NBA-News am 28.03.2015

Kevin Durant fällt vier bis sechs Monate aus

Sam Presti, der General Manager der Oklahoma City Thunder, gab gestern in einer Pressemitteilung bekannt, dass Kevin Durant sich erneut einer Operation an seinem rechten Fuß unterziehen muss und insgesamt vier bis sechs Monate ausfallen wird. Die Saison 2014/2015 ist für den amtierenden MVP damit offiziell beendet.

Der Topscorer der Thunder wird sich Anfang nächster Woche einer Knochenspanprozedur unterziehen. Vor genau einer Woche wurden dem Small Forward sämtliche Basketballaktivitäten untersagt und erstmals von einer Rückschlag im Heilungsverlauf seiner Mittelfußfraktur gesprochen.

„Die Entscheidung wurde übereinstimmend getroffen, um Kevin langfristig mehr Stabilität und Gesundheit zu ermöglichen“, sagte Presti in der Mitteilung. „Die Knochenspanprozedur war die beste Möglichkeit, um die Fraktur endgültig zu beheben.“

Durant hatte sich am 12. Oktober des vergangenen Jahres einen Mittelfußknochen gebrochen. In Fachkreisen wird ein Bruch dieser Art auch Jones-Fraktur genannt. Bei dieser Fraktur kann es in einigen Fällen vorkommen, dass die eingesetzte Schraube nicht zu einer kompletten Heilung führt. Seit gestern ist klar, dass Kevin Durant zu diesen Sonderfällen gehört.

Die Thunder standen in Kontakt mit drei der weltbesten Knöchel- und Fußspezialisten. Einer der drei Ärzte, Dr. Martin O'Malley, wird den 26-Jährigen in New York operieren. Erst vor knapp vier Wochen hatte sich Durant zum zweiten Mal an seinem rechten Fuß operieren lassen, um die bei dem ursprünglichen Eingriff eingesetzte Schraube aufgrund großer Schmerzen wieder entfernen zu lassen.

Nach diesem Eingriff war Durant wieder ins Training eingestiegen und stand kurz vor seinem Comeback. Thunder-Coach Scott Brooks sprach damals von einer Rückkehr Durants innerhalb von zwei Wochen. Doch die Schmerzen und das Wundsein, die ihn schon vor dem All-Star-Break gequält hatten, traten wieder auf, so dass er nun zum insgesamt dritten Mal am rechten Fuß operiert werden muss.

Golden State siegt über die Memphis Grizzlies

Mit einer Demonstration der Stärke stellten die Golden State Warriors gestern ihren Franchise-Rekord von 59 Siegen in einer Saison aus dem Jahre 1976 ein. Gegen das zweitbeste Team im Westen, die Memphis Grizzlies, konnte es sich Warriors-Coach Steve Kerr sogar leisten, im vierten Viertel seine Stars zu schonen.

Beim 107-84-Sieg der Kalifornier war wieder einmal Stephen Curry der überragende Akteur. Mit 38 Punkten war er Topscorer der Partie und verteilte zudem noch zehn Korbvorlagen. Sein Backcourt-Partner Klay Thompson war ebenfalls in guter Verfassung und markierte 28 Zähler.

„Wir haben offensiv sehr gute Entscheidungen getroffen“, sagte Stephen Curry nach dem Spiel. „Natürlich haben wir auch defensiv gut agiert, aber vor allem in der Offensive hat es heute Spaß gemacht.“ Wie viel Spaß die Warriors hatten, zeigen allein die Wurfquoten der „Splash Brothers“. Zusammen trafen sie 22 ihrer 39 Versuche aus dem Feld und 14 von 21 von jenseits der Dreierlinie.

Mit ihrem 13. Sieg im 14. Spiel sind die Warriors in bestechender Form. Mit aktuell 59 Siegen bei nur 13 Niederlagen ist die Franchise aus Oakland derzeit Topfavorit auf die Meisterschaft. Auch Grizzlies-Forward Zach Randolph musste die Stärke des gegnerischen Teams gestern anerkennen: „Wir haben unsere Würfe nicht getroffen, sie schon. Das ist ein gutes Team mit dem besten Schützen der Liga in Stephen Curry.“

Die Hawks sichern sich Platz eins im Osten

Eigentlich standen die Chancen für die Atlanta Hawks sich den ersten Platz im Osten schon gestern zu sichern nicht gut. Doch die auf Rang zwei platzierten Cleveland Cavaliers patzten und verloren in Brooklyn mit 106-98, so dass die Hawks nach einem ungefährdeten 99-86-Erfolg über die Miami Heat zu zweiten Mal in ihrer Franchise-Geschichte eine Saison auf Platz eins im Osten beenden werden.

Noch in der letzten Saison rutschte das Team von Mike Budenholzer gerade so eben als achte Mannschaft in die Playoffs, knapp ein Jahr später sind sie das beste Team der Eastern Conference und haben sich das Heimrecht in allen Serien der Postseason gesichert. Dabei sind noch elf Partien in der regulären Saison zu spielen.

„Die harte Arbeit hat sich definitiv ausgezahlt“ sagte Dennis Schröder gestern nach dem Sieg. Der Deutsche war als Ersatz für den verletzten Jeff Teague gestartet und zeigte einmal mehr die Tiefe des Kaders der Hawks. Mit zwölf Punkten und elf Korbvorlagen legte er ein solides Double-Double auf.

Die Toronto Raptors gewinnen die Atlantic Division

Zum zweiten Mal in Folge stehen die Toronto Raptors in der Atlantic Division der NBA ganz oben. Ein Sieg gestern über die Los Angeles Lakers machte den dritten Gewinn der Division in der erst 20-jährigen Teamgeschichte perfekt.

„Wir hatten vor der Saison drei Ziele“, sagte Coach Dwane Casey nach dem Spiel. „Nummer eins war das Erreichen der Playoffs. Nummer zwei war der Gewinn der Atlantic Division und Nummer drei war das Gewinnen in der Postseason.“ In den letzten und einzigen sechs Auftritten in den Playoffs bisher konnten die Raptors nur ein einziges Mal in die zweite Runde einziehen.

Shaquille O'Neal bereut seinen Weggang aus Orlando

Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, dass Shaquille O'Neal von den Orlando Magic gedraftet wurde. Gestern kehrte der inzwischen 43-Jährige zurück an seine alte Wirkungsstätte, um in der Halbzeitpause der Partie der Magic gegen die Detroit Pistons in die teaminterne Hall of Fame aufgenommen zu werden.

Das insgesamt erst dritte Mitglied der Ruhmeshalle, der erste Draftpick der Franchise Nick Anderson und Magic-Gründer Pat Williams sind die anderen beiden, bereute am Rande der Veranstaltung seinen frühen Weggang aus Florida.

„Ich kam hierher um zu gewinnen. Und wir gewannen auch, konnten aber nie Meister werden. Dann traf ich eine Business-Entscheidung“, sagte O'Neal gestern. Nach nur vier Jahren und den verlorenen NBA-Finals 1995, wechselte der damals 24-Jährige ein Jahr später zu den Los Angeles Lakers.

„Ob ich es bereue? Ja, manchmal tue ich das. Ich habe diese Frage nie ganz beantwortet. Ich habe mir gewünscht, dass es ein Gesetz gibt, dass dich deine gesamte Karriere an die Mannschaft bindet, die dich draftet.“

Die Utah Jazz trauern um Hot Rod Hundley

Der ehemalige NBA-Profi, der über 35 Jahre die Spiele der Jazz im Radio kommentierte, starb gestern im Alter von 80 Jahren in seinem Haus in Phoenix, wie die Franchise mitteilte. Insgesamt 3.051 Spiele der Jazz wurden zwischen 1974 und 2009 von seiner Stimme begleitet. Im Jahr 2010 ehrten die Jazz Hot Rod Hundley, indem sie ein Banner mit seinem Namen unter die Hallendecke zogen und den Presseraum der Arena nach ihm benannten.