Washington Wizards – Chicago Bulls 27.04.2014 19:00

Spiel 1: CHI – WAS 93-102

Spiel 2: CHI – WAS 99-101 (OT)

Spiel 3: WAS – CHI 97-100

Stand: 2-1 Washington Wizards

Der Fight kann losgehen. Mit einem 100-97 Sieg haben die Chicago Bulls den ersten Sieg in der Serie gegen die Washington Wizards eingefahren. Dabei entwickelte sich ein äußerst spannendes Spiel in dem sich die Wizards selbst schwächten und den Bulls durch die Disqualifikation von Nene einen großen Vorteil einbrachten.

Doch nicht nur Nene wurde zu einem spielentscheidenden Mann, da sich auch auf Seiten der Bulls ein Spieler auftat, der den Bulls das gab was in den letzten Spielen dringen benötigt wurde – Scoring. Die Rede ist von Mike Dunleavy der mit 35 Punkten und acht von zehn verwandelten Dreiern, zu einer nicht zu erwartenden Waffe wurde und dem Team aus Chicago so den nötigen Schub gab um das Spiel für sich zu entscheiden.

Die wohl interessanteste Szene drehte sich aber wie bereits angedeutet um Nene, der zu Beginn des vierten Viertels mit Jimmy Butler aneinander geriet. Nach einer eigentlich harmlosen Situation, sorgte ein kleiner Stoß von Butler beim zurück laufen dafür, dass beide aufeinander los gingen. Ihre Köpfe aneinander gepresst wechselten sie einige Worte, bevor sich Nene dazu hinreißen ließ seine Arme um Butlers Kopf zu legen und diesen herunter zu drücken. Butler blieb verhältnismäßig ruhig, kassierte nur ein technisches Foul, während Nene nach dieser Handgreiflichkeit des Feldes verwiesen wurde.

Dies nun der Playoff-Erfahrung Chicagos zuzuschreiben, wäre sicher eine Möglichkeit, schließlich war es für sie in den Playoffs nicht das erste mal, in so eine Situation hinein geraten zu sein. Andererseits ist Nene auch nicht gerade unerfahren und so war sein Verhalten nicht wirklich zu entschuldigen und nachzuvollziehen.

Bis hierher war das Spiel insgesamt recht ausgeglichen. Beide Teams schenkten sich nichts und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzten. Die Entscheidung musste also erst im letzten Viertel fallen und der Ausfall Nenes war entsprechend bitter. Washington schlug sich aber äußerst tapfer und konnte bis 24 Sekunden vor Ende des Spiels einen Spielstand von 91-91 herausspielen. Jimmy Butler fasste sich ein Herz von jenseits der Dreipunktelinie und verwandelte den vorentscheidenden Wurf zum 94-91.

In den letzten Sekunden fielen noch unglaubliche 12 Punkte von der Linie. Beide Teams ließen hier nur einen Freiwurf liegen, doch genau dieser hätte für Chicago noch böse Folgen haben können. So vergab Taj Gibson drei Sekunden vor dem Ende die Entscheidung und die Wizards sicherten sich den Rebound. Völlig unbedrängt verloren sie jedoch den Ball und somit auch das Spiel.

Die Bulls sind also wieder da und konnten sich vorerst mit dem Sieg vor einem 0-3 Rückstand retten. In Spiel Nummer 4 werden die Karten aber neu gemischt und das Zittern vor einem Rückstand beginnt von Neuem.

Tipp Spiel 4

Die Chance, dass Dunleavy erneut einen Sahnetag erwischt scheint relativ gering, da sich die Wizards bestimmt auf ihn einstellen werden. Entsprechend wird ein anderer Spieler von Chicago gefordert sein um die Scoringlast zu tragen. Wer dies sein kann ist schwer zu sagen.

Die Wizards werden nach der knappen Niederlage aber sicher auch wieder hochmotiviert in dieses Spiel gehen. Erneut hatten sie die Chance das Spiel für sich zu entscheiden, zogen aber leider diesmal den Kürzeren. Mit ein paar Änderungen wollen sie den Heimvorteil in Spiel Nummer 4 nutzen und die Führung ausbauen, aber wie dies ohne einen Nene unter dem Korb geschehen soll bleibt eben die Frage. Der Brasilianer war nicht nur wichitg für die Rebounds, sondern auch für die Offense.

Letztlich wird es aber wieder auf den Willen und die Einstellung ankommen. Beide Teams schenken sich nichts und haben scheinbar nicht die spielerischen Mittel um ihre Gegner zu dominieren. Somit sind auch die bisherigen Ergebnisse eher unwichtig, da in jedem Spiel 110% gefordert sind und ein Ausruhen nicht möglich ist.

Erneut scheinen die Bulls hier im Vorteil, da sie durch ihre Erfahrung genau wissen worauf es ankommt. Ein gutes Beispiel dafür ist Joakim Noah, der Nene nach zwei überragenden Spielen wesentlich besser im Griff hatte und ihn bis zu seiner Disqualifikation bei 10 Punkten halten konnte. Die Bulls können sich als wieder einmal an Noah orientieren und scheinbar ist dies auch der beste Weg um zu siegen. Sollten sich dann noch die nötigen Mittel in der Offensive finden, hat Chicago gute Chancen auf einen Ausgleich.

Washington spielt zwar zu Hause, doch ich gebe den Bulls erneut die besseren Chancen. Der erste Sieg könnte eine Blockade gelöst haben und ihre Erfahrung ist einfach Gold wert. So wird das Spiel zwar wieder spannend, doch letztlich gehen die Bulls erneut als Sieger vom Feld und erkämpfen sich den Heimvorteil zurück.

Tipp: Sieg Chicago Bulls – 2,10 Tipico.de