San Antonio Spurs – Memphis Grizzlies Serie und Spiel 1
Die Western Conference Finals bestreiten in diesem Jahr die San Antonio Spurs und die Memphis Grizzlies. Wie bereits einige andere Serien, verspricht das Duell dieser Teams eine Menge Feuer, eine hohe Intensität und hartes, körperbetontes Spiel in dem es schwer wird einen klaren Favoriten aus zu machen.
Während die San Antonio Spurs seit Jahren den Kern der Mannschaft zusammen halten konnten, einige Meisterschaften zusammen gewannen und sehr viel Erfahrung mitbringen, treffen sie mit den Grizzlies auf ein hungriges Team, dass insgesamt deutlich jünger ist, aber durch die Playoffs der letzten Jahre ebenfalls einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringen. Durch die Verpflichtung von Tayshaun Prince, wurde dem Team zudem ein Champion hinzugefügt, der weiß worauf es in der heißen Phase der Playoffs ankommt. Ob seine Erfahrung jedoch reicht um der Mannschaft genug Sicherheit zu geben, nachdem sie zum ersten mal in der Franchise-Geschichte in die Conference Finals einziehen konnten, bleibt abzuwarten. Doch das Spiel der Grizzlies scheint perfekt auf die Playoffs ausgerichtet zu sein und so wird sich sicher eine tolle Serie entwickeln.
Bereits in den Playoffs 2011 trafen beide Mannschaften aufeinander. Damals war es die erste Runde, in der die Grizzlies als Achter, für eine der größten Überraschungen jemals sorgten, als sie die Spurs mit 4-2 nieder rangen. Auch diesmal sind sie als Fünfter nach der regulären Saison eher der Underdog, doch ihre souveränen Auftritte in den bisherigen Playoffs werden die Spurs warnen.
In einer Serie, die verschiedene, äußerst interessante Match-Ups verspricht, werden Zach Randolph und Marc Gasol wohl letztlich die entscheidenden Spieler sein. Nachdem sie sich bisher gegen Griffin und Jordan und anschließend gegen Ibaka und Perkins durchsetzen konnten, treffen sie nun auf Duncan und Splitter. Sollten sie dieses Match-Up beherrschen, stehen die Chancen der Grizzlies nicht schlecht. Andererseits bewiesen die Big-Men der Spurs, dass sie gut in Form sind und die Klasse Duncans ist seit Jahren unbestritten.
Obwohl die Spurs früher eine ähnlich defensive Spielweise hatten, zeigten sie sich in diesem Jahr als äußerst starkes Offensiv-Team. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob ihre Offense stark genug sein wird, um sich gegen die teils überragende Memphis-Defensive durchzusetzen.
Situation San Antonio Spurs (2. Platz: 58 Siege – 24 Niederlagen)
Mit 4-2 feierten die Spurs in der letzten Runde den Sieg über die Golden State Warriors. Nachdem das Duell gegen Lakers kaum als ernsthafter Test bezeichnet werden konnte, machten es die Warriors den Spurs, vor allem in den ersten 4 Spielen besonders schwer. So ging man beim Stand von 2-2 in Spiel 5 und war gewarnt, dass Steph Curry und Klay Thompson im Stande waren die Serie auch zu Gunsten der Warriors zu entscheiden. Zudem zeigte sich Tony Parker mit einer Verletzung nicht in Bestform und es schien als könnte sich eine Überraschung anbahnen.
Letztlich profitierten die Spurs dann aber einerseits von einer Verletzung Currys, der durch einen lädierten Knöchel deutlich angeschlagen spielen musste. Zudem waren die Erfahrung und die Stärke als Mannschaft für das unerfahrene Warriors-Team zu viel.
Popovich stellte seine Mannen richtig ein, die Spurs spielten in Ruhe ihr Spiel und sicherte sich im zweiten Jahr in Folge die Conference Finals. Mit den sicher nicht jünger werdenden Duncan und Ginobili scheint es die vielleicht letzte Möglichkeit zu sein, nochmal ernsthaft den Titel anzugreifen. Doch bevor man an die Finals denkt, wartet das Duell mit einem starken Grizzlies-Team als Gegenüber, das erst mal bezwungen werden muss.
Situation Memphis Grizzlies (5. Platz: 56 Siege – 26 Niederlagen)
Während die San Antonio Spurs gegen die dezimierten Lakers und die letztlich zu unerfahrenen Warriors, das Weiterkommen sicherten, haben die Memphis Grizzlies bereits zwei äußerst hart umkämpfte Serien hinter sich, in denen sie sich gegen die Los Angeles Clippers und gegen die Oklahoma City Thunder durchsetzen konnten.
Nachdem sie gegen die Clippers bereits mit 0-2 zurück lagen, folgten 4 Siege in Folge und eine Demonstration der Stärke. Das getankte Selbstvertrauen konnten dann in die Serie gegen die Thunder mitgenommen werden, wobei diese klar geschwächt durch das Fehlen von Westbrook auftraten. Doch mit konstantem Spiel, setzten sie die Grizzlies gegen eins der vielleicht am besten verteidigenden Duos unter dem Korb durch und machten unmissverständlich klar, dass sie ein ernst zu nehmender und nicht zu unterschätzender Gegner sind.
Auch die vielleicht einzige Schwäche konnte in der letzten Runde abgelegt werden. Nachdem die Thunder das erste Heimspiel noch gewinnen konnten, da Memphis in der entscheidenden Situation ein Leader fehlte, taten sich in den folgenden Spieler Marc Gasol und vor allem Mike Conley als Anführer hervor und sicherten der Mannschaft durch gute Entscheidungen zum Ende des Spiels, die zum Teil knappen Siege.
Die positive Entwicklung in den diesjährigen Playoffs soll im Duell gegen die Spurs nun fortgesetzt werden und es scheint, als würde das Team von Coach Lionel Hollins die richtigen Puzzleteile besitzen um vielleicht etwas ganz Großes in diesem Jahr erreichen zu können.
X-Faktor: Mike Conley
Das Duell unter den Körben ist für die Grizzlies durchaus mit den vorherigen Serien vergleichbar. Und auch Tony Allen wird gegen den Spurs Backcourt ganze Arbeit leisten. Doch das Duell der Point Guards wird sicher in den Fokus rücken und Mike Conley, wird sich nachdem er in der vergangenen Runde auf den unerfahrenen Reggie Jackson traf, nun erneut mit einer absoluten Point-Guard Größe messen müssen.
Sollte er Tony Parker in Schach halten können und selbst für den einen oder anderen Akzent setzen können, scheinen die Chancen der Grizzlies hervorragend. Sollte er jedoch dominiert werden, ist anzuzweifeln ob die Klasse von Gasol und Co. reichen, sich gegen die abgezockten Spurs durchzubeißen.
San Antonio Spurs – Memphis Grizzlies Tipp
Die Spiele in der regulären Saison endeten mit je 2 Heimsiegen und so scheinen die Spurs durch den Heimvorteil ein wenig bevorteilt. Doch bis auf den 103-82 Sieg der Spurs Mitte Januar, an dem die Spurs mit knapp 58% aus dem Feld einen absoluten Sahne-Tag erwischten, waren die Spiele bisher äußerst spannend. So wird sich sicher für beide Teams mal eine Möglichkeit geben, auswärts ein Spiel zu gewinnen.
Insgesamt ist die Serie zudem nicht mit der aus dem Jahr 2011 zu vergleichen. Beide Mannschaften haben sich entwickelt und auch wenn die Schlüsselspieler, bis auf Gay auf Seiten der Grizzlies, noch die Gleichen sind, hat sich das Personal ein wenig verändert und vor allem weiter entwickelt.
Die Grizzlies scheinen hungriger denn je, während die Spurs die Schmach aus den letztjährigen Conference Finals vergessen machen wollen, in denen sie zunächst führten, aber dann trotzdem die Serie gegen die Thunder aus der Hand gaben.
Es entwickelt sich ein hochklassiges, von der Verteidigung geprägtes Duell, in dem die gute Form der Grizzlies letztlich reicht, um für eine kleine Überraschung zu sorgen und in die Finals einzuziehen. In einer spannenden Serie behalten sie in sechs oder sieben Spielen letztlich die Oberhand.
San Antonio Spurs – Memphis Grizzlies Spiel 1
Das erste Spiel wird sicher schon einen Vorgeschmack auf den Verlauf der Serie geben. In einem hart umkämpften Spiel werden beide Teams zunächst beobachten, wie sich die andere Mannschaft präsentiert und entsprechend reagieren.
Die Grizzlies sind ein aber wenig frischer als die Spurs und sie wollen die Chance nutzen gleich zu Beginn der Serie ein Ausrufezeichen zu setzen. Auch wenn die Spurs sich nicht beirren lassen werden, wird das nimmermüde, harte Spiel der Grizzlies die Spurs ein wenig überrumpeln und so können die Grizzlies zum Start der Conference Finals für die erste kleine Überraschung sorgen. Angeführt von ihren Big-Man und gestützt von der überragenden Defense gegen sie in San Antonio mit 1-0 in Führung.