NBA-News am 11.05.2015

LeBron James wirft die Cavaliers per „Buzzerbeater“ zum Sieg

Irgendwann hatte LeBron James genug. Mit noch 1,5 Sekunden auf der Uhr bei ausgeglichenem Spielstand zeichnete sein Coach David Blatt einen Spielzug aufs Taktikbrett, doch James unterbrach seinen Trainer und sagte: „Gebt mir den Ball und geht aus dem Weg.“

Die Cavaliers hatten Einwurf an der Grundlinie der Bulls. James Jones hielt den Spalding in den Händen und wartete darauf, dass der vierfache MVP sich frei machte. Ein kurzer schneller Richtungswechsel und Jimmy Butler verlor den „King“ kurzzeitig aus den Augen. James bekam den Ball in der linken Ecke des Spielfeldes und ging sofort zum Wurf hoch. Der „Fade-Away“ streichelte nichts als Nylon. Sieg Cavaliers.

Es war kein sehr schönes Spiel gestern im United Center in Chicago, wo die Bulls auf Cleveland Cavaliers trafen. Beide Teams wirkten schon in der ersten Hälfte müde. Die Wurfquoten sanken ab. Im zweiten Viertel blieben die Chicago Bulls sogar sieben Minuten ohne Feldkorb. Dementsprechend niedrig war der Halbzeitstand von 49-45 für die Cleveland.

In Hälfte Zwei nahm die Partie dann wieder etwas Fahrt auf, auch wenn die Fans bis zum vierten Viertel warten mussten. Erst dann schienen die Spieler die Begegnung ernst zu nehmen und die letzten Reserven zu mobilisieren. Ohne Pau Gasol, der mit einer Oberschenkelverletzung auch für Spiel Fünf fraglich ist, hielten vor allem Derrick Rose und Jimmy Butler die Bullen im Spiel. Sie waren die einzigen beiden Spieler Chicagos, die zweistellig punkten konnten.

Rose war vor allem in der ersten Hälfte der Punktegarant für die Bulls. Insgesamt 31 Zähler machte er und garnierte sie mit vier Assists. Jimmy Butler erzielte 19 Punkte, fünf Rebounds und drei Steals. Bei den Cleveland Cavaliers überragte LeBron James seine Teamkameraden. 25 Punkte, 14 Rebounds und acht Assists erzielte er, J.R. Smith lief im Schlussviertel noch einmal heiß und steuerte insgesamt 13 Punkte bei. Center Timofey Mozgov markierte 15 Zähler und neun Rebounds.

Nachdem sich die Cavaliers von einer Schrecksekunde erholt hatten, als LeBron James im dritten Viertel beim Zug zum Korb auf den Fuß von Derrick Rose trat und umknickte, riss der Franchise-Player der Cavaliers das Spiel an sich. Es war nur logisch, dass er die Partie schlussendlich entschied und den Cavaliers den zweiten Sieg der Serie sicherte. Das 86-84 der Cavs über die Bulls gleicht die Serie auf 2-2 aus. Am Dienstag findet Spiel Fünf wieder in Cleveland statt.

Houston unterliegt deutlich gegen starke Clippers

Die Strategie der Houston Rockets, den katastrophalen Freiwerfer DeAndre Jordan so oft wie möglich an die Linie zu schicken ging nach hinten los. Zwar machte der Center nur 14 seiner 34 Freiwürfe, dennoch gewannen die Los Angeles Clippers am Ende verdient und deutlich mit 128-95. Die 28 Freiwürfe, die Jordan gestern in der ersten Hälfte werfen durfte, bedeuteten einen neuen NBA-Playoff-Rekord.

„Alle von uns waren am Anfang etwas beunruhigt, aber am Ende war alles wieder in Ordnung“, sagte Clippers-Coach Doc Rivers über das absichtliche Foulen der Rockets. Insgesamt war der athletische Center einer der besten Spieler auf dem Feld. Seine 26 Punkte, 17 Rebounds, zwei Steals und zwei Blocks überragten selbst Blake Griffin, der auf 21 Zähler, acht Rebounds und drei Vorlagen kam.

„Sie haben uns fertig gemacht“, musste auch Rockets-Coach Kevin McHale zugeben. Mit einem Sieg in der nächsten Partie können die Clippers ihren Einzug ins Conference Finale des Westens schon perfekt machen. Gestern jedenfalls wirkten die Rockets zeitweise nicht wie ein würdiger Gegner für die Kalifornier.

Wie schon im Spiel Drei starteten die Clippers mit einem Lauf ins dritte Viertel. Mit einem 29-7-Run konnten sie ihre Halbzeitführung von sechs Punkten auf 89-61 ausbauen. Von da an schien die Partie schon fast entschieden, zumal Dwight Howard mit Foulproblemen auf der Bank schmoren musste. Für den Center der Raketen reichte es gestern nur für sieben Punkte und sechs Rebounds. Nach seinem zweiten technischen Foul wurde er von den Schiedsrichtern im vierten Viertel des Feldes verwiesen.

James Harden und Trevor Ariza waren die einzigen Spieler der Rockets, die den Clippers etwas entgegensetzen konnten. Hardens 21 Punkte, acht Rebounds und sechs Assists reichten aber nicht, um Los Angeles das Leben schwer zu machen. Ariza machte mit 18 Punkten, acht Rebounds und drei Vorlagen auf sich aufmerksam.

Nach der Partie hatte James Harden für die taktischen Ausrichtung seines Teams nicht viel übrig: „Ich persönlich mag das nicht, aber ich denke verschiedene Coaches haben verschiedene Ansichten.“ Das größere Problem liegt in der Verteidigung der Rockets. In den vier Partien gegen die Clippers haben sie 117, 109, 124 und 128 Punkte zugelassen.

Mareese Speights muss eine Woche pausieren

Der Big Man der Golden State Warriors muss aufgrund einer Wadenzerrung mindestens eine Woche aussetzen. Für das nächste Spiel gegen die Memphis Grizzlies steht der Center damit nicht zur Verfügung. Die Verletzung zog sich Speights in der letzten Partie gegen die Bären zu, ein MRT bestätigte die erste Diagnose der Teamärzte. In einer Woche wird der Ersatzspieler der Warriors erneut untersucht.