NBA-News am 29.04.2015

Die Spurs besiegen die Clippers in Los Angeles

Der Ball traf den Ring, dann das Brett und taumelte am linken Rand des Korbes herum. DeAndre Jordan sprang hoch und tippte den Spalding durch die Reuse. 109-108 für die Clippers hätte es 4,3 Sekunden vor dem Ende Partie gestanden, wenn die Schiedsrichter den Korb gegeben hätten.

Doch die Offiziellen entscheiden nach intensivem Videostudium, dass Jordan den Ball zu früh berührte, der vielleicht noch von selbst in den Korb gefallen wäre. „Offensive-Goaltending“ und Ballbesitz für die Spurs hieß das gestern. In der verbleibenden Spielzeit konnte Los Angeles nichts mehr tun. Am Ende siegte der amtierende Champion mit 111-107.

Generell schienen die Clippers mit den Entscheidungen der Referees gestern nicht sehr zufrieden zu sein. „Ich beschwere mich nicht häufig“, sagte etwa Austin Rivers nach der Partie. „Aber heute bekamen wir ein paar schlechte Entscheidungen der Schiedsrichter zu sehen. In den Playoffs kommt es auf jeden Ballbesitz an.“ Doch ebenso wie sein Vater Doc, der der Coach der Clippers ist, war die „Goaltending-Entscheidung“ am Ende der Partie aus seiner Sicht richtig.

„Das war nicht schlau von mir. Ich habe den Ball berührt. Wir haben gut gekämpft und am Ende kann man niemand anderes für die Niederlage verantwortlich machen als mich“, gab der enttäuschte DeAndre Jordan in der Kabine der Clippers zu Protokoll.

Angeführt von Blake Griffin, der 30 Punkte, 14 Rebounds und vier Steals auflegte, lagen die Clippers zur Halbzeit mit 54-53 in Front. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie eng. Chris Paul, der auf 19 Punkte und zehn Assists kam, orchestrierte seine Mannschaft offensiv wie defensiv doch sein Team konnte sich nicht absetzen.

„Beide Teams hätten das Spiel gewinnen können“, meinte auch Gregg Popovic nach dem Spiel. „Es sind einfach zwei wahnsinnig gute Mannschaften. Da kommt es auf jeden Fehlwurf an.“ Die Partie gestern war die engste der beiden Teams in den diesjährigen Playoffs. „Wir hatten am Ende sehr viel Glück“, musste auch Manu Ginobili anerkennen.

Spiel 6 findet am Donnerstag wieder in San Antonio statt. Dann können die amtierenden Meister die Clippers mit einem Sieg aus dem Playoff-Rennen werfen. Sollte Los Angeles gewinnen, geht die Serie in ein entscheidendes siebtes Spiel.

Die Rockets gewinnen Spiel 5, Dallas scheidet aus

„Das ist nur der Anfang. Wir haben noch größere Ziele“, sagte James Harden nach dem Sieg über die Dallas Mavericks gestern Nacht. Mit 28 Punkten und acht Korbvorlagen hatte der bärtige Linkshänder sein Team zuvor erstmals seit 2009 in die zweite Playoffrunde getragen.

„Wir haben uns durch eine schwierige Saison gekämpft,“ meinte auch Dwight Howard, der mit 18 Punkten und vor allem 19 Rebounds nach einem durchwachsenen Spiel 4 wieder an gewohnte Leistungen anknüpfen konnte. „Es in die nächste Runde zu schaffen war wichtig, aber unsere Aufgabe ist noch nicht erfüllt.“

Beim letzten Erfolg in Runde Eins der Playoffs stand Yao Ming noch im Kader der Raketen. Nach einem vor allem in der Verteidigung eher schlechten vierten Spiel der Serie, schalteten die Rockets in der eigenen Hälfte gestern einen Gang höher. Houston verteidigte schon in der Regular Season den Dreier sehr gut und auch gestern konnten die Mavs nur fünf ihrer 26 Dreier treffen.

Monta Ellis und Dirk Nowitzki übernahmen offensiv für die Dallas Mavericks die meiste Verantwortung. Ellis markierte 25, Nowitzki 22 Zähler. Beide schossen aber miserable Quoten aus dem Feld. Houston erlaubte Dallas über die gesamte Partie hinweg nur eine Wurfquote von 38 Prozent.

„Immer, wenn wir dran waren, konnten wir in der Verteidigung nicht dagegenhalten und ein offenes Spiel erzwingen“, musste auch Dirk Nowitzki zugeben. Center Tyson Chandler ging noch einen Schritt weiter und sagte: „Wir haben uns selbst ein Loch gegraben, indem wir 0-3 hinten lagen. Von da an war es schwer für uns.“

Schlussendlich unterlagen die Mavericks gestern mit 103-94  und scheiden in der ersten Runde der Playoffs aus. Für Houston indes geht es in den Western Conference Semifinals gegen den Sieger der Serie zwischen den San Antonio Spurs und den Los Angeles Clippers.

Kevin Love fällt eventuell für die gesamten Playoffs aus

Nachdem sich der 26-Jährige in der letzten Partie gegen die Boston Celtics die linke Schulter auskugelte, bereiten sich die Cleveland Cavaliers mental wohl schon darauf vor, ihren Power Forward erst in der nächsten Saison wieder auf dem Court zu sehen.

„Der Schaden in seiner Schulter ist groß“, sagte Cavs-GM David Griffin gestern. „Wir gehen nicht davon aus, dass er in den diesjährigen Playoffs nochmal spielen wird. Im Moment sind wir dabei herauszufinden, was der nächste Schritt ist.“ Eine Operation könnte notwendig sein, zunächst werde aber nach anderen Methoden gesucht.

Oklahoma City in Verhandlungen mit Billy Donovan

Nachdem die Franchise ihren Ex-Coach Scott Brooks kurz nach dem Beginn der Playoffs feuerte, haben die Verantwortlichen der Oklahoma City Thunder, laut ESPN, Verhandlungen mit Billy Donovan begonnen.

Noch ist Donovan Coach der University of Florida, wird aber als Favorit auf den vakanten Trainerposten in Oklahoma betrachtet. Es ist nicht klar, ob es neben Donovan noch andere Coaches gibt, mit denen sich General Manager Sam Presti treffen wird. Das Interesse an einem Job in der NBA ist auf Seiten Donovans bereits da, obwohl er in den vergangenen zwei Jahren Angebote der Cleveland Cavaliers und der Minnesota Timberwolves ablehnte.

Chandler Parsons steht möglicherweise eine weitere Operation bevor
Etwa vor einer Woche gaben die Dallas Mavericks bekannt, dass Chandler Parsons aufgrund anhaltender Probleme im rechten Knie in den Playoffs nicht mehr spielen wird. Laut neuesten Informationen könnte seine Verletzung schlimmer als gedacht ausfallen und ihn vielleicht auch in der kommenden Saison zunächst noch außer Gefecht setzen.

Dem Flügelspieler der Mavericks steht möglicherweise eine „Microfracture-Surgery“ bevor, die zur Behandlung von Knorpelschäden im Kniegelenk angewendet wird. Die Verantwortlichen der Mavs hoffen aber, dass die Schäden auch mit einer gewöhnlichen minimal-inversiven Arthroskopie zu beheben sind. Die Entscheidung über die Art der Behandlung fällt, wenn sich die Ärzte in einem ersten Eingriff ein Bild des lädierten Gelenks gemacht haben.