NBA-News am 26.05.2015

Golden State vergibt ersten Matchball, Houston verlängert die Serie

Nach seiner eher schwachen Leistung in Spiel Drei zeigte James Harden gestern wieder seine Klasse. Sein Coach Kevin McHale hatte ihm nach nur 16 Punkten und 3-16 aus dem Feld schlicht und einfach gesagt, er solle seine Frustration auf das gegnerische Team abladen. Houstons Nummer 13 befolgte den Rat in beeindruckender Form. 45 Punkte bedeuteten ein neues „Playoff-Career-High“ und den ersten Sieg in den Western Conference Finals.

„James hat ein fantastisches Spiel gemacht“, gab Coach McHale nach dem Spiel zu Protokoll. Die Rockets spielten so, wie sie es nach ihrem 3-1-Rückstand gegen die Los Angeles Clippers getan hatten. Sie eröffneten die Partie mit einem 12-0-Lauf und gaben ihre Führung über die gesamte Partie nicht mehr her.

Allein im ersten Viertel schenkten die Texaner Golden State 45 Zähler ein. So viele hatte das beste Team der regulären Saison in diesem Jahr noch nicht zugelassen. Nach dem ersten Spielabschnitt betrug der Vorsprung ganze 23 Punkte. Bis zur Halbzeit konnten die Warriors zwar etwas verkürzen, doch nach 24 gespielten Minuten lagen sie immer noch mit zehn Zählern hinten.

Bezeichnend für das unglückliche Spiel der Warriors war gestern auch der besorgniserregende Sturz von Stephen Curry im zweiten Viertel, nachdem die gesamte Arena in Houston kurz die Luft anhielt. Beim Versuch Trevor Ariza zu blocken landete Curry mit dem Kopf auf dem Parkett und brauchte einige Minuten, um aufzustehen und in Richtung Kabine zu laufen.

Da die Ärzte in der Umkleide allerdings keine Gehirnerschütterung feststellen konnten, durfte Curry weitermachen und kam in der zweiten Hälfte des dritten Viertels zurück ins Spiel, wirkte aber noch etwas mitgenommen. Sein Einsatz in der nächsten Partie ist aber wohl nicht gefährdet.

Trotzdem schaffte es der Point Guard sein Team zwei Minuten vor Schluss noch einmal auf acht Punkte heranzuführen, bevor James Harden mit zwei Dreiern in Folge die Partie entschied. Insgesamt kam Curry auf 23 Punkte, Klay Thompson auf 24 Zähler. Auch Draymond Green machte eine starke Partie und erzielte 21 Punkte, 15 Rebounds und fünf Blocks.

Neben James Harden konnte vor allem Josh Smith überzeugen. Mit 20 Punkten war er zweitbester Scorer hinter dem bärtigen Linkshänder. Trevor Ariza machte 17 Punkte. Dwight Howard war offensiv weniger beteiligt, zeigte aber dafür in der Defense seine Qualitäten. 14 Punkte und zwölf Rebounds standen für ihn am Ende zu Buche.

Zwar hat sich durch den Sieg an der Ausgangssituation nicht viel geändert, dennoch bewies das Team von Kevin McHale gestern, dass sie die Golden State Warriors schlagen können. Mit 128-115 besiegten sie gestern die Kalifornier, die am Mittwoch erneut eine Chance haben, die Serie für sich zu entscheiden.

Al Horford wird nach seinem Ellenbogenschlag nicht gesperrt

Dem Center der Atlanta Hawks wird von Seiten der NBA wohl keine Sperre angeordnet, wie ESPN berichtet. In der dritten Partie der Serie zwischen den Hawks und den Cleveland Cavaliers hatte Horford Matthew Dellavedova beim Kampf um den Ball den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen.Die Schiedsrichter unterstellten Horford Absicht und stellten den Pivoten vom Platz. „Ich werde auf jeden Fall aus dem Vorfall lernen und in Zukunft mein Verhalten auf dem Platz besser im Griff haben“, sagte Horford gestern reumütig.

Kyle Korver fällt für die restlichen Playoffs, aus

Der Scharfschütze der Atlanta Hawks fällt nachdem er in Spiel Zwei der Eastern Conference Finals mit dem rechten Fuß umknickte, für die restlichen Playoffs aus. Wieder war Matthew Dellavedova beteiligt, der dem Shooting Guard unglücklich auf den Fuß fiel. Zwar waren die Röntgenaufnahmen negativ, doch das MRT und zusätzliche Untersuchungen durch einen Spezialisten bestätigten eine schwere Knöchelverstauchung.

„Wir werden ihn vermissen“, sagte Coach Mike Budenholzer. „Das ist persönlich für ihn sehr sehr schwer, aber noch schwerer für das Team mit dem er so viel erreicht hat. Er ist der Kleber, der diese Mannschaft zusammenhält.“ Anstelle von Korver wird wohl Kent Bazemore auf Shooting Guard starten.

Jason Terry spielt auf jeden Fall auch in der nächsten Saison

Der momentane Starter auf der Eins für die Houston Rockets wird seine Karriere auch nach dem möglichen Ausscheiden seines Teams in den Playoffs fortsetzen. Mittlerweile ist Terry 37 Jahre alt und wird im kommenden Sommer Free Agent. Seine nächste NBA-Saison wäre bereits die 17. für ihn. „Ich werde zu 100 Prozent zurückkehren“, sagte Terry gestern.

Tristan Thompson soll laut LeBron James für immer bei den Cleveland Cavaliers bleiben

„Tristan sollte seine gesamte Karriere bei den Cleveland Cavaliers verbringen“, sagte James gestern. „Es gibt keinen Grund warum er das nicht tun sollte. Er ist 24 Jahre alt und hat 340 Spiele in Folge absolviert. Er ist in jeder Saison besser geworden, mehr kann man nicht verlangen.“

In diesem Sommer wird Thompson ein „restricted Free Agent“, sein Team kann also bei jedem Vertragsangebot mitgehen und den Power Forward somit weiter an sich binden. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung über vier Jahre und 52 Millionen Dollar hatte Thompson bereits abgelehnt. Höchstwahrscheinlich wird er versuchen in der Offseason einen besser dotierten Kontrakt auszuhandeln.