Chicago Bulls – Cleveland Cavaliers 09.05.2015 02:00
- Spiel 1: CLE – CHI 92-99
- Spiel 2: CLE – CHI 106-91
- Stand: 1-1
Die Cleveland Cavaliers haben durch einen klaren 106-91 Sieg in Spiel Nummer 2 die Serie ausgeglichen. Durch mehr Aggressivität und vor allem mehr Konzentration zu Spielbeginn zeigten sie den Bulls sofort, dass dieses Spiel anders laufen sollte. Zudem zeigte sich LeBron wesentlich aggressiver und war letztlich spielentscheidender Mann mit 33 Punkten, 8 Rebounds und 5 Assists.
In Chicago lief auf der anderen Seite nicht so viel zusammen. Rose, Butler oder auch Brooks waren schwach aus dem Feld und Gasol und Noah kamen unter den Körben kaum ins Spiel. So gewannen die Cavs am Ende mehr als verdient und konnten sich für das erste Spiel revanchieren.
Gleich am Anfang kamen die Cavs besser ins Spiel und nach nicht einmal fünf Minuten führten sie bereits mit 13-2. Wer nun dachte, dass die Bulls aufwachen und direkt zurück schlagen würden, hatte sich jedoch getäuscht. Kurze Zeit später führte der Gastgeber bereits mit 24-6 und als die Führung bis zum Ende des Viertels auf 38-18 weiter anstieg, hatte man schon so etwas wie eine kleine Vorentscheidung.
Chicago machte nämlich nicht wirklich den Eindruck den Kampf heute anzunehmen und immer wenn sie mal minimal verkürzen konnten, hatten die Cavs die richtigen Antworten parat und bauten ihren Vorsprung erneut aus. So tat sich im zweiten Viertel nicht viel und zur Halbzeit führten die Cavs mit 64-45.
Im dritten Viertel wollten die Bulls dann nochmal versuchen heran zu kommen. Die Defense funktionierte besser und man zwang die Cavs zu einigen Fehlwürfen. Leider versäumte Chicago nun allerdings die Rebounds einzusammeln und vor allem Tristan Thompson, der heute den Vorzug vor Mike Miller erhielt, griff viele Offensiv-Rebounds ab. Die zweiten Chancen waren drin und zunächst wurde der Vorsprung damit gehalten und sogar ein wenig ausgebaut. Dreh- und Angelpunkt war insgesamt LeBron James und dieser nahm sich als die Cavs mit 25 Punkten führten eine kleine Auszeit. Daraus resultierte ein 14-0 Lauf der Bulls und plötzlich dachte man bei noch sechs Minuten Restspielzeit, dass Chicago nochmal ran kommen könnte. LeBron drehte dann aber erneut auf, war an 12 der nächsten 16 Cavs-Punkten beteiligt und sorgte dafür, dass sein Team wieder auf 87-71 zum Ende des dritten Viertels davon ziehen konnte.
Der kleine Lauf im dritten Viertel war der einzige Moment, in dem die Bulls wirklich gefährlich waren. So passierte im vierten Viertel nicht mehr viel und Cleveland brachte das Spiel am Ende sicher nach Hause. Neben LeBron überzeugten Kyire Irving mit 21 Punkten, Iman Shumpert mit 15 Punkten und James Jones 17 Punkten. Außerdem sorgte Tristan Thompson mit herausragender Arbeit am offensiven Brett für viele zweite Wurfchancen und verdiente sich so ein Sonderlob.
Aussicht Spiel 3:
Die Aggressivität von LeBron war sicher der Hauptunterschied zu Spiel Nummer 1 und so werden die Bulls sich das zweite Spiel nochmal anschauen und sich versuchen auf den aggressiveren LeBron einzustellen.
Die Auswirkungen von LeBrons Aggressivität waren in mehreren Bereichen zu spüren. Einerseits scorte LeBron natürlich mehr, doch viel wichtiger waren die weiteren Folgen. So merkte man, dass sich die komplette Bulls-Defensive versuchte auf ihn einzustellen. Dies führte zu einigen offenen Dreiern, zum Beispiel von James Jones, aber auch dazu, dass die Box-Out Arbeit der Bulls nach einem Abschluss nicht geordnet war. Dadurch griffen sich Thompson und Co. insgesamt 14 Offensiv-Rebounds und erspielten sich so zweite Chancen, die sie häufig nutzten. Zu guter Letzt verließen sich die Bulls auch aufeinander und LeBron konnte so ein ums andere mal durch die Mitte zum Korb ziehen.
Hauptverantwortlicher hier war nach eigenen Angaben Jimmy Butler, der davon sprach, dass LeBron heute einfach besser war, aber auch die nötige Aggressivität an den Tag legte die im selbst fehlte. Diese Selbstkritik und die Verantwortung, die er sich mit diesen Worten auferlegte, sind nur ein weiterer Beweis für die Reife die er in dieser Saison erlangen konnte. So kam die gestrige Ehrung für Butler, als „Most Improved Player“ nicht besonders überraschend und war nur der Lohn für seine hervorragende Arbeit.
Zeit zum Feiern bleibt aber nicht, werden sich die Bulls nach der Niederlage sammeln um in Spiel 3 wieder anzugreifen und den Heimvorteil zu verteidigen. Coach Thibodeau beklagte beispielsweise Roses fehlende Aggressivität, da er in Spiel 2 gar nicht an die Freiwurflinie kam. Ob die Kritik aber an Rose oder die Schiedsrichter ging, schien nicht ganz klar zu sein, doch sicher muss hier mehr von Rose kommen.
Da JR Smith in Spiel 3 zurück kommt, wird es für die Bulls erneut schwer sich auf die Cavs einzustellen. Der wichtigste Faktor war jedoch die fehlende Aggressivität und so ist dies auch der erste Ansatzpunkt für Butler, Rose und Co. Sollten sie dies hinbekommen und vor allem am defensiven Brett besser arbeiten, stehen ihre Chancen nicht schlecht, denn auch wenn Smith ein guter Spiel ist, sind die Bulls immer noch mehr als gut genug besetzt um dagegen zu halten. Ich rechne damit, dass Thibodeau sein Team besser einstellen wird und die Bulls ihren ersten Heimsieg in dieser Serie einfahren.
Tipp: Spread –2 Chicago Bulls – 1,97 PinnacleSports.com
