NBA-News am 26.02.2015

Larry Sanders sucht nach dem Sinn

Der 26-Jährige Center, der zuletzt für die Milwaukee Bucks spielte, hat mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen. Das gab Sanders in einem Video-Interview mit dem Players Tribune gestern bekannt. Er gab offen zu sich sogar in einem Krankenhaus psychotherapeutisch behandeln lassen. Professioneller Basketball sei für ihn im Moment keine Option.

„Ich weiß, dass ich für eine Weile verschwunden war und Leute sich fragten, wo ich bin.“ Mit diesem Satz beginnt das knapp fünf Minuten lange Video, in dem Larry Sanders der Weltöffentlichkeit seine Probleme gesteht. Nach der Therapie wisse er nun, was im Leben wichtig sei und wem oder was er seine Energie und Zeit widmen solle. „Ich habe eine Menge über mich selbst gelernt“, resümiert er.

Der 26-Jährige fühlte sich verloren in der NBA. „Es gab niemanden der dich leitet, dich lehrt was du tun kannst und nicht tun solltest.“ Plötzlich käme das große Geld dazu und die Leute um dich herum verändern sich, so der 2,11 Meter große Center weiter. „Alle Menschen freuen sich für dich und sagen dir, wie glücklich du sein müsstest. Aber ich war nicht glücklich. Jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich nicht mehr weitermachen kann.“

Sanders hatte sich mit den Bucks auf einen Buyout geeinigt und war erst am Samstag offiziell entlassen worden. In dieser Saison stand er für seinen Ex-Klub 27 Mal auf dem Parkett und erzielte im Schnitt 7,3 Punkte, 6,1 Rebounds und 1,4 Blocks.

Anfang April des vergangenen Jahres war der athletische Defensivspieler erneut positiv auf Marihuana getestet worden und musste fünf Partien aussetzen. In dem auf YouTube veröffentlichten Video gesteht Sanders seinen Drogenkonsum und begründet ihn damit, dass der Rausch bei seinen Angstzuständen helfe. Er will sich auch weiterhin für die Legalisierung von Cannabis einsetzen.

Auf die Frage, ob er sich je wieder in einem Trikot einer professionellen Basketballmannschaft sehe, antwortete Sanders: „Wenn ich irgendwann wieder den Punkt erreicht habe an dem ich merke, dass ich in der Lage bin wieder zu spielen, werde ich das tun.“ Auch wenn er sich erst einmal aus dem Profigeschäft verabschiede, habe sich seine Liebe zum Spiel auch trotz der Depressionen nicht verändert, erklärt der 26-Jährige.

Eine einzige Sache liegt Sanders allerdings immer noch schwer auf dem Herzen: „Ich wünschte, dass ich mich von den Bucks noch einmal offiziell verabschiedet hätte. Es ging niemals um die Franchise oder die Fans.“

Rückkehr von Rose vielleicht noch in dieser Saison

Die Chicago Bulls hoffen, dass ihr Starspieler noch in dieser Spielzeit wieder auflaufen kann. Beim 26-Jährigen wurde am Dienstag zum zweiten Mal ein Meniskusriss im rechten Knie diagnostiziert, der nur operativ behoben werden kann. Wann genau mit einer Rückkehr des ehemaligen MVPs zu rechnen ist, steht in den Sternen.

Seine Mannschaftskollegen hoffen jedenfalls auf eine schnelle Genesung des Aufbauspielers. „Wir möchten ihn auf dem Parkett sehen und hoffen, dass er so schnell wie möglich zurückkommt“, sagte etwa Shooting Guard Jimmy Butler nach der gestrigen 98-86 Niederlage gegen die Charlotte Hornets.

„Ich weiß nicht was ich sagen soll, es ist einfach so unfair“, teilte Bulls-Coach Tom Thibodeau am Dienstag morgen nach dem Training den Journalisten mit. „Er hat schon so viel durchgemacht und wir alle wissen, wie viel er investiert hat.“

Rajon Rondo für ein Spiel suspendiert

Die Dallas Mavericks haben ihren Point Guard aufgrund eines Verhaltensverstoßes für das gestrige Spiel gegen die Atlanta Hawks suspendiert. Nach einem hitzigen Wortgefecht mit Trainer Rick Carlisle während der Partie gegen die Toronto Raptors, hatte der Coach Rondo bereits in diesem Spiel die letzten 20 Minuten auf der Bank sitzen lassen.

Carlisle gestand besser mit seinem Aufbauspieler reden zu müssen: „Der Vorfall passierte aufgrund schlechter Kommunikation zwischen uns beiden.“ Der Coach der Mavs kündigte gestern bereits an, dass Rondo zwar mittrainiert, gegen die Hawks aber nicht im Aufgebot sein wird. „Am Samstag wird er wieder ganz normal in der Startin Five stehen. Die Geschehnisse liegen jetzt hinter uns und wir müssen nach vorne schauen.“

NBA-Reporter Craig Sager kündigt Comeback an

Beim Sideline-Reporter vom TV-Sender TNT war im April letzten Jahres Leukämie diagnostiziert worden. Seitdem war der 63-Jährige aus den Übertragungen verschwunden und hatte sich auf ganz auf seine Genesung konzentriert. Nun plant er seine Rückkehr an die Seitenlinie für die Partie der Chicago Bulls gegen die Oklahoma City Thunder am 5. März.

Bekannt wurde Sager vor allem durch seine extravaganten Outfits, die von Spielern wie Trainern immer gerne kommentiert wurden. Der langjährige Reporter genießt großen Respekt in der NBA und wurde nach Bekanntwerden der Diagnose mit Genesungswünschen überhäuft. Zu Weihnachten veröffentlichte NBA-TV ein Interview mit Sager und seiner Frau, in der er erstmals ankündigte auf dem Weg der Besserung zu sein.