NBA-News am 14.04.2015
Die NBA nimmt Westbrooks technisches Foul zurück, OKC bleibt im Playoff-Rennen
Eigentlich hätte Russell Westbrook gestern gegen die Portland Trail Blazers nicht spielen dürfen. Nach seinem insgesamt 16. technischen Foul dieser Saison in der Begegnung gegen die Indiana Pacers am Sonntag war er zunächst automatisch gesperrt worden. Doch die NBA zeigte sich gnädig und nahm das von Ed Malloy wegen Meckerns auferlegte technische Foul und damit auch die Sperre zurück.
Westbrooks Foul war insgesamt das 46. technische Foul, das die Verantwortlichen der NBA im Nachhinein wieder zurücknahmen. Die Oklahoma City Thunder können nach der Verletzung von MVP Kevin Durant nicht auf ihren Aufbauspieler verzichten. Immerhin geht es im Westen immer noch um Platz acht und damit die letzte Chance auf die Postseason.
OKCs härtester Konkurrent, die New Orleans Pelicans, konnten im Laufe der Saison den direkten Vergleich für sich entscheiden und liegen immer noch vor den Thunder, obwohl beide Teams in dieser Saison 44 Siege und 37 Niederlagen erringen konnten. Wer es also letztendlich in die Playoffs kommt, wird sich spätestens am Mittwoch, am letzten Tag der Regular Season, entscheiden.
Russell Westbrook jedenfalls spielte gestern dann doch gegen die Portland Trail Blazers und war wieder einmal der entscheidende Faktor für den Sieg seiner Mannschaft. In seiner unnachahmlichen Art, einer Kombination aus Athletik, Willen und Geschwindigkeit, traf er die Blazers mit seinen 36 Punkten, elf Rebounds und sieben Assists wie ein Schlag in die Kauleiste.
Am Ende siegten die Südstaatler mit 101-90 und erhielten so ihre Playoff-Hoffnungen am Leben. Bei einer Niederlage und einem Sieg der Pelicans wäre die Saison der Thunder am Mittwoch zu Ende gewesen. Neben Westbrook überzeugte auch wieder einmal Enes Kanter. Mit 27 Punkten und 13 Rebounds war der Türke maßgeblich am Erfolg der Thunder beteiligt.
Für das letzte Saisonspiel reist die Mannschaft von Trainer Scott Brooks noch einmal in den Norden der USA und tritt am Mittwoch gegen die Minnesota Timberwolves an. Das zweitschlechteste Team der Liga darf zwar nicht unterschätzt werden, sollte aber für Westbrook und Co. eine lösbare Aufgabe sein.
Dennoch müssen die Thunder selbst bei einem Sieg auf die Mithilfe der San Antonio Spurs hoffen. Der amtierende Champion tritt zur selben Zeit in New Orleans gegen die Pelicans an, die damit das eindeutig schwerere Los gezogen haben. Die Chancen stehen also gut für Okahoma City.
Die Chicago Bulls sichern sich den Heimvorteil in den Playoffs
Das Team von Coach Tom Thibodeau ließ beim 113-86-Erfolg über die Brooklyn Nets nichts anbrennen und sicherte sich den dritten Rang in der Eastern Conference und damit den Heimvorteil in den Playoffs. Gleichzeitig scheinen die Träume der Brooklyn Nets in diesem Jahr in den Playoffs zu spielen, geplatzt zu sein.
Die Rückkehr von Derrick Rose gab den Bullen in den letzten Tagen einen deutlich zu erkennenden Schub. Der Protagonist selbst bleibt nach seiner dritten schweren Knieverletzung in drei Jahren allerdings bescheiden: „Ich bin einfach nur glücklich wieder spielen zu können.“ Auch dem Heimvorteil in der Postseason maß der Aufbauspieler keine große Wichtigkeit zu: „Es ist mir ehrlich gesagt egal gegen wen ich wo spiele.“
Der wiedergenesende Franchise-Player erzielte insgesamt 13 Punkte und sieben Korbvorlagen. Das reichte, um seinem sonst eher mit Lob geizenden Coach Tom Thibodeau ein Kompliment zu entlocken. „Er hat wirklich gut gespielt“, bewertete der Übungsleiter die Leistung von Rose im vierten Spiel nach seiner Verletzung.
Dabei war der Kampf für Rose bis zu seiner Rückkehr am vergangenen Mittwoch gegen die Orlando Magic schwerer, als vor den letzten zwei Knieverletzungen. „Hölle“, mit diesem einen Wort beschrieb der 26-Jährige die Rehabilitation nach seinem Meniskusriss gestern vor dem Spiel gegen die Nets.
„Wenn du jeden Morgen um 7:30 in der Halle stehst, zwei Stunden vor allen anderen, und pro Tag zwei bis drei Einheiten hinter dich bringst, dann ist das Spiel selbst recht einfach“, so Rose gestern weiter.
Die Erinnerungen an die letzte Playoff-Partie von Rose am 28. April 2012 sind dennoch nicht ganz verblasst. Vor knapp drei Jahren riss er sich in der ersten Partie der zweiten Playoffrunde gegen die Philadelphia 76ers das Kreuzband.
Die Boston Celtics machen Playoff-Teilnahme perfekt
Wer vor zweieinhalb Monaten auf eine Playoff-Teilnahme der Boston Celtics gewettet hätte, würde heute vermutlich ein Bad in seinem neuen Geldspeicher nehmen, wie einst Dagobert Duck. Noch am 2. Februar waren die Kelten 14 Siege von einer ausgeglichenen Bilanz und vier Spiele von Platz acht im Osten entfernt.
Seitdem gewann das Team von Coach Brad Stevens 22 ihrer insgesamt 34 Partien und darf ab dem kommenden Wochenende wahrscheinlich gegen die Cleveland Cavaliers in den Playoffs ran. Dank der Niederlage der Brooklyn Nets gestern gegen die Chicago Bulls sind die Celtics sicher in der Postseason.
Center Tyler Zeller war am Sonntag nach dem überzeugenden 117-78-Sieg über die Cleveland Cavaliers ebenfalls überrascht von der damals noch nicht sicheren Playoff-Teilnahme: „Anfang Januar haben wir nicht mal gewusst, dass wir eine Chance haben. Es sagt viel aus über unsere Truppe, dass wir trotzdem jeden Abend rausgegangen sind und gekämpft haben.“
Kyrie Irving verlässt Partie gegen die Detroit Pistons zur Halbzeit
Der Aufbauspieler der Cleveland Cavaliers klagte zur Halbzeit der Partie der Cavs gegen die Detroit Pistons über Hüftprobleme und wurde in der zweiten Hälfte von Coach David Blatt geschont. Blatt sagte nach der Partie, dass dies eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen sei, um Irving in bestmöglicher Verfassung in die Playoffs zu bringen.
Der 23-Jährige hatte bereits die vorherigen zwei Spiele der Cavaliers wegen anhaltender Hüftprobleme ausgesetzt. „Die Verletzung ist nicht allzu schlimm, aber wir gehen auf Nummer sicher und beobachten es“, so Coach Blatt weiter.
Nicolas Batum muss Partie gegen die Thunder mit Knieverletzung verlassen
Bereits im zweiten Viertel musste der Franzose ausgewechselt werden und konnte nicht zurückkehren. Batum war beim Kampf um einen Rebound bei der Landung unglücklich aufgekommen und hielt sich sofort nach dem Aufprall das rechte Knie.
Die ersten Röntgenaufnahmen fielen laut der Teamärzte der Blazers negativ aus. Auf die Frage, ob er es bereut habe aufzulaufen, obwohl sein Team bereits sicher in den Playoffs ist, antwortete Batum: „Du weißt nie, was passiert. Also spielst du besser trotzdem. Ich bereue es nicht.“
Das Team von Terry Stotts musste gestern gegen die Oklahoma City Thunder schon auf Wesley Matthews, Dorell Wright und Arron Afflalo verzichten. LaMarcus Aldridge setzte gestern ebenfalls aus und C.J. McCollum musste im dritten Viertel mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden.
Kevin Garnett wird laut Flip Saunders nächste Saison spielen
Der Coach der Minnesota Timberwolves sagte gestern, dass er glaube, dass Kevin Garnett im Oktober für seine dann 21. Saison in der NBA zurückkehren wird. „Er schaut auf seine Aufgabe hier und glaubt, dass sie noch nicht erfüllt ist“, so Saunders gestern.
Garnett konnte seit seiner emotionalen Rückkehr zu der Franchise, die ihn 1995 draftete, aufgrund anhaltender Knieschmerzen nur fünf von möglichen 25 Partien absolvieren. Sollte Garnett am Mittwoch gegen die Oklahoma City Thunder auflaufen, sei dies, laut Saunders, ein Zeichen dafür, dass „The Big Ticket“ plane aufzuhören.
Auf der Pressekonferenz kurz nach seiner Ankunft in Minnesota hatte Garnett gesagt, dass er sich nach dieser Saison im Sommer Gedanken machen werde, wie es in Zukunft weitergeht und ob es überhaupt weitergehen wird. Der 38-Jährige ist nach dieser Saison Free Agent.