NBA-News am 07.05.2015
Houston schlägt zurück und gewinnt Spiel Zwei gegen Los Angeles
James Harden wollte nicht auch noch die zweite Partie im heimischen Houston an die Los Angeles Clippers abgeben. „Jetzt haben wir unser Mojo zurück“, sagte der Shooting Guard gestern nach der Partie. Mit insgesamt 32 Punkten und sieben Assists führte Harden seine Houston Rockets fast im Alleingang zum Sieg. Vor allem im Schlussviertel überließ er nichts dem Zufall und riss die Partie mit 16 Punkten an sich.
„Ich wusste, dass mein Team kämpfte aber ich musste da rausgehen und uns den Sieg sichern“, so Harden weiter, der fast das komplette dritte Viertel mit vier Fouls auf der Bank verbrachte. Sein Teamkollege Dwight Howard packte noch 24 Punkte und 16 Rebounds dazu, Trevor Ariza kam auf 15 Punkte und 13 Rebounds.
Chris Paul wiederum konnte auch die zweite Partie der Western Conference Semifinals nur im Anzug auf der Bank verfolgen. Seine Oberschenkelverletzung war noch nicht ausgeheilt. Doch auch ohne ihn zeigten die Los Angeles Clippers in der ersten Hälfte, dass sie mit dem zweitbesten Team der Western Conference mithalten können. Nach dem ersten Viertel lag das Team von Doc Rivers noch mit elf Punkten zurück, zur Halbzeit stand es dann nach einem fulminanten 65-56 für die Clippers.
Das lag vor allem an Blake Griffin, der in den ersten 24 Minuten 26 Punkte machte und elf seiner 14 Würfe versenkte. Insgesamt machte der ehemalige Slam-Dunk-Champion gestern 34 Punkte und garnierte das Ganze mit 15 Rebounds und vier Assists. Neben ihm konnten auch DeAndre Jordan mit 16 Punkten und zwölf Rebounds, sowie Jamal Crawford mit 19 Zählern auftrumpfen.
Trotz einer katastrophalen Quote von „Downtown“, die Rockets trafen nur fünf ihrer 26 Dreier, steckte das Team von Kevin McHale aber nicht auf und besann sich auf die Verteidigung. Hatten die Clippers im zweiten Viertel noch 41 Punkte gemacht, ließen die Raketen in der gesamten zweiten Hälfte nur 44 Zähler zu. Auch von der Freiwurflinie zeigte Houston gestern eine eher durchwachsene Leistung. Von den insgesamt 64 versuchten Freiwürfen fanden nur 42 die Mitte des Rings. Trotzdem ein neuer Playoff-Rekord für die Rockets in beiden Kategorien.
„Wir haben unseren offensiven Rhythmus verloren und ab da ging es bergab für uns“, gab Doc Rivers nach der Niederlage zu. „Wir haben zu oft versucht über Blake Griffin zu spielen und die anderen Spieler auf dem Feld vergessen.“ Hier zeigte sich der Ausfall von Chris Paul zum ersten Mal in dieser Serie deutlich.
Letztendlich hatten die Clippers aber kein Rezept gegen James Harden, der im vierten Viertel das Spiel übernahm. Seine 16 Punkte im Schlussviertel brachten die Rockets auf die Siegerstraße und bescherten ihnen einen wichtigen 115-109-Erfolg. Für Spiel Drei reisen beide Mannschaften nach Los Angeles, dort findet am Samstag die nächste Partie statt.
Cleveland gleicht die Serie gegen die Chicago Bulls aus
Es sah schon nach dem ersten Viertel gestern für die Chicago Bulls nicht gut aus. LeBron James hatte wieder ein Stirnband auf und anscheinend keine Lust auf noch eine mittelmäßige Partie, wie in Spiel Eins. 38-18 stand es nach den ersten zwölf Minuten für die Cleveland Cavaliers, die in der Folge ihre Führung nicht mehr abgeben sollten.
James war von Anfang an im „Attack-Mode“. Mit aggressiven Zügen zum Korb und enorm physischem Spiel machte er 33 Punkte und packte noch acht Rebounds und fünf Assists dazu. Kyrie Irving erzielte insgesamt 21 Zähler und James Jones war von der Bank aus für 17 Punkte gut.
Zum zweiten Mal in Folge mussten die Cavaliers ohne J.R. Smith und Kevin Love antreten. Das Fehlen ihrer zwei Starter fiel in der ersten Partie allerdings deutlicher auf. In Spiel Zwei der Serie war von den Ausfällen nichts mehr zu spüren. „Wir sind ein bisschen angeschlagen und uns fehlen ein paar Mann, also muss ich aggressiv spielen. Noch aggressiver als ich es sonst tue“, sagte LeBron James nach der Partie.
Auch die Verteidigung der Cavaliers war im Vergleich zum ersten Vergleich der beiden Teams verbessert. Pau Gasol durfte im ersten Spiel noch meist unbedrängt nach dem „Pick-and-Roll“ mit Derrick Rose aus der Mitteldistanz abdrücken. Gestern verteidigten die Cavaliers aggressiver und ließen nur elf Punkte des Spaniers zu, zehn weniger als in Partie Eins.
Derrick Rose hingegen spielte wieder einmal stark auf. Seine 14 Punkte waren zwar etwas wenig, dafür bereitete er zehn Korberfolge seiner Teamkollegen vor. Topscorer der Bullen war gestern wieder einmal Jimmy Butler, der 18 Punkte machte. Dennoch waren die Bulls gestern in allen Belangen das schlechtere Team und verloren am Ende verdient mit 106-91. Spiel Drei findet am Freitag in Chicago statt.
Jimmy Butler gewinnt „Most-Improved-Player-Award“ der Saison 2014/2015
Laut Informationen von ESPN wird der Shooting Guard der Chicago Bulls heute offiziell mit der Trophäe ausgezeichnet. Morgen könnte er dann vor der ersten Heimpartie der Bulls gegen die Cleveland Cavaliers in den Eastern Conference Semifinals den Fans den Award präsentieren.
Dem Gewinner der Trophäe selbst geht es im Moment aber eher darum Spiele zu gewinnen. „Ich möchte diese Serie gegen Cleveland gewinnen. Ich möchte eine Meisterschaft gewinnen. Vielleicht bedeutet mir der Preis am Ende der Saison mehr als jetzt“, so Butler gestern nach der Partie.
Obwohl der Flügelspieler der Chicago Bulls in dieser Saison 17 Spiele verpasste, ging er im Rennen der am meisten verbesserten Spieler als Erster durchs Ziel. In dieser Saison hob er seinen Punkteschnitt von 13,1 Punkten pro Partie in der Vorsaison auf jetzt glatte 20 Zähler an. Der diesjährig erstmals für All-Star-Game nominierte Butler konnte zudem seine Trefferquote aus dem Feld auf 46,2 Prozent verbessern. In der vergangenen Spielzeit hatte er nur 39.7 Prozent seiner Würfe aus dem Feld getroffen.
Bei der Wahl zum „Most-Improved-Player“ setzte sich Jimmy Butler unter anderem gegen Hassan Whiteside von den Miami Heat, Draymond Green von den Golden State Warriors, Rudy Gobert von den Utah Jazz und Khris Middleton von den in Runde Eins der Playoffs besiegten Milwaukee Bucks durch.