Ein Sommer voller Basketball…

Die Summer-League, EM-Quali und WM liegt gerade hinter uns, doch wir haben Hunger auf mehr… deshalb fassen wir kurz zusammen und geben damit den Startschuss für unsere NBA-Saisonvorbereitung…

Die neue NBA Saison steht kurz bevor und es sind nur noch knapp 40 Tage, bis die San Antonio Spurs den Versuch ihren Titel zu verteidigen, starten werden.

Bevor es losgeht wollen wir uns natürlich intensiv mit den Veränderungen in der Liga beschäftigen; glücklicherweise hielt die Off-Season 2014 einige Neuigkeiten für uns bereit. Die Free Agency sorgte für eine Umverteilung der Machtverhältnisse, einige Trades überraschten die Fans und Experten und das Spielerkarussel drehte scheinbar Extra-Runden. Erfreulicherweise dürfen wir uns auch auf einige Rückkehrer freuen, die nach langen Verletzungspausen ihre Comebacks geben werden.

Doch nicht nur viele Spieler fanden ein neues zu Hause, auch in den Front-Offices und an den Seitenlinien tat sich einiges. Komplett neue Gesichter, der erste weibliche Assistant und letztlich natürlich auch Trainerwechsel, die durchaus überraschend waren. Es wird also interessant zu beobachten sein, wie sich die die Teams über den Sommer entwickelten, was sich bis zum Saisonstart noch tut und was uns in der diesjährigen Saison erwartet.

Bevor wir uns zu Saisonbeginn wieder mit den einzelnen Tipps auseinandersetzen, wird es in den nächsten Wochen nach und nach Infos und kleine Zusammenfassungen von den Neuerungen in der Liga geben mit der Vorschau auf die einzelnen Teams, Divisions und Conferences.

Eindrücke, Bewertungen und ein Ausblick auf 2014-15 sollen natürlich nicht fehlen und so wollen wir gut vorbereitet sein und euch gleichzeitig an unserer Vorfreude auf die Saison teilhaben lassen.

Bevor wir damit jedoch loslegen, wollen wir einen kleinen Rückblick auf den Sommer wagen und uns mit den aktiven Sportlern beschäftigen, denn trotz der Tatsache, dass LeBron James Rückkehr zu seinen Cavs die Basketball-Medienwelt beherrschte, wurde tatsächlich auch noch Basketball gespielt.

Da wäre zum einen natürlich die Summer-League die wie in jedem Sommer die Chance für junge Spieler war sich aufzudrängen, sich zu präsentieren und vielleicht auch ohne im Draft gezogen worden zu sein, einen Kaderplatz für die Pre-Season-Camps zu ergattern.

Die Deutschen

Gerade die deutschen Spieler waren hier deutlich stärker vertreten als noch in den letzten Jahren, weshalb wir uns mal auf „unsere“ Jungs konzentrieren. Mit Danilo Barthel, Daniel Theis, Niels Giffey, Elias Harris, Tim Ohlbrecht und Dennis Schröder waren gleich sechs Spieler aktiv, für die die Summer League jedoch jeweils einen unterschiedlichen Stellenwert haben sollte.

So schnupperten Barthel, Theis und Giffey zum ersten mal Summer League-Luft und wollten sich in die Bücher der Scouts spielen. Die jüngsten Entwicklungen lassen jedoch leider vermuten, dass es für diese Drei in diesem Jahr wohl nichts wird und der Traum von der NBA vorerst nicht erfüllt werden konnte. Danilo Barthel wird erst mal weiter bei den FraPort Skyliners spielen. Daniel Theis schloss sich den Brose Baskets aus Bamberg an, nachdem er in den letzten Jahren noch für die Konkurrenz aus Ulm aktiv war.

Niels Giffey unterschrieb bei ALBA Berlin und wird mit seiner NCAA-Championship-Erfahrung sicher eine Verstärkung sein. Theis und Giffey besitzen jedoch Ausstiegsklauseln und könnten bei einem Angebot aus der NBA, ihre Teams verlassen.

Für Elias Harris war es bereits das zweite Jahr Summer League, nachdem er sich im letzten Jahr in den Kader der Los Angeles Lakers spielte. Er brach sein erstes NBA-Experiment jedoch schon im November ab und wechselte nach Bamberg. Einen Namen machte er sich dennoch und den NBA-Traum braucht er ebenfalls noch nicht aufgeben. Den direkten Sprung schaffte er in diesem Jahr zwar nicht, doch auch er besitzt eine Ausstiegsklausel, falls es sich NBA-Teams nochmal überlegen sollten.

Etwas schwieriger gestaltete sich die Situation für Tim Ohlbrecht. Er spielte schon einige Summer League-Spiele, war bei verschiedenen NBA-Teams unter Vertrag und zeichnete sich vor allem in den letzten Jahren immer wieder in der Nachwuchs-Liga der NBA, der D-League aus, wo er bereits zwei Meisterschaften als wichtiger Spieler gewinnen konnte. Den Durchbruch schaffte er jedoch nicht und nach einigen, anstrengenden Jahren des Kämpfens entschloss er sich vorerst den NBA-Traum aufzugeben. Spielen wird er im kommenden Jahr in Ulm, wo er dem Team und der deutschen Basketball-Bundesliga sicher weitere Qualität verleihen wird.

Der Letzte und auch erfolgreichste Deutsche in der Summer League war Dennis Schröder. Sein Platz bei den Hawks scheint recht sicher, konnte er im letzten Jahr bereits regelmäßige Kurzeinsätze in der NBA feiern und auch in der Summer League in diesem Jahr einige gute Spiele abliefern. Zusammenfassend bleibt die NBA für Deutsche aber weiter ein schwieriges Pflaster, auf dem wir kommende Saison außer Nowitzki und Schröder wohl keinen Deutschen sehen werden.

In den verschiedenen Interviews bestätigten jedoch alle Spieler, wie wichtig der Schritt in die Summer League war und das sie sowohl sportlich als auch persönlich, wichtige Erfahrungen machen konnte. Leider wurde die Summer League Teilnahme der Deutschen jedoch nicht überall positiv betrachtet.

Die EM Quali

Für Deutschland stand die EM-Qualifikation in diesem Sommer auf dem Programm und ohne Nowitzki wollte man trotzdem versuchen den bestmöglichen Kader beisammen zu haben, da zudem Deutschlands bester Center, Thibor Pleiß und Aufbauspieler Per Günther ausfielen. Letztlich gingen aber nur Schröder, Harris und Theis auf Korbjagd, da Giffey, Barthel und Ohlbrecht eine Pause einforderten oder überraschenderweise nicht für den Kader nominiert wurden. So wurde Kritik laut und einige „Experten“ kritisierten die jungen Spieler für den Schritt in die Summer-League. Im Anschluss meldeten sich jedoch andere aktive Spieler und einige Trainer zu Wort, die den Summer-League-Kandidaten zur Seite sprangen und die Entscheidung voll unterstützten.

Trotz der unnötigen Diskussionen wurde sich schlussendlich wieder auf das Sportliche konzentriert und Deutschland konnte sich die Qualifikation für die in Deutschland stattfindende EM 2015 sichern.

Machs noch einmal Dirk

Eine weitere, tolle Nachricht erreichte das Team einige Wochen später, da Dirk Nowitzki verlauten ließ, nochmal für Deutschland spielen zu wollen und auch Marc Cuban, der Besitzer der Dallas Mavericks, die Freigabe kurze Zeit später erteilte.

So wird sich der mögliche Kader, der von Nowitzki und Schröder angeführt wird auf jeden Fall sehen lassen können. Mit Pleiß, Harris, Giffey, Günther, Barthel, Theis, Benzing, Zirbes, Schaffartzik, Kleber, Tadda, Staiger und einigen weiteren Spielern hat man gleichzeitig ein recht junges aber durchaus international erfahrenes Team aus dem man die besten Spieler auswählen kann und mit dem der Traum von der Olympia-Qualifikation nicht komplett unrealistisch scheint.

Dabei wird der Weg allerdings nicht an Spanien, Serbien und Frankreich vorbeiführen, die alle bei der diesjährigen WM in Spanien ihre Klasse zeigten.

Zunächst deutete alles darauf hin, dass Spanien und die USA im Finale aufeinander treffen sollten, doch die Spanier verloren überraschenderweise bereits im Viertelfinale und so marschierten die Amerikaner locker durch das Turnier und sicherten sich den Weltmeister-Titel, obwohl Stars wie James, Durant, Anthony oder George fehlten.

Für die Spanier brach natürlich eine Welt zusammen, hatten sie bei der Heim-WM auf den ganz großen Wurf gehofft.

Endstation war im Viertelfinale gegen Frankreich, die sich letztlich mit einem knappen Sieg sogar den 3. Platz erkämpfen konnten, obwohl sie ohne Tony Parker und Joakim Noah antraten.

Die Klasse der Serben die im Finale klar unterlagen ist zudem unbestritten, doch auch die Litauer, Slowenen, Griechen oder Türken werden für die Deutschen sicher mehr als Gegner auf Augenhöhe sein, selbst wenn neben Nowitzki alle Spieler dabei sein können. Trotzdem ist man nicht chancenlos und sollte mit Vorfreude und einem gesunden Selbstbewusstsein in das Turnier gehen.

Immerhin trifft man hier auf keinen Fall auf Amerika, die bei WM mal wieder zeigten warum sie das Non-Plus-Ultra im Basketball sind. Sie gewannen alle neun Spiele und dominierten in fast all ihren Spielen klar. Nur logisch, dass sie mit Kyrie Irving und Kenneth Faried gleich zwei Spieler aus der wertvollsten Fünf bei dieser WM stellten, die durch Serbiens Milos Teodosic, Frankreichs Nicolas Batum, und Spaniens Pau Gasol komplettiert wurde.

Der Kreis schließt sich an dieser Stelle, da Kyrie Irving zum wertvollsten Spieler der WM gewählt wurde. Bedenkt man, dass er zusammen mit dem wohl besten Spieler der vergangenen Jahre, LeBron James und einem der am besten werfenden Big-Man überhaupt, Kevin Love, ein Team bilden wird, scheint klar, warum im Vorfeld bereits so viel über LeBron und seine Cavs berichtet wurde und warum die Vorfreude und Gespanntheit auf die kommende NBA-Saison immer größer wird.

Wir werden uns ebenfalls auf die Spekulationen einlassen und euch in den kommenden Wochen mit Informationen versorgen, denn Summer-League, EM-Quali und WM sollten so langsam verdaut sein.