Los Angeles Clippers – Portland Trail Blazers

Den Abschluss der ersten Spiele macht heute das Duell zwischen den LA Clippers und den Portland Trail Blazers. Was auf den ersten Blick wie eine klare Angelegenheit ausiehtt, sollte aber etwas genauer betrachtet werden, da die Blazers bereits zu Saisonbeginn unterschätzt wurden aber dank einer tollen Saison verdient in die Playoffs rutschten und mit Lillard und McCollum ein gefährliches Duo haben, welches vor keinem Gegner halt macht.

Dementsprechend wird vor allem das Duell auf der Point-Guard Position besondere Aufmerksamkeit erhalten, gehören Chris Paul und Damian Lillard zu den fünf besten Point Guards der Liga und erwiesen sie sich als überragende Anführer ihrer Teams. Die Dominanz der Beiden geht sogar soweit, dass der bessere Point Guard seinem Team vielleicht sogar die entscheidenden Vorteile im Hinblick auf den Ausgang der Spiele bzw. Serie geben.

Allerdings ist an dieser Stelle auch ein Blick auf den Rest der Teams notwendig um nicht voreilige Schlüsse zu ziehen. So ist der Kader der Clippers insgesamt wesentlich besser besetzt und hat mit Spielern wie Paul, Griffin, Jordan, Redick, Crawford oder auch Pierce und Green die nötige Erfahrung um in den Playoffs einen Lauf zu starten.

Auf der anderen Seite steht ein sehr junges und teils unerfahrenes Team der Blazers, die jedoch wissen, dass sie nichts zu verlieren haben. Dass sie aber auch ihre Klasse mitbringen, beweist alleine die Tatsache, dass die Clippers vor zwei Jahren kurz davor waren Ed Davis und Al-Farouq Aminu zu verpflichten, die Verhandlungen letztlich aber doch scheiterten.

Nun stehen sie den Clippers gegenüber und auch wenn auf den ersten Blick klar scheint, dass die Clippers der Favorit sind und mit dem Heimvorteil und größeren Erfahrung wichtige Vorteile auf ihrer Seite haben, darf man die Blazers nicht unterschätzen und das junge Team wird ähnlich forsch wie in der regulären Saison auftreten und es den Clippers so schwer wie möglich machen.

Situation Los Angeles Clippers (4. Platz: 53 Siege – 27 Niederlagen)

Wenn man all die Dinge zusammenzählt, die seit Beginn der letztjährigen Off-Season passiert sind, haben die Clippers eine Menge Glück gehabt, dass sie heute in der Position stehen, in der sie sind. So begann das Drama bereits letzten Sommer, als DeAndre Jordan den Mavs wohl schon eine Zusage gegeben hatte, er aber letztlich in einer Nacht und Nebelaktion überzeugt werden konnte, doch bei den Clippers zu bleiben.

Weiter ging es dann mit einem durchwachsenen Start in die reguläre Saison und trotz des stark besetzten Kaders hatte man zu Weihnachten nur drei Siege mehr als Niederlagen. Anschließend lief es zwar besser, doch Blake Griffin verletzte sich und sollte fortan bis April nicht mehr spielen können. Zu allem Überfluss leistete sich Griffin einen Ausrutscher, als er mit einem seiner Trainer aneinander geriet, sich dabei die Hand brach und dadurch zusätzliche Zeit ausfiel.

Diese Zeit nutzten die Clippers allerdings hervorragend, gewannen die ersten neun Spiele ohne Griffin und konnten 30 der 45 Spiele die Griffin nicht dabei war, gewinnen. In dieser Zeit fanden sie auch ihre Defensive wieder, die vor allem zu Saisonstart oftmals große Schwächen aufwies.

 

Chris Paul machte in dieser Zeit einen überragenden Job und dirigierte seine Mannschaft von Sieg zu Sieg. Sicherlich profitiert er davon, dass sich Jordan weiter hervorragend entwickelte und seine Stärken im Pick and Roll mit Paul perfektionierte. Gleichzeitig fand auch Redick einen unfassbaren Rhythmus, lieferte die beste Saison seiner Karriere ab und wurde zum prozentual treffsichersten Dreierschützen der Liga.

Problematisch blieben allerdings die Nachteile auf der Small Forward Position, sodass im Laufe der Saison Neuzugang Lance Stephenson wieder getradet und Jeff Green verpflichtet wurde. Greens Leistungen schwankten zwar häufig, doch zusammen mit Mbah und Moute und Pierce fühlten sich die Clippers zumindest ansatzweise sicherer.

Sieben Spiele vor dem Ende der Saison kehrte Blake Griffin dann endlich zurück und auch wenn er sicher noch etwas Zeit benötigen wird, bis er wieder in Topform ist, sind die Clippers natürlich froh ihn wieder dabei zu haben. Am Ende profitierte das Team von Doc Rivers dann noch von einem dankbaren Programm und erspielte sich mit einigen Siegen in Folge eine gute Form für die Playoffs. So stand am Ende Platz 4 mit nur zwei Siegen weniger als die Drittplatzierten Thunder. Die Clippers sollte man in diesen Playoffs als definitiv auf der Rechnung haben.

Situation Portland Trail Blazers (5. Platz: 44 Siege – 38 Niederlagen)

Fraglos sind die Portland Trail Blazers das Überraschungsteam der Playoffs. So hätte zu Beginn der Saison wohl niemand gedacht, dass die Blazers die Playoffs erreichen, geschweige denn auf Platz 5 landen. Schließlich entschied sich das Management nach der Enttäuschung der letzten Saison zu einem radikalen Umbruch und man tradete außer LIllard die gesamte Starting Five.

Wesley Matthews wurde nach Dallas verschickt, Nicolas Batum zu den Hornets, Robin Lopez landete in New York und LaMarcus Aldridge ging bekanntermaßen nach San Antonio. Anstatt sich jedoch große Namen zu sichern, baute man eine junge Mannschaft um Damian Lillard auf, die zwar unerfahren aber mit viel Potenzial ausgestattet war.

Spieler wie Al-Farouq Aminu, Mason Plumlee, Ed Davis, Gerald Henderson, Noah Vonleh oder Maurice Harkless gehörten stattdessen zu den Neuzugängen und sollten von Coach Terry Stotts alle ihre Chancen bekommen um Lillard die nötige Unterstützung zu geben. Erfreulicherweise erwies sich der selbst gedraftete CJ McCollum zudem als Glücksgriff und wurde schnell zu Lillards gefährlichem Backcourt-Partner, den niemand so auf der Rechnung hatte.

McCollum spielte sich phasenweise in einen Rausch und wurde mit einer Steigerung seines Saisonschnitts um 14 Zähler auf 20 Punkte pro Spiel, zum Topfavoriten auf den Most Improved Player-Award. Die Blazers profitierten von seinen Leistungen und stellten plötzlich fest, dass man zwar doch schon viele Spiele verloren hatte, sich aber trotzdem in Reichweite der unteren Playoff-Plätze aufhielt und gegen vermeintliche Top-Teams überraschen konnte.

Nach der 108-128 Niederlage gegen die Warriors und dem danach folgenden 115-110 Sieg über die Thunder im Januar schien das Team aber plötzlich einen Schalter umzulegen und gewann neun der folgenden elf Spiele. Rund um das All-Star Game gewannen sie weitere drei Spiele am Stück, unter anderem mit 137-105 gegen Golden State – plötzlich war man den Playoff-Plätzen nah.

Coach Stotts rotierte bis zu dieser Zeit viel, schien aber nun gut harmonierende Konstellationen gefunden zu haben. Die Offensive lief auf Hochtouren und angetrieben von Lillard und McCollum lief es wirklich gut. Im März verloren sie dann aber nochmal acht von zwölf Spielen und es wurde noch einmal spannend. Die Mannschaft war aber mittlerweile gefestigt genug und da die Konkurrenz ebenfalls patzte, behaupteten die Blazers ihren Playoff-Platz und landeten schlussendlich sogar auf Rang 5.

Natürlich sind die in dieser Serie der Underdog, doch verstecken müssen sie sich nicht und vielleicht gelingt ihnen gegen die Clippers, die eine oder andere Überraschung. Erwähnenswert ist an dieser Stelle sicherlich noch die Verletzung von Meyers Leonard, der bis zu seinem Ausfall eine tolle Saison spielte. Seine Schulter-Verletzung setzt ihn aber mindestens für den Rest dieser Saison außer Gefecht.

 X-Faktor: Damian Lillard

Damit die Blazers überhaupt eine Chance haben weiter zu kommen ist Damian Lillard gefragt. Er bewies schon häufiger das er All-Star Niveau hat, brachte sich phasenweise sogar als MVP-Kandidat ins Gespräch und bringt eine gewisse Erfahrung mit. Zudem konnte er bereits ganze Playoff-Serien mit wichtigen Würfen entscheiden und hat das Zeug dazu Spiele alleine zu drehen.

Gegen ein so starkes Team wie die Clippers wird genau das gefordert sein und wer Lillard kennt, der weiß, dass er solche Situationen liebt und auf keinen Fall vor ihnen zurück schreckt. Auch auf das Match-Up mit Chris Paul wird er sich freuen, da er es seinen Kritikern mal wieder beweisen kann wie stark er ist, sollte er das Duell gegen Paul für sich entscheiden können.

Fest steht, dass sein Team ihn auf jeden Fall braucht und es für die Blazers schier unmöglich wird ein Spiel zu gewinnen, wenn Lillard nicht zumindest Normalform bringt. Davon ist allerdings auszugehen und sollte Lillard ein paar gute Spiele erwischen, könnte seine Leistung über Sieg und Niederlage entscheiden.

Los Angeles Clippers – Portland Trail Blazers Serien-Tipp

Obwohl die Clippers der klare Favorit sind, verspricht die Serie eine Menge Spannung. So ist das Duell zwischen Paul und Lillard der erste Hingucker und verspricht viele spektakuläre Momente. Auch das Duell zwischen den jeweiligen Backcourt-Partnern verspricht Spannung, wird sowohl Redick Probleme mit McCollum haben, doch auch McCollum wird es mit Redick in seiner aktuellen Form nicht leichter haben.

Dass die Clippers mit Griffin einen weiteren Vorteil zu haben scheinen, scheint auf den ersten Blick auch klar, aber Griffin war lange Zeit verletzt und sollten die Blazers Forwards mit aggressiver Verteidigung Griffin darin hindern können zu alter Form zu finden und ihn defensiv ebenfalls beschäftigen können, hätten sie einen weiteren vermeintlichen Vorteil ausgemerzt.

Auch Jordan wird sicherlich schwer zu halten, doch es bleibt abzuwarten wie er mit dem Tempo von Plumlee und Co. zu Recht kommt und ob das variable Small Ball Spiel der Blazers Jordan nicht doch in Probleme drängt. Zudem ist seine Freiwurfschwäche auch noch eine eventuelle Schwächung für die Clippers wenn Coach Stotts diese ausnutzen sollte.

Der Aggressivität von Crawford und Rivers steht das gute Shooting der Portland-Reserve gegenüber und sollten es die Blazers zudem hinbekommen die Zeiten auszunutzen in denen Paul, Griffin und Jordan auf der Bank sitzen, ergeben sich vielleicht doch einige Möglichkeiten.

 

Von den vier Partien in der regulären Saison gewannen die Blazers das erste mit 102-91. Spiel Nummer 2 entschieden die Clippers mit 102-87 für sich, Spiel Nummer 3 mit 109-98 und im letzten Duell lautete der Endstand aus Sicht der Clippers 96-94, nachdem JJ Redick einen Game-Winner verwandelte. Die Ergebnisse zeigen also, dass die Blazers alles andere als chancenlos sind und den Clippers eine schwere Hürde sein können.

Am Ende denke ich jedoch, dass die Clippers ihre Klasse und Erfahrung ausspielen werden und sich nicht zu sehr von den Blazers beeindrucken lassen.  In fünf Spielen entscheiden sie die Serie für sich.

Los Angeles Clippers – Portland Trail Blazers Spiel 1

Das erste Spiel könnte für den weiteren Verlauf der Serie durchaus von Bedeutung sein, da interessant zu beobachten sein wird, ob die Blazers nervös sind, die Clippers straucheln oder ob sich gut auf das Erstrundenduell vorbereitet werden konnte. Sollten die Clippers klar gewinnen, würde dies ihre Rolle als Favoriten stärken. Haben sie jedoch Probleme und verlieren eventuell sogar, würden die Blazers enorm profitieren und in LA könnte nach den Misserfolgen der letzten Jahren, das große Zittern bereits nach dem ersten Spiel beginnen.

Da das Spiel in Los Angeles stattfindet, sind die Clippers natürlich im Vorteil und es wird nicht einfach für die Blazers. Zudem war Portland gemeinsam mit den Grizzlies das schwächste Auswärtsteam aller Playoff-Mannschaften und die Clippers waren im Westen das viertstärkste Heimteam und verloren das letzte Heimspiel vor über einem Monat.

Kurzfristig kam jedoch die Info, dass JJ Redick für das Spiel fraglich ist und sich sein Einsatz wohl erst kurzfristig entscheiden wird. Hierdurch würde sich natürlich die erste Chance für die Blazers ergeben und Stotts, Lillard und Co. werden alles dafür tun diese zu nutzen.

Schlussendlich glaube ich aber, dass die Aufregung bei den Blazers doch zu spüren sein wird und so denke ich, dass die Clippers das erste Spiel klar für sich entscheiden und zeigen, warum sie hoffen in diesem Jahr den Titel angreifen zu können.

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