NBA-News am 10.05.2015

Memphis weist Golden State in die Schranken und geht 2-1 in Führung

Der Coach der Golden State Warriors, Steve Kerr, sagte sein Team durchlebe gerade einen Lernprozess. Die Memphis Grizzlies machten ihn durch ihre enorme Playoff-Erfahrung gestern so schmerzhaft wie möglich. Zach Randolph erzielte 22 Punkte, Marc Gasol steuerte 21 Zähler und 15 Rebounds bei, als die Grizzlies die Warriors gestern mit 99-89 besiegten.

„Das war ein extrem wichtiger Sieg für die Franchise und ein wichtiger Sieg für das Team. Die Zuschauer waren fantastisch“, so Grizzlies-Coach Dave Joerger nach der Partie. Die Grizzlies haben in der diesjährigen Postseason noch nicht verloren, wenn Mike Conley in der Startaufstellung steht. Gestern kam der 27-Jährige zwar nur auf elf Punkte und fünf Assists, dennoch reichte eine überragende Defensivleistung des Teams für den Sieg.

„Ich muss vor allem auswärts besser spielen, wenn wir Spiele gewinnen wollen“, war sich Stephen Curry sicher. Mit 23 Punkten führte er seine Mannschaft zwar gestern an, traf aber nur acht seiner 21 Feldwürfe, darunter nur zwei seiner zehn Dreier. Klay Thompson erzielte 20 Punkte, Harrison Barnes kam auf 16 Zähler.

Zum zweiten Mal in Folge ließen die Grizzlies die Warriors nicht wie das beste Team der Regular Season aussehen. Die erstickend enge Verteidigung der Bären erlaubte Golden State nur eine Trefferquote von 43 Prozent. Von der Dreierlinie lief es ähnlich schlecht, wie im zweiten Spiel. An einem Punkt des Spiels verwarfen die Warriors sieben Dreier in Folge. Insgesamt reichte es nur für eine Dreierquote von knapp 23 Prozent.

Zusätzlich forcierten die Grizzlies 17 Ballverluste und schlugen die Warriors bei den Rebounds mit 44-39. Im vierten Viertel lag Golden State mit 19 Punkten zurück, bevor sie eine phänomenale Aufholjagd starteten. Mit noch 3:16 Minuten zu spielen verwandelte Harrison Barnes einen Korbleger, der sein Team auf 88-84 heranbrachte. Danach traf Courtney Lee einen Dreier und Marc Gasol traf einen langen Zweier. Den Vorsprung brachten die Grizzlies über die Zeit.

Bereits zum zweiten Mal konnte Memphis Golden State in der ersten Halbzeit bei unter 40 Punkten halten. Nach der Niederlage sollten die Warriors die nächste Partie am Montag gewinnen, um die Serie offen zu halten.

Paul Pierce imitiert Derrick Rose und beschert den Wizards den Sieg

Der entscheidende Spielzug der gestrigen Partie zwischen den Washington Wizards und den Atlanta Hawks war erst am Vortag ins Playbook der Hauptstädter aufgenommen worden. Aufgemalt war er für Paul Pierce, der mit drei Verteidigern um ihn herum mit der Schlusssirene einen Fade-Away von kurz vor Dreierlinie mit Brett traf und das Spiel für sein Team entschied.

„Normalerweise hebe ich mir solche Dinge für spätere Playoff-Runden auf“, witzelte der 37-jährige  Veteran auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Dabei war sein Einsatz im Schlussviertel der gestrigen Partie im zweiten Spielabschnitt noch fraglich. Bei einem Zug zum Korb von DeMarre Carroll traf der Hawk Pierce unabsichtlich mit dem Ellenbogen im Brustbereich. Dem NBA-Champion von 2008 blieb kurz die Luft weg, er konnte aber weiterspielen.

Spielen war für John Wall nach seiner erschreckenden Diagnose auch gestern keine Option. Beim Aufbauspieler der Wizards wurden mehrere Brüche im linken Handgelenk und der linken Hand festgestellt. Von der Bank aus war er aber der größte Fan der seines Teams. Trotzdem führten die Zauberer gegen das beste Team des Ostens mit 21 Punkten bei weniger als zehn Minuten verbleibender Spielzeit.

Ein 17-0-Lauf der Hawks, der vor allem durch die Reservespieler Atlantas zu Stande kam, führte das Team von Mike Budenholzer allerdings nochmal auf drei Punkte heran. Ein Dreier von Backup-Center Mike Muscala 14 Sekunden vor Schluss glich die Partie aus. Dann kam der große Moment von Paul Pierce.

„Ich nahm mir viel Zeit. Ich wollte keine Zeit mehr auf der Uhr lassen. Ich war schon oft in solchen Situationen“, sagte Pierce gestern. Insgesamt kam er auf 13 Punkte. Topscorer der Wizards waren gestern gleich drei Spieler. Sowohl Nene Hilario, Bradley Beal als auch Otto Porter Jr. lieferten 17 Punkte. Porter lieferte in 40 Minuten Spielzeit sogar noch neun Rebounds und vier Assists. Beal bereitete acht Korberfolge vor.

Die Atlanta Hawks wurden angeführt von ihren zwei Aufbauspielern Jeff Teague und Dennis Schröder. Beiden gelangen 18 Punkte. Teague ergänzte sie mit sieben Assists, Schröder kam auf fünf Korbvorlagen. Paul Millsap kam gestern nur von der Bank, der All-Star war von einer Erkältung geschwächt. Für ihn startete Pero Antic, dem aber nur ein mickriges Pünktchen gelang.

Auch Kyle Korver war mit nur sechs Punkten ein Schatten seiner Selbst. Die gallige Verteidigung der Wizards machte offene Würfe für ihn unmöglich. Am Ende gewannen die Zauberer verdient mit 103-101 und gehen in der Serie mit 2-1 in Führung. Spiel fünf findet am Montag wieder in Washington statt.

Mareese Speights verletzt sich an der Wade

Der Backup-Center der Golden State Warriors zog sich bei der Niederlage seines Teams gestern eine Wadenverletzung zu und wird sich heute einem MRT unterziehen. Nach sechs Punkten in Folge musste der Big Man ausgewechselt werden und humpelte zur Ersatzbank. Kurz danach fiel er wegen einer Wadenzerrung für den Rest der Partie aus. In knapp sechs Minuten Spielzeit kam Speights gestern auf neun Punkte.

Einsatz von Pau Gasol heute fraglich

Der Power Forward der Chicago Bulls verletzte sich in der letzten Partie gegen die Cleveland Cavaliers am hinteren linken Oberschenkel. Sein Status für die heutige vierte Partie gegen die Cavs ist immer noch unklar. Bulls-Coach Tom Thibodeau sagte gestern: „Er hat heute gar nicht trainiert.

Wir haben nur Strategisches besprochen und wir werden sehen, wie er sich Sonntag fühlt.“

Gasol sagte nach Spiel Drei, dass er seit der zweiten Begegnung gegen die Cavaliers Schmerzen im Oberschenkel habe. Er hoffte trotz der Schmerzen spielen zu können, aber in der letzten Partie wurden sie zu groß. In 22 Minuten machte er nur sechs Punkte und konnte in der zweiten Hälfte nicht mehr weitermachen.

Glen Davis muss wegen „Floppings“ 5.000 Dollar Strafe zahlen

Der Ersatzspieler der Los Angeles Clippers muss wegen eines geschundenen Fouls in der letzten Partie gegen die Houston Rockets 5.000 Dollar Strafe zahlen. Das entschied die NBA gestern. Davis hatte nach einem minimalen Kontakt mit einem Rocket mit den Armen gerudert und war zu Boden gegangen.

„Solange wir damit durchkommen ist alles in Ordnung“, sagte Doc Rivers zu dem Vorfall. „Ich hoffe sie erwischen Corey Brewer jedes Mal, wenn er floppt.“ Es war bereits die dritte Geldstrafe, die während dieser Serie auferlegt wurde. Neben Davis wurde auch Brewer wegen „Floppings“ zu 5.000 Dollar und Matt Barnes wegen Beleidigung zu 50.000 Dollar Strafe verurteilt.