San Antonio Spurs – Miami Heat 16.06.2014 02:00

  • Spiel 1: SAS – MIA 110-95
  • Spiel 2: SAS – MIA 96-98
  • Spiel 3: MIA – SAS 92-111
  • Spiel 4: MIA – SAS 86-107
  • Stand: 3-1 San Antonio Spurs

Doppelschlag der Spurs! Mit einer erneut überragenden Vorstellung und einer ähnlichen Dominanz wie in Spiel Nummer 3 haben die San Antonio Spurs auch Spiel Nummer 4 gewonnen und sich damit drei Matchbälle zum Gewinn der NBA-Finals erspielt.

107-86 hieß es nach 48 Minuten in einem Spiel in dem die Spurs wieder von Beginn das Tempo angaben und sich schnell einen großen Vorsprung herausspielten. Miami setzte zwar erneut kurzzeitig zur Aufholjagd an, doch Duncan und Co. hatten die richtigen Antworten parat, verteidigten ihre Führung und sicherten sich den zweiten Auswärtssieg in Folge.

Bester Mann war einmal mehr Kawhi Leonard, der mit 20 Punkte und 14 Rebounds ähnlich wie in Spiel 3 statistisch überzeugte und diesmal nicht nur LeBron James ein ums andere mal entscheidend störte und blockte, sondern auch gegen Bosh und Wade beeindruckend verteidigte.

Nachdem die Heat zunächst den ersten Korb in diesem Spiel erzielten, antworteten die Spurs gleich mit einem 13-2 Lauf, was ihnen eine 13-4 Führung einbrachte. Auch wenn Miami im Anschluss natürlich etwas besser ins Spiel fand, behaupteten die Spurs diese Führung bis zum Ende des ersten Viertels. Bereits hier war zu erkennen, dass die Spurs eine überragende Einheit darstellten und als Team fast in Perfektion zusammenarbeiteten.

Im Gegensetz zu Spiel 3 passte am heutigen Tag jedoch auch die Verteidigung. Nachdem das erste Viertel mit 26-17 gewonnen werden konnte, wurden die Heat auch im zweiten Viertel unter 20 Punkten gehalten. Zeitgleich erspielten sich Diaw, Parker und Co. viele sehr freie Würfe und versenkten diese im hochprozentigen Bereich. Vor allem Boris Diaw setzte hier mit tollem Passspiel und Spacing mehrere Highlights und avancierte neben Leonard zum Leistungsträger. Das Highlight dieses Viertels und sicher auch das Highlight des Spiels bekamen die Fans ca. eine Minute vor dem Ende der ersten Halbzeit zu sehen. Patty Mills vergab einen Dreier aus der Ecke, doch Kawhi Leonard stieg zum Putback-Dunk hoch und dunkte den Ball mit zwei Händen nach dem Offensivrebound. Es wurde kurz unruhig in der Halle, da sich selbst die Heat-Fans eingestehen mussten, dass dieser Dunk etwas Besonderes war. Ein Dreier von LeBron sorgte dann für den Pausenstand von 36-55 aus Sicht der Gastgeber und dafür, dass die Heat den Rückstand auf unter 20 halten konnten.

Viertel Nummer 3 startete dann ähnlich wie im dritten Spiel besser für Miami. LeBron James hatte sich scheinbar etwas vorgenommen und erzielte in den ersten vier Minuten zehn der zwölf Miami Punkte. Die Spurs schienen kurzzeitig etwas ratlos und büßten sechs Punkte ihres Vorsprungs ein (48-61). Popovich brachte seine Mannen in der folgenden Auszeit aber wieder in die Spur und ein schneller 7-0 Lauf schraubte den Vorsprung wieder auf 20 Punkte. James erzielte auch die restlichen Punkte seines Teams in diesem Viertel (19 von 21), doch der Spielstand von 57-81 zum Ende des Viertels bewies, dass auch ein überragender James nichts gegen das überragende Team aus San Antonio ausrichten konnte.

So passierte auch im letzten Viertel nicht mehr wirklich viel und letztlich war es James Jones, der mit elf Punkten während der letzten zwei Minuten für ein wenig Ergebniskosmetik aus Sicht der Heat sorgte. Der 107-86 Sieg war mehr als verdient und die Spurs unterstrichen die Leistung aus Spiel Nummer 3. Miami schien phasenweise ratlos und kam weder in der Defensive, noch in der Offensive dazu ihr Spiel aufzuziehen.

Tipp Spiel 5 Finals 2014

Die Aussichten für das fünfte Spiel sind für Miami nicht gut. Sie liegen 1-3 zurück, müssen in San Antonio ran und hatten in den letzten beiden Partien, die derzeit wohl beste Basketballmannschaft der Welt gegen sich. Die Eingespieltheit, das Teamgefüge, sowie die Klasse der Einzelspieler und des Coaches schienen zuletzt nicht zu besiegen zu sein und versprühten eine Sicherheit, die man so wohl selten gesehen hat.

Ohne individuell zu überragen und mit mehreren Spielern die zweistellig scoren, bleibt die Mannschaft als Kollektiv gefährlich und kreiert unfassbar viele offene Würfe. So war auch die Quote von über 57% nicht überraschend, da kaum Würfe erzwungen waren und sogar viele weitere offene Würfe ihr Ziel verfehlten.

Entsprechend müssen sich Spoelstra, James und Co. etwas einfallen lassen um diesem Gegner auch nur ansatzweise gefährlich werden zu können. Sicher ist jedoch, dass die Heat sich nicht aufgeben werden und sich als amtierender Meister nicht sang und klanglos verabschieden wollen.

James, Wade und Bosh werden einmal mehr mit gutem Beispiel voran gehen müssen, doch vor allem die Rollenspieler aus Miami müssen sich besser präsentieren. Insbesondere Chalmers und Cole enttäuschten und hinterließen kaum zu schließende Lücken auf der 1. Bei der kompakten Defense der Spurs, die die Zone immer wieder geschickt dicht machen, reichen James und Wade nicht und die Rollenspieler müssen von Außen gefährlich und aggressiv sein bzw. werden.

Letztlich darf man sich wohl nochmal darauf einstellen, dass die Heat alles aus sich raus holen werden und alles in die Waagschale legen werden. Die Spurs haben jedoch erkannt, dass sie mit gutem Passspiel und ambitionierter Verteidigung sehr gute Chancen haben. So denke ich, dass nachdem Spiel Nummer 4 spannungstechnisch enttäuschend war, Spiel Nummer 5 knapper werden kann. Andererseits gewannen die Spurs nicht nur ihre letzten acht Heimspiele mit 15 oder mehr Punkten Unterschied (Ausnahme Spiel 2 gegen Miami), sondern auch ihre beiden letzten Auswärtsspiele in Miami mit großem Vorsprung. Zudem ist der Fokus riesig und ich kann mir trotz der deutlichen Siege in den letzten Begegnungen nicht vorstellen, dass die Spurs an ihrer Einstellung etwas verlieren werden.

Auch wenn es vielleicht insgesamt spannender wird, halte ich ein Ergebnis etwas als höher als der Spread für möglich und glaube, dass San Antonio den für viele etwas überraschend deutlichen Finals-Sieg in fünf Spielen klar machen wird. Duncan und Popovich sichern sich den gemeinsamen fünften Titel und entthronen damit den Meister aus Miami.

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