NBA-News am 26.04.2015
Golden State macht den „Sweep“ der Pelicans perfekt
Als erstes Team haben die Golden State Warriors die zweite Playoff-Runde erreicht. Gegen die New Orleans Pelicans sorgte eine geschlossen starke Mannschaftsleistung bereits im vierten Spiel für eine Entscheidung der Serie.
Vor allem Stephen Curry agierte einmal mehr auf einem anderen Level. Gestern war der Aufbauspieler wieder für 39 Punkte, acht Rebounds und neun Korbvorlagen verantwortlich und schraubte seinen Punkteschnitt in den vier Spielen gegen die Pelicans damit auf 33,8 Punkte. Besonders gefährlich war Curry gestern von jenseits der Dreierlinie, von wo er sechs seiner acht Versuche im Korb unterbringen konnte.
„Ich wusste, dass er ein geschickter Spieler und ein großartiger Schütze ist“, musste auch Anthony Davis nach der Partie anerkennen. Gegen den Aufbauspieler der Warriors fanden die Pelicans über die gesamte Serie hinweg kein wirksames Mittel. „Es gibt nichts, was du tun kannst. Nimmst du ihm den Dreier weg, macht er seine Punkte in der Zone. Sinkst du ab, lässt er Dreier regnen. Du kannst dir also immerhin aussuchen, womit er dich schlägt“, gab ein sichtlich enttäuschter Davis zu Protokoll.
Der Power Forward war in den vier Spielen der ersten Playoff-Runde der beste Akteur der Pelicans. Auch gestern zeigte er, warum er die Zukunft auf der Power-Forward-Position verkörpert. Am Ende reichten seine 36 Punkte, elf Rebounds und drei Blocks aber nicht, um seine Mannschaft zum Sieg zu führen.
Neben Curry war es in der ersten Hälfte der gestrigen Partie Draymond Green, der den Unterschied machte. 20 seiner insgesamt 22 Punkte machte der 25-Jährige in der ersten Hälfte und sorgte vor allem aus der Distanz für Gefahr. Mit außerdem zehn Rebounds und acht Assists schrammte er knapp am Triple-Double vorbei.
Dabei war die Partie, wie schon die Begegnungen der beiden Teams zuvor, zumindest in der ersten Hälfte relativ eng. Zur Halbzeit konnten sich die Warriors allerdings eine komfortable 67-54-Führung erarbeiten, die sie nach der Pause sogar noch auf 24 Punkte ausbauen konnten.
Pelicans-Coach Monty Williams brachte es nach der Partie auf den Punkt: „Was wir durchgemacht haben gegen diese Warriors und vor allem Steph Curry war manchmal einfach nicht fair.“ Mit 109-98 besiegte Golden State gestern New Orleans und wird in der zweiten Runde der Playoffs auf den Sieger der Serie der Memphis Grizzlies und Portland Trail Blazers treffen.
Memphis gewinnt drittes Spiel, Mike Conley verletzt sich
Trotz des Ausfalls des Aufbauspielers im dritten Viertel erkämpften sich die Grizzlies den ersten Auswärtssieg in den diesjährigen Playoffs und gehen mit 3-0 in Führung. Zu allem Überfluss musste Memphis gestern auch auf Backup-Aufbau Beno Udrih verzichten, der sich im zweiten Spiel der Serie den Knöchel verstaucht hatte und die gestrige Partie aussetzte.
„Ich wusste, dass wir trotz der Ausfälle von Mike und Beno kämpfen würden. Ich war mir sicher, dass wir bereit waren“, sagte Marc Gasol nach dem Sieg. Der Spanier machte gestern 25 Punkte und sieben Rebounds. Courtney Lee packte 20 Punkte oben drauf und Zach Randolph erzielte 16 Punkte gegen das Team, dass ihn einst draftete.
Im dritten Viertel musste Mike Conley dann nach einem unabsichtlichen Ellenbogenschlag von C.J. McCollum mit einer Platzwunde ausgewechselt werden. Der Point Guard wurde sofort in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht, um schwerere Verletzungen auszuschließen.
Der ausbalancierten Offensive der Grizzlies hatten die Trail Blazers nicht viel entgegenzusetzen. LaMarcus Aldridge suchte sein Glück zumeist aus der Distanz, konnte aber nur sechs seiner Achtzehn Würfe versenken. Dafür sprang gestern Nicolas Batum in die Bresche und nahm mit 27 Punkten sein Team auf die Schulter.
Damian Lillard konnte sich von seinen durchwachsenen Auftritten in den letzten beiden Spielen erholen und knüpfte mit 22 Punkten und neun Korbvorlagen an seine Leistungen aus der Regular Season an. Trotzdem führten die Grizzlies teilweise mit 14 Punkten und hatten zu jeder Zeit der Partie das Heft in der Hand.
Zwar kam das Team von Terry Stotts zweieinhalb Minuten vor Schluss nochmal bis auf drei Punkte heran. Ein anschließender 9-0-Run der Grizzlies begrub letztlich alle Hoffnungen auf einen Sieg. Schlussendlich gewannen die Bären mit 115-109 und gehen mit 3-0 in Führung. Am Montag treffen die beiden Teams erneut in Portland aufeinander.
Brooklyn schlägt Atlanta in eigener Halle
So schlecht die Brooklyn Nets in der regulären Saison auch agiert haben, in den Playoffs haben die Mannen von Lionel Hollins ihr Spiel auf ein neues Level gehoben. Im siebten Spiel gegen die Atlanta Hawks in dieser Saison gelang den Nets endlich der erste Sieg. Damit bestätigte sich der Trend, der in den letzten zwei Partien der beiden Teams abzusehen war.
Die Atlanta Hawks trafen nicht. Weniger als 30 Prozent ihrer Würfe fanden im ersten Viertel ihr Ziel. Über die gesamte Partie hinweg versenkten sie gerade mal 35 Prozent ihrer Versuche. Aus der Distanz war die Trefferquote mit 20 Prozent sogar noch schlechter.
„Wir glauben, dass wir mit den Jungs aus Atlanta mithalten können und nach dem Sieg sind wir noch selbstbewusster als vorher“, sagte Brook Lopez nach der Partie. Der Center legte mit 22 Punkten und 13 Rebounds eine dominante Vorstellung hin. Power Forward Thaddeus Young spielte ähnlich stark auf und kam auf 18 Punkte und elf Rebounds.
Erst nach der Halbzeit allerdings konnten sich die Nets erstmals absetzen. Mit einem im dritten Viertel beginnenden und im Schlussviertel fortgeführten 18-0-Lauf konnte Brooklyn die Kontrolle über die Partie gewinnen, die sie bis zum Schluss nicht mehr abgaben. 91-83 stand es am Ende für die Nets, die am Montag in eigener Halle die Chance haben, die Serie auszugleichen.
Milwaukee besiegt Chicago in letzter Sekunde und verhindert den „Sweep“
Es steht 90-90 zwischen den Bucks und Bulls. Einwurf Milwaukee an der Mittellinie bei noch 1,2 Sekunden Spielzeit. Jared Dudley hat den Ball über dem Kopf und sucht eine Anspielstation. Jerryd Bayless läuft unter der Korbanlage die Grundlinie entlang. Plötzlich stoppt der Shooting Guard und rollt zum Korb ab, sein Gegenspieler Derrick Rose reagiert zu spät. Dudley spielt einen langen Pass, Bayless verwandelt den Korbleger zum Sieg.
„Der Patzer geht auf mich“, sagte Rose nach der Partie. „Ich habe einfach nicht aufgepasst. Wir hätten die Verlängerung erzwingen müssen und ich hab es vermasselt.“ Für die Bucks war es der erste Playoff-Sieg sei fünf Jahren.
Die Partie startete ausgeglichen und zur Halbzeit stand es dementsprechend 50-50. Bei den Bulls überzeugte einmal mehr Jimmy Butler. Der All-Star erzielte mit 32 Punkten eine neue persönliche Playoff-Bestleistung und packte noch sieben Rebounds und drei Steals oben drauf.
Die Bucks konnten vor allem auf ihre Geschlossenheit zählen. Kein Spieler des Teams von Jason Kidd erzielte mehr als 18 Punkte, die O.J. Mayo von der Bank aus lieferte. Fünf Profis der Bucks scorten zweistellig und machten die Offensive für die Verteidigung der Bulls schwer auszurechnen.
Mit dem Heimsieg Milwaukees können die Urlaubspläne der Spieler aus Wisconsin erstmal auf Eis gelegt werden. Zwar liegen die Bulls immer noch mit 3-1 vorne, dennoch wird Chicago am Montagabend in Spiel fünf sicherlich um jeden Meter und jeden Korb kämpfen müssen.