Golden State Warriors – Houston Rockets 23.05.2015 03:00
- Spiel 2: GSW – HOU 99-98
- Stand: 2-0 Golden State Warriors
Auch die zweite Begegnung der beiden Teams war wieder einmal ein Treffen auf Augenhöhe, allerdings mit dem wieder mal besseren Ende für die beste Mannschaft der regulären Saison. Beim zweiten Aufeinandertreffen der Rockets und Warriors konnten sich die Kalifornier schon im zweiten Viertel mit 17 Punkten absetzen, schafften es allerdings nicht den Vorsprung lange zu verteidigen.
Schon zu Beginn des zweiten Spiels der Serie sah es nach einem weiteren Basketball-Krimi zwischen den Golden State Warriors und den Houston Rockets aus. Vor allem die Tatsache, dass Dwight Howard nach seiner Knieverletzung, die er sich in der ersten Partie zugezogen hatte, doch auflaufen konnte, war ein Segen für die Raketen und gab ihnen entsprechenden Aufwind.
Nach einem recht ausgeglichenen Start zogen die Warriors gegen Ende des ersten Viertels noch einmal das Tempo an und konnten so mit acht Punkten Vorsprung in den zweiten Spielabschnitt gehen. Auch zu Beginn der zweiten zwölf Minuten hielt das Heimteam das Tempo hoch und startete mit einem 8-0-Lauf. Bei noch 7:43 Minuten zu spielen hatten die Warriors sich den höchsten Vorsprung der Partie erarbeitet. Mit 17 Punkten führten sie, während die Rockets teilweise unkonzentriert wirkten.
Angeführt von James Harden allerdings gelang es den Texanern in der Folge, die Partie bis zur Halbzeitpause ausgeglichen zu gestalten. Mit 55-55 ging es in die Pause. Von da an sollte es eine enge Partie bleiben. Bis ins vierte Viertel hinein lag keine Mannschaft mit mehr als sechs Punkten vorne. Es entwickelte sich ein Duell der beiden frischgebackenen „All-NBA-First-Teamer“ Stephen Curry und James Harden.
Beide spielten sich in einen Rausch und dominierten die Offensiven beider Teams. Fast jeder Korb wurde in der Folge entweder von einem der beiden Weltklassebasketballer vorbereitet oder erzielt. Trotzdem sah es lange Zeit nach einem besseren Ende für die Warriors aus, die 2:30 Minuten vor Schluss mit sieben Zählern in Front lagen. Doch mit sieben Punkten in Folge zeigte James Harden einmal mehr, dass mit den Rockets in dieser Saison immer zu rechnen ist.
Dann hatte es der bärtige Linkshänder selbst in der Hand. Knapp neun Sekunden waren noch zu spielen, als Harden den Ball nach einem Fehlwurf von Harrison Barnes in der eigenen Hälfte bekam. Die Warriors-Defense war noch nicht organisiert, als Houstons Nummer 13 den Ball über die Mittellinie brachte. Coach Kevin McHale nahm keine Auszeit und hoffte auf die Brillanz seines besten Spielers.
Die Warriors entschieden sich früh Harden zu doppeln. Stephen Curry und Klay Thompson verteidigten ihn an der Dreierlinie auf der halblinken Position. Kurz bevor das Doppeln begann hätte Harden die Möglichkeit gehabt den freien Terrence Jones anzuspielen, der über die Mitte in die Zone lief.
Doch der All-Star sah seinen Mitspieler nicht und spielte den Spalding stattdessen zu Trevor Ariza, der aber mit dem Ball auch nichts anzufangen wusste. Ariza passte zurück zu Harden, der nach wie vor gedoppelt wurde und keinen Wurf abfeuern konnte. Die letzte Sekunde strich von der Uhr und die Warriors gewannen.
Aussicht Spiel 3:
Ebenso wie in Spiel 1 werden sich die Rockets nach der Partie geärgert haben. James Harden sprach zurecht davon, auch die zweite Begegnung hergeschenkt zu haben. Diesmal muss allerdings nicht einem großen Vorsprung hinterher getrauert werden, wie noch nach dem ersten Spiel. Die Mannschaft von Kevin McHale bewies große Moral und konnte auswärts einen Rückstand von 17 Punkten innerhalb eines halben Viertels egalisieren.
Auch im Schlussviertel zeigten die Texaner aus welchem Holz sie geschnitzt sind als sie 2:30 Minuten vor Schluss wieder mit sechs Punkten im Hintertreffen waren, sich aber wieder auf 99-98 herankämpften. Dass am Ende James Harden die Partie in der Hand hatte, ist, gemessen am Spielverlauf, eine beachtliche Leistung. Da ist es auf den ersten Blick uninteressant, dass der bärtige Linkshänder in der entscheidenden Situation des Spiels vielleicht die falschen Entscheidungen traf.
Es muss jedoch klar sein, dass die Rockets Spiel 2 nicht in den letzten zehn Sekunden verloren. Schon im zweiten Viertel präsentierten sich die Raketen so gar nicht startklar. Konzentrationsmängel wurden zu leichten Punkten der Warriors, die in dieser Phase zwar stark aufspielten, sich insgesamt aber über die gesamte Partie hinweg 16 Ballverluste leisteten. Hier muss das Team von Coach McHale noch konsequenter sein und die Schwächephasen der Warriors erkennen und ausnutzen.
In Spiel 2 zeigte sich auch Center Andrew Bogut erstmals in der Offensive. Mit 14 Punkten war er nach Stephen Curry sogar Topscorer der Warriors. Hier ist vor allem Dwight Howard gefordert. In der ersten Halbzeit verlor er den australischen Big Man gleich zwei Mal aus den Augen. Allerdings darf in Frage gestellt werden, wie fit Howard nach seiner Knieprellung wirklich ist.
Golden State wiederum muss vor allem die Ballverluste reduzieren, um eine Niederlage in Houston abzuwenden. Doch hier wird Coach Steve Kerr wahrscheinlich nicht viel ansprechen müssen. Sechs der 16 Turnover gingen auf das Konto von Stephen Curry, der wahrscheinlich mit seiner Leistung in diesem Bereich selbst unzufrieden sein wird. Auch Klay Thompson wird nach seiner eher blassen Leistung in Spiel 2, wo er nur 13 Punkte erzielte, beweisen wollen, dass er nicht umsonst ins „All-NBA-Third-Team“ gewählt wurde.
Inwiefern der Heimvorteil der Rockets ausschlaggebend ist, darf angezweifelt werden. Schließlich verloren die Rockets gegen Golden State bisher alle sieben Partien der regulären Saison und der Playoffs. Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass Houston versuchen wird noch einen Gang hochzuschalten. Vor den eigenen Fans will man nicht mit 3-0 in Rückstand geraten.
Dennoch wird es erneut eine enge Partie werden, die nicht in den ersten drei Vierteln entschieden wird. Wie gut sie am Ende enger Spiele sein können, haben die Rockets vor allem in der regulären Saison bewiesen. Gegen die Los Angeles Clippers verloren sie drei Spiele deutlich und auch ihre vier Siege waren relativ ungefährdet. Deshalb geht auch in Spiel 3 der Zuschlag an die Warriors, da reichen auch die „Olajuwon-esquen“ Leistungen von James Harden nicht.
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