NBA-News am 13.03.2015

Kyrie Irving erwischt Sahnetag

Der letztjährige All-Star-MVP war der alles überragende Akteur der gestrigen Partie gegen die San Antonio Spurs. Selbst LeBron James konnte nur noch staunen über die 57 Punkte, die sein Aufbauspieler den Spurs in Texas in die Reuse schweißte. Mehr Punkte hatte in dieser Saison noch niemand in einem einzigen Spiel gemacht und auch für Irving bedeutete es ein neues Career-High.

„Der Junge ist außergewöhnlich, das wissen wir alle und wir alle können nur staunen“, sagte James nach der Partie, die seine Cleveland Cavaliers nach einer Verlängerung mit 128-125 für sich entscheiden konnten. Irving hatte eine Verlängerung mit einem Fadeaway-Dreier erst kurz vor der Schlusssirene ermöglicht.

„Einige der Schüsse hab ich einfach Richtung Korb geworfen und hatte Glück, dass sie rein gingen“, spielte der neue Rekordhalter der Cavaliers für Punkte in einem Spiel seine Leistung herunter. Seine 57 Punkte toppten seine eigene Bestleistung von 55 Punkten vom 28. Januar gegen die Trail Blazers.

Die Dominanz des 22-Jährigen zeigte sich vor allem in der Schlussphase der gestrigen Begegnung. Allein in der letzten Minute erzielte der wieselflinke Aufbauspieler neun Punkte gegen die Defense des amtierenden Champions. In der Verlängerung führte er die Cavaliers mit elf Punkten alleine zum Sieg.

Überragend waren gestern auch Irvings Quoten aus dem Feld. Alle sieben Dreipunktwürfe die er in Richtung Korb warf trafen die Mitte des Rings und auch von der Freiwurflinie war er fehlerfrei, er versenkte zehn seiner zehn Versuche. Aus dem Feld traf er außergewöhnliche 20 von 32 Wurfversuchen.

Auch Manu Ginobili musste nach der Partie gestehen, dass die Spurs heute etwas ganz besonderes erlebt hatten: „Er hat immer herausragend gespielt, wenn wir gegen ihn ran mussten, aber heute hat er einige verrückte Sachen gemacht.“

Fun-Facts am Rande: Kyrie Irving ist der erste Spieler überhaupt, der gegen Spurs-Coach Greg Popovic mehr als 50 Punkte erzielen konnte. Außerdem hatte bis gestern seit Wilt Chamberlain 1962 gegen die Boston Celtics 62 Punkte scorte, niemand gegen den amtierenden Champion der Vorsaison mehr als 50 Punkte aufgelegt.

Blake Griffin laut Coach Doc Rivers kurz vor Comeback

Die Los Angeles Clippers mussten die letzten 14 Spiele ohne ihren All-Star-Power-Forward auskommen, der wegen einer Infektion im Ellenbogen sogar operiert werden musste. Trotz der Abwesenheit von Griffin konnten die Clippers unter der Führung von Chris Paul neun der 14 Spiele für sich entscheiden.

Am Mittwochabend teilte der Coach der Clippers, Doc Rivers, den Medien mit, dass Griffin kurz vor seiner Rückkehr stehe. Schon am Sonntag gegen die Houston Rockets könnte der ehemalige Slam-Dunk-Champion wieder auf dem Parkett stehen. Rivers betonte jedoch, dass er seinen Superstar erst dann wieder spielen lasse, wenn er zu einhundert Prozent fit sei.

Neuaufbau bei den New York Knicks durch Free Agency

Laut Phil Jackson, dem Präsidenten der traditionsreichen Franchise, seien vertragsfreie Spieler für den Rebuild in New York wichtiger als kommende Draft-Talente. Zwar habe er eine Menge Zeit damit verbracht College-Spieler zu beobachten, dennoch stehen für ihn Free Agents an erster Stelle.

„Wir wissen, dass unser Erstrundenpick in der Draft 2015 wertvoll ist, aber wir wissen auch, dass wir unser Team mit Free Agents aufbauen werden“, sagte der ehemalige Coach der Bulls und Lakers gestern nach dem Training der Knicks. „Über 190 Spieler werden im Sommer vertragsfrei sein, das ist mehr als ein Drittel aller Spieler der Liga. Das hat für uns Priorität“, so der elfmalige Meisterschafts-Coach weiter.

Trotzdem glaubt der 69-Jährige daran, durch die kommende Talentwahl einen möglichen Franchise-Player für die kommenden zehn Jahre verpflichten zu können. Angesichts der katastrophalen Bilanz von 12 Siegen und 51 Niederlagen hat das Team aus dem Big Apple durchaus gute Chancen auf den ersten Pick.

Al Jefferson ist nicht ernsthaft verletzt

Nachdem der Center der Charlotte Hornets am Mittwoch mit einer Wadenverletzung ausschied, hatten sich die Verantwortlichen der Franchise bereits ernsthafte Sorgen um die Playoffs gemacht. Die Stimmung verbesserte sich nicht, als der 30-Jährige nach der Partie sagte, dass er ein unangenehmes Geräusch gehört habe, als er sich verletzte.

Das gestern angesetzte MRT fiel jedoch negativ aus und zeigte keine ernsthaften Verletzungen in der rechten Wade von Jefferson. Wie lange er ausfallen wird, ist allerdings noch unklar. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass er am Freitag gegen die Chicago Bulls auflaufen wird.

Shaquille O'Neal wird von den Orlando Magic geehrt

Die Franchise aus Florida verkündete gestern, dass sie Shaquille O'Neal in die teameigene Hall of Fame aufnehmen wird. Am 27. März wird der ehemalige Nummer-Eins-Pick der Draft 1992 in der Halbzeit der Partie der Orlando Magic gegen die Detroit Pistons offiziell in die Ruhmeshalle aufgenommen.

O'Neal spielte bis 1996 bei den Magic, bevor er nach Los Angeles zu den Lakers wechselte, wo er zu Beginn des neuen Jahrtausends zusammen mit Kobe Bryant drei Meisterschaften in Folge gewinnen konnte. 1995 führte er die Magic in die NBA-Finals gegen die Houston Rockets, wo sie sich gegen Hakeem Olajuwon und Clyde Drexler allerdings nicht durchsetzen konnten.

Die Hall of Fame der Orlando Magic ehrt Spieler und Verantwortliche, die in der 26-Jährigen Geschichte des Klubs großen Einfluss hatten. Neben O'Neal sind derzeit nur der Mitbegründer der Magic, Pat Williams und der erste Draft-Pick der Franchise, Nick Anderson, Mitglieder der Ruhmeshalle.

Möglicher Messerstecher von Boston festgenommen

Wie die Bostoner Polizei gestern mitteilte wurde ein 20-Jähriger Mann festgenommen, der unter dringendem Tatverdacht steht, am Mittwochabend während der Partie der Boston Celtics gegen die Memphis Grizzlies einen Zuschauer mit einem Messer verletzt zu haben.

Der verdächtige Brandon Jones wurde bei einer Verkehrskontrolle im Bostoner Vorort Braintree festgenommen. Kurz zuvor war eine Beschreibung des Täters herausgegeben worden. Die Anhörung ist für Freitag angesetzt.