NBA-News am 22.03.2015
Steve Nash beendet seine aktive Karriere
Nach 19 Jahren in der NBA, zwei MVP-Trophäen und 10.335 Assists, den drittmeisten in der Geschichte der Liga, verkündete Steve Nash gestern in einen Brief auf der Homepage The Players Tribune seinen Rücktritt vom aktiven Basketballsport.
Der zukünftige Hall of Famer ist einer der besten Aufbauspieler, die die NBA je gesehen hat. Für ihn selbst waren seine Fähigkeiten alles andere als selbstverständlich. „Das größte Geschenk war es, vollkommen von meiner Leidenschaft eingenommen zu sein, um etwas großartiges zu schaffen“, schrieb er. Nash vergleicht in seinem Text seine Karriere mit dem Hinaufklettern einer Leiter.
Die große Leidenschaft des 41-Jährigen wurde zu einer Obsession, einer Sucht. „Sie war meine beste Freundin. Ich sprach mit ihr, ich hegte und pflegte sie, ich kämpfte mit ihr und sie versohlte mit den Hintern.“ Es sei dieses allgegenwärtige Streben nach Perfektion, dass ihn zu dem gemacht habe, was er auf dem Court war.
Seinen Platz in der Hall of Fame hat sich der unscheinbare Point Guard in seinen fast zwanzig NBA-Jahren vor allem durch sein Spielverständnis und seine Passfähigkeiten erarbeitet. Mit 10.335 Korbvorlagen steht er an dritter Position in der All-Time-Assists-Leader. Nur Jason Kidd und John Stockton verteilten mehr Assists.
Nashs unfassbare Offensivfähigkeiten und Führungsqualitäten schlagen sich auch statistisch nieder. In acht aufeinander folgenden Saisons zwischen 2001 und 2009 rangierten die von ihm angeführten Teams auf Platz eins der Offensivstatistiken. Abgerundet wurde sein Offensivarsenal von einem sicheren Wurf, besonders von der Freiwurflinie. Tödliche 90,4 Prozent traf in seiner Karriere im Durchschnitt von der Linie. Der höchste Wert in der Geschichte der nordamerikanischen Liga.
Jetzt stirbt der 41-Jährige zum ersten Mal, wie er selbst sagt. „Ein Athlet stirbt zwei Mal im Leben und das scheint sich in manchen Momenten zu bewahrheiten. Um wieder glücklich und zufrieden zu sein, muss man Abschied nehmen können von seinem alten Selbst.“ Dies sei gerade für Männer nicht sehr einfach, schließlich wären sie nicht die kommunikativste Spezies.
Noch hadert Nash mit der Situation, will nicht so recht glauben, dass alles vorbei ist. „Es ist schwer, das in Worte zu fassen“, sagt er. Dem kanadischen Ministerpräsidenten, Stephen Harper, schien dies leichter zu fallen. Auf Twitter schrieb der Landsmann von Nash, der in British Columbia aufwuchs: „Es hat nie einen besseren kanadischen Basketballspieler gegeben, als Steve Nash. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Karriere.“
Auf die Frage, ob es einen Moment seiner langen Karriere gebe, an den er sich besonders gern erinnere, findet Nash keine konkrete Antwort: „Ich kann diese Frage nicht beantworten. Alles verschwimmt zu einem langen Moment. Woran ich mich sehr gerne erinnere, sind meine Teamkameraden und die großartigen Freundschaften, die mir dieser Sport ermöglicht hat.“
Ursprünglich im Jahr 1996 von den Phoenix Suns gedraftet, schafft der 1,91 Meter große Aufbauspieler erst in seiner zweiten Station, den Dallas Mavericks, den Durchbruch. Zusammen mit einem großen unbeholfenen Deutschen bildet er von 1998 bis 2004 den Kopf der Mannschaft und wird unter Coach Don Nelson zum mehrfachen All-Star.
„Ich kann mich noch daran erinnern, als Dirk und mich noch niemand kannte. Irgendwie haben wir dann trotzdem etwas aus uns gemacht. Diese Situationen zu Beginn unserer Karrieren in Dallas bedeuten mit mehr als alles andere.“ Die Freundschaft der beiden ist bis heute geprägt von tiefem Vertrauen und Verbundenheit.
Umso trauriger ist es, als sich 2004 die Wege der beiden trennen und sie Konkurrenten werden. Steve Nash unterschreibt einen lukrativeren Vertrag bei den Phoenix Suns, der Franchise, die ihn einst draftete. 2005 und 2006 wird er MVP und führt die Suns in allen Saisons in die Playoffs. Für den ganz großen Wurf reicht es dann aber doch nie.
Die lang ersehnte Meisterschaft soll sein Aufenthalt in Los Angeles bei den Lakers bringen, wo er 2012 für drei Jahre und 28 Millionen Dollar unterschreibt. Zusammen mit Kobe Bryant und Dwight Howard sollen in Kalifornien wieder Titel her. Doch das Experiment scheitert kläglich. Schon in seinem zweiten Spiel bricht sich Nash einen Knochen im Bein. Auch Howard fällt lange verletzt aus.
In Folge des Bruchs verpasst er die nächsten 24 Partien und auch in der Folgesaison hat er mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Insgesamt lassen diverse Rücken-, Knie- und Leistenverletzungen Nash nur in 65 von möglichen 164 Spielen auflaufen. Die komplette Spielzeit 2014/2015 setzt er zunächst aus, will wieder gesund werden und noch einmal angreifen. Sein Körper will aber nicht mitmachen.
In seinem Brief schrieb Steve Nash, dass er vermutlich nie wieder Basketball spielen werde. „Mir fehlt das Spiel jetzt schon, aber ich freue mich darüber etwas anderes lernen zu können.“ Der Kanadier wird als einer der besten Spieler in der Geschichte der Liga eingehen. Acht All-Star-Berufungen und zwei aufeinanderfolgende MVP-Auszeichnungen sprechen eine deutliche Sprache. Am liebsten jedoch würde er wieder mit Dirk Nowitzki abends in Dallas im Restaurant sitzen und noch mal von neuem anfangen.
Amar'e Stoudemire muss 15.000 Dollar zahlen
Nach seinem verbalen Tiefschlag gegen einen Schiedsrichter während der Partie der Dallas Mavericks gegen die Memphis Grizzlies, muss Mavs-Power-Forward Amar'e Stoudemire 15.000 Dollar Strafe zahlen, so Rod Thorn, der NBA President of Basketball Operations.
Stoudemire war in der Partie im dritten Viertel vom Court geworfen worden, nachdem er nach einem Offensivfoul zwei technische Fouls bekam. Der 32-Jährige fühlte sich von Referee Scott Foster ungerecht behandelt und lief auf ihn zu. Foster gab ihm sein erstes „T“ und nach einigen Sekunden Wortgefecht auch das zweite technische Foul hinterher.
„Es war zu schnell für zwei technische Fouls“, beschwerte sich Stoudemire nach dem Spiel. „So schnell habe ich in meiner gesamten Karriere noch nie zwei Technische gesehen.“ Dennoch war eine Spur Einsicht zu erkennen: „Als 13-jähriger Veteran muss ich da cleverer agieren und darf den Schiedsrichter nicht so anschreien.“
Nick Collison fällt mit Knöchelverletzung aus
Die Verletzungsmisere in Oklahoma wird nicht besser. Nach dem Ausfall von Kevin Durant auf unbestimmte Zeit, der Operation von Serge Ibaka und der Knöchelverletzung von Nick Collison gehen dem Frontcourt der Thunder bald die Alternativen aus.
Zehn Tage oder fünf Spiele müssen die Thunder ohne ihren dienstältesten Akteur auskommen, teilte Coach Scott Brooks gestern mit. Am Freitag war der Center in der Partie der Thunder gegen die Atlanta Hawks umgeknickt und tauchte nach der Partie mit Krücken auf.