NBA-News am 15.03.2015

Steve Kerr schreibt enttäuschten Fans E-Mails

Der Coach der Golden State Warriors nahm sich gestern etwas Zeit und antwortete auf E-Mails von drei enttäuschten Warriors-Fans, die sich darüber beschwerten, dass Kerr beim Spiel gegen die Denver Nuggets am Freitag seine Starter geschont hatte.

Eine Mail, die der Übungsleiter beantwortete, kam von einer Familie aus South Dakota, die mit ihrem Auto acht Stunden nach Denver gefahren war nur um dann Stephen Curry, Klay Thompsn und Co. auf der Bank sitzen zu sehen.

„Es gibt da zwei sehr gute Seiten der Geschichte“, sagte Kerr gestern. „Niemand ist im Unrecht, deswegen kann ich mit den Fans nicht diskutieren.“ Schon bei der Verkündung der Starting Five der Warriors am Freitag durch den Hallensprecher der Denver Nuggets hatte es vereinzelte Pfiffe und „Booh-Rufe“ gegeben.

Zur Verteidigung der Entscheidung von Kerr muss allerdings gesagt werden, dass sein Team in den letzten sieben Tagen fünf Mal spielen musste. Zwei der Partien waren Auswärtsspiele. „Ich habe große Sympathie für die Fans, die lange Autofahrten in Kauf nehmen und viel Geld ausgeben, um die Truppe spielen zu sehen, aber ich als Coach muss das tun, was für das Team und die Spieler am besten ist“, versuchte Kerr sich zu rechtfertigen.

Der ehemalige Teamkollege von Michael Jordan in den 90er Jahren war sich sicher, dass es genau diese Probleme seien, die Comissioner Adam Silver dazu bewegt hätten, über eine Entzerrung des Spielplans nachzudenken.

Die Geste, sich persönlich bei einigen Fans zu melden und zu entschuldigen, kam auch bei den Spielern der Warriors gut an. „Er ist großartig, gut zugänglich. Einfach ein normaler Typ“, sagte etwa Center Andrew Bogut über seinen Trainer.

Auch Bogut zeigte sich enttäuscht darüber, dass viele NBA-Fans nur eine einzige Chance pro Saison haben, ihre Idole live spielen zu sehen. „Es tut mir leid für die Fans, die dann sehr enttäuscht sind, aber wir möchten in den Playoffs so weit wie möglich kommen, da kann eine kleine Pause gut tun.“

Mavericks-Coach Rick Carlisle lobt Rajon Rondo

Dem Coach der Dallas Mavericks gefielen vor allem die Spielzugansagen des Aufbauspielers beim 129-99-Sieg der Mavs am Freitag gegen die Los Angeles Clippers. Noch im Februar war Rondo wegen eines hitzigen Streits mit seinem Coach während der Partie gegen die Toronto Raptors von den Mavericks für ein Spiel suspendiert worden.

„Er hat einen guten Sinn für unser Team entwickelt. Er weiß, wann er das Spiel schnell machen muss und wann etwas Ruhe gebraucht wird“, So Carlilse gestern. Rondo verstehe seine Mitspieler inzwischen sehr gut. Zu Beginn seiner Zeit in Dallas versuchte der viermalige All-Star immer wieder eigene Spielzüge einzubauen, was Coach Carlisle nicht gefiel und letztendlich zum Streit der beiden führte.

Der Gescholtene selbst sagte, dass ihm seit seiner Suspendierung immer mehr Verantwortung übertragen worden sei. Vor allem am Freitag in der Partie gegen die Clippers habe er sich sehr wohl gefühlt. „Das Vertrauen zwischen dem Coach und mir wird immer größer. Es ist schwierig jemandem die Schlüssel zu einem neuen Auto zu geben, wenn er gerade erst angekommen ist“, so Rondo weiter.

Joel Freeland und Shawne Williams suspendiert

Der Center der Portland Trail Blazers und der Forward der Detroit Pistons waren am Freitag in der Partie der beiden Mannschaften in Portland aneinandergeraten. Bei noch knapp einer Minute und 15 Sekunden verbleibender Spielzeit eskalierte ein Wortgefecht und beide Spieler verpassten sich Kopfstöße. Die NBA suspendierte Freeland und Williams jeweils für eine Partie ohne Bezahlung.

Hawks-Forward Mike Scott bricht sich den Zeh

Ursprünglich war bei Scott nach der Partie gegen die Denver Nuggets am 11. März nur eine Dehnung des Zehs diagnostiziert worden. Gestern unterzog sich Scott aufgrund anhaltender Schmerzen einem MRT, das eine Fraktur des linken großen Zehs ergab. Ob eine Operation notwendig ist und wann Scott wieder spielen kann, ist noch unklar.