Ranking und Vorschau Pacific Division 2014-2015

Noch gut eine Woche müssen wir warten bis die NBA-Saison wieder los geht. Die Pre-Season ist in vollem Gange, wird aber wohl wie in jedem Jahr letztlich wenig Aussagekraft über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse haben. Mit dem Beginn der Spiele, kam es aber leider auch zu den ersten Verletzungen. Das wohl prominenteste Opfer ist sicher Kevin Durant, der mit einem Fußbruch den Start der Saison verpassen wird. Auch Bradley Beal, Brook Lopez, Jimmy Butler, Nick Young, Steve Nash oder Channing Frye reihten sich in die Liste der verletzten Spieler ein und das NBA-Lazarett wird nach und nach größer.

Aber bevor wir uns kurz vor dem ersten Pflichtspiel nochmal einen Gesamtüberblick verschaffen, nutzen wir die verbleibende Zeit für die Vorschau der Western Conference – der Conference des amtierenden Meisters.

Den Anfang machen wir jedoch nicht mit der Division der Spurs, sondern wir gehen zuerst ein wenig weiter in den Western und starten mit der Pacific Division.

Teams (Bilanz letzte Saison)

  1. Los Angeles Clippers (57-25)
  2. Golden State Warriors (51-31)
  3. Phoenix Suns (48-34)
  4. Sacramento Kings (28-54)
  5. Los Angeles Lakers (27-55)

Los Angeles Lakers

Kobe Bryant ist zurück – und somit auch die Hoffnung vieler Lakers-Fans. Nach der schwachen, letzten Saison in der die Lakers vom Verletzungspech verfolgt waren, soll es dieses Jahr besser werden. So wird auch Steve Nash viel Aufmerksamkeit bekommen, nachdem dieser ebenfalls aufgrund von vielen Verletzungen nie richtig angekommen schien und einen Großteil der Spiele verpasste. Doch einfach wird es sicher nicht, mussten sich die Lakers nicht nur von Pau Gasol verabschieden, dem letzten Mitglied des Meisterschaftsteams von 2011 neben Kobe. Weitere Abgänge waren Chris Kaman, Kendall Marshall, Jodie Meeks, Kent Bazemore, Jordan Farmar und MarShon Brooks.

Ein weiteres Manko sind bereits zu diesem Zeitpunkt der Saison wieder die Verletzungen. Kobe ist zwar zurück, doch mit Young (Hand gebrochen), Nash (Probleme am Ischias) und Xavier Henry (Knie-Probleme) fehlen bereits jetzt drei wichtige Spieler aus. Die Neuzugänge können dies nur bedingt auffangen, sind mit Jeremy Lin und Carlos Boozer die namhaftesten Neuzugänge schnell benannt und es wird klar, dass der absolute Top-Star fehlt. Immerhin konnte man mit Julius Randle an siebter Stelle einen vielversprechenden Rookie draften, doch mit einem Rieseneinfluss von ihm ist nicht wirklich zu rechnen. Weitere Neuzugänge sind Ed Davis, Ronnie Price, Wayne Ellington und der zweite Rookie Jordan Clarkson.

Es tat sich also relativ viel im Lakers-Kader, doch die größte Verstärkung ist wohl Kobes Rückkehr, auf der sich die meisten Hoffnungen stützen werden. Boozer wird sich sicher als zweite Option herausstellen, doch was Nash, Lin, Young und Co. abliefern bleibt fraglich.

Immerhin scheint mit Byron Scott ein Coach gefunden zu sein, der klare Vorstellungen hat und Kobes Rückendeckung genießt. Wie lange diese hält, ist nach Brown und D’Antoni aber vermutlich eine berechtigte Frage, da die Qualität der Lakers-Mannschaft insgesamt nicht so hoch ist, als das ganz große Erfolge zu erwarten sind.

Mögliche Starting Five:

1 Steve Nash

2 Kobe Bryant

3 Wesley Johnson

4 Carlos Boozer

5 Jordan Hill

Die Bank würde sich entsprechend wie folgt zusammen setzen:

Jeremy Lin, Jordan Clarkson, Ronnie Price, Nick Young, Xavier Henry, Julius Randle, Robert Sacre, Ryan Kelly

Sacramento Kings

Coach Mike Malone steht vor einer weiteren, schwierigen Saison mit den Sacramento Kings. So veränderte das Management zwar den Kader, doch die großen Verstärkungen blieben auch hier aus und so erwartet die Kings, trotz Cousins und Gay eine weitere Saison im unteren Mittelmaß. So wurde zudem überraschender Weise Isaiah Thomas ziehen gelassen, nachdem dieser in der letzten Saison seinen Durchbruch schaffte. Weitere Abgänge waren Jason Terry, Quinc Acy, Travis Outlaw oder beispielsweise Aaron Gray.

Immerhin versäumte man es aber nicht diese Spieler ansatzweise gleichwertig zu ersetzen. So wurden für die Point Guard Position mit Ramon Sessions und Darren Collison gleich zwei Spieler geholt, die das Potential eines Startes besitzen. Zudem wurde Omri Casspi zurück geholt und mit Ryan Hollins ein Big-Man ertradet. Zu guter Letzt wurde mit Nik Stauskas und Shooter gedraftet, der in der Pre-Season schon gute Ansätze erkennen ließ.

Nichtsdestotrotz scheint das Team nicht tief genug um in der starken Western Conference mithalten zu können und so bleibt abzuwarten, ob sich immerhin die jungen Spieler so entwickeln, dass die Kings für kommende Free-Agents ein interessantes Ziel werden.

Mögliche Starting Five:

1 Darren Collison

2 Ben McLemore

3 Rudy Gay

4 Jason Thompson

5 DeMarcus Cousins

Die Bank:

Ramon Sessions, Ray McCallum, Trey Johnson, Nik Stauskas, Omri Casspi, Derrick Williams, Carl Landry, Ryan Hollins

Phoenix Suns

Die Phoenix Suns waren definitiv eines der Überraschungsteams in der letzten Saison und kämpften lange um die Playoffs. Leider reichte es am Ende aber nicht und sie standen mit einem Spiel Rückstand auf Platz 9.

Trotzdem bildete das Team eine Grundlage auf der man aufbauen kann und so soll in diesem Jahr der nächste Schritt erfolgen. Wichtigster Move in der Off-Season war deswegen auch die Vertrags-Verlängerung von Eric Bledsoe, was nach langen Hin und Her schlussendlich klappte. Zudem konnten sich die Suns die Dienste von Isaiah Thomas von Division-Nachbar Sacramento sichern. Zusammen mit Dragic werden Thomas und Bledsoe eine schwierige Prüfung für jeden Backcourt der Liga sein. Eine weitere Verpflichtung zur Vertiefung dieses Mannschafts-Teils war Zoran Dragic, Bruder von Goran Dragic.

Mit Eral Barron, Tyler Ennis und Anthony Tolliver wurde der Kader weiter vertieft und die Abgänge versucht aufzufangen. Hier wird Channig Frye sicher der am meisten vermisste Spieler sein. Neben ihm verließen zudem Barbosa, Christmas, Okafor und Ish Smith die Mannschaft.

Coach Hornacek hat letztlich also eine ähnlich starke Mannschaft wie im letzten Jahr zur Verfügung, die über zwei Brüder-Paare verfügt. Erfreulicherweise konnten Markieff und Marcus Morris langfristig an den Verein gebunden werden und bieten somit Sicherheit auf der Forward-Position.

Eine junge Mannschaft hofft auf den nächsten Schritt, wird aber sicher nicht mehr so häufig unterschätzt wie vielleicht noch in der vergangenen Saison.

Mögliche Starting Five:

1 Goran Dragic

2 Eric Bledsoe

3 PJ Tucker

4 Markieef Morris

5 Miles Plumlee

Die Bank:

Isaiah Thomas, Tyler Ennis, Archie Goodwin Zoran Dragic, Gerald Green, TJ Warren, Anthony Tolliver, Marcus Morris, Shalvik Randolph, Alex Len, Earl Barron

Golden State Warriors

Die beste Starting Five der Liga? In vielen Medien-Berichten ist diese Aussage zu lesen und wenn man ehrlich ist, ist diese Behauptung nicht unbedingt falsch. So klingt eine Mannschaft um Steph Curry, Klay Thompson, Andre Iguodala, David Lee und Andrew Bogut wirklich stark, gehört jeder Spieler sicher zu den Top 10 (vielleicht sogar Top 5) auf der jeweiligen Position.

Doch auch der Rest des Kaders kann sich sehen lassen, obwohl mit Steve Blake, Jordan Crawford, Jermaine O’Neal und Hilton Armstrong einige durchaus wichtige Bankspieler das Team verließen.

Das Management der Warriors leistete jedoch ganze Arbeit und sorgte für entsprechende Neuzugänge. Shaun Livingston, Leandro Barbosa, Brandon Rush, Jason Kapono und Justin Holiday wurden neben einigen No-Name-Rookies geholt.

Steve Kerr weiß also was ihn erwartet und die Genesung von Festus Ezeli, sollte den Abgang von Jermaine O’Neal auffangen können.

Nachdem die Warrios nun zweimal Sechster wurden, hoffen sie auf den nächsten Schritt. Spielt die Gesundheit mit ist dies durchaus möglich, gehören die Warriors sicher zu den Mannschaften die am unangenehmsten zu spielen sind.

Mögliche Starting Five:

1 Steph Curry

2 Klay Thompson

3 Andre Iguodala

4 David Lee

5 Andrew Bogut

Die Bank:

Shaun Livingston, Leandro Barbosa, Brandon Rush, Justin Holiday, Jason Kapono, Aaaron Craft, Harrison Barnes, Draymond Greene, Merreese Speights, Festus Ezeli

Los Angeles Clippers

Das leidige Thema Donald Sterling scheint ein Ende zu haben. Nachdem die rassistischen Äußerungen des Ex-Besitzers der Clippers gegen Ende der letzten Saison sicherlich Einfluss auf das Spiel von Paul, Griffin und Co. hatten, kann das Kapitel nun endlich abgehakt werden. Steve Ballmer heißt der neue Besitzer, der sich gegenüber Wünschen und Anforderungen des Teams gleich offener zeigte und ermöglichte, dass noch professioneller gearbeitet werden kann. Blake Griffin ließ dies in einem online-Blog verlauten, in dem er einige schwer zu glaubende Beispiele nannte, wie er und seine Teammitglieder von Sterling behandelt wurden.

Das Ende dieses Dramas, soll der Beginn von etwas Neuem werden. So gehören die Clippers seit Jahren zu dem Top-Teams der Western Conference und können in diesem Jahr befreit aufspielen, mit einem Kader der sich nochmal verbessert hat.

Coach Doc Rivers kann die Ruhe im Umfeld nun also nutzen um die Neuzugänge Spencer Hawes, Jordan Farmer, Chris Douglas-Roberts, Joe Ingles, Epke Udoh und Jared Cunningham ins Team einzuarbeiten.

Die Abgänge von Collison, Dudley, Granger, Green und Hollins wurden somit mehr als gleichwertig besetzt und sollte die Gesundheit mitspielen, gehören die Clippers sicherlich zu den Top-Favoriten der Western Conference.

Watch out for Lob-City…

Mögliche Starting Five:

1 Chris Paul

2 JJ Redick

3 Matt Barnes

4 Blake Griffin

5 DeAndre Jordan

Und hier eine der tiefsten und wohl auch stärksten Bänke der gesamten Liga:

Jordan Farmer, Jamal Crawford, Reggie Bullock, Joe Ingles, Chris Douglas-Roberts, Hedo Turkoglu, Glen Davis, Spencer Hawes, Epke Udoh

Die Pacific Division ist wohl nicht die stärkste Division der Western Conference, bietet aber eine Menge Teams die Spaß machen. Ob es große Überraschungen geben wird, ist eher zweifelhaft, entsprachen die Positionierungen der Teams – mit Ausnahme der Lakers – im letzten Jahr durchaus ihrer Leistungsfähigkeit. Was bei den Lakers mit gesundem Kobe und Nash möglich ist, bleibt abzuwarten. Doch bereits jetzt sind wieder drei Spieler angeschlagen und der Kader scheint schlicht und einfach nicht gut genug, als das die Playoffs ein realistisches Ziel wären – oder hält Kobe in seinen letzten Jahren nochmal eine Überraschung für uns bereit?

Wir wagen folgende Prognose für die Pacific Division:

  1. Los Angeles Clippers
  2. Golden State Warriors
  3. Phoenix Suns
  4. Los Angeles Lakers
  5. Sacramento Kings