Washington Wizards – Atlanta Hawks 12.05.2015 01:00
- Spiel 1: ATL – WAS 98-104
- Spiel 2: ATL – WAS 106-90
- Spiel 3: WAS – ATL 103-101
- Stand: 2-1 Washington Wizards
Auch ohne John Wall waren die Washington Wizards in der Lage, das dritte Spiel in ihrer Serie gegen die Atlanta Hawks zu gewinnen. Dabei gab es im Vorfeld ein ständiges Hin und Her um Walls Diagnose, welches die Medien dazu nutzen wollten Unruhe zu stiften. Wizards-Coach Wittman machte in einem Interview jedoch sehr deutlich, dass diese Geschichten nicht stimmen und es keine Differenzen zwischen Wall und dem Wizards-Ärzteteam gab.
Hintergrund war, dass bei Walls erster Untersuchung keine Knochenbrüche festgestellt wurden. Als der Guard jedoch einen Tag nach seinem Sturz aufwachte und die Schmerzen noch größer wurden, holte er sich eine zweite Meinung ein und es wurde festgestellt, dass er mehrere kleine Brüche am Handgelenk hat, die einen Einsatz vorerst verhinderten. Am Ende spielte dies jedoch alles keine Rolle und Washington gewann ein Spiel, welches sie lange dominierten, aber fast aus der Hand gaben und nur wegen eines Buzzer-Beaters von Paul Pierce gewannen.
Obwohl die Hawks die ersten Punkte der Partie erzielten und mit 2-0 und 4-3 in Führung lagen, stand bereits die Anfangszeit im Zeichen der Wizards. Nene, der in den ersten Spielen völlig blass blieb, erzielte acht der ersten 17 Washington Punkte und spielte sich damit nicht nur in den Vordergrund, sondern verhalf seinem Team auch zu einer 17-9 Führung. Atlanta verkürzte zwar noch mal, doch die Vielseitigkeit von Washington machte sie heute schwer zu berechnen und so gewannen sie das erste Viertel mit 28-18.
Auch im zweiten Viertel kam Atlanta dann nicht näher ran. Egal was sie versuchten, das Heimteam schien heute immer die passende Antwort parat zu haben. Beim Stand von 40-31, legten die Wizards nochmal neun Punkte in Folge oben drauf und erspielten sich bereits hier eine 49-31 Führung. Wieder versuchten sich die Hawks an einer kleinen Aufholjagd, doch zur Halbzeit sah es beim Stand von 56-43 wesentlich besser für Pierce, Beal und Co. aus.
Auch im dritten Viertel änderte sich kaum etwas und Washington-Trainer Wittman konnte seinem Team die richtigen Mittel mit geben, die ihnen halfen den Vorsprung nicht nur zu halten, sondern weiter aus zu bauen. Die Hawks-Starter (heute mit Antic anstatt Millsap, da dieser krank war) harmonierten nicht, trafen keine Würfe und kamen einfach nicht näher ran. Die Wizards spielten clever und zum Ende des Viertels war der Vorsprung nochmal angestiegen auf 85-66.
So dachte man, dass das letzte Viertel zum Auslaufen wurde. Beim Stand von 91-70, knapp zehn Minuten vor dem Ende hatten wohl auch die größten Atlanta-Fans aufgegeben und mit Mack, Scott, Schröder, Bazemore und Jenkins war auch die Aufstellung der Hawks entsprechend gewählt. Doch wie es manchmal in den Playoffs gehen kann, spielte sich die zweite Garde nun plötzlich in einen Rausch. Beim Stand von 94-74, erzielten die Hawks innerhalb von vier Minuten 17 Punkte in Folge und bei noch 3:12 Minuten auf der Uhr, waren sie urplötzlich wieder auf 91-94 herankommen.
Das Spiel war wieder offen und es wurde noch einmal spannend. Dennis Schröder brachte die Hawks mit sieben Punkten in Folgen auf 98-99 und als Will Bynum im Anschluss zwei Freiwürfe für Washington traf, stand es aus Sicht des Heimteams 101-98. In einem wilden Play brachte Schröder dann 14 Sekunden vor Schluss den Ball zu Muscala der in aller Seelenruhe den Dreier zum Ausgleich traf. Die Hawks hatten sich zurück gekämpft und waren bereit für die Verlängerung.
Paul Pierce hatte jedoch andere Pläne. Der Forward, der bereits in Runde 1 einen wichtigen Wurf zum Sieg traf, sollte auch jetzt die Nerven behalten und einen Fade-away über Schröder und Korver mit Ablauf der Spielzeit treffen. Wie schon der Game-Winner von Rose fiel auch der Wurf von Pierce mit Brett rein und Schröder sprach nach dem Spiel von einem glücklichen Wurf. Pierce hielt natürlich dagegen und verwies auf die vielen Game-Winner seiner Karriere. Am Ende spielt dies aber keine Rolle und selbst wenn es ein wenig Glück war, gewannen die Wizards verdient, zeigten sie sich über das gesamte Spiel hinweg auch ohne Wall mehr als nur konkurrenzfähig
Aussicht Spiel 4:
Die Atlanta Hawks haben sich in eine undankbare Position gebracht. Obwohl der Top-Spieler der Wizards kurzfristig zwei Spiele verpasste, konnten sie keinen Nutzen daraus ziehen. Wie schon in Runde 1 läuft es bei den Hawks einfach nicht und die Probleme häufen sich. Dass Millsap im letzten Spiel dazu auch noch krank war und entsprechend schwach aufspielte, war nur eine Randnotiz in einem Spiel, welches für den Ausgang der Serie durchaus von Bedeutung sein kann.
So spielten sich die Wizards in einen kleinen Rausch, der ihnen klar machte, dass sie auch ohne Wall nicht chancenlos sind. Die Vielseitigkeit der Mannschaft stellte die Hawks vor einige Probleme und auch die gute Verteidigung und die Clutchness von Pierce, geben Coach und Mannschaft ein gutes Gefühl.
Aufgeben brauchen die Hawks allerdings trotzdem nicht. Auch wenn die Playoffs bisher nicht so rund liefen, wie man es nach der überragenden regulären Saison vermutet hätte und vor allem das letzte Spiel phasenweise katastrophal verlief, brachte die zweite Fünf von Atlanta sich selbst nochmal ins Spiel. Genau aus dieser tollen Aufholjagd müssen sie nun ihre Lehren ziehen und im Hinblick auf Spiel 4 neue Motivation sammeln.
Sollten sie das Spiel gewinnen, steht es 2-2, sie hätten den Heimvorteil wieder und alles wäre wieder offen. Verlieren sie jedoch wird es wirklich schwer, da der Gesamtauftritt beider Teams, derzeit eher die Wizards zum Favoriten macht, selbst wenn Wall ausfällt.
Für Spiel 4 droht John Wall auch erneut auszufallen was für die Hawks letztlich aber dann doch eine Chance darstellt. Auch wenn der bisherige Verlauf der Serie für die Wizards spricht, geht mein Tipp auf Atlanta. Coach Budenholzer bringt die nötige Erfahrung mit um seine Mannschaft neu einzustellen und das komplette Team zeigte sich in der Saison so gefestigt, dass sie auch bei einem bitteren 1-2 Rückstand noch alle Chancen haben. So denke ich, dass die Hawks heute Walls Fehlen ausnutzen und den Ausgleich erzielen können.
Tipp: Spread -4,5 Atlanta Hawks – 2,00 Betway.com