Golden State Warriors – Cleveland Cavaliers 08.06.2015 02:00

  • Spiel 1: GSW – CLE 108-100 (OT)
  • Stand: 1-0 Golden State Warriors

In einem äußerst spannenden und intensiven ersten Finals-Spiel haben sich die Golden State Warriors die 1-0 Führung erspielt. Dabei kassierten die Cavs nicht nur eine bittere Niederlage, sondern mussten auch die Verletzung von Kyrie Irving hinnehmen (Bruch der Kniescheibe), für den die Saison leider gelaufen ist. Gleichzeitig überzeugten die Warriors jedoch wieder durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit und alle zehn eingesetzten Spieler scorten und hatten Einfluss auf das Spielgeschehen.

Der Start verlief jedoch nicht so optimal. Ob es die Aufregung der ersten Finals, die gute Defensive der Cavaliers oder einfach die lange Pause nach den Conference Finals war, ist unklar, doch die Warriors kamen nicht gut ins Spiel. Viele ihrer Würfe verfehlten das Ziel und so konnten sich die Cavaliers nach und nach eine kleine Führung erspielen. Zum Ende des ersten Viertels führten sie mit 29-19 und neben LeBron machte auch Kyrie Irving einen guten Eindruck, obwohl dieser nicht 100%ig fit ins Spiel ging.

In Viertel Nummer 2 drückte dann vor allem Marreese Speights dem Spiel seinen Stempel auf. Er traf seine Würfe aus der Mitteldistanz, nutzte das Missmatch im Post und war mit dafür verantwortlich, dass Golden State den Rückstand nach und nach verringern konnte. Ein 12-0 Lauf sollte die Warriors dann mit 41-36 in Führung bringen, doch die Cavs schlugen zurück. Am Ende sorgte ein schwieriger Dreier von JR Smith für den Halbzeitstand von 51-48 für die Gäste aus Cleveland.

Mittlerweils war das Spiel offen und auch wenn die Cavs den besseren Start ins dritte Viertel erwischten, schafften sie es nicht sich entscheidend abzusetzen. Sie führten jedoch während des gesamten Viertels, vermittelten jedoch nicht wirklich den Eindruck das Spiel unter Kontrolle zu haben, da man immer wieder das Gefühl hatte, dass die Warriors einen Gang zulegen können.  Stück für Stück kam die Mannschaft von Steve Kerr so immer näher heran und als Andre Iguodala vier Sekunden vor Ende des Viertels LeBron stealte und mit einem Fast Break abschloss, war der Spielstand plötzlich nicht nur ausgeglichen, sondern auch die Fans aufgewacht und es war klar, dass es ein spannendes viertes Viertel geben wird.

Beim Stand von 73-73 starteten die letzten zwölf Minuten und vor allem LeBron hatte sich hier viel vorgenommen. Fast jeder Angriff lief über ihn und immer wieder hielt er seine Mannschaft mit guten Aktionen im Spiel oder brachte sie sogar in Führung. Golden State wusste aber dagegen zu halten und von Curry über Thompson, bis hin zu Iguodala oder auch Green oder Barnes hatten sie immer wieder selbst genug Optionen zu kontern oder selbst einen entscheidenden Korb zu erzielen. So sollte die Entscheidung in den letzten Sekunden fallen, nachdem Timofey Mozgov zwei Freiwürfe verwandelte. Curry vergab die Chance für seine Mannschaft, als er spektakulär von Irving von hinten geblockt wurde. Auf der anderen Seite hatten dann James und Shumpert die Chance auf den Sieg für Cleveland, doch auch sie konnten den Ball nicht versenken und somit ging es in die Verlängerung (98-98).

Zwei Minuten lang passierte hier dann zunächst nichts, bis Steph Curry den Bann mit vier Freiwürfen brechen konnte. Bei den Cavs lief überhaupt nichts mehr zusammen, kein Ball fiel mehr in den Korb und ein bedeutungsloser Korbleger von James, sollte neun Sekunden vor dem Ende der einzige Korb für die Gäste bleiben.

So stand am Ende ein hart erkämpfter, aber keinesfalls unverdienter 108-100 Sieg für die Golden State Warriors, die den ersten Druck der Finals nun los sind und sicherlich voller Vorfreude an Spiel 2 denken.

Aussicht Spiel 2:

Die Niederlage in Spiel 1 ist für Cleveland natürlich kein Weltuntergang. Was sich jedoch zu einem kleinen Weltuntergang entwickeln sollte, war die Verletzung von Kyrie Irving. In der Overtime vertrat er sich bei einem Move das Knie und brach sich dabei die Kniescheibe. Die Playoffs sind damit für ihn gelaufen und neben Varejao und Love ist Irving der dritte Starting Five Spieler auf den die Cavs verzichten müssen.

Natürlich ist seine Verletzung ein großer Rückschlag. Mit guter Verteidigung zeigte er gegen Curry seinen Wert und sicher wäre er auch der erste Spieler gewesen, der für Entlastung von James sorgen sollte. Da er nun jedoch ausfällt sind andere Spieler gefordert, die James, der mit 44 Punkten (bei 38 Würfen) in Spiel 1 der aktivste Spieler der Cavs war. Letztlich reichte es jedoch nicht und selbst wenn der letzte Wurf in der regulären Spielzeit hinein gefallen wäre, wären Irvings 23 Punkte und Mozgovs 16 Punkte insgesamt zu wenig vom Rest des Teams gewesen.

Die Cavs nun jedoch abzuschreiben wäre falsch, denn bereits in den vergangenen Serien war das Team von Coach Blatt ohne Irving siegreich und phasenweise hatte man in diesen Spielen das Gefühl, Spieler wie Shumpert, Smith und Co. hätten sich noch etwas besser in ihrer Rolle eingefunden als mit Irving. Am Ende bleibt jedoch zunächst die Ernüchterung, dass Irving auch fehlen wird und diese gilt es für Spiel 2 abzulegen, auch wenn es sicher nicht leicht wird.

Die Warriors werden diese Nachricht natürlich auch registriert haben, aber sicher auch versuchen sich nicht zu sehr davon beeinflussen zu lassen. Mit James hatten sie nämlich schon genug Probleme und auch wenn vor allem Iguodala einen hervorragenden Job gegen James machte, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive, wird seine Bewachung auch für Spiel 2 eines der wichtigsten Themen sein.

Neben der Defensive war es aber vor allem zu Beginn des Spiels auch in der Offensive nicht gerade einfach für Golden State. Sie vergaben viele gute Chancen und am Ende waren Curry und Thompson mit 26 und 21 Punkten zwar solide, aber auch nicht überragend. Iguodala, Green und Barnes scorten alle zweistellig und fingen vor allem die durchwachsene Nacht von Thompson (5-14 aus dem Feld auf). Kerr hat also genug Baustellen, an denen er arbeiten kann, bevor er überhaupt an die Irving-Verletzung denken wird.

Am Ende kann die Schwächung der Cavs zu einer Trotzreaktion von LeBron und Co. führen, doch ich denke, die Warriors haben dem genug entgegen zu setzen. Die Tiefe und Variabilität ist einfach beeindruckend und es scheint schwer vorstellbar, dass das Team der Cavs dem Stand halten kann. Daher denke ich, dass die Warriors auch das zweite Spiel gewinnen, diesmal etwas klarer auf Grund des Ausfalls von Irving und mit einer 2-0 Führung nach Cleveland reisen werden.

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