NBA Vorschau 2013/2014

nba 2013 2014Was waren das für aufregende Playoffs im vergangenen Mai und Juni. Spektakuläre Spiele, Spieler, die sich einen Namen machten und ein verdienter Champion, der sich angeführt von LeBron James, den Repeat sichern konnte.

Die Playoffs im Jahr 2013 hielten alles parat, was sich ein Basketballfan wünschen kann. Overtime-Spiele, Game-Winner, Aufholjagden, Stars die in großen Momenten ihre Klasse unter Beweis stellten oder auch Underdogs, die ihre teils übermächtig scheinenden Gegner an ihre Grenzen brachten. Die Messlatte in der ersten Saison nach dem Lockout wurde also direkt sehr hoch gesetzt und stellt die Frage, ob die Saison 2013-14 einen ähnlich spannenden Verlauf nehmen kann. Doch eines sei bereits jetzt gesagt: Die Off-Season tut bisher alles um die Grundlage für eine  noch spannendere Saison zu schaffen.

Einige große Namen fanden ein neues zu Hause, einige Oldies hängen noch ein wenig Zeit dran, der ein oder andere Rückkehrer schnürt nochmal die Schuhe und ja, auch die deutschen Fans sollten im nächsten Jahr mehr denn je auf ihre Kosten kommen. Auch der neue, gerade erschienene Spielplan hält einige Highlights bereit und lässt die Lust auf die kommende Saison langsam steigen.

Im Folgenden wollen wir einen kleinen Blick auf die Teams, verschiedene Trades und Wechsel richten und bereits jetzt eine kleine Ausschau auf die kommende Saison werfen.

Eastern Conference

Platz 15 – Orlando Magic

Die  Magic gehören zu den Teams, deren Off-Season eher etwas ruhiger verlief. Die großen Highlight-Trades blieben aus und nach dem in den letzten Off-Seasons das Dwight Howard-Dilemma kein Ende zu nehmen schien, verlief es diesmal etwas entspannter.

Mit dem zweiten Pick im Draft sicherte sich Orlando die Dienste von Victor Olapido. Mit ihm, Tobias Harris, der in der letzten Saison bereits einige viel versprechende Spiele zeigte und Nikola Vucevic, haben die Magic drei gute junge Spieler, die ihnen in den nächsten Jahren sicher viel Freude machen werden.

Zunächst gelten sie aber sicher weiter als Ergänzung zu Afflalo, Nelson, Davis und Co, die jedoch in der letzten Saison, teils verletzungsbedingt, ein wenig den eigenen Ansprüchen hinterherliefen.

Ergänzt wird das Team zudem wieder von Turkoglu, der nach seiner Doping-Sperre wieder dabei sein wird. Verschiedene Role-Player von denen sicher noch etwas mehr als im letzten Jahr erwartet werden kann, komplettieren den Kader, der aber mit den Playoffs im Osten wohl nichts zu tun haben wird.

Platz 14 – Charlotte Bobcats:

Das Team von Michael Jordan konnte in den letzten Jahren nicht überzeugen und war auch in der letzten Saison Jahr kein ernst zu nehmender Playoff-Kandidat. Wieder mal waren die Vorhaben in der Off-Season groß und immerhin konnte neben einem neuen Coach, Steve Clifford, auch ein namhafter Neuzugang verpflichtet werden.

Mit Al Jefferson, sicherten sich die Bobcats die Dienste des Big-Mans der Utah Jazz. Ob er sich jedoch als Franchise-Player auszeichnen kann bleibt vorerst abzuwarten. Mit annehmbaren Stats machte sich Jefferson bisher einen Namen, doch fehlende Defense verwehrte ihm bisher den Sprung zu den ganz großen Stars.

Neben Jefferson wurde zudem Cody Zeller an der 4. Stelle des Drafts gezogen und somit erhöhte sich die Qualität unter den Körben der Bobcats enorm. Leider blieben jedoch weitere namhafte Neuzugänge aus und es bleibt mehr als fraglich, was die Mannschaft mit weiteren Spieler wie Kemba Walker, Ramon Sessions, Gerald Henderson, Michael Kidd-Gilchrist, Bismack Biyombo oder Ben Gordon tatsächlich reißen kann.

Das positivste Highlight bleibt daher für viele Fans wohl der für 2014 angekündigte Namenswechsel. Mit dem Rückkehr zum alten Namen „Charlotte Hornets“ hoffen viele Fans auch auf die Rückkehr zu besseren Zeit in der man zumindest mal realistisch über die Playoffs nachgedacht werden darf.

Platz 13 – Cleveland Cavaliers

Die Cleveland Cavaliers haben gute Chancen, DAS Überraschungsteam in der kommenden Saison zu werden.

Nach Jahren der Enttäuschung über den Abgang von LeBron James, schien es bereits zu Beginn der letzten Saison, als hätte die Truppe aus Cleveland mit Kyrie Irving einen neuen, fähigen Anführer gefunden. Anderson Varejao zeigte zudem enorme Verbesserungen im Spiel und Rookie Dion Waiters überzeugte ebenfalls mit einigen, tollen Spielen. Leider ließ das Verletzungspech aber nicht von der Truppe ab und so gingen viele Spieler verloren um an Ende stand nur ein schwacher 13. Platz im Osten.

Doch für das viele Pech während der Saison, sollten die Cavs beim Draft eine Wiedergutmachung bekommen. Mit dem 1. Pick hatten die Cavaliers die freie Wahl und sie sicherten sich, für einige etwas überraschend, die Dienste von Anthony Bennett. Doch damit ging die Off-Season gerade erst los.

Mit Earl Clark und Jarrett Jack konnten die Cavs zwei weitere, starke Rollenspieler verpflichten, die bei den Lakers bzw. Warriors zu wichtigen Stützen wurden. Zu guter letzt sicherten sie sich außerdem die Dienste von Andrew Bynum, der sofern er fit werden sollte, sicher einige riesige Verstärkung sein wird.

Mit einem Stammkader von Irving, Bynum, Vareajo, Jack, Clark, Waiters, Thompson, Miles, Gee und Nr. 1-Rookie Bennett haben die Cavs einen tiefen, mit All-Stars und Superstars gespickten Kader, der bei etwas Glück was die Gesundheit angeht sicher für Furore sorgen kann und für die großen Teams im Osten sicher gefährlicher sein kann, als ihnen lieb ist.

Platz 12 – Washington Wizards

Die Washington Wizards machen das Quartett der Teams mit den ersten vier Picks komplett. Mit Otto Porter wählten die Wizards an 3. Stelle den Shooting Forward aus Georgetown, der dem Team natürlich auch langfristig eine wichtige Stütze werden soll.

Nachdem man im letzten Jahr durch die Verletzungen von Wall und Nene jedoch etwas Verletzungspech hatte und in dieser Off-Season die großen Trades und Verpflichtungen ausblieben, beweist das Management Vertrauen in den vorhandenen Kader. Sicher haben sie mit Wall, Nene, Ariza, Beal, Okafor oder auch Webster und Maynor den ein oder anderen guten Spieler oder besseren Rollenspieler, doch insgesamt scheint die Leistungsdichte etwas gering und außer dem ein oder anderen Überraschungssieg, wird das Team aus Washington wohl nicht viel mehr als kleine Außenseiterchancen auf einen Playoff-Platz haben.

Viel wird sicher von der weiteren Entwicklung von John Wall abhängen, dessen Dienste sich die Wizards gerade erst für 80 Millionen Dollar und fünf weitere Jahre sicherten.

Platz 11 – Detroit Pistons

Die Detroit Pistons gehörten in dieser Off-Season zu den fleißigsten Teams und überholten einen großen Teil des Kaders. Angefangen beim Wechsel des Trainers von Lawrence Frank zu Maurice Cheeks, sind hier sicher in erster Linie die Verpflichtungen von Josh Smith und Brandon Jennings zu nennen, die beide ihre für ihre Qualitäten bekannt sind. Ergänzen sollen diese beiden vor allem Andre Drummond und Greg Monroe, die beide in der letzten Saison oder vor allem in der diesjährigen Summer-League zeigten, was in ihnen steckt.

Zudem wurden sich die Dienste von Chauncey Billups gesichert, der spielerisch zwar nicht mehr die Hilfe sein wird, die sein Name verspricht, doch durch seine Erfahrung  gerade für Jennings eine große Unterstützung werden könnte.

Abzuwarten bleibt jedoch zunächst, wie die Starting Five letztlich aussehen wird und welche Spieler sich im Trainigscamp am besten präsentieren. Auch die Leistungen von Jennings und Smith werden sicher kritisch beäugt, stellten viele Fans die tatsächliche Leistungsfähigkeit der beiden in Frage, da verschiedenste Statistiken immer wieder Fragen über das Spielverständnis und die Qualität der Entscheidungen aufwarfen.

Sollten sie jedoch harmonieren, motiviert auftreten und ein gutes Zusammenspiel entwickeln, könnten aus dem Champ von 2004, der nun viele schwache Jahre zu verkraften hatte, wieder ein interessantes Team werden, was sicher für die eine oder andere Überraschung gut sein könnte.

Platz 10 – Toronto Raptors

Die Off-Season der Raptors ist recht schnell zusammengefasst. Im Draft ohne Pick und als namhafteste Neuzugänge Tyler Hansbrough und Steve Novak, zeigen, dass bei den Raptors nicht besonders viel geschah. Nachdem man in der letzten Saison durch den Trade von Ed Davis und Jose Calderon, Rudy Gay verpflichten konnte, haben die Raptors den Superstar, um den sie das Team aufbauen wollen.

Gut möglich scheint jedoch, dass noch einige Trades folgen, schließlich wurde nach langen Verhandlungen der junge und zielstrebige GM der Denver Nuggets verpflichtet. Masai Ujiri zeigte bereits in Denver, dass er vor großen Entscheidungen nicht zurückschreckte.

Eine weitere wichtige Personalie klärte sich nicht durch die Verpflichtung von Steve Novak. Man gewann hier nicht nur einen guten Shooter, sondern wurde auch den dicken Vertrag von Andrea Bargnani los, der in der letzten Saison mehr durch Verletzungen als durch gute Leistungen auffiel. Ob Quentin Richardson, der ebenfalls im Zuge dieses Trades nach Toronto kam, an alte Zeiten anknüpfen kann, bleibt fraglich,  doch immerhin konnte man sich von der Bargnani trennen, der die Erwartungen als ehemaliger Top-Pick nie wirklich bestätigte.

Somit wird man in diesem Jahr einen erneuten Angriff auf die Playoff-Plätze wagen, doch beim insgesamt etwas dünn besetzten Kader wäre ein Erreichen der Playoffs, auch wenn in der vergangenen Saison knapp war, auf Grund der großen Konkurrenz eine Überraschung.

Platz 9 – Philadelphia 76ers

Mit riesigen Hoffnungen war man im letzten Jahr in die Saison gestartet. Die Verpflichtung von Andrew Bynum sollte alles verändern und die 76ers zu einem Top-Team machen. Leider kam jedoch alles anders, Bynum zeigte sich teils unprofessionell, wurde nie fit und machte letztlich nicht ein Spiel im Trikot der Sixers.

Somit war auch verständlich, dass sich die Sixers von ihm trennten, er das Team Richtung Cleveland verließ und so einen erneuten Umschwung einleitete. Erstaunlich war zudem der Trade von Jrue Holiday, der sich erst im letzten Jahr zu einem All-Star entwickelte. Anstatt das Team mit ihm neu aufzubauen, gaben sie den frisch gebackenen All-Star ab und holten sich mit Nerlens Noel im Trade den vermeintlichen Top-Pick, der jedoch auf Grund seiner Verletzung bis auf Rang 6 im Draft abrutschte.

Somit ist klar, dass Philly bestimmt ein Auge auf den kommenden Draft gerichtet hat und mit einem hohen Pick im Draft 2014 und Nerlens Noel, dessen Rückkehr sich eventuell auf Anfang des Jahres 2014 verschieben kann, auf einen Neuanfang ausgerichtet ist.

Die Playoffs sind somit wohl kein Thema und auf die Fans in Philadelphia wartet eine harte Saison, in der sie sicherlich viele Niederlagen verkraften müssen.

Platz 8 – Milwaukee Bucks

Die Milwaukee Bucks überraschten mit ihrer Personalpolitik sicher einige Fans. Nachdem sie in der vergangen Saison noch die Playoffs erreichen konnte, trennten sie sich von ihrem kompletten Backcourt. Nicht nur das Monta Ellis und Brandon Jennings das Team verließen, auch JJ Reddick, Mbah a Moute und Dalembert kehrten den Bucks den Rücken und sorgten so dafür, dass die hinterlassenen Lücken noch größer wurden.

Angefangen mit einem neuen Coach und Coaching-Team wurden die Spots aber nach und nach aufgefüllt: Brandon Knight, Gary Neal, Zaza Pachulia, Carlos Delfino, Luke Ridnour und vor allem OJ Mayo sind die bekanntesten Neuzugänge in Milwaukee. Insgesamt hat Neu-Coach Larry Drew also durchaus einen fähigen Kader, doch klar ist auch, dass die meisten Spieler bisher eher die zweite Geige spielten und sich nun als Führungsspieler entwickeln müssen. Daher bleibt abzuwarten, ob der Erfolg aus dem letzten Jahr wiederholt werden kann, oder ob die Konkurrenz den Bucks in diesem Jahr ein wenig enteilt ist.

Sicher ist jedoch, dass eine klare Entwicklung bisher schwer zu erkennen ist und es scheint, als wäre mehr als die eine oder andere Playoff-Teilnahme das Maximum, was von den Bucks in den nächsten Jahren zu erwarten ist.

Platz 7 – Boston Celtics

Wow! Die Boston Celtics sorgten sicher für einen der, wenn nicht sogar den größten Paukenschlag in der diesjährigen Off-Season. Für viele Fans doch leider in negativer Hinsicht. Nachdem man sich bereits vor der letzten Saison von Ray Allen trennen musste, machten die Celtics in dieser Off-Season mehrere Moves die für Aufsehen sorgten.

Zunächst ließen sie Coach Doc Rivers ziehen und gaben damit den Meister-Coach aus dem Jahr 2008 in Richtung der Clippers ab. Schnell wurden Gerüchte laut, dass Garnett ihm folgen sollte, doch nach vielen Überlegungen kam dann die Riesen-Überraschung. Nicht nur das Kevin Garnett tatsächlich getradet wurde, auch Jason Terry und Paul Pierce, der mit 15 Jahren Celtics ein Urgestein in Boston war, folgten dem Forward nach Brooklyn. In einem Mega-Deal wurden unter anderem MarShon Brooks, Kris Humphries und Gerald Wallace verpflichtet und das Team der Celtics so von Grund auf umgekrempelt.

Mit neuem Coach, dem nach schwerer Verletzung wieder kehrendem Rondo und einem komplett neuen Kader bleibt nun abzuwarten, was die Celtics in der kommenden Saison zu leisten im Stande sind und ob die Leistungen, die letztlich nicht mehr für den großen Wurf reichten, wiederholt werden können. Mit Rondo, Lee, Bass, Crawford, Bradley, Green, Wallace, Humphries, Sullinger und Rookie Olynyk, der in der Summer League für großes Aufsehen sorgte, haben die Celtics durchaus einen fähigen Kader, doch ein Erreichen der Playoffs könnten schon zu einem großen Kampf werden.

Platz 6 – Atlanta Hawks

Obwohl die Atlanta Hawks in den letzten Jahren immer sicher in die Playoffs einziehen konnten, waren sie stets ein Team was nie die wirklich große Aufmerksamkeit bekam. Dies wird sich aber zumindest für deutsche Fans in der kommenden Saison ändern. Mit Dennis Schröder wählten die Hawks nach Nowitzki, Ohlbrecht (und Kaman) den vierten deutschen Spieler in die NBA. An Platz 17 gedraftet ging für den jungen Deutschen natürlich ein großer Traum in Erfüllung und während er in der Summer League überzeugende Auftritte zeigte, arbeitete das Management der Hawks weiter am Kader aus Atlanta.

An erster Stelle sind hier sicher die Abgänge von Josh Smith und Zaza Pachulia zu nennen, schließlich bildeten sie über Jahre einen wichtigen Teil des Teams. Auch Coach Larry Drew wurde und entlassen um einen Neuanfang zu starten.

Mike Budenholzer von den San Antonio Spurs übernahmen das Amt. Mit Paul Millsap kam zudem adäquater Ersatz aus Utah, der mit Al Horford nun für Schrecken unter den Körben sorgen soll.

Der Abgang von Smith scheint schwer zu ersetzen, doch immerhin konnte mit Jeff Teague ein wichtiger Spieler gehalten werden. Mit dem wieder genesenem Lou Williams und dem Neuzugang Schröder scheinen die Hawks auf den kleinen Positionen gut besetzt und bereit um die großen zu ärgern.

Leicht wird es auf Grund der starken Konkurrenz nicht, doch man darf gespannt sein, wie sich das Team ohne absoluten Superstar präsentieren wird.

Platz 5 – Chicago Bulls

Derrick Rose is back! Eigentlich könnte man es bei diesen Worten belassen, schließlich warten die Fans in Chicago sehnlichst!!! auf die Rückkehr ihres MVPs.

Nach einer ganzen Saison Pause, nahm sich Rose so viel Zeit wie kaum ein Spieler zuvor und scheint nach eigenen Angaben fitter und besser als je zuvor. Trotzdem bleibt natürlich die Frage, ob Rose nach seinem Kreuzbandriss wieder zu alter Form finden kann. Sein Team wird sich jedoch auf die Rückkehr freuen, schließlich schien er in den letzten zwei Playoff-Teilnahmen immer das fehlende Puzzleteil zum großen Wurf. Das große Herz der Role-Player sorgte für viele packende Playoff-Spiele in denen letzten Endes ein wenig die Kraft und eben dieser eine Spieler zu fehlen schien.

Sicher tut der Abgang von Nate Robinson weh, da er vor allem zum Ende der Saison tolle Spiele ablieferte. Trotzdem scheint das Team von Coach Thibodeau bereit um erneut anzugreifen um diesmal mit Rose noch gefährlicher zu sein.

Durch die Rückkehr ihres Superstars gelten die Bulls, die sich in den Playoffs mit 1 zu 4 gegen Miami verabschiedeten, aber neben Rose auch auf Deng und Hinrich verzichten mussten, direkt wieder als Favorit auf den Titel oder zumindest als einer der engsten Verfolger der Miami Heat. Bei den Bulls kann man die Freude auf die neue Saison jedenfalls spüren und man darf gespannt nach Chicago schauen und darauf, ob Derrick Rose nach seiner Rückkehr und seinen großen Worten in der Off-Season auch Taten folgen lassen wird.

Platz 4 – Brooklyn Nets

Deron Williams, Joe Johnson, Paul Pierce, Kevin Garnett, Brook Lopez, Jason Terry, Andrei Kirilenko, Reggie Evans, Andray Blatche, … beim Betrachten der Namen wird vielen Fans der anderen Teams der Eastern Conference sicher Angst und Bange. Zwar teils in die Jahre gekommen, aber mit immer noch hervorragendem Ruf gesegnet, liest sich die Spielerliste der Brooklyn Nets wie die vergangener All-Star-Games.

Somit ist klar, dass die Nets ebenfalls einer der Favoriten auf den Titel sind. Die Abgänge wurden mehr als nur ersetzt und es fällt schwer Schwächen auszumachen.

Sicher wird das Alter ein Rolle spielen und fraglich ist, ob Rookie-Headcoach Jason Kidd seine Star-Truppe unter Kontrolle haben wird. Sollte Kidd jedoch auch als Trainer überzeugen, die Fitness vorhanden sein und die Harmonie im Team stimmen, könnten die Nets ganze schnell zum Topfavoriten avancieren und etwas ganz Besonderes erreichen.

Doch es gab in den letzten Jahren genug Beispiele, dass ein zusammengewürfelter, in die Jahre gekommener „Star-Haufen“ nicht das leistet was er verspricht und so wartet eine Menge Arbeit auf das Team aus Brooklyn um überhaupt ernsthaft in Meisterschafts-Diskussionen eingebracht zu werden.

 Platz 3 – Indiana Pacers

Die Indiana Pacers waren kurz vor dem großen Wurf. In einer großartigen Playoff-Serie, lieferten sie sich mit dem späteren Champion einen wahnsinnigen Schlagabtausch in dem sie letztlich leider mit 3-4 den Kürzeren zogen.

Vor allem Paul George und Roy Hibbert machten in den Playoffs riesige Schritte in ihrer Entwicklung und werden der Liga und vor allem den Pacers in den kommenden Jahren noch viel Spaß bereiten.

Durch die Verletzung von Danny Granger eigentlich auf dem Flügel etwas dünn besetzt, widersetzen sie sich jedoch allen Voraussagen und spielten sich mit tollen Spielen bis in die Conference-Finals. Fehlende Cleverness und Unerfahrenheit ließen sie letztlich scheitern, doch gleichzeitig auch auf eine hoffnungsvolle Zukunft blicken.

Auch die Off-Season ging ähnlich erfolgreich weiter. Zwar trennte man sich von Gerald Green und Energizer Hansbrough, doch die anstehende Rückkehr von Danny Granger, ein Trade von Rookie-Forward Plumlee für Luis Scola und die weiteren Verpflichtungen von Copeland und CJ Watson sorgen für die Verbesserungen und Vertiefungen des Kaders an den nötigen Stellen.

Somit darf man gespannt auf die kommende Saison warten, in der die Pacers sicher noch stärker und motivierter als in der letzten Saison auftreten werden. Auch sie zählen sicher zum Favoritenkreis auf den Conference-Titel und die Meisterschaft.

Platz 2 – New York Knicks

So erfreulich und vielversprechend die letzte Saison für die Knicks war, umso enttäuschender lief leider die diesjährige Off-Season des Teams aus New Yorks.

Nicht nur das der Madison Square auf Grund von Baumaßnahmen der Stadt in 10 Jahren einen neuen Standort braucht, auch die verschiedenen Kaderveränderungen sind für viele Knicks-Fans nur schwer zu verdauen. Mit Marcus Camby, Quentin Richardson, Chris Copeland und zu guter Letzt Steve Novak verließen einige Publikumslieblinge den Kader der Knicks. Auch Jason Kidd  wird nicht mehr auflaufen, nachdem er seine Schuhe an den Nagel hing und nun als Headcoach der Brooklyn Nets auf Titeljagd geht.

Als Neuverpflichtungen wurden mit Beno Udrih, Metta World Peace und Andrea Bargnani alte und ihrem Potential hinter her eilende Spieler verpflichtet, denen nur bedingt zugetraut wird, die hinterlassenen Lücken zu schließen.

Somit bleibt abzuwarten ob die Knicks nach der tollen, letzten Saison erneut eine so wichtige Rolle spielen können und ob die Verpflichtungen dafür sorgen Carmelo Anthony, dessen Vertrag im Jahr 2014 ausläuft, halten zu können.

Für die Knicks steht viel auf dem Spiel und sicher wird es viel aus dem Big Apple zu berichten zu geben. Ob dies am Ende sogar die erhoffte Meisterschaft sein wird, scheint aber eher unwahrscheinlich.

Platz 1 – Miami Heat

Der Meister aus dem Jahr 2012 schaffte in diesem Jahr den Repeat. Mit zwei unglaublichen Serien gegen die Pacers und Spurs verdienten sich die Heat ihren zweiten Titel in Folge und zeigten in den Spielen nicht nur, dass sie mit LeBron James den besten Spieler der Liga haben, sondern zudem, wohl auch das beste Team.

Die Frage warum dies so ist, ist auch schnell beantwortet, schließlich konnten die Heat sich über die letzten Jahre vier Top-5 Draftpicks aus zwei der vermeintlich besten Draftklassen jemals sichern. Mit James, Wade und Bosh hat man drei Top-5-Picks aus dem Jahr 2003. Ray Allen ist der vierte Top-5-Pick, aus dem Jahr 1996, aus dem neben Ray Allen, auch Kobe Bryant,  Allen Iverson oder Steve Nash hervorgingen.

Doch damit nicht genug. In der diesjährigen Off-Season war natürlich auch der Champion fleißig und sicherte sich die Dienste des Nr. 1 Picks aus dem Jahr 2007, Greg Oden. Natürlich spielte dieser lange nicht und setzte die letzten Jahre verletzungsbedingt aus, doch sollte er an die ihm voraus gesagten, spielerischen Leistungen anknüpfen können, dürfte Miami trotz des Abgangs von Mike Miller bestens auf den Ansturm  der Verfolger vorbereitet sein.

Auf Miami wartet im Osten also eine Menge Arbeit, doch trotzdem gehen sie als Topfavorit in die kommende Saison. Allein die Vorschau der Eastern Conference zeigt also schon die Tiefe und die Stärke der NBA. Kommen wir nun aber zum Westen, in dem sich auch einiges getan hat.

Western Conference

Platz 15 – Phoenix Suns

Die Phoenix Suns haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nach einem schwachen Jahr 2012-13 wollen sie in der kommenden Saison durchstarten.

Ein neuer Coach wurde mit Jeff Hornacek geholt, einige (alte) Spieler wurden mit Scola, O’Neal, Hunter, Dudley und Johnson abgegeben und im Gegenzug einige junge Spieler geholt.

Angefangen mit Alex Len, der als 5. Pick zu den Suns stoß, ergänze das Team den Kader mit Caron Butler,  Eric Bledsoe, Gerald Green, Miles Plumlee und einigen weiteren Draftpicks. Zu guter Letzt freuen sich die Fans zudem auf die Rückkehr von Channing Frye, der nach seiner Herz-OP wieder einsteigen wird.

Sicher wird es auch mit diesem Kader schwer in der starken Western Conference etwas zu erreichen, doch der Weg den die Suns eingeschlagen haben, sieht gut aus und man darf gespannt sein, wen die Suns alles ärgern können.

Platz 14 – New Orleans Pelicans

Ein neuer Name und ein neues Logo, öffnen nicht nur für die Bobcats die Möglichkeit wieder zu alten Zeiten zurück zu kehren. Die Änderungen ermöglichen auch den Fans in New Orleans die Chance zu einem Neuanfang.

Nach dem eher enttäuschenden letzten Jahr in dem Top-Pick Anthony Davis verletzungsanfällig war und daher nur phasenweise seine Klasse unter Beweis stellte, erwartet die Fans in diesem Jahr ein neuer Kader, mit einigen interessanten Veränderungen.

Trotz des guten 6. Picks, tradeten die Pelicans ihre Pick, Nerlens Noel nach Philadelphia, konnten aber im Gegenzug Jrue Holiday für sich gewinnen. Er soll zusammen mit dem weiteren Neuzugang Tyreke Evans, den Backcourt neu bestücken, nachdem man sich trotz einer tollen Saison von Greivis Vasquez trennte. Mit dem hoffentlich wieder genesenem Eric Gordon und Austin Rivers ist die Tiefe auf den kleinen Positionen vielversprechend, sodass man auch bei erneuten Verletzungen von Gordon oder Evans nicht ganz auf verlorenem Posten stünde. Auf den großen Positionen trennte man sich von Robin Lopez und sicherte sich im Gegenzug die Dienste von Greg Stiemsma. Mit Jason Smith und Ryan Anderson soll er Anthony Davis unterstützen, auf den nach dem Trade von Lopez sicher etwas mehr Verantwortung zukommt.

Somit starten die Pelicans mit neuer Hoffnung, tiefen Backcourt und einer Menge Motivation in die kommende Saison, in der ein weiterer Trade nicht unmöglich scheint um eventuelle Differenzen um Spielzeitansprüche oder Verletzungssorgen zu beheben.

Platz 13 – Sacramento Kings

Auch die Sacramento Kings scheinen sich zumindest auf dem Papier ein wenig verbessert zu haben. Natürlich schmerzt Abgang von ehemaligen Rookie of the Year Evans. Doch die Verletzungsanfälligkeit und sein Spielstil waren nicht immer das was sich das Management von ihm versprach. Mit Greivis Vasquez konnten die Kings nun einen „Pass-First-Point-Guard“ nach Sacramento holen, was darauf schließen lässt, DeMarcus Cousins mehr denn je in die Offensive einzubinden.

Rookie-Headcoach Mike Malone hat zudem Carl Landry und den siebten Pick Ben McLemore, der als hoffnungsvoller Shooting-Guard ins Team mit eingebunden werden soll, für seinen Kader bekommen. Auch Mbah a Moute verstärkt die Kings, die neben Evans, nur noch Toney Douglas abgaben.

Riesenschritte werden sie Kings sicher nicht machen, doch nach einer turbulenten Saison hoffen die Verantwortlichen mit einigen neuen Gesichtern etwas Ruhe einkehren zu lassen, sodass sich mehr auf den Basketball konzentriert und  ein Grundstein für die Zukunft gelegt werden kann.

Platz 12 – Minnesota Timberwolves

Die Erwartungen in Minnesota waren im letzten Jahr hoch. Rubio, Love, Kirilenko oder Brandon Roy waren nur einige der Namen, die für Furore sorgen sollten. Doch das Verletzungspech holte die Wolves ein und so folgte eine Saison im Niemandsland mit vielen frustrierenden Geschehnissen.

Mit Stiemsma, Ridnour und Kirilenko und zwei weiteren Rollenspielern trennte man sich daher auch nur Rollenspielern, wusste diese aber durch  Kevin Martin, Corey Brewer und Ronny Turiaf ordentlich zu ersetzen. Einige Picks, vor allem Shabazz Mohammed als 14. Pick, sollen ebenfalls für Überraschungen sorgen, wobei dieser auf Grund seiner Verletzung und der Suspendierung beim Rookie-Programm bisher eher negativ auffiel. Trotzdem sehen die Timberwolves der Saison erneut positiv entgegen, konnten viele Rollenspieler in der letzten Saison einen Schritt nach vorne machen.

Sollten sie zudem Center Pekovic halten können, hätten sie mit ihm und Love sicher ein gefürchtetes Duo unter den Körben, das für die nötigen Freiräume für Rubio und Co. sorgen könnte.

Platz 11 – Portland Trail Blazers

Rein rechnerisch hatten die Blazers gegen Ende der letzten Saison noch gute Chancen auf die Playoffs, doch eine Negativserie und wohl ein wenig fehlende Klasse und Erfahrungen brachten letztlich nur Platz 11.

Die Abgänge von Pavlovic, Maynor und Hickson scheinen zunächst auch wie ein Schritt in die falsche Richtung, doch bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Blazers durchaus gute Arbeit geleistet haben.

Mit Rookie of the Year, Damian Lillard und LaMarcus Aldridge sind die beiden Superstars sicher und auch der Rest des Kaders scheint den Ansprüchen gerecht zu werden. Die Neuzugänge Thomas Robinson,  Robin Lopez, Dorrell Wright, Earl Watson und vor allem Mo Williams vertiefen den Kader qualitativ und so werden die Blazers in der kommenden Saison erneut auf die Playoff-Plätze schielen.

Gespannt darf man die Entwicklung von Meyers Leonard beobachten, der bereits letztes Jahr viel Spaß machte. Doch neben ihm und natürlich Damian Lillard werden viele Augen auf Rookie CJ McCollum gerichtet sein, der die Blazers hoffnungsvoll stimmt.

Nach einem enttäuschenden Ende in 2013 hoffen nun alle auf einen besseren Ausgang in 2014, für den in der Off-Season bisher hart gearbeitet wurde.

Platz 10 – Dallas Mavericks

Mit einem offenen Brief wandte sich Mavericks-Owner Marc Cuban zuletzt an die Öffentlichkeit, und erklärte die Moves seiner Mannschaft und versuchte den Fans die Entscheidungen der vergangen Jahre näher zu bringen. Nachdem die Mavs zu einem der Teams gehörten, denen Dwight Howard die kalte Schulter zeigte, machte er keinen Hehl aus seiner Enttäuschung und kritisierte den Center für den eingeschlagenen Weg.

Die Mavs selbst, mussten nach Howards Absage also auf den Plan B zurückgreifen, der sich schwerer als gedacht darstellte. Mit Dirk Nowitzki als gesetztem Star-Spieler trennte man sich zunächst von Brand, Mayo, Kaman, Collison, Morrow, Cunningham und einigen anderen Spielern, die der Rolle des letzten Jahres nicht gerecht wurden.

Geholt wurden als Ergänzungen Ellis, Calderon, Ellington, Dalembert, Blair und einige junge Spieler. Adäquat ersetzt scheinen die Abgänge also schon, doch das neue Team bedarf sicher einiger Eingewöhnungszeit und es bleibt abzuwarten, wie schnell dies gelingen kann. Auch der große Wurf scheint mit den Spielern nicht wirklich möglich und man darf gespannt sein, was sich Cuban für die Free-Agents im Jahr 2014 ausdenkt.

In der Hoffnung mit einem gesunden Kader die Playoffs zu erreichen, um hier vielleicht den einen oder anderen zu ärgern, gehen die Mavs also ins nächste Jahr der Umstrukturierung.

Platz 9 – Utah Jazz

Das packende Finish um die Playoff-Plätze in der letzten Saison endete für die Utah Jazz leider negativ und man verpasste die Runde der letzten 16 um zwei Spiele.

Ob es in der kommenden Saison überhaupt so knapp wird, scheint nach der abgelaufenen Off-Season aber eher fraglich. Mit Jefferson, Millsap, Carroll, Foye und einigen weiteren Abgängen, verlor das Team klar an Qualität.

Rookie Trey Burke, Andris Biedrins, Richard Jefferson, Brandon Rush und noch einige andere Spieler scheinen die Qualität aber nur bedingt auffangen zu können und so steht das Team vor einer schwierigen Saison. Mit Derrick Favors und Enes Kanter stehen zwar direkt zwei neue Big-Men in den Startlöchern, doch letztlich werden sich die Jazz wohl auf einen hohen Pick im Jahr 2014 freuen dürfen.

Platz 8 – Houston Rockets

Ein wenig überraschend rutschten die Houston Rockets zum Ende der Saison noch auf den achten Platz. Das neu zusammengewürfelte Team fand sich relativ schnell und auch wenn Jeremy Lin, nie an die überragenden Leistungen bei den Knicks anknüpfen konnte, überzeugte das Spaß-machende Spiel von Kevin McHales Mannschaft.

Trotzdem folgten in der Off-Season einige Änderungen und Delfino und Robinson waren nur zwei der Abgänge der Rockets. Doch die Houston Rockets schafften etwas, was viele Teams der NBA versuchten. Sie gewannen das Tauziehen um Star-Center Dwight Howard und sorgten somit vermutlich für eine Neusortierung der Western Conference. Mit weiteren Neuzugängen wie Casspi, Aaron Brooks oder Marcus Camby vertieften die Rockets ihre Mannschaft ungemein, fingen die Abgänge ab und machten sich durch die Verpflichtung von Howard zu einem der absoluten Topfavoriten.

Auch wenn Omer Asik nur bedingt glücklich über die Verpflichtung war, scheint McHale seine Truppe in den Griff zu bekommen und nach den tollen Entwicklungen von Motiejunas und vor allem Parsons scheinen die Rockets kein Limit zu kennen und den ganz großen Wurf anzupeilen.

Platz 7 – Los Angeles Lakers

Für viele Fans der NBA, war der Abgang von Dwight Howard sicher die erfreulichste Nachricht des Jahres. Nach langem Hin und Her und vielen Überzeugungsversuchen der Lakers, entschied sich der Big-Man gegen LA und für die Houston Rockets und hinterließ ein großes Loch und viele staunende Gesichter bei den Lakers. Doch damit nicht genug. Das Management der Lakers trennte sich zudem vom stark aufspielenden Earl Clark und musste zudem Metta World Peace ziehen lassen. Antawn Jamison, Devin Ebanks, Darius Morris, Chris Duhon und Andrew Goudelock komplettieren die Abgänge der Lakers, die in der vergangenen Saison vor allem durch die vielen Verletzungen enttäuschten.

Als Neuzugänge sicherten sich die Lakers allerdings einige dringend benötigte Puzzleteile. Chris Kaman, Nick Young, Wesley Johnson, Jordan Farmar und Rookie Ryan Kelly füllten den immer noch stark besetzten Kader um Kobe Bryant, Pau Gasol und Steve Nash auf.

Auch für die deutschen Fans der NBA gibt es eine erfreuliche Meldung. Nachdem Elias Harris im Draft nicht gewählt wurde, nutzte er die Chance in der Summer League und spielte sich mit beherzten Leistungen und Einsatzwille ins Team der Lakers und gibt Coach D‘Antoni damit Eigenschaften, die man im letzten Jahr von vielen Spielern vermissen ließ.

Für die Lakers steht eine interessante Saison an, die jedoch je nach Gesundheitszustand von Kobe, Nash und Co. besser laufen könnte als viele erwarten. Gestandene Rollenspieler, mehr Athletik und eine klarere Rollenverteilung als im letzten Jahr könnten die Lakers wieder nach oben führen, denn auch im Coaching Bereich wurde mit Kurt Rambis jemand verpflichtet, der sicher die größte Schwachstelle der Lakers, die Verteidigung, verbessern wird.

Sollte jedoch vor allem Kobe nach seiner Achillessehnenverletzung nicht wieder fit werden und auch Nash weiter mit kleineren Verletzungen zu kämpfen haben, könnte die Saison jedoch auch kippen und die Lakers sich am Ende der Saison im Draftpool wieder finden.

Platz 6 – Golden State Warriors

Angeführt von Stephen Curry waren die Warriors in der vergangenen Saison eines der am meisten Spaß-machensten Teams. Dem überraschenden Playoff-Sieg gegen die Denver Nuggets folgte eine spannende Serie gegen die Spurs, in der sich die Warriors der Erfahrung geschlagen geben mussten.

Mit den bitteren, aber wichtigen Erkenntnissen aus der Niederlage starten die Warriors nun in die nächste Saison in der sie an die tollen Leistungen anknüpfen wollen. Helfen soll ihnen dabei eine überraschende Neuverpflichtung. Mit Andre Igoudala wurde sich ein All-Star gesichert, der Erfahrung mitbringt und sicher mehr als eine Ergänzung für das Team sein wird. Zudem wurde das Team um Marreese Speights, Toney Douglas und Jermaine O’Neal erweitert.

Was auf den ersten Blick wie eine gelungene Off-Season scheint, wird auf den zweiten Blick aber etwas revidiert. Mit Jarrett Jack, Carl Landry, Andries Biedrins und Richard Jefferson verließen einige wichtige Rollenspieler das Team. Vor allem der Ausfall von Jack und Landry wird sicher nicht einfach zu kompensieren.

Trotzdem geht das Team um Mark Jackson mit viel Vorfreude in die Saison und hofft, getragen von Stephen Curry, die Leistungen des letzten Jahr mehr als wiederholen zu können.

Platz 5 – Memphis Grizzlies

Viele wurde während der letzten Saison geschimpft, als die Grizzlies ihr Team auseinander brachen und Rudy Gay nach Toronto tradeten. Im Endeffekt bestätigten die Neuzugänge aber den Grund des Trades und zeigten über Saison und Playoffs tolle Leistungen.

Erst im Conference Finale gegen die Spurs musste man sich, wohl etwas zu deutlich, mit 0-4 geschlagen geben. Etwas überraschend kam daher die Entlassung von Coach Lionel Hollins am Ende der Saison, der zudem von einem unerfahrenen Coach, Dave Joerger, ersetzt wurde. Mit Darrell Arthur und Austin Daye trennte man sich außerdem von zwei wichtigen Rollenspielern, die versucht wurden durch Mike Miller, Kosta Koufous und einige Draft-Picks zu ersetzen.

Nachdem die Grizzlies in den vergangenen Jahren häufig für Furore sorgten und immer der letzten Tick fehlte, bleibt abzuwarten ob die Pre-Sason das während der Saison veränderte Team weiter zusammenschweißen kann und ob die tollen Leistungen bei der starken Konkurrenz wiederholt werden können.

Platz 4 – Los Angeles Clippers

Die Clippers hatten ein enttäuschendes Ende der letzten Saison. Nach einer teils herausragenden Saison endeten die Playoffs bereits in der ersten Runde, in der die Grizzlies die Schwächen der Clippers klar offen legten.

Doch die Clippers versuchten in der Off-Season alles um das eigentlich starke Team zusammen zu halten und vor allem Chris Paul langfristig an den Verein zu binden.

Dieses gelang gut, denn Paul verlängerte und man konnte mit Doc Rivers einen meisterschaftserfahrenen Coach dazu gewinnen. JJ Reddick, Daren Collison, Jared Dudley und Byron Mullens geben dem Team zudem weitere Tiefe und stellten einige Schwäche im Dreipunkt-Spiel der Clippers ab.

Auch die Abgänge von Butler, Bledsoe, Billups und Turiaf konnten so gut aufgefangen werden und das Team blickt vor allem dank des neuen Coaches in eine vielversprechende Saison.

Einzig die Personalie um Lamar Odom ist derzeit noch zu klären, doch die Clippers stehen bereits jetzt in den Startblöcken und wollen das schwache Abschneiden des Playoffs schnellstmöglich vergessen machen. Ob der ganz große Wurf möglich ist, bleibt bei der Konkurrenz abzuwarten. Mit Paul, Griffin und Co. scheint jedoch eine Menge möglich.

Platz 3 – Denver Nuggets

Ähnlich enttäuschend  wie der Saisonabschluss der LA Clippers, verlief das Abschneiden der Denver Nuggets. Trotz mehrerer Verletzungen erkämpfte sich das Team Platz 3 und zeigte eine überragende Saison. Letztlich war aber das Fehlen von Danilo Gallinari nicht zu kompensieren und die Warriors waren zu stark.

Coach George Karl hatte zuvor die Auszeichnung zum Coach of the Year erhalten, nachdem er das Team ohne echten Superstart auf Platz 3 führte.

Das erneute frühe Playoff-Aus läutete dann bei den Nuggets aber ein Umdenken ein. Sowohl Coach Karl als auch GM Masai Ujiri wurden entlassen und die Nuggets stellten sich neu auf. Auch Andre Igoudala und Corey Brewer verließen die Mannschaft und schafften Platz für neue Kräfte.

Dieser werden angeführt durch Brian Shaw, der endlich sein erstes Coaching-Engagement erlang. Als Spieler verstärken den Kader Darrell Arthur, JJ Hickson,  Randy Foye und Nate Robinson, die alle vom Spielstil in das schnelle Spiel der Nuggets hineinpassen. Sicher wird Coach Shaw das Spiel ein wenig verändern, doch das hohe Tempo wird sicher dafür sorgen, dass viele Gegner im kommenden Jahr wieder hinter her laufen.

Platz 2 – Oklahoma City Thunder

Wer bei den Los Angeles Lakers im letzten Jahr noch nicht begriffen hatte, was eine Verletzung bei einem Team auslösen kann, wurde spätestens bei der Verletzung von Russell Westbrook belehrt. Nachdem er sich in den Playoffs eine Knieverletzung, fehlten den Thunder in den Playoffs eine wichtige Waffe und gegen ein entfesselt spielendes Team der Grizzlies reichte es letztlich nicht.

So endete eine vielversprechende Saison sehr enttäuschend und die Thunder bekamen keine faire Chance. Mit dem Wissen ein meisterschaftsfähiges Team haben, blieben die großen Veränderungen in der  Off-Season bisher aus. Einzig Kevin Martin verließ das Team und hinterließ eine kleine Lücke. Die Thunder holten sich bisher nur Rookies als Ergänzung und hoffen das Fehlen selbst auffangen zu können. Die tollen Summer-League-Leistungen von Jeremy Lamb machen Hoffnung, dass das Unterfangen funktioniert und so wird Oklahoma im nächsten Jahr erneut versuchen die Heat vom Thron zu verdrängen. Die Möglichkeiten sind da und Durant und Westbrook werden alles daran setzen ihre Mannschaft auf den Gipfel zu führen.

Platz 1 – San Antonio Spurs

Totgesagte leben länger. Auf keine Mannschaft der NBA passt dieses Sprichwort wohl besser als auf die San Antonio Spurs. Nach dem Meisterschaftstitel im Jahr 2007 wurde den Spurs jedes Jahr die nötige Frische und Qualität abgesprochen, doch besser denn je, zeigten sie in diesem Jahr was man mit starker Verteidigung, gutem Teambasketball und Erfahrung erreichen kann.

In einem der spannendsten Finals der NBA-Geschichte vergab ausgerechnet Tim Duncan den möglicherweise entscheidenden Wurf im siebten Spiel und vergab damit die Chance auf seinen 5. Titel.

Wieder einmal wurde anschließend schnell über mögliche Karriereenden spekuliert und ob das Team zusammenbleibt. Bis auf Gary Neal und DeJuan Blair konnten die Spieler aber gehalten werden, die mit einigen Rookies, Marco Belinelli und Jeff Pendegraph ergänzt wurden. Schmerzlich vermisst werden, könnten jedoch die beiden Assistant Coaches Brett Brown und Mike Budenholzer, die beide Headcoach-Jobs annahmen.

Somit steht den Spurs im kommenden Jahr der gleiche Kader zur Verfügung, der nur wieder einmal ein Jahr älter ist. Wie die Spurs jedoch mit der Finals-Niederlage umgehen werden und ob sich das Alter dieses mal bemerkbar macht, bleibt abzuwarten. Eins ist jedoch sicher… abschreiben darf man die Spurs nie und auch der ganz große scheint nicht unmöglich.

In der NBA hat sich in diesem Sommer also einiges getan und die Favoriten auf den Titel sind schwer zu benennen:

Miami, Indiana, Chicago, Oklahoma, San Antonio, Brooklyn!?

Was ist mit den Clippers, Knicks, Grizzlies, Rockets und den Lakers!?

Fest steht, dass der NBA eine Wahnsinns-Saison bevorsteht in der sicher vorher noch einiges passiert und auf die sich alle Fans freuen dürfen.

Der Spielplan beschert den Fans gleich zu Beginn mit den Duellen von Chicago in Miami und den Clippers bei den Lakers zwei absolute Highlights, die bereits jetzt Lust auf mehr machen…