NBA-News am 22.04.2015

Howard und Smith führen Houston zum zweiten Sieg gegen Dallas

Dwight Howard und Josh Smith kennen sich schon seit dem Kindergarten. In dieser Saison sind sie auch als Profis zum ersten Mal seit ihrer Teenagerzeit wieder Teamkollegen. Wie gut sich der Center und der Forward der Houston Rockets auf dem Feld verstehen, durften gestern die Dallas Mavericks am eigenen Leib erfahren.

Nicht weniger als sechs Alley-Oops legte Smith für seinen Big Man auf, der sie natürlich auch per Druckkorbleger standesgemäß vollendete. 28 Punkte. Zwölf Rebounds und zwei Blocks standen für Dwight Howard am Ende zu Buche, Josh Smith kratzte mit 15 Punkten, neun Assists und acht Rebounds am Triple-Double. „Man, die waren wieder wie kleine Kinder“, witzelte James Harden nach dem Spiel.

Gegen zeitweise erschreckend unkonzentrierte Mavericks musste sich auch James Harden nicht verausgaben. Die 24 Punkte und sechs Assists des MVP-Kandidaten reichten aus, um das Team von Coach Rick Carlisle auf Distanz zu halten.

Auch im zweiten Spiel schafften es die Mavericks nicht, mehr als 100 Punkte zu erzielen und verloren gestern 111-99. Trotz der Ausfälle von Chandler Parsons, der wegen Knieproblemen für die gesamte Serie fraglich ist, und Backup-Aufbau Devin Harris konnten die Mavericks die Partie offen halten, lagen zu Beginn des vierten Viertels sogar mit vier Punkten vorne, konnten die Führung aber nicht über die Zeit bringen.

Rajon Rondo zeigte eine katastrophale Leistung und machte vor allem mit unmotivierter Defense und einem technischen Foul nachdem er James Harden schubste, auf sich aufmerksam. Carlisle reagierte prompt und beorderte den Aufbauspieler auf die Bank, wo er bis zur Schlusssirene sitzen blieb. In zehn Minuten Einsatzzeit brachte es Rondo auf vier Punkte, einen Assist und vier Fouls.

Gegen die körperliche und enge Defense hatte auch Dirk Nowitzki sichtliche Probleme. Nur drei seiner 14 Wurfversuche rutschten durch die Reuse, am Ende reichte es für zehn Punkte. Immerhin packte er beim Rebound ungewöhnlich gut zu und sicherte sich zwölf Abpraller. Einzig Monta Ellis schien offensiv in Normalform zu sein und machte 24 Zähler, allerdings bei gewohnt schwachen Wurfquoten.

Erst in den letzten zwölf Minuten konnten sich die Rockets etwas absetzen und entschieden das vierte Viertel mit 30-19 deutlich für sich. Gegen die Mavericks hat das Team von Coach Kevin McHale in dieser Saison zu Hause noch nicht verloren. Jetzt geht es mit einer 2-0-Führung nach Dallas, wo am Freitag das dritte Spiel stattfindet.

LeBron und Kyrie zu viel für die Celtics

Die Cleveland Cavaliers tun sich mit den jungen Boston Celtics schwerer als gedacht. Das zweitbeste Ost-Team der Regular Season konnte gestern zwar einen 99-91-Sieg gegen die Kelten erringen, dennoch begegneten sich die beiden Teams auf Augenhöhe. Am Ende scheiterte Boston vor allem an LeBron James und Kyrie Irving.

„Ich war schon öfter in dieser Situation als meine Teamkollegen, deshalb dachte ich es wäre wichtig, dass ich dieser Partie meinen Stempel aufdrücke“, sagte James nach der Partie. 15 seiner 30 Punkte machte der vierfache MVP der regulären Saison im vierten Viertel. Außerdem bereitete er noch sieben Körbe vor und griff sich neun Rebounds.

Ganz nebenbei überholte James Jerry West auf der Playoff-Scoring-Liste und liegt nun mit 4.475 Punkten in der Postseason auf dem siebten Rang. Sollte er seinen Punkteschnitt halten können, wird er in den diesjährigen Playoffs auch Julius Erving überholen.

Ebenfalls in guter Verfassung war Kyrie Irving. Der All-Star erzielte 26 Punkte, sechs Assists und fünf Rebounds und wirkte teilweise nicht wie ein Postseason-Frischling. Die Celtics fanden defensiv einfach keine Antwort auf das zweiköpfige Monster der Cavaliers. Im letzten Viertel waren Irving und James für alle 24 Punkte der Cavaliers verantwortlich.

Für die Celtics trumpfte vor allem die zweite Fünf auf, die die Ersatzspieler der Cavaliers mit 51-7 bei den erzielten Punkten distanzierte. Allen voran zeigte Isaiah Thomas mit 22 Punkten wieder einmal, wie wichtig er für die Offensive des Teams von Coach Brad Stevens ist.

Spiel drei der Serie findet am Donnerstag in Boston statt. Dann könnten sich Unkonzentriertheiten, wie etwa die 18 Ballverluste oder die schwache erste Hälfte der Cavs, rächen. Dennoch geht Cleveland mit einem komfortablen 2-0 in die dritte Begegnung.

Washington überrennt Toronto, Kyle Lowry verletzt sich

Der All-Star der Toronto Raptors zog sich gestern eine Schienbeinprellung zu und ist für das dritte Spiel der Serie am Freitag fraglich. Lowry war im vierten Viertel bei noch sechs verbleibenden Spielminuten mit Paul Pierce zusammengerasselt. Der Raptor musste daraufhin ausgewechselt und in der Kabine behandelt werden.

An seine durchwachsene Vorstellung im ersten Spiel der Serie knüpfte Lowry gestern an. Schon Mitte des zweiten Viertels musste der Aufbauspieler mit drei Fouls vorläufig auf der Bank Platz nehmen. Insgesamt kam er auf enttäuschende sechs Punkte bei 3-10 Versuchen aus dem Feld. Wie wichtig Lowry vor allem für die Defense der Raptors ist, zeigten die folgenden Minuten.

Die Wizards begannen einen eindrucksvollen 34-17-Run, der sie zur Halbzeit mit 60-49 in Führung brachte. Vor allem der Backcourt der Zauberer überzeugte. John Wall war gestern mit 26 Punkten nicht nur als Scorer, sondern mit seinen 17 Assists auch als Vorbereiter aktiv. Bradley Beal zeigte vor allem seinen makellosen Sprungwurf und markierte 28 Zähler.

„Die Raptors denken, dass wir irgendwelche Draufgänger sind, die sie herumschubsen können, aber das lassen wir nicht mit uns machen“, sagte Beal in der Halbzeitpause im Interview und feuerte, nachdem Paul Pierce vor der ersten Partie das Talent Torontos angezweifelt hatte, die nächste verbale Salve in Richtung des Gegners.

Zwar kamen die Raptors im dritten Viertel nochmal bis auf zwei Punkte heran, doch ein erneuter 10-0-Lauf der Wizards brachte das Hauptstadtteam wieder zweistellig in Führung. Vor dem letzten Viertel schien die Partie mit 97-75 für die Wizards bereits entschieden. Letztendlich verloren die Raptors auch ihr zweites Heimspiel mit 117-106 und gehen mit einem 0-2-Rückstand in die dritte Partie in Washington.

Mike Budenholzer ist Trainer des Jahres

Dem 45-Jährigen wurde gestern bereits die Trophäe übergeben, nachdem er sich bei der Wahl überraschend deutlich gegen seine Konkurrenten Steve Kerr und Jason Kidd durchgesetzt hatte. Der sichtlich gerührte Übungsleiter kämpfte mit den Tränen, als er sich in seiner Dankesrede bei den wichtigsten Menschen seines Lebens bedankte.

Dem Übungsleiter des besten Teams der Eastern Conference war die ungeteilte Aufmerksamkeit sichtlich unangenehm. Nicht ganz überraschend sagte Budenholzer gestern dementsprechend, dass Steve Kerr vielleicht der bessere Gewinner gewesen wäre.

„Es ist schon richtig, dass Mike gewonnen hat“, sagte Kerr allerdings gestern. „Es hätte sich nicht richtig angefühlt direkt im ersten Jahr eine solche Ehrung zu erhalten. Vor allem, wenn man bedenkt, dass mein Team auch im vergangenen Jahr schon ähnlich gut war.“

Insgesamt 513 Mal tauchte Budenholzers Name auf den Wahlzetteln der Journalisten und TV-Kommentatoren auf, 67 Wahlberechtigte schrieben seinen Namen auf Platz eins. Platz zwei ging an Steve Kerr, der immerhin auf 56 Erstnominierungen und insgesamt 471 Punkte kam.

Hawks-Center AL Horford wird in Spiel 2 auflaufen

Nachdem sich der Innenspieler der Atlanta Hawks in der Auftaktpartie gegen die Brooklyn Nets den rechten kleinen Finger auskugelte, war ein Einsatz des Big Man lange fraglich gewesen. Gestern gab der 28-Jährige nach dem Training Entwarnung und sagte, dass er „hundertprozentig am Mittwoch spielen werde.“