Beim Spiel der Milwaukee Bucks und der Toronto Raptors von einer Vorschau auf die erste Playoff-Runde zu sprechen, wäre wohl vor allem aus Bucks- Sicht sehr optimistisch. Mit 5,5 Spielen ist der Rückstand auf Platz 8 vor den letzten 15 Spielen schon ziemlich groß und es bedürfte einem unfassbaren Endspurt und etwas Glück um diesen Platz zu erreichen. Zudem müssten sie dabei gegen ein Team wie die Raptors gewinnen, die in guter Form auf Platz 2 stehen und noch immer Hoffnung auf den ersten Platz haben.
Antetokounmpo dreht auf
Fehlenden Willen kann man den Bucks aber zumindest in den letzten Spielen nicht vorwerfen. Sie gewannen ihre letzten drei Spiele in Folge und ließen damit nochmal ein wenig Hoffnung aufkommen. Zuvor verloren sie jedoch fünf von sieben Spielen und sorgten damit fast selbst dafür, dass die Playoffs in zu große Ferne rutschten.
Aber wer Coach Kidd etwas besser kennt, erinnert sich sicher daran, dass er damals auf dem Feld ein großer Kämpfer war und selbst in aussichtslosen Situationen niemals den Glauben verlor. Dementsprechend wird er seine Spieler einstellen und versuchen, das fast unmögliche noch möglich zu machen. Glücklicherweise scheint dies vor allem auf die jungen Spieler abzufärben und Giannis Antetokounmpo und Jabari Parker zeigten in den letzten Wochen tolle Leistungen, die zumindest auf die nächste Saison hoffen lassen.
So konnte Parker seinen Punkteschnitt in den letzten zehn Spielen auf 21 Zähler im Schnitt anheben und endlich den hohen Erwartungen eines Nummer 2 Picks gerecht werden. Antetokounmpo setzte da sogar noch einen drauf und erzielte in den letzten elf Spieler vier Triple Doubles. Seine Statistiken in den letzten elf Spielen liegen bei knapp 20 Punkten, 9 Rebounds und 9 Assists – WOW! Es fehlt nur noch der Erfolg, doch die Unerfahrenheit und auch die Verletzungen von Mayo, Carter-Williams, Vasquez oder Henson schwächten die Mannschaft enorm. So bleibt für die letzten Wochen nur ein kleiner Funke Hoffnung und die Freude über die jüngste Entwicklung von Parker und Antetokounmpo.
Raptors in wichtiger Phase
Bei Toronto läuft es bekanntermaßen wesentlich besser, obwohl Neuzugang DeMarre Carroll einen Großteil der Saison verpasste. Toronto war davon aber unbeeindruckt und gewann zuletzt neun von elf Spielen. Die ärgerlichen Niederlagen gegen Detroit und Houston sind auch vergessen und die letzten drei Siege gegen die Nets, Hawks und Heat sorgten in der Eastern Conference für klare Verhältnisse.
Mit Spielen gegen die Bulls gestern (Ergebnis fehlte) und den Bucks heute und im Anschluss Duellen gegen die Pacers, Celtics, Magic und erneut den Celtics, können die Raptors ihre Form aber bestätigen und auch die Position in der Tabelle festigen. So wird häufig nur über die Cavs und die besten vier Teams der Western Conference gesprochen, obwohl die Raptors die viertbeste Bilanz der Liga haben.
Weiterhin bleibt es dabei, dass die Mannschaft dabei hervorragend harmoniert und aus einer soliden Verteidigung heraus agiert. Offensiv sind Lowry und DeRozan weiter die Motoren und zuletzt war es wieder mal DeRozan der scoringtechnisch überzeugen konnte. In den sechs Spielen im März erzielte er bisher 30,2 Punkte im Schnittt und überquerte dabei vier mal das 30 Punkte-Plateau. Sein Saisonschnitt liegt bei 23,8 Zählern, der beste Wert seiner noch jungen Karriere.
Tipp
Die Raptors gehen auf Grund der insgesamt besseren Form als Favorit ins Spiel. Sie haben zwar die Doppelbelastung und den Reisestress zu verkraften, doch da sie auch die bisherigen drei Duelle gegen die Bucks allesamt gewinnen konnten (106-87, 90-83, 111-90) werden sie auch heute als Sieger vom Feld gehen und damit weiteren Druck auf die Cavs ausüben.
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Player to watch: Giannis Antetokounmpo
Der junge Grieche spielte in seiner Karriere bisher 223 Saisonspiele. Sein erstes Triple Double erzielte er erst im 213. Spiel, doch er ließ in den folgenden zehn Spielen drei weitere folgen. In der Rolle als Point Guard blüht er auf und seine Vielseitigkeit ist mit gerade einmal 21 Jahren schon überaus beeindruckend. Auch gegen die Raptors wird er sie versuchen auszuspielen, auch wenn seine Mannschaft insgesamt unterlegen scheint. Seinen Punkteschnitt sollte er in dieser Form mit 17 Punkten problemlos erreichen können.