NBA-News am 03.02.2015

NBA-Comissioner denkt über größere All-Star-Teams nach

Adam Silvers erstes Jahr als NBA-Comissioner neigt sich dem Ende zu. Auf die Frage, woran er sich denn in seiner bisher recht kurzen Karriere als ranghöchster Verantwortlicher am meisten erinnerte, sorgte der 52-Jährige mit seiner Antwort für Überraschung. Es war nicht etwa der Skandal um Donald Sterling, den ehemaligen Besitzer der Los Angeles Clippers. Der hatte sich mit seinen rassistischen Äußerungen über afroamerikanische Spieler ins Abseits gestellt und war von Silver auf Lebenszeit aus der Liga verbannt worden. Auch seine erste Draft im Sommer 2014 sei für ihn nicht das prägende Ereignis gewesen.

„Es war die Entscheidung, ob DeMarcus Cousins oder Damian Lillard beim All-Star-Game aufläuft“, erklärte Silver in einem Interview mit ESPN Radio und fuhr fort: „Ich mochte es nicht, diese Entscheidung treffen zu müssen. Ich wünschte es gäbe noch einen weiteren Platz im Kader für ihn, denn er verdient die All-Star-Nominierung.“ Schon seit längerer Zeit spielt der NBA-Comissioner mit der Idee, die Anzahl der Spieler pro Team im All-Star-Game von zwölf auf 13 oder eventuell sogar 15 zu erhöhen. „Genaueres müsste aber noch mit der Players Association (der Spielergewerkschaft, Anm. d. Red.) verhandelt werden.“

Lillard enttäuscht über „All-Star-Snub“

All das bringt Damian Lillard in diesem Jahr herzlich wenig. Der Point Guard der Portland Trail Blazers war sichtlich enttäuscht über die Entscheidung von Adam Silver und ließ seinem Frust bei Instagram freien Lauf. „Ich nehme die Entscheidung persönlich. Ich fühle mich beleidigt und nicht respektiert“, ließ er verlauten und zog im Anschluss seine Teilnahme an der Skills Challenge am All-Star-Wochenende zurück. Der amtierende Titelträger des Dribbel-, Pass- und Wurfwettbewerbs nahm im letzten Jahr an allen fünf Ereignissen des All-Star-Wochenendes teil. Er war Teilnehmer des Slam-Dunk-Contests, dem Dreier-Shootout, der Skills Challenge, dem All-Star-Game der Erst- und Zweitjahresprofis und dem All-Star-Game selbst.

Hawks verlieren erstmals seit Weihnachten

Die Siegesserie der Atlanta Hawks ist Geschichte. Nach 39 Tagen und insgesamt 19 Siegen in Folge mussten sich die All-Stars Al Horford, Paul Millsap und Jeff Teague gestern gegen die New Orleans Pelicans eine bittere 115-110 Niederlage gefallen lassen. Zuletzt verloren die Hawks am 26. Dezember des vergangenen Jahres gegen die Milwaukee Bucks. Überragender Akteur im Spiel der Hawks gegen die Pelicans war wieder einmal Anthony Davis. Der 21-Jährige legte vor heimischem Publikum 29 Punkte und 13 Rebounds auf und untermauerte noch einmal seinen All-Star-Status. Ebenfalls ein Double-Double verzeichnete Tyreke Evans, der 15Punkte erzielte und 12 Assists verteilte. Vor allem aber die Verteidigung der Pelicans bereitete den Atlanta Hawks enorme Probleme. Nur 44,9 Prozent ihrer Würfe trafen das Ziel, obwohl die Hawks in der laufenden Saison mit einer der besten Wurfquoten der Liga aufwarten können.

Neben Davis und Evans machte auch Shooting Guard Eric Gordon eine starke Partie. Immer wieder bestrafte er den verletzungsbedingten Ausfall von Thabo Sefolosha, dem besten Flügelverteidiger der Hawks. Sefolosha-Vertreter Kent Bazemore konnte Gordon nicht entscheidend stoppen und so kam der Pelican am Ende auf 20 Punkte und sieben Assists. Auch Dennis Schröder vermochte es nicht, der Offensive Atlantas den nötigen Schub zu geben. Zwar standen für ihn  zum Schluss zehn Punkte und fünf Assists auf dem Bogen, jedoch traf der Deutsche nur vier seiner insgesamt 13 Wurfversuche. Im nächsten Spiel treffen die Hawks vor heimischer Kulisse auf die Washington Wizards.

Rondo verpasst die nächsten Spiele

Mindestens die nächsten drei Spiele aussetzen muss hingegen Rajon Rondo. Der Aufbauspieler der Dallas Mavericks zog sich im Spiel gegen die Orlando Magic am 31. Januar einen Bruch der Augenhöhle und eine Nasenfraktur zu. Der 28-Jährige war auf dem Parkett liegend vom Knie seines Mitspielers Richard Jefferson im Gesicht getroffen worden.

Ricky Rubio zurück

Nach seiner schweren Fußgelenkverletzung meldete sich gestern auch Ricky Rubio zurück. Der spanische Point Guard hatte die letzten drei Monate verletzungsbedingt meist im Anzug auf der Bank der Minnesota Timberwolves Platz genommen. Zum Sieg reichte es für die Wolves gegen die Dallas Mavericks allerdings trotzdem nicht. Mit 100-94 unterlagen die Timberwolves und bleiben somit eines der schlechtesten Teams dieser Saison. In 21 Minuten kam Ricky Rubio bei der Niederlage auf zehn Punkte und vier Assists und leistete sich drei Ballverluste.