Toronto Raptors – Brooklyn Nets 23.04.2013 01:30

Spiel 1: BRO – TOR 94-87

Stand: 1-0 Brooklyn Nets

„Das ist der Grund warum ich geholt wurde“ mit diesen Worten machte sich Paul Pierce in der Auszeit auf den Weg zur Bank, nachdem er zuvor der dritten wichtigen Wurf zum vorentscheidenden 88-81 verwandelte. Die 51 Sekunden Restspielzeit reichten den Raptors dann nicht mehr um nochmal entscheidend ranzukommen da Brooklyn an der Linie die Nerven behielt und sich so den 94-87 Sieg sichern konnte.

Aber schauen wir nochmal auf den Beginn des Spiels, wo eine begeisterte Fangemeinde der Raptors auf das erfahrene Team der Nets wartete. Ein selbstverständlich ausverkauftes Haus sorgte für eine hervorragende Stimmung und schnell merkte man, dass vor allem die Veteranen Pierce und Garnett nicht gerade zu den Publikumslieblingen gehören sollten. Auch vor der Halle fanden sich tausende Raptors-Fans zum Public-Viewing und hier kam es zu einem kleinen Eklat. Raptors-GM Masaj Ujiri wollte die Fans seines Clubs einheizen und ließ sich zu den Wort „F*** Brooklyn“ hinreißen, entschuldigte sich aber direkt im Anschluss und wies darauf hin, dass er nur die Fans begeistern und niemanden beleidigen wollte.

Ungeachtet dessen fing kurze Zeit später das Spiel an. Nach einem ausgeglichenen Start konnten sich die Nets früh mit einem 12-0 auf 19-11 absetzen. Diesen retteten sie bis zum Ende des ersten Viertels und gingen mit einer 8 Punkte Führung in die erste Pause (29-21).

Viertel 2 sollte sich dann etwas ausgeglichener gestalten. Nach vier Minuten hatten die Raptors das Spiel beim Stand von 35-35 ausgeglichen und auch in der restlichen Zeit dieses Abschnittes konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Die Tatsache, dass die Raptors kaum Körbe aus dem Feld erzielten, konnten sie mit einer guten Freiwurfquote wettmachen und so trafen sie 16 ihrer 17 Freiwürfe und scorten hauptsächlich von der Linie.

Erstaunlich zu diesem Zeitpunkt war, dass Toronto genauso viele Körbe wie Ballverluste hatte und trotzdem nur mit 46-50 zurück lag.

In Viertel Nummer 3 änderte sich dann wenig am Spielstand, doch ein technisches Problem sorgte für eine längere Unterbrechung. So gaben die Spiel- und 24-Sekunden-Uhren an den Korbanlagen den Geist auf und das Spiel konnte nicht weiter gehen. Auch Reparaturversuche scheiterten und so wurde sich darauf geeinigt die 24 Sekunden Uhr mit der der Hand zu stoppen und die Sekunden über den Stadionsprecher ansagen zu lassen.

Das Niveau des Spiels war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich hoch, was jedoch nicht auf die technischen Probleme zurückzuführen ist. Ein Dreier von Lowry mit Ablauf der Zeit im 3. Viertel sorgte für den Zwischenstand von 62-67 aus Sicht der Raptors und so war klar, dass im vierten Viertel noch alles drin war.

Die gute Stimmung von Lowrys Dreier sollte die Raptors im letzten Viertel antreiben und zunächst ging der Plan auf. Toronto glich nach 2 Minuten aus und so war alles offen. Fünf Minuten vor dem Ende konnte die Mannschaft von Coach Dwane Casey, dann sogar mit 76-75 in Führung gehen, doch die Nets antworteten umgehend und setzten sich im Anschluss ab. Paul Pierce übernahm nun das Kommando und brachte sein Team wie oben beschrieben auf die Siegerstraße.

Letztlich schien es tatsächlich so, als wäre Brooklyn ein wenig abgezockter gewesen und als wenn die Erfahrung zum Ende des Spiels ausschlaggebend gewesen wär. Beste Männer auf Seiten der Nets waren neben Pierce, Deron Williams und Joe Johnson, der von den Raptors kaum zu kontrollieren war. Auf Seiten der Raptors überzeugten Kyle Lowry und Jonas Valanciunas.

Tipp Spiel 2

Für Toronto war dieses Playoff-Spiel zwar kein Neuland, doch die Erfahrung der Nets war natürlich beeindruckend und spürbar. Gleichzeitig zeigte Spiel 1 den Kanadiern, dass sie nicht chancenlos sind und sie sich nicht vor den Nets verstecken müssen.

Ein wichtiger Faktor im Spiel waren die Leistungen von Terrence Ross und DeMar DeRozan. Zusammen erzielten sie 17 Punkte und blieben mit 4 von 17 Würfen aus dem Feld deutlich unter ihren Möglichkeiten. Kommen sie in der zweiten Partie besser ins Spiel ist bestimmt ein wenig mehr drin. Auch die 17 Turnover waren zu viel und mit verantwortlich für das Ergebnis. Die Nets hatten auf der anderen Seite wenig Glück von der Dreipunktelinie und trafen nachdem sie drei der ersten fünf Würfe versenkten, nur noch einen ihrer letzten 19 Versuche.

Entsprechend haben beide Mannschaften genug Raum um sich zu verbessern und Spiel Nummer 2 sollte spielerisch ein wenig anspruchsvoller werden. Auch die technischen Probleme sollten behoben sein und so steht einer spannenden Begegnung nichts im Wege.

Nachdem sich die Raptors in Spiel Nummer 1 ein wenig orientieren mussten, denke ich, dass sie das zweite Spiel noch etwas Selbstbewusster angehen werden. Sie haben die spielerischen Mittel um gegen die Nets siegen zu können und können mit etwas mehr Konzentration erfolgreich sein.

Obwohl der Spread „gegen“ Toronto spricht (niedrig obwohl in eigener Halle), empfehle ich einen Tipp auf die Raptors. Die Nets meinen zu wissen, dass sie die Raptors jederzeit schlagen können und laufen Gefahr trotz ihrer Erfahrung etwas nachzulassen. Toronto weiß um die eigene Chance und wird alles versuchen um nicht auch das zweite Spiel zu Hause abzugeben. Getragen von den Fans und einer besseren Leistung von Ross und DeRozan gewinnt Toronto Spiel Nummer 2.

Tipp: Spread –4,5 Toronto Raptors – 1,97 Comeon.com