Golden State Warriors – Houston Rockets 28.05.2015 03:00

  • Spiel 1: GSW – HOU 110-106
  • Spiel 2: GSW – HOU 99-98
  • Spiel 3: HOU – GSW 80-115
  • Spiel 4: HOU – GSW 128-115
  • Stand: 3-1 Golden State Warriors

Den Verlauf und die Ereignisse des vierten Spiels in den Western Conference Finals wieder zu geben ist nicht mal eben so getan. Von Dominanz über kurzzeitig auftretende Spannung und überragende, individuelle Leistungen, bis hin zu Schockmomenten auf Grund von eventuellen Verletzungen, war so ziemlich alles vorhanden.

Am Ende stand aber ein verdienter 128-115 Sieg für die Houston Rockets, bei denen James Harden mit 45 Punkten alle überragte und das Spiel so am Ende für seine Mannschaft entschied.

Doch fangen wir mit dem ersten Viertel an, welches es in dieser Form für keines der beiden Teams in der Saison gegeben hatte. So erzielten die Rockets 45 Punkte und damit die meisten in der gesamtem Saison. Auf der anderen Seite kassierten die Warriors so viele Punkte wie in keinem anderen Viertel und der 23 Punkte-Rückstand war die logische Folge. Die überragende Trefferquote von weit über 70% und vor allem Spieler wie zum Beispiel Josh Smith waren der Antrieb für Houston. Acht Dreier (davon drei von Smith) trafen in Viertel 1 ihr Ziel und von den 22 Würfen die sie abgaben, vergaben sie gerade einmal fünf.

Wer die Warriors aber kennt, denen sollte klar sein, dass auch ein derart hoher Rückstand nach dem ersten Viertel noch nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat. So schafften es die Warriors auch zu Beginn des zweiten Viertels zumindest ein weiteres Absetzen der Rockets zu verhindern. Curry kehrte nach der Standard-Pause zu Beginn des Viertels nun auch aufs Feld zurück und Golden State verkürzte durch vier Punkte von Klay Thompson auf 19 Punkte. Im folgenden Angriff der Rockets kam es aber zu einem Schockmoment, der auch den Houston-Fans die Party-Stimmung vertrieb. Steph Curry fiel bei einem Blockversuch über Trevor Ariza auf seinen Rücken- und Kopfbereich. Ein unfassbar schmerzhaft aussehender Fall zwang Curry einige Minuten auf dem Boden liegen zu bleiben. Anschließend konnte er jedoch auf eigenen Beinen die Halle in Richtung Kabine verlassen.

So furchtbar der Sturz im ersten Moment auch war, nutzten die Warriors ihn als Initialzündung. Plötzlich lief es bei ihnen wieder besser und auch in der Defensive standen sie sicherer. Bis zur Halbzeitpause verkürzten sie den Rückstand auf 59-69 und es war klar, dass es nochmal spannend werden könnte.

Für Golden State ging es dann in Halbzeit 2 zunächst ohne Curry weiter und noch immer wartete man auf Neuigkeiten. Ergebnistechnisch änderte sich zunächst nicht viel und nach sechs Minuten führte Houston weiterhin mit 78-69. Nach einigen Tests in der Kabine kehrte Curry aber überraschenderweise zurück und wurde beim benannten Spielstand direkt wieder eingewechselt. Anstatt die Warriors aber nun die Aufholjagd fortsetzen konnten, markierten die Rockets nun wieder ihr Revier. Ein 15-2 Lauf in den folgenden drei Minuten schraubte die Führung auf 93-71 hoch und nun sah es wirklich so aus, als hätten die Rockets das Spiel in der Tasche. Auch wenn die Warriors bis zum Ende des Viertel dann nochmal gut scorten, hielt Houston dagegen und ging mit einer 15 Punkte ins letzte Viertel.

Hier blieb die ganz große Spannung dann aber doch aus und immer wenn man das Gefühl hatte, dass es vielleicht doch nochmal eng werden könnte, machten Curry und Co. ärgerliche Fehler und James Harden bestrafte diese sofort. Step-Backs, Fade-Aways, Dunks, Freiwürfe – Harden scorte nach Belieben, auch häufig mit Ablauf der 24 Sekunden Uhr. Er schraubte sein Punkte-Konto immer höher und war am Ende der alles überragende Mann mit 45 Punkten.

Aussicht Spiel 5:

Zu sagen, dass für Golden State im letzten Spiel nicht viel zusammen lief, wäre falsch. Natürlich sprechen der verkorkste Start und der Sturz von Curry für Houston, doch letztlich traf Golden State unfassbare 20 Dreier. Allein Curry und Thompson waren mit jeweils 6-13 aus dem Feld stark und Green, Barnes, Barbosa und Iguodala trugen mit jeweils zwei Dreiern ihren Teil dazu bei.

Dass es letztlich nicht reichte, lag jedoch an der ebenfalls beeindruckenden Quote der Rockets. Sie trafen 17 Dreier und der überragende Start ins Spiel gab den ihnen Selbstvertrauen und brachte sie in eine komfortable Situation. Am Ende werden die Warriors froh gewesen sein, als das Spiel vorbei war, waren zudem auch die Unwetter die derzeit in Houston toben und schwere Verwüstungen anrichteten nicht das, was Golden State sich gewünscht hatte.

Letztlich ist jedoch auch schnell erkannt, dass vor allem der Start nicht so verschlafen werden darf. Ansonsten verlief das Spiel nämlich nicht so schlecht für die Mannschaft von Steve Kerr und daher können sie auch mit positiver Einstellung in die kommende Partie gehen. Vielleicht hätten sie das letzte Spiel sogar noch drehen können, doch häufig wurden in wichtigen Phasen zu schnelle und schwierige Abschlüsse gesucht, sodass eine Aufholjagd verwehrt blieb, ihnen somit aber weitere Ansatzpunkte im Hinblick auf Spiel 5 gaben.

Glücklicherweise erlitt Curry zudem keine Verletzung und auch der etwas kranke Andrew Bogut, sollte für Spiel 5 wieder etwas fitter sein. Mit den Fans und einer komfortablen Führung von 3-1 im Rücken, wollen sie die Serie in Spiel 5 natürlich entscheiden.

Für Houston lief es in Spiel 4 zwar gut, doch erneut wird Harden gefordert sein und darauf hoffen müssen, dass seine Rollenspieler einen ähnlich guten Tag erwischen wie bei ihrem Sieg. Insgesamt scheint Houston nicht stark genug und vor allem die fehlende Defensive ist das große Manko und wahrscheinlich auch der Nachteil der ihnen zum Verhängnis werden wird.

Alles in allem sprechen die Vorzeichen daher wieder einmal für Golden State und ein Weiterkommen ist gut vorstellbar. Ich denke aber, dass die Rockets einen großen Kampf liefern werden und da es bisher nur einen klaren Sieg für Golden State gab und der Spread sehr hoch ist, ist ein Tipp auf die Rockets trotz vermeintlicher Niederlage ratsam.

Tipp: Spread -10,5 Golden State Warriors – 1,95 Betway.com