstra bewies immer wieder, dass auch er die richtigen Worte zu finden weiß, wenn es darum geht seine Stars wieder in die Spur zu bringen bzw. zu motivieren.

Somit war der deutliche Sieg zwar wichtig für das Selbstvertrauen der Spurs, doch wirklich viel kann man daraus nicht über den weiteren Verlauf der Serie ablegen. Einerseits wissen die Spurs selbst, dass eine solch Quote wohl kaum zu wiederholen ist und andererseits hat Miami im dritten Viertel auch gesehen, was nötig ist um San Antonio unter Druck zu setzen.

Somit ist vor Spiel Nummer 4 wieder alles offen, wobei der Druck ein wenig mehr bei Miami liegt. Sie verloren ihren Heimvorteil und würden bei einer Niederlage bereits 1-3 in Rückstand liegen. Ein Spielstand, der bei zwei verbleibenden Heimspielen für die Spurs wohl äußerst schwer aufzuholen wäre.

In unserer Prognose vor dem Beginn der Serie tippten wir, dass die Spurs in fünf oder sechs Spielen die Serie gewinnen. Dazu wäre ein Sieg in Spiel Nummer 4 wichtig, doch nach der deutlichen Klatsche in Spiel Nummer 3 kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sich Miami nicht dringend revanchieren will. Zudem konnte Miami die letzten 13 Niederlagen in den Playoffs stets mit einem Sieg beantworten. Daher ist davon auszugehen, dass sich die Heat auch diesmal wieder revanchieren wollen und alles für einen Sieg tun werden. Besonderes Augenmerk wird sicherlich LeBron James erhalten, der in Spiel Nummer 3 viele Ballverluste hatte und durch die gute Verteidigung von Leonard und Co. einen Teil seiner Aggressivität verlor – nur 14 Würfe aus dem Feld sprechen für sich.

Letztlich glaube ich, dass es ein sehr spannendes Spiel wird. Die Spurs wissen was sie mit Ball-Movement erreichen können, doch auch Miami weiß, dass ihre Aggressivität ein Spiel offen gestalten kann. Da der Spread jedoch relativ hoch ist, rate ich auf einen Tipp auf San Antonio. Ich schließe einen weiteren Spurs-Sieg trotz Miamis Motivation nicht aus und sollte es knapp werden, ist man durch den Spread auf der sicheren Seite was die Spurs angeht.

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