Miami Heat – Brooklyn Nets

Das Duell zwischen den Miami Heat und den Brooklyn Nets ist vermutlich das Duell auf das sehr viele NBA-Fans gehofft haben. So kommt es zu einem Wiedersehen von Paul Pierce und Kevin Garnett mit LeBron James, nachdem diese sich vor einigen Jahren noch im Dress der Boston Celtics und Cleveland Cavaliers bzw. Heat gegenüber standen.

Nach den vielen intensiven Fights war es zuletzt aber LeBron der die Oberhand behielt und die Celtics mit Garnett und Pierce in 2011 und 2012 auf dem Weg in die Finals ausschaltete. Nachdem Wechsel zu Brooklyn betonten diese Beiden aber immer wieder, sich hier eingetroffen zu haben um die Heat zu schlagen und in diesem Jahr kommt es vielleicht zu ihrer letzten Chance.

Dabei stehen ihre Chancen nicht mal schlecht, wenn man die Ergebnisse der regulären Saison zu Grunde legt. So gewannen die Nets alle vier Spiele und schickten damit klare Kampfansagen an die Mannschaft von LeBron und Wade. Doch überbewerten darf man diese Spiele auch nicht, da die Nets das erste und die letzten beiden Spiel nur mit jeweils einem Punkt Unterschied gewannen und das zweite Spiel zwar mit 104-95 für sich entschieden, hierfür aber eine doppelte Overtime brauchten.

Nun gibt es bestimmt viele die behaupten, dass Miami locker ein paar Gänge höher schalten kann und die Nets für sie kein richtiger Gegner sind, da sie zu alt sind und das hohe Tempo der Heat nicht mitgehen können. Doch Brooklyn wird genauso motiviert sein und Wege finden, die Heat zu ärgern. Das Thema Erfahrung wird den Nets aber nur bedingt helfen, haben LeBron, Wade und Bosh mittlerweile mehr Championships als Garnett und Co. und somit durchaus einen sogar ausgeprägteren Erfahrungsschatz.

Bevor wir uns jedoch zu einem Tipp hinreißen lassen, schauen wir uns die Teams erst nochmal genauer an.

Situation Miami Heat (2. Platz: 54 Siege – 28 Niederlagen)

Man könnte es das Glück des Tüchtigen nennen. Durch Al Jeffersons Verletzung auf Seiten der Bobcats erhielt Miami mehr oder weniger einen Freifahrtsschein für die erste Runde. Auch wenn sie sich trotzdem relativ schwer taten, stand am Ende ein scheinbar nie gefährdetes 4-0, welches gleichzeitig den einzigen Sweep der ersten Playoffrunde darstellen sollte.

Entsprechend hatten die Heat nun genug Zeit um im Training an Kleinigkeiten zu arbeiten, weiter zu genesen und sich mental auf die zweite Runde einzustellen. Doch natürlich ist auch eine gewisse Vorsicht geboten, da die lange Pause den Rhythmus weg nahm und durch die Tatsache, dass Brooklyn und Toronto tatsächlich erst mit der letzten Sekunde entschieden wer weiter kommt, blieb Miami wenig Zeit zur Vorbereitung auf einen speziellen Gegner.

Doch die Mannschaften kennen sich aus der regulären Saison und den vielen Duellen, die die erfahrenen Spieler schon hinter sich haben. So gilt für Miami keine Entschuldigung und sie werden sich voll konzentrieren müssen.

Dabei machen sie sich keine Sorgen über den Ausgang der regulären Saisonspiele. Wade fehlte in zwei der Begegnungen und die Knappheit der Spiele zeigt zwar, dass Brooklyn Wege weiß um die Heat zu ärgern, doch Wade und CO. sind überzeugt auch selbst noch einen Gang zulegen zu können. So gab es in der Big-Three-Ära zudem bereits drei Serien in denen die Heat zuvor in der regulären Saison verloren. In den Playoffs gingen sie jedoch stets als Sieger vom Feld.

So werden die Heat hochkonzentriert und top motiviert in diese Serie gehen, mit dem Wissen, dass es sicherlich wesentlich anspruchsvoller wird, als gegen die Bobcats.

Situation Brooklyn Nets (6. Platz: 44 Siege – 38 Niederlagen)

Die Nets haben ihr Wunschduell. Natürlich ist das große Ziel der Brooklyn Nets am Ende die Meisterschaft, doch von Anfang an in dieser Saison war für die Nets klar, dass dieser Weg nur über die Miami Heat führen kann. Nun kommt es zum direkten Aufeinandertreffen und Pierce und Co. freuen sich auf das anspruchsvolle Duell.

Dabei hätten die Nets beinahe nicht mal die erste Runde überstanden, nachdem sie sich gegen das junge und frei aufspielende Team aus Toronto äußerst schwer taten. Garnett zeigte sich dabei durch respektvoll gegenüber dem Gegner und seinen Fans und meinte, dass die Halle in Toronto eine der lautesten war, in der er je gespielt hat. Doch auch die Leistung der Raptors wird die Nets ein wenig geschockt haben, mussten sie nicht nur ins siebte Spiel, sondern hier auch bis zur letzten Sekunde zittern, bevor Paul Pierces Block gegen Kyle Lowry den Sieg und das Weiterkommen für Brooklyn sicherte.

Nun steht mit den Heat ein ganz anderes Kaliber gegenüber, was im ersten Moment den Schluss zulässt, dass die Nets dieser Aufgabe nicht gewachsen sind. So zu denken wäre aber fatal, sind die Nets zwar weniger athletisch und deutlich älter, doch gibt es wohl kaum eine Mannschaft gegen die vor allem Paul Pierce und Kevin Garnett motivierter sein werden, nachdem Miami diese Beiden im Boston Dress zweimal aus den Playoffs kegelte.

Somit werden sie ihrem Coach nochmal helfen, wenn es darum geht Erfahrungen zu teilen und die gesamte Mannschaft zu motivieren. Die vier Siege aus der regulären helfen dabei natürlich und bewiesen, dass sie wissen wie man gegen die Heat bestehen kann. Brooklyn freut sich auf eine tolle Serie und wird mit Sicherheit alles geben um den Meister zu entthronen.

X-Faktor: Mason Plumlee

Natürlich werden die Augen auf die All-Stars gerichtet sein. Mit James, Wade, Bosh, Allen, Pierce, Garnett, Williams und Johnson stehen acht Spieler auf dem Feld, die das letzte Jahrzehnt oder mehr entscheidend prägten, doch es könnte trotzdem ein anderer Spieler sein, der sich heimlich zum entscheidenden Mann entwickelt.

Mason Plumlee, der junge Center aus Brooklyn zeigte schon in der regulären Saison seinen Wert für die Nets und konnte im direkten Duell mit einem Game-Winning Block gegen LeBron für Aufsehen sorgen. Seine Größe und Power unter dem Brett wird die Heat sicher das eine oder andere mal vor Schwierigkeiten stellen und solange er die Foulprobleme in den Griff bekommt und sich auch in der Offensive gegen das kleine Miami-Team durchsetzt, könnte er zum entscheidenden Mann hinter den All-Stars werden.

Miami Heat – Brooklyn Nets Tipp

Was gibt es Schöneres als eine solch interessante Serie in Runde Nummer 2. Die individuelle Klasse der Spieler ist überragend hoch, auch wenn einige schon den Zenit ihrer Karriere überschritten haben. Die Erfahrung sorgt auf der anderen Seite dafür, dass die Qualität und die Intensität des Spiels bzw. der Serie trotzdem hoch bleibt und so wird interessant zu beobachten sein, wie sich die Spiele entwickeln.

Ein guter Start könnte für ein Momentum sorgen und Miami sollte aufpassen, den Heimvorteil nicht zu verlieren. Brooklyn bewies, dass sie wissen wie man auswärts gewinnt und so wird das Publikum der Heat vielleicht nur ansatzweise Einfluss nehmen können.

So wird es letztlich schlicht und einfach auf die Leistungen auf dem Feld und das Coaching ankommen und es scheint, dass die Heat hier minimal im Vorteil sind, da Wade, Bosh und vor allem LeBron noch wesentlich fitter als Pierce, Garnett und Co. sind. Auch Eric Spoelstra ist Jason Kidd was Trainererfahrung angeht überlegen und so sprechen hier einige Punkte für Miami.

Ich wage jedoch den Tipp auf die Nets, da dieses Jahr wohl die letzte ernstzunehmende Chance für Garnett und Pierce sein wird und sie nichts lieber tun würden, als sich gegen die Big Three zu revanchieren. Das Team der Nets ist sehr tief besetzt und könnte letztlich die eigene Erfahrung dazu nutzen, die tollen Ergebnisse aus der regulären Saison zu wiederholen. Miami ließ zudem die totale Dominanz vermissen und daher denke ich, dass die Nets die Serie in sechs oder sieben Spielen für sich entscheiden können.

Spiel 1

Abtasten und schauen was der Gegner macht oder direkt mit voller Kraft aus der Kabine kommen. Die Taktik für Spiel 1 ist für beide Teams nicht sofort klar, ist gerade bei erfahrenen Teams häufig zu beobachten, dass sie erst einmal schauen wie der Gegner auftritt. Doch genau dieser Gedanke könnte natürlich dazu führen, direkt mit Vollgas aus der Kabine zu kommen um den Gegner zu überrumpeln.

Nun wird man sehen, wie sich Kidd und Spoelstra entscheiden werden, doch eines bleibt dabei klar. Beide werden zu zu 100% konzentriert sein und die Fehler gleich zu Beginn so gering wie möglich halten wollen.

Miami spielt zu Hause und Mannschaft und Fans wissen, dass die Nets gekommen sind um die Heat zu besiegen. Mit entsprechendem Feuer werden sie dagegen halten und versuchen gleich in Spiel 1 eine dominante Leistung zu zeigen. Die lange Pause nach dem Sieg gegen Charlotte könnte allerdings den Rhythmus etwas zerstört haben, während die Nets „drin“ sind und zwei Tage nach dem Sieg gegen die Raptors auf Hochtouren laufen. Dies könnte ein entscheidender Vorteil für Brooklyn sein und da auch der Spread für die Gäste spricht, erwarte ich nicht nur ein spannendes Spiel, sondern auch das die Nets sich am Ende vielleicht sogar durchsetzen. Selbst wenn nicht, ist ein knappes Spiel zu erwarten, sodass aus Tippsicht auch eine knappe Niederlage zu verkraften ist.

Tipp: Spread +7 Brooklyn Nets – 1,93 Comeon.com