NBA-News am 21.04.2015
Starke Pelicans unterliegen auch in Spiel 2 gegen die Warriors
So dominant die Golden State Warriors auch in der Regular Season waren, unschlagbar sind auch die Mannen von Coach Steve Kerr nicht. Nach den 15 Niederlagen in den 82 Spielen der regulären Saison mussten Stephen Curry, Klay Thompson und Co. gestern fast die erste verlorene Partie in den Playoffs hinnehmen.
Zumindest nach dem ersten Viertel und der Hälfte des zweiten Spielabschnittes wirkten die Pelicans, als wüssten sie, wie sie die Warriors in ihrer wieder einmal mit 19.596 Besuchern ausverkauften Halle in Oakland schlagen könnten. Vor allem im ersten Viertel zeigten Anthony Davis und Eric Gordon mit zusammen 21 Punkten, warum die Pelicans in den Playoffs mitmischen dürfen. Auch die Defense von New Orleans stand gut und so hielt man Warriors im ersten Viertel bei unter 20 Punkten.
Nach dem guten ersten Spielabschnitt, den das Team von Monty Williams mit 28-17 für sich entschied, lieferten die Pelicans auch ein überzeugendes zweites Viertel und sahen kurz vor der Halbzeitpause wie der sichere Sieger aus. Doch dann drehten die Warriors erstmals auf und zeigten, dass sie mit ihrer Mischung aus treffsicherer, schneller Offense und erstickender Defense jeden Gegner kaltstellen können.
„Wir stacheln uns gegenseitig an und zeigen von Zeit zu Zeit wahnwitzige Dinge. Ich mag dieses Spiel auf Messers Schneide, denn es macht uns zu dem, was wir sind“, philosophierte Steve Kerr nach der Partie, als er auf die alles in allem miese erste Hälfte der Warriors angesprochen wurde. Zwar lag sein Team zur Halbzeit nur 55-52 zurück, zeigte sich aber über weite Strecken der ersten 24 Minuten erschreckend unkonzentriert und schlecht abgestimmt.
Manchmal reichen herausragenden Teams aber auch nur zwei Viertel, um ein Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. So geschehen bei der gestrigen Begegnungen der Warriors und Pelicans. Golden State ließ den Pelicans in den zweiten 24 Minuten in der eigenen Hälfte kaum Luft zum atmen und bestraften jeden Fehler von New Orleans. In den letzten beiden Vierteln ließen die Warriors nur 35 Punkte zu und hielten ihre Gegner bei einer Wurfquote von 37,8 Prozent.
Da half auch das Double-Double von Anthony Davis, bestehend aus 26 Punkten und zehn Rebounds nicht mehr und auch die insgesamt 23 Punkte von Shooting Guard Eric Gordon zogen den Warriors nicht den Zahn. Vor allem Klay Thompson überzeugte auf der Seite der Warriors in der zweiten Hälfte und markierte über die gesamte Partie hinweg 26 Punkte. Sein kongenialer Partner im Backcourt, Stepehn Curry kam immerhin auf 22 Punkte und sechs Assists.
Am Ende gewannen die Warriors mit 97-87 auch im zweiten Spiel gegen die Pelicans, sahen dabei streckenweise nicht so unschlagbar aus, wie noch in der ersten Begegnung. Mit einem 2-0-Vorsprung geht es für Golden State am Donnerstag nun ins dritte Spiel der Serie.
Die Chicago Bulls gewinnen ein turbulentes zweites Spiel gegen die Milwaukee Bucks
Der umkämpften Partie konnte, wie es in der regular Season schon häufig vorgekommen war, Jimmy Butler seinen Stempel aufdrücken. Der Shooting Guard der Chicago Bulls erzielte mit 31 Punkten eine neue persönliche Bestleistung in den Playoffs.
Dabei habe er er nur die Anweisungen von Joakim Noah und Derrick Rose befolgt, die ihm während der Partie gesagt hätten, dass er schießen solle, wenn er frei sei, erzählte Butler nach dem Spiel im Interview. Vor allem im vierten Viertel ließ der All-Star nichts anbrennen und erzielte 14 Punkte . Dabei verfehlte er keinen seiner drei Dreierversuche.
Nach einer dominanten Vorstellung im ersten Spiel der Serie blieb die Leistung von Derrick Rose eher unspektakulär. Alle seine 15 Punkte machte der Aufbauspieler in der zweiten Hälfte. Auch Pau Gasol und Mike Dunleavy Jr. scorten zweistellig und rundeten die insgesamt gute Teamleistung der Bulls in der Offensive ab.
Für die Bucks konnte am ehesten noch Flügel Khris Middleton überzeugen, der 22 Punkte erzielen konnte. Aufbauspieler und „Rookie of the Year“ des vergangenen Jahres, Michael Carter-Williams, kam auf zwölf Zähler. Insgesamt war die Partie in der ersten Hälfte eher schwach, zur Pause stand es 39-38 für die Bulls.
Erst im dritten Viertel drehten beide Mannschaften etwas auf und legten in diesem Spielabschnitt jeweils mehr als 30 Punkte auf. Vor dem letzten Viertel lagen sogar die Bucks mit 74-71 vorne. In den letzten zwölf Minuten erwies sich dann die enorme Playoff-Erfahrung der Bulls als Vorteil. Jimmy Butler startete einen 13-0-Lauf der Bulls mit einem Dreier, der sein Team zehn Punkte Vorsprung verschaffte.
„Sie waren schon zuvor in den Playoffs und haben die Erfahrung, um zu wissen, was zu diesem Zeitpunkt zu tun war“, musste auch Jason Kidd, der Coach der Milwaukee Bucks, nach der Partie anerkennen. „Wir haben versucht es Pau und Dunleavy so schwer wie möglich zu machen. Dann kam Butler in Fahrt und wir konnten ihn nicht aufhalten.“
In den letzten Minuten wurde es dann noch, einer Playoff-Partie entsprechend, turbulent. Beim Kampf um einen „Loose-Ball“ gerieten Bulls-Rookie Nicola Mirotic und Bucks-Center Zaza Pachulia aneinander. Beide Spieler bekamen technische Fouls, für Pachulia war es bereits das zweite in der Partie, weshalb er vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Mirotic musste danach mit einem geschwollenen Knie und einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Ein Einsatz des Flügelspielers am Donnerstag ist fraglich.
Die Bulls besiegten die Bucks schlussendlich mit 91-82 in einer spielerisch durchwachsenen Partie, die eher von Physis und Kampf beherrscht wurde als von basketballerischen Fähigkeiten. Chicago geht nun mit einem 2-0-Vorsprung in die dritte Partie der Serie, die am Donnerstag in Milwaukee stattfindet.
Lou Williams ist der beste Ersatzspieler der NBA
Als erster Spieler in der Geschichte der Toronto Raptors wurde Lou Williams gestern zum „Sixth-Man-of-the-Year“ gewählt. Der traditionell nach der regular Season als erstes vergebene Award der NBA war im vergangenen Jahr an Jamal Crawford gegangen.
Der Combo-Guard der Raptors tauchte auf 122 der 130 Wahlzettel auf, 78 Mal war sein Name an Position eins genannt worden. Isaiah Thomas von den Boston Celtics wurde überraschend mit 33-Erstnennungen auf Platz zwei gewählt. Dritter wurde Vorjahressieger Jamal Crawford mit acht Nominierungen für den ersten Platz.
Der 28-jährige Williams war erst vor der vergangenen Saison per Trade von den Atlanta Hawks nach Toronto gekommen. Dort konnte er nach seinem Kreuzbandriss in der Vorsaison nicht an alte Leistungen anknüpfen. Bei der einzigen kanadischen Franchise der Liga allerdings fand er zu alter Stärke zurück und legte in dieser Saison in 80 Spielen 15,5 Punkte, 2,1 Assists und 1,9 Rebounds im Schnitt auf.
„Ich wusste, dass ich nach meiner Verletzung nicht mehr so schnell auf den Füßen sein und meine Sprungkraft nachlassen würde. Deshalb habe ich an anderen Aspekten meines Spiels gefeilt. Jetzt für all meine Anstrengungen auch noch mit diesem Award belohnt zu werden, bedeutet mir viel“, sagte Williams nach Bekanntwerden der Meldung.
Die Trail Blazers hängten Anti-Spanier-Plakat in ihrer Kabine auf
Die Portland Trail Blazers hatten vor ihrer Auftaktpartie der Playoffs gegen die Memphis Grizzlies am vergangenen Sonntag in ihrer Kabine im FedEx-Forum in Memphis ein Plakat mit der Aufschrift: „We don't lose to Spanish players“ aufgehängt.
Mit Marc Gasol haben die Grizzlies einen der besten spanischen Basketballer aller Zeiten in ihren Reihen. Auf die ungewöhnliche Motivationstaktik der Blazers angesprochen reagierte der All-Star-Center gelassen: „Ich habe über wichtigeres nachzudenken, als dass, was sie an ihre Wände kleben. Ich kann mich an mindestens drei spanische Spieler erinnern, die dort mal gespielt haben. Keine Ahnung, was das also bedeuten soll.“
Blazers-Caach Terry Stotts versuchte gestern das Vorgehen zu rechtfertigen: „Zuerst einmal war das nicht das einzige, was auf diesem Plakat stand. Ich würde es auch nicht als einzig wichtiges Element meiner Ansprache klassifizieren. Es war als Motivation gedacht und ehrlich gesagt nicht gut durchdacht. Aber solche Dinge sind nötig, wenn man in den Playoffs gewinnen will.“